Weinguide
Ausgabe 2025/26
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NV Brut Nature Sekt
Sekthaus Christian Madl
Weinviertel

(CH/PB) Gewisse Würze, kühl, Zitrus und saure Ananas, Biskuit, hell, wird zusehends frischer, dann auch Marille; straff und kernig, schlank gebaut, ziemlich gebündelt, Zitronenzesten, guter Biss, jugendlich forsch, zartherb, griffiges Finish.

Schaumwein
Cuvée Weiß
€€€€
Naturkork

Sekthaus Christian Madl
Weinviertel

Christian Madl
2172 Schrattenberg
Hauptstraße 57

Tel. +43 664 4225142
office@madlsekt.at
www.madlsekt.at

Kenner wissen es längst: Aus dem nordöstlichen Weinviertel stammen einige der besten Sekte Österreichs. Sektspezialist Christian Madl aus Schrattenberg verbindet profunde Kenntnisse über schaumweinrelevante Themen mit großer Erfahrung und reichlich Fingerspitzengefühl in Sachen Sekterzeugung. Aus einem kleinen Familienbetrieb stammend, kam er im Alter von 16 Jahren im Zuge eines Auslandspraktikums bei Raumland Sekt in Rheinhessen mit dem schäumenden Sektor intensiv in Berührung. Nach weiteren Praktika, nicht zuletzt in der Champagne (Sanger), kehrte er 1995 nach Hause zurück, wo er sich dem Sektmetier intensiv widmete. Seit 2003 führt er seinen eigenen kleinen Betrieb. Neben einer kleinen Eigenrebfläche kauft er Traubenmaterial aus Weingärten, die sich für die Schaumweinerzeugung hervorragend eignen und die penibel nach seinen Kriterien bewirtschaftet werden. Hauptsorten in Weiß für seine Sekte sind Welschriesling, Grüner Veltliner und ein wenig Riesling sowie Chardonnay und Weißburgunder; für blaue Sorten werden Zweigelt und Pinot Noir herangezogen. Die Ernte erfolgt ausschließlich per Hand in 50 Liter Kisten bei ca. 15°-16°KMW und zirka 9 Gramm/Liter Säure. Dabei werden ausschließlich gesunde Trauben gelesen, die einer Ganztraubenpressung unterzogen werden, wobei nur die ersten 50 % Saft herangezogen werden, die Lagerung erfolgt ausschließlich im Stahltank. Der schmucke wie funktionelle Madl-Keller gibt im Inneren ungeahnte Dimensionen frei: Gleich drei Gewölbekeller wurden hier von Christian Madl und seinem Vater in Eigenregie innerhalb von fünf Jahren verbunden, um der Sektkellerei genügend Platz zu bieten. Hier liegen tausende Flaschen „sur latte“ auf der Hefe und warten darauf, nach meist mehreren Jahren Lagerung degorgiert zu werden. Das Sektsortiment besteht aus zwei Linien: Einerseits gibt es die Schretenperg-Linie, die ein bis zwei Jahre Hefelagerung aufweist und die von halbtrocken bis brut geht. Die Toplinie der Madl-Sekte läuft ab sofort unter der Bezeichnung Signature Collection und umfasst Vertreter mit drei bis sechs und mehr Jahren Hefelagerung. Unter Oenothek laufen Premiumprodukte mit extrem langer Lagerung auf der Hefe.ps

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2024 Rotgipfler
Weingut Familie Reinisch
Thermenregion

Bildhübscher, blumiger Auftakt, nach Golden Delicious und Orangenblüten, auch etwas Marzipan, reichhaltig und einschmeichelnd, exotisch anmutender Fruchtcharme, rund und ausgewogen, sanft strömend, einige Länge.

Weißwein
Rotgipfler
€€
Schraubverschluss

Weingut Familie Reinisch
Thermenregion

Reinisch
2523 Tattendorf
Im Weingarten 1

Tel. +43 2253 81423
office@j-r.at
www.j-r.at

Das umfangreiche Repertoire dieses an Verlässlichkeit und kontinuierlichem Qualitätsstreben kaum zu übertreffenden Topbetriebes erlaubt keine lange Einleitung, somit also gleich medias in res. Besonders augenfällig war diesmal jedenfalls das hohe Niveau, welches bereits die „klassischen“ Weißweine ohne Lagenbezeichnung erreicht haben. So klares Fruchtspiel und auffallende Reintönigkeit waren aus dem heißen Jahrgang 2024 ja nicht unbedingt zu erwarten und zeichnen den kecken First ebenso aus wie den diesmal Sauvignon-geprägten Dialog und den gediegenen Chardonnay. Aus diesem Quintett ragen allerdings der ungemein charmante Rotgipfler und die überaus trinkvergnügliche Gumpoldskirchner Tradition noch ein Alzerl heraus. Durch die Bank das erwartet hohe Niveau erreichen auch sämtliche weißen Lagenweine, wobei heuer der Zierfandler aus der historisch bedeutsamen, großartigen Monopollage Spiegel noch eine Spur hervorsticht, realisiert er doch sozusagen das elegante Idealbild einer „modernen“ Interpretation dieser raren Rebsorte. Ebenfalls große Klasse kann man auch wieder einmal dem noch blutjungen Kästenbaum-Chardonnay aus dem tollen Weinjahr 2021 attestieren. Aus dem roten Segment gefällt bereits der Pinot Noir ohne Lagenbezeichnung, der in dieser Preiskategorie wohl kaum zu übertreffen ist. Die quasi adäquate Fortsetzung im Mittelbau bilden sodann die mit kühler Eleganz punktenden Gumpoldskirchner Alten Reben. An der Spitze liegen die beiden Spitzenweine von der Tattendorfer Riede Holzspur in Gestalt des dichten, dunkelfruchtigen St. Laurent und des aparten wie feingliedrigen Pinot Noir ganz eng beieinander und können das hohe Niveau des Vorjahres fraglos wiederholen. Als roter Spitzenreiter wird sich jedoch wieder der puncto Finesse und burgundischer Expression nicht zu übertreffende Kästenbaum-Pinot aus dem großen Jahrgang 2021 herauskristallisieren, der in der österreichischen Rotweinszene über die Jahre gleichsam ein Alleinstellungsmerkmal erworben hat.

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2022 Syrah Reserve
WEIN-Träumerei Iby-Lehrner
Mittelburgenland

Feingliedrig, zarte Würze à la schwarzer Kardamom und Wacholderbeeren, einnehmende Frucht ohne Vordergründigkeit; schließt nahtlos an, ungewöhnlich lebendig dank Säurespiel, eng gewobenes Gerbstoffnetz, Trinkfluss, Frucht und hauchzarte Gewürznoten klingen nach.

Rotwein
Syrah (Shiraz)
€€€
Naturkork

WEIN-Träumerei Iby-Lehrner
Mittelburgenland

Melanie & Michael Lehrner
7312 Horitschon
Hauptstraße 34

Michael Lehrner und seine Frau Melanie sind mit dem Mittelburgenland emotional verbunden. Schon in jungen Jahren hat Michael von seinem Großvater Paul Iby das Weingut in Horitschon übernommen. Der bescheiden auftretende Winzer hat eine große Leidenschaft, den Blaufränkisch, den er gleichsam als Botschafter der Region sieht. „Diese Rebsorte verkörpert das Gebiet wie keine andere“, erklärt er. Sein Fokus ist darauf ausgerichtet, die Böden, auf denen die Reben wachsen, in den Weinen abzubilden. Mittlerweile macht diese autochthone Varietät 70 % der Anbaufläche des Familienbetriebes aus. Die schweren und tiefgründigen Lehmböden in Horitschon sind ideal für Blaufränkisch und sorgen für erdige Würze, Tiefgang und Vielschichtigkeit. Die alten Reben stehen hoch in Ehren. Jene für den meistverkauften Wein des Hauses, den Blaufränkisch Ried Hochäcker, sind bis zu 30 Jahre alt. Den Rohstoff für den Blaufränkisch Rondo Reserve liefern Weinstöcke, die grundsätzlich mehr als 30 Jahre alt sind. Die Trauben kommen aus den beiden Top-Lagen Dürrau und Hochäcker. In den Blaufränkisch Ried Dürrau mit ihrem schweren Lehmboden kommt das Lesegut von 60 Jahre alten Stöcken. Alle Rotweine werden in Holzfässern ausgebaut, die Basisweine in neutralen Gebinden mit 4.000 Litern Inhalt; vergoren wird in der Regel im Stahltank. Die Reserven genießen eine Erziehung in kleinen Eichenfässern, wobei Allier-Barriques ebenso Verwendung finden wie solche aus Amerikanischer Eiche. Die gesamte heuer präsentierte Serie zeigt eine klare Handschrift, die Weine wirken ungekünstelt, keiner von ihnen ist schwer oder üppig. Gemeinsame Elemente sind Trinkfluss, Sortentypizität und Herkunft. Gut gebucht ist die 2018 errichtete Wein-Träumerei. Drei Doppelzimmer und eine Suite laden zum Verweilen ein.

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2024 Gelber Muskateller Klassik
Weingut Felberjörgl
Südsteiermark

Angenehm dezent, gelbe Zitrusfrüchte, Holunderblüten, Goldkiwis; schließt nahtlos an, feinkörnige Säure, trocken, hinten Grapefruits.

Weißwein
Gelber Muskateller
€€
Schraubverschluss

Weingut Felberjörgl
Südsteiermark

Hans-Peter Temmel
8442 Kitzeck
Höch 47

Das Weingut Felberjörgl ist ein reiner Familienbetrieb. Gegründet wurde es bereits im 14. Jahrhundert von Bayern namens Felber. Heute zeichnet Hans-Peter Temmel als Kellermeister für den Wein verantwortlich. Großen Wert legt er auf schmeckbare Herkunft und naturnahe Bewirtschaftung. In den Weingärten ist Schiefer vorherrschend. Ausgeprägte Temperaturdifferenzen zwischen Tag und Nacht kommen der Aromatik und der Frische zugute. Die Rieden Kreuzegg und Zwickl liegen direkt beim Hof auf 550 Meter Seehöhe, Kreuzegg ist tiefgründig mit viel Humus, die Weine von hier muten warm an. Zu den höchsten Lagen des Sausals zählt die bis knapp 630 Meter reichende Ried Höchleit’n mit kargem Schieferboden. Die Ried Schrotter ist sehr steil und teilweise terrassiert. Karger Boden kennzeichnet auch die Ried Mosergut, wo hauptsächlich Traminer und Gelber Muskateller stehen. Abgerundet wird das Portfolio durch edelsüße Prädikate, Rotweine, Frizzante, Spezialitäten, Fruchtsäfte und Edelbrände. Am Weingut angeschlossen ist ein stilvoller Buschenschank im sehenswerten Biedermeierhaus.

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2024 Grüner Veltliner Federspiel Ried Kreutles
Weingut Bäuerl-Loiben
Wachau

Zart und unaufdringlich, frische gelbe Äpfel, ein Hauch helles Steinobst, dezente Kräuterwürze; betont würzig im Geschmack, apfelfruchtige Noten unterlegt, feinkörnige Säure, mittleres Gewicht.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingut Bäuerl-Loiben
Wachau

Martina Bäuerl
3601 Dürnstein
Oberloiben 28

Tel. +43 664 4440620
wein@baeuerl.at
www.baeuerl.at

Wolfgang Bäuerl und seine Frau Martina arbeiten mit der Natur. Die Gesundheit der Reben steht in ihrem Fokus. Das bedingt, die Nährstoffe im Boden zu erhalten und zu fördern, Nützlingen das Leben leicht zu machen und sich auf unterschiedlichste Witterungsbedingungen bestmöglich einzustellen. Folgerichtig wurde auf biologische Wirtschaftsweise umgestellt. Wolfgang Bäuerl im O-Ton: „Für unseren Familienbetrieb in vierter Generation ist Nachhaltigkeit kein neumodisches Schlagwort. Wir bereiten Wein mit dem Bewusstsein, ein Stück Kultur und Natur zu pflegen. Unser Winzerleben ist mehr Berufung als Beruf.“ Das Portfolio wurde gestrafft. Der positive Nebeneffekt: Er und seine Frau sind nun wieder öfter selbst in den Weingärten anzutreffen. Er will wieder dorthin, wo schon sein Vater war. Das bedeutet Vinifikation wie früher, also nach Möglichkeit auch Verzicht auf Enzyme und Reinzuchthefen. Sein Vater war der Überzeugung, dass Weintrinken Freude bereiten soll. Bekömmlichkeit und Zeit zur Entwicklung sind somit wichtige Eckpunkte der Weinbereitung. Die Philosophie von Wolfgang Bäuerl ist einleuchtend und fast poetisch: Ein ganzes Vegetationsjahr ist in der Beere gespeichert und wird zu Wein. Im Keller werden die so gespeicherten Informationen schonend herausgepresst. Mit dem Jahrgang 2024 ist der Winzer sehr zufrieden. Von Spätfrösten wurde der Betrieb verschont. Beim Pflanzenschutz war Aufmerksamkeit gefordert. Der große Regen Mitte September hat keinen Schaden angerichtet. Die heuer verkosteten Weine zeigen eine ungewöhnlich frühe Trinkreife und moderaten Alkohol. Sie sind harmonisch und auf der feinen Seite.

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2022 Zweigelt Ried Postolern
Weingut Erich Machherndl
Wachau

Feingliedrig, Kirschen, frisch geerntete Preiselbeeren und deren Laub, Pfeffer; aromatisches Dacapo, frisch, toller Trinkfluss, elegantes Gerbstoffnetz, im langen Nachhall profunde Frucht, eigenständig.

Rotwein
Zweigelt
€€€€
Naturkork

Weingut Erich Machherndl
Wachau

Erich Machherndl
3610 Wösendorf
Hauptstraße 1

Die Weine von Erich Machherndl passen in keine der gängigen Schubladen. Er leistet sich seinen eigenen Stil, und der ist abseits des Gewohnten. Er ist ein Querdenker in positivem Sinn, auf der Suche nach den Wurzeln, wie er selbst sagt. Überbordende Frucht liebt er weniger. Seine Weine brauchen viel Zeit. Oft sind sie im Frühjahr, wenn die Verkostungen für den Guide anstehen, noch in der Gärung. Neben den in der Wachau üblichen Federspielen und Smaragden, je nach Witterung auch Steinfedern, wartet er mit einer Serie von Weinen auf, für die er die Bezeichnung Pulp Fiction schützen ließ. Dahinter verbergen sich hochgradig individuelle Gewächse. Die Nummer steht für den Füllzeitpunkt. Auch die unter der Flagge der Vinea Wachau segelnden Weine sind abseits des Üblichen. Die Lagencharakteristika arbeitet Erich Machherndl klar erkennbar heraus. Das Weingut ist organisch-biologisch zertifiziert. Der Winzer verwendet aber auch Demeter-Präparate der biodynamischen Bewirtschaftung. Zum Verkostungszeitpunkt Anfang März waren aus dem Jahrgang 2024 bis auf einen Riesling nur die Grünen Veltliner fertig, welche ausgesprochen abwechslungsreich sind und abseits des Mainstreams.

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2024 Chardonnay glorreich
Weingut Eichinger
Kamptal

Viel Sortentypizität, sautierte Pilze, cremiger Touch, Biskuit, geriebene Mandeln, etwas würzig; geschliffen, kühle Aromatik, frisches Zitrus, Litschi, bisschen Kiwi, Orangen, saftig und ausgewogen.

Weißwein
Chardonnay
€€€
Schraubverschluss

Weingut Eichinger
Kamptal

Eichinger
3491 Straß
Langenloiser Straße 365

Vier Weinsorten, zwei Winzerinnen, eine Handschrift – das ist das Weingut Birgit Eichinger. Seit 30 Jahren ist Birgit Eichinger Winzerin, seit einigen Jahren ist Tochter Gloria dabei. Das Mutter-Tochter-Gespann harmoniert bestens, denn die beiden Frauen surfen beim Wein und auch sonst auf einer Wellenlänge. Grüner Veltliner und Riesling sind die Kamptaler DAC-Botschafter und werden bei den Eichingers bis auf jeweils einen Ortswein – aus Strass beim Grünen Veltliner und aus Zöbing beim Riesling – ausschließlich riedenrein vinifiziert. Als Abrundung gibt es noch einen Chardonnay und einen Roten Veltliner. Bei diesen Spezialitäten steht zwar keine Lage am Etikett, obwohl die Weine aus bekannten Rieden stammen, nämlich vom Gaisberg (CH) und vom Stangl (RV). Vermarktet werden diese trinkvergnüglichen Weine unter dem Label glorreich, einer Kreation von Gloria Eichinger. Die Lagenweine machen jedoch den Wind, der das Weingut weit übers Kamptal hinaus bekannt gemacht hat. Beim Grünen Veltliner stellen die Eichingers fünf Riedenweine her. Lageneinsteiger ist der mittelkräftige Veltliner vom Hasel. Der Wechselberg macht auch schon viel her. An der Spitze gibt es drei Erste Lagen. Die Ried Grub darf zwar noch keine 1ÖTW-Lage sein, weil die Eichingers den Wein erst seit 2021 machen und somit die Historie zu kurz ist – doch für Birgit Eichinger steht die Grub schon im Rang des Gaisberg- und Lamm-Veltliners. Die Ersten-Lagen-Veltliner sind aus dem Jahr 2023 und verkorkt. „Wir versuchen, dass sich die drei Ersten-Lagen-Weine unterscheiden“, sagt Birgit Eichinger. Das macht einerseits schon die Herkunft mit Lage und Boden. Andererseits macht auch der Ausbau einen Unterschied: Der Strasser Gaisberg-Veltliner wird im Stahl vergoren und reift im 2.000 Liter neutralen Akazienfass. Die Grub wird im Holz vergoren und wird im gebrauchten 1.000 Liter Eichenfass ausgebaut. Der Topwein ist der Veltliner aus der Ried Lamm, der im Holz ausgebaut ist – im gebrauchten 1.000er Eichenfass sowie teilweise in gebrauchten 300 Liter Burgunderfässern. Beim Riesling hat Eichinger nur zwei Erste Lagen: den immer zugänglicheren, voll warmer fülliger Frucht strotzenden Gaisberg, der zumeist der Riesling-Charmeur ist und auf den die Mehrheit fliegt. Der Heiligenstein-Riesling wiederum ist der Purist – straffe, kühl-aromatische Frucht und eine verführerische Säurepikanz.

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2024 Grüner Veltliner FUNdament
Weingut Weinwurm
Weinviertel

Pfefferl, gelbfruchtig; kühle Noten, resche Säure, elegant und süffig. Sehr guter Einstiegswein.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Weingut Weinwurm
Weinviertel

Georg & Lisa Weinwurm
2181 Dobermannsdorf
Hauptstraße 65

Tel. +43 2533 8581
wein@weinwurms.at
www.weinwurms.at

Georg und Lisa Weinwurm führen das Weingut in dritter Generation, für das Georgs Großvater Anton in den 1950ern den Grundstein gelegt hat. 2022 wurde mit dem Territorium Wein ein wunderschöner Ort zum Verkosten und Einkaufen erschaffen. Das Sortiment ist umfangreich, aber gut strukturiert: Im FUNdament wird ein kleiner, trinkanimierender Teil der Vielfalt vorgestellt. SortenREICH weiß und rot zeigen die gesamte Breite des Weinschaffens. HOMMAGE-Weine entstehen nur in besonderen Jahren; sie sind eine Verneigung vor den Altvorderen und den besten Böden des Weinviertels. Besonders hervorheben möchte ich dieses Jahr die Burgundersorten, die mit Eleganz und Sortentypik punkten können, sowie die beiden Roten Muskateller, die hier bereits Klassiker sind und mit dem Alter immer besser werden. Die breite Basis ist jedoch der Grüne Veltliner, den es in mannigfacher Ausprägung gibt – und 60 % Exportanteil beweisen, dass er auch gebraucht wird.

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2024 Gumpoldskirchner Tradition
Weingut Familie Reinisch
Thermenregion

(ZF/RG) Anfangs noch verhalten, geht jedoch blitzartig auf und erbringt dann viele Facetten, Sommerwiese und Kräutergarten, klar definiert und geradezu mundwässernd, Pistazien und Elstar-Apfel, eine „moderne“ und doch individuelle Gumpolds-Version mit viel Trinkfluss.

Weißwein
Cuvée Weiß
€€
Schraubverschluss

Weingut Familie Reinisch
Thermenregion

Reinisch
2523 Tattendorf
Im Weingarten 1

Tel. +43 2253 81423
office@j-r.at
www.j-r.at

Das umfangreiche Repertoire dieses an Verlässlichkeit und kontinuierlichem Qualitätsstreben kaum zu übertreffenden Topbetriebes erlaubt keine lange Einleitung, somit also gleich medias in res. Besonders augenfällig war diesmal jedenfalls das hohe Niveau, welches bereits die „klassischen“ Weißweine ohne Lagenbezeichnung erreicht haben. So klares Fruchtspiel und auffallende Reintönigkeit waren aus dem heißen Jahrgang 2024 ja nicht unbedingt zu erwarten und zeichnen den kecken First ebenso aus wie den diesmal Sauvignon-geprägten Dialog und den gediegenen Chardonnay. Aus diesem Quintett ragen allerdings der ungemein charmante Rotgipfler und die überaus trinkvergnügliche Gumpoldskirchner Tradition noch ein Alzerl heraus. Durch die Bank das erwartet hohe Niveau erreichen auch sämtliche weißen Lagenweine, wobei heuer der Zierfandler aus der historisch bedeutsamen, großartigen Monopollage Spiegel noch eine Spur hervorsticht, realisiert er doch sozusagen das elegante Idealbild einer „modernen“ Interpretation dieser raren Rebsorte. Ebenfalls große Klasse kann man auch wieder einmal dem noch blutjungen Kästenbaum-Chardonnay aus dem tollen Weinjahr 2021 attestieren. Aus dem roten Segment gefällt bereits der Pinot Noir ohne Lagenbezeichnung, der in dieser Preiskategorie wohl kaum zu übertreffen ist. Die quasi adäquate Fortsetzung im Mittelbau bilden sodann die mit kühler Eleganz punktenden Gumpoldskirchner Alten Reben. An der Spitze liegen die beiden Spitzenweine von der Tattendorfer Riede Holzspur in Gestalt des dichten, dunkelfruchtigen St. Laurent und des aparten wie feingliedrigen Pinot Noir ganz eng beieinander und können das hohe Niveau des Vorjahres fraglos wiederholen. Als roter Spitzenreiter wird sich jedoch wieder der puncto Finesse und burgundischer Expression nicht zu übertreffende Kästenbaum-Pinot aus dem großen Jahrgang 2021 herauskristallisieren, der in der österreichischen Rotweinszene über die Jahre gleichsam ein Alleinstellungsmerkmal erworben hat.

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2022 Zweigelt Reserve Illmitzer Ried Römerstein
Bio-Weingut Ettl
Neusiedlersee

Röstige Töne, Kaffee, rotbeerig, gewinnt mit Luft an Finesse, ungemein pikante Noten, passende Säure, lebendig bei aller Kraft, enorme Substanz. Dichte Struktur, straff und eng. Zukunft in Hülle und Fülle.

Rotwein
Zweigelt
€€€
Naturkork

Bio-Weingut Ettl
Neusiedlersee

Michael & Christian Ettl
7141 Podersdorf am See
Seestraße 48

Ein Zitat auf der Website der Ettls hat mich begeistert: „Die durch den Menschen verursachte Klimaveränderung zeigt, dass ständiges Wachstum nicht möglich ist. Immer mehr geht irgendwann nicht mehr.“ Deshalb ist Qualität statt Quantität unsere Devise. Wie trefflich, wie wahr. Seit 2006 ist das Weingut zertifiziert biologisch. Kein Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln. Gedüngt wird mit selbst produziertem Kompost. Dauerbegrünung mit Klee, Gras und anderen Kräutern. Es wird kein Unkrautvernichter verwendet. Die aktuellen Weine zeigen ihre Klasse. Ausgebaut im Stahltank oder mit sensibel eingesetztem Holz. Aus der tollen Serie sind folgende Weine meine Favoriten: 2022 Welschriesling Alte Reben Illmitzer Ried Römerstein, von fast burgundischer Stilistik. Verliebt habe ich mich in den 2023 Traminer Reserve. Super sind 2023 Merlot Ried Prädium und 2023 Cabernet Sauvignon Ried Alter Satz. Mein Primus ist 2022 Podersdorf Alte Reben (BF/ME). Erfreulich ist die überaus faire Kalkulation der Weine.

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2024 Rosé
Weingut Kollwentz
Leithaberg, Rust & Rosalia

Verführerische Kirschnase, würzig umspielt, elegantes Fruchtspiel, saftig, feine Extraktsüße, fruchtbetonte Stilistik, vital, tolle Trinkigkeit, charaktervoll.

Roséwein
Zweigelt
€€€
Naturkork

Weingut Kollwentz
Leithaberg, Rust & Rosalia

Kollwentz
7051 Großhöflein
Hauptstraße 120

Tel. +43 2682 65158
Fax. -13
kollwentz@kollwentz.at
www.kollwentz.at

Das Weingut Kollwentz unterstreicht mit der aktuellen Jahrgangspräsentation erneut seinen internationalen Weltruf für hochelegante Terroirweine in Weiß wie in Rot. Starke Persönlichkeiten haben das sympathische Familienweingut seit jeher geprägt, sodass heute im übergreifenden Teamwork von Alt und Jung die Erfolgsgeschichte des Weinguts weitergeht. Die drei Töchter von Heidi und Andi sind alle im Weingut tätig. Eva Maria und Barbara Kollwentz verantworten das Backoffice und die Kundenbetreuung, Christina ist als Absolventin der Klosterneuburger Weinbauschule bereits seit Jahren in das Weingartenmanagement und in die Vinifikation eingebunden. Den Auftakt zur aktuellen Serie in Weiß bilden die beiden Sauvignon Blanc-Varietäten, die besonders den kargen Feuersteinboden der Ried Steinmühle mit viel feinziselierter Mineralität widerspiegeln. Besonders die Methusalemreben, die von alten Rebstöcken die würzigere und kraftvollere Varietät sind, glänzen heuer mit atemberaubender Equilibre von Eleganz und Fruchtkonzentration, was sie zu einem „best ever“ graduiert. Im internationalen Sortenranking sind sie als eine gesetzte Topbank zu werten. The Best of Chardonnay aus Österreich kommt zweifelsfrei aus dem Hause Kollwentz, noch dazu in einer vielfältigen Terroirinterpretation, die von Kalk bis Schiefer reicht. So anspruchsvoll der Hitzesommer 2023 für die Winzer verlief, so großartig sind die hochreifen Weißen mit klassischer Frucht und tollen Säurewerten gelungen. Von der kalkhältigen Ried Neusatz ist diesmal ein an Expressivität von Mineralität, Frucht und Feinheit nicht zu überbietender Chardonnay kreiert worden, der juvenil bereits die „best-ever“ Etikette erhält. Die Ried Tatschler zeigt sich mit viel Extraktsüße und cremigem Touch, Ried Katterstein strahlt erneut in modellhafter Interpretation von kalkiger Finesse, gepaart mit schiefrigem Verve. Chardonnay Gloria von der höchstgelegenen Kalklage Ried Glagsatz (karger Muschelkalk) befindet sich ganz im juvenilen Stadium, sodass dieser erst im nächsten Jahr genauer besprochen werden wird. Im Reigen der Top-Rotweinvarietäten glänzt heuer besonders der Pinot Noir, der aus der unterhalb der Gloria liegenden Ried Dürr stammt. Mit ziselierter Fruchtfeinheit, kombiniert mit einer dezenten Würzenote, überzeugt dieser Sortenvertreter aufgrund seiner Eleganz. Das „Match“ zwischen den stilistisch unterschiedlichen Blaufränkisch-Highlights, Ried Setz und Ried Point fällt mit Jahrgang 2022 erneut unentschieden aus. Kann die Ried Setz im Jungstadium mit einer feinmaschigen Textur noch Vorteile für sich reklamieren, so wird der Spätstarter Ried Point in der Reife mit Fruchttiefe aufschließen können. Erneut als sichere Bank gilt der Cabernet Sauvignon, der mit klarer Fruchtpräsenz seine Finesse jetzt nur andeutet und erst erwartungsgemäß nach vielen Jahren der Reife seine Pracht voll entfalten wird. Die Paradecuvée Steinzeiler zeigt sich zum Zeitpunkt der Verkostung als ein Bündel von Kraft, Tiefe und Balance so verschlossen, dass eine umfassende Präsentation erst im nächsten Guide erfolgen wird.

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2024 Sauvignon Blanc Klassik
Weingut Felberjörgl
Südsteiermark

Freundlich, knackige Stachelbeeren, Cassis und Cassislaub; saftig, angenehmes Säurespiel, beschwingt, mittlere Länge.

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€
Schraubverschluss

Weingut Felberjörgl
Südsteiermark

Hans-Peter Temmel
8442 Kitzeck
Höch 47

Das Weingut Felberjörgl ist ein reiner Familienbetrieb. Gegründet wurde es bereits im 14. Jahrhundert von Bayern namens Felber. Heute zeichnet Hans-Peter Temmel als Kellermeister für den Wein verantwortlich. Großen Wert legt er auf schmeckbare Herkunft und naturnahe Bewirtschaftung. In den Weingärten ist Schiefer vorherrschend. Ausgeprägte Temperaturdifferenzen zwischen Tag und Nacht kommen der Aromatik und der Frische zugute. Die Rieden Kreuzegg und Zwickl liegen direkt beim Hof auf 550 Meter Seehöhe, Kreuzegg ist tiefgründig mit viel Humus, die Weine von hier muten warm an. Zu den höchsten Lagen des Sausals zählt die bis knapp 630 Meter reichende Ried Höchleit’n mit kargem Schieferboden. Die Ried Schrotter ist sehr steil und teilweise terrassiert. Karger Boden kennzeichnet auch die Ried Mosergut, wo hauptsächlich Traminer und Gelber Muskateller stehen. Abgerundet wird das Portfolio durch edelsüße Prädikate, Rotweine, Frizzante, Spezialitäten, Fruchtsäfte und Edelbrände. Am Weingut angeschlossen ist ein stilvoller Buschenschank im sehenswerten Biedermeierhaus.

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2021 Weißburgunder Ried Kreuzegg
Weingut Johann Schneeberger
Südsteiermark

Zarte Würze, leise Bodentöne, Anklänge von Birnen; aromatisches Dacapo, alles fein verwoben, gut integrierte Säure, feiner Schmelz, stimmig bei mittlerer Länge.

Weißwein
Pinot Blanc (Weißburgunder)
€€€
Schraubverschluss

Weingut Johann Schneeberger
Südsteiermark

Johann Schneeberger
8451 Heimschuh
Pernitschstraße 31

Das Weingut hat eine lange Tradition. Seit 1870 wird die „Reschleiten“ von der Familie Schneeberger bewirtschaftet. In den 1980er Jahren begann Johann Schneeberger, die kleine Landwirtschaft Stück für Stück zu erweitern. Es wurde in Weingärten, Keller und Technik investiert, der Kundenstamm wuchs. Qualität stand immer an erster Stelle. Generationenübergreifende Zusammenarbeit wird hier groß geschrieben, ebenso die Wertschätzung der Natur. Die Weine tragen die Handschrift von Johann Schneeberger junior; sein Fokus liegt auf klaren und gebietstypischen Weinen. „Mir geht es darum, in meinen Weinen die Herkunft zu schmecken. Den Boden, das Klima und auch meine eigenen Wurzeln.“ Familienoberhaupt Johann senior ist Weinbauer von ganzem Herzen. Seine Frau Heide ist für die Verwaltung und für den Buschenschank zuständig, unterstützt von ihren Töchtern Margret und Martina sowie Schwiegertochter Sarina. Die Schwiegersöhne Walter und Roman komplettieren das schlagkräftige Familienteam. Prägend sind die Schiefer- und Muschelkalkböden, auf denen die Reben des Weingutes Schneeberger wachsen, sowie das Mikroklima des Sausals. Der Betrieb ist in der glücklichen Situation, Anteile an so renommierten Rieden wie Hochbrudersegg oder Flamberg zu besitzen. Die heuer verkosteten Weine sind ungewöhnlich feingliedrig und von ihrer Herkunft geprägt. Die Preisgestaltung ist ausgesprochen fair.

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2024 Grüner Veltliner Smaragd Ried Hochstrasser
Weingut Bäuerl-Loiben
Wachau

Frisch, sonnengereifte Zitronen, Limettenblätter, grüne Äpfel; auf dem Gaumen kommen die Äpfel deutlicher, würzig, sanfter Druck, Prise Gerbstoffe für die Struktur, Würze klingt nach.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Naturkork

Weingut Bäuerl-Loiben
Wachau

Martina Bäuerl
3601 Dürnstein
Oberloiben 28

Tel. +43 664 4440620
wein@baeuerl.at
www.baeuerl.at

Wolfgang Bäuerl und seine Frau Martina arbeiten mit der Natur. Die Gesundheit der Reben steht in ihrem Fokus. Das bedingt, die Nährstoffe im Boden zu erhalten und zu fördern, Nützlingen das Leben leicht zu machen und sich auf unterschiedlichste Witterungsbedingungen bestmöglich einzustellen. Folgerichtig wurde auf biologische Wirtschaftsweise umgestellt. Wolfgang Bäuerl im O-Ton: „Für unseren Familienbetrieb in vierter Generation ist Nachhaltigkeit kein neumodisches Schlagwort. Wir bereiten Wein mit dem Bewusstsein, ein Stück Kultur und Natur zu pflegen. Unser Winzerleben ist mehr Berufung als Beruf.“ Das Portfolio wurde gestrafft. Der positive Nebeneffekt: Er und seine Frau sind nun wieder öfter selbst in den Weingärten anzutreffen. Er will wieder dorthin, wo schon sein Vater war. Das bedeutet Vinifikation wie früher, also nach Möglichkeit auch Verzicht auf Enzyme und Reinzuchthefen. Sein Vater war der Überzeugung, dass Weintrinken Freude bereiten soll. Bekömmlichkeit und Zeit zur Entwicklung sind somit wichtige Eckpunkte der Weinbereitung. Die Philosophie von Wolfgang Bäuerl ist einleuchtend und fast poetisch: Ein ganzes Vegetationsjahr ist in der Beere gespeichert und wird zu Wein. Im Keller werden die so gespeicherten Informationen schonend herausgepresst. Mit dem Jahrgang 2024 ist der Winzer sehr zufrieden. Von Spätfrösten wurde der Betrieb verschont. Beim Pflanzenschutz war Aufmerksamkeit gefordert. Der große Regen Mitte September hat keinen Schaden angerichtet. Die heuer verkosteten Weine zeigen eine ungewöhnlich frühe Trinkreife und moderaten Alkohol. Sie sind harmonisch und auf der feinen Seite.

mehr
2024 Roter Veltliner glorreich
Weingut Eichinger
Kamptal

Warme, einladende Nase, Marzipan, getrocknete Pilze, bisschen nach Kakao; am Gaumen mehr Pikanz, feine Säurepikanz, mineralischer Unterbau, lebhaft, Zitrus, Maracuja, Grapefruits, fester Grip, sehr eigenständig.

Weißwein
Roter Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingut Eichinger
Kamptal

Eichinger
3491 Straß
Langenloiser Straße 365

Vier Weinsorten, zwei Winzerinnen, eine Handschrift – das ist das Weingut Birgit Eichinger. Seit 30 Jahren ist Birgit Eichinger Winzerin, seit einigen Jahren ist Tochter Gloria dabei. Das Mutter-Tochter-Gespann harmoniert bestens, denn die beiden Frauen surfen beim Wein und auch sonst auf einer Wellenlänge. Grüner Veltliner und Riesling sind die Kamptaler DAC-Botschafter und werden bei den Eichingers bis auf jeweils einen Ortswein – aus Strass beim Grünen Veltliner und aus Zöbing beim Riesling – ausschließlich riedenrein vinifiziert. Als Abrundung gibt es noch einen Chardonnay und einen Roten Veltliner. Bei diesen Spezialitäten steht zwar keine Lage am Etikett, obwohl die Weine aus bekannten Rieden stammen, nämlich vom Gaisberg (CH) und vom Stangl (RV). Vermarktet werden diese trinkvergnüglichen Weine unter dem Label glorreich, einer Kreation von Gloria Eichinger. Die Lagenweine machen jedoch den Wind, der das Weingut weit übers Kamptal hinaus bekannt gemacht hat. Beim Grünen Veltliner stellen die Eichingers fünf Riedenweine her. Lageneinsteiger ist der mittelkräftige Veltliner vom Hasel. Der Wechselberg macht auch schon viel her. An der Spitze gibt es drei Erste Lagen. Die Ried Grub darf zwar noch keine 1ÖTW-Lage sein, weil die Eichingers den Wein erst seit 2021 machen und somit die Historie zu kurz ist – doch für Birgit Eichinger steht die Grub schon im Rang des Gaisberg- und Lamm-Veltliners. Die Ersten-Lagen-Veltliner sind aus dem Jahr 2023 und verkorkt. „Wir versuchen, dass sich die drei Ersten-Lagen-Weine unterscheiden“, sagt Birgit Eichinger. Das macht einerseits schon die Herkunft mit Lage und Boden. Andererseits macht auch der Ausbau einen Unterschied: Der Strasser Gaisberg-Veltliner wird im Stahl vergoren und reift im 2.000 Liter neutralen Akazienfass. Die Grub wird im Holz vergoren und wird im gebrauchten 1.000 Liter Eichenfass ausgebaut. Der Topwein ist der Veltliner aus der Ried Lamm, der im Holz ausgebaut ist – im gebrauchten 1.000er Eichenfass sowie teilweise in gebrauchten 300 Liter Burgunderfässern. Beim Riesling hat Eichinger nur zwei Erste Lagen: den immer zugänglicheren, voll warmer fülliger Frucht strotzenden Gaisberg, der zumeist der Riesling-Charmeur ist und auf den die Mehrheit fliegt. Der Heiligenstein-Riesling wiederum ist der Purist – straffe, kühl-aromatische Frucht und eine verführerische Säurepikanz.

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2024 Roter Veltliner Ried Steinberg
Weinbau Stadler
Wagram

Reife Fruchtaromatik im Auftakt, Honigmelone, Papaya, Orangenkompott, floral, mundfüllender Wein, der kulinarisch sehr viel gibt, Orangenzeste, Ananas, roter Apfel, ganz ein Gerbstoff, Fruchtsüße, unterlegt mit Limette, Verbene, ein Roter Veltliner mit Potenzial für die Zukunft.

Weißwein
Roter Veltliner
€€
Schraubverschluss

Weinbau Stadler
Wagram

Stefan Stadler
3701 Großweikersdorf
Großweikersdorf 15

Der Weinbau hat in der Familie Stadler eine lange Tradition. Der Familienbetrieb liegt in der klimatisch begünstigten Lage am Wagram. Die windgeschützten Hänge und der Lössboden bieten ideale Voraussetzungen für eine hervorragende Weinqualität. Die Weingärten profitieren von der Urkraft des Lösses. Die Stufen des Wagrams sind seit Ende der letzten Eiszeit mit einer bis zu 25 Meter hohen Lössschicht bedeckt und zählen somit zu den mächtigsten ihrer Art in Europa. Für den Weinbau sind der hohe Kalkanteil und die Fähigkeit des Bodens, das gespeicherte Wasser bei Trockenheit an die Reben abzugeben, von unschätzbarem Vorteil. Die Familie Stadler bewirtschaftet zirka 10 Hektar Weingärten in den Rieden Sätzen, Hohenberg und Steinberg. Mit Anfang 2022 hat der Junior, Stefan Stadler, den Betrieb zur Gänze übernommen. In enger Zusammenarbeit mit seinem Vater Ferdinand kann die tägliche Arbeit in Weingärten und Keller neben dem Vertrieb bestens bewerkstelligt werden. Stefans Lebensgefährtin Karin unterstützt den Betrieb tatkräftig im Büro sowie bei zahlreichen Weinpräsentationen. Als Familienbetrieb helfen alle zusammen und ziehen an einem Strang, worauf sie sehr stolz sein können. Bereits aus dem Jahr 1828 stammt das alte Gewölbe im Weinkeller. Das Presshaus wurde schon mehrmals umgebaut, doch der Ursprung ist noch immer erhalten. Ein komplett neuer Zubau erfolgte 2011, somit kann nun mit moderner Technik die Qualität der Weine gesichert werden. Auf zirka 400 m² können die Trauben verarbeitet werden, die Weine werden kontrolliert vergärt, abgefüllt mittels mobiler Füllanlage und die gefüllten Flaschen können auch dort lagern. Da der Zubau in den Löss hineingebaut wurde, wird auch eine optimale Lagertemperatur ohne zusätzliche Raumkühlung gewährt. Alle Weine sind klar strukturiert mit Frucht und Trinkfreude.

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Blanc de Blancs Brut Sekt
Sekthaus Christian Madl
Weinviertel

(2018, CH/PB) Leicht rauchig-würzig mit dezent biskuitigen Noten, Steinobst, Mirabelle, Wiesenblüten; saftig am Gaumen, Zitrus à la Bitterorangen und weiße Ananas, viel Säurebiss, straff, noch viel Kohlensäure, wirkt noch etwas schlank, Geduld.

Schaumwein
Cuvée Weiß
€€€€€
Naturkork

Sekthaus Christian Madl
Weinviertel

Christian Madl
2172 Schrattenberg
Hauptstraße 57

Tel. +43 664 4225142
office@madlsekt.at
www.madlsekt.at

Kenner wissen es längst: Aus dem nordöstlichen Weinviertel stammen einige der besten Sekte Österreichs. Sektspezialist Christian Madl aus Schrattenberg verbindet profunde Kenntnisse über schaumweinrelevante Themen mit großer Erfahrung und reichlich Fingerspitzengefühl in Sachen Sekterzeugung. Aus einem kleinen Familienbetrieb stammend, kam er im Alter von 16 Jahren im Zuge eines Auslandspraktikums bei Raumland Sekt in Rheinhessen mit dem schäumenden Sektor intensiv in Berührung. Nach weiteren Praktika, nicht zuletzt in der Champagne (Sanger), kehrte er 1995 nach Hause zurück, wo er sich dem Sektmetier intensiv widmete. Seit 2003 führt er seinen eigenen kleinen Betrieb. Neben einer kleinen Eigenrebfläche kauft er Traubenmaterial aus Weingärten, die sich für die Schaumweinerzeugung hervorragend eignen und die penibel nach seinen Kriterien bewirtschaftet werden. Hauptsorten in Weiß für seine Sekte sind Welschriesling, Grüner Veltliner und ein wenig Riesling sowie Chardonnay und Weißburgunder; für blaue Sorten werden Zweigelt und Pinot Noir herangezogen. Die Ernte erfolgt ausschließlich per Hand in 50 Liter Kisten bei ca. 15°-16°KMW und zirka 9 Gramm/Liter Säure. Dabei werden ausschließlich gesunde Trauben gelesen, die einer Ganztraubenpressung unterzogen werden, wobei nur die ersten 50 % Saft herangezogen werden, die Lagerung erfolgt ausschließlich im Stahltank. Der schmucke wie funktionelle Madl-Keller gibt im Inneren ungeahnte Dimensionen frei: Gleich drei Gewölbekeller wurden hier von Christian Madl und seinem Vater in Eigenregie innerhalb von fünf Jahren verbunden, um der Sektkellerei genügend Platz zu bieten. Hier liegen tausende Flaschen „sur latte“ auf der Hefe und warten darauf, nach meist mehreren Jahren Lagerung degorgiert zu werden. Das Sektsortiment besteht aus zwei Linien: Einerseits gibt es die Schretenperg-Linie, die ein bis zwei Jahre Hefelagerung aufweist und die von halbtrocken bis brut geht. Die Toplinie der Madl-Sekte läuft ab sofort unter der Bezeichnung Signature Collection und umfasst Vertreter mit drei bis sechs und mehr Jahren Hefelagerung. Unter Oenothek laufen Premiumprodukte mit extrem langer Lagerung auf der Hefe.ps

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2024 Grüner Veltliner Ried Kugelberg Dobermannsdorf
Weingut Weinwurm
Weinviertel

(50-60 Jahre alte Rebstöcke, Schotter) Feinnervige Säure, aromatisch, apfelig; Fruchtkorb, angenehme Kühle, feingliedrig, apart, guter Druck.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Weingut Weinwurm
Weinviertel

Georg & Lisa Weinwurm
2181 Dobermannsdorf
Hauptstraße 65

Tel. +43 2533 8581
wein@weinwurms.at
www.weinwurms.at

Georg und Lisa Weinwurm führen das Weingut in dritter Generation, für das Georgs Großvater Anton in den 1950ern den Grundstein gelegt hat. 2022 wurde mit dem Territorium Wein ein wunderschöner Ort zum Verkosten und Einkaufen erschaffen. Das Sortiment ist umfangreich, aber gut strukturiert: Im FUNdament wird ein kleiner, trinkanimierender Teil der Vielfalt vorgestellt. SortenREICH weiß und rot zeigen die gesamte Breite des Weinschaffens. HOMMAGE-Weine entstehen nur in besonderen Jahren; sie sind eine Verneigung vor den Altvorderen und den besten Böden des Weinviertels. Besonders hervorheben möchte ich dieses Jahr die Burgundersorten, die mit Eleganz und Sortentypik punkten können, sowie die beiden Roten Muskateller, die hier bereits Klassiker sind und mit dem Alter immer besser werden. Die breite Basis ist jedoch der Grüne Veltliner, den es in mannigfacher Ausprägung gibt – und 60 % Exportanteil beweisen, dass er auch gebraucht wird.

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2023 Ried Lores Tattendorf Chardonnay
Weingut Familie Reinisch
Thermenregion

Fein liniertes, klares Bukett nach Orangenschalen und Erdnüssen, ausgereift und voll Elan, noch ein wenig hefig, pikant und fest verwoben, gelbfruchtige Aromen, gut integriertes Holz, einige Länge.

Weißwein
Chardonnay
€€€
Naturkork

Weingut Familie Reinisch
Thermenregion

Reinisch
2523 Tattendorf
Im Weingarten 1

Tel. +43 2253 81423
office@j-r.at
www.j-r.at

Das umfangreiche Repertoire dieses an Verlässlichkeit und kontinuierlichem Qualitätsstreben kaum zu übertreffenden Topbetriebes erlaubt keine lange Einleitung, somit also gleich medias in res. Besonders augenfällig war diesmal jedenfalls das hohe Niveau, welches bereits die „klassischen“ Weißweine ohne Lagenbezeichnung erreicht haben. So klares Fruchtspiel und auffallende Reintönigkeit waren aus dem heißen Jahrgang 2024 ja nicht unbedingt zu erwarten und zeichnen den kecken First ebenso aus wie den diesmal Sauvignon-geprägten Dialog und den gediegenen Chardonnay. Aus diesem Quintett ragen allerdings der ungemein charmante Rotgipfler und die überaus trinkvergnügliche Gumpoldskirchner Tradition noch ein Alzerl heraus. Durch die Bank das erwartet hohe Niveau erreichen auch sämtliche weißen Lagenweine, wobei heuer der Zierfandler aus der historisch bedeutsamen, großartigen Monopollage Spiegel noch eine Spur hervorsticht, realisiert er doch sozusagen das elegante Idealbild einer „modernen“ Interpretation dieser raren Rebsorte. Ebenfalls große Klasse kann man auch wieder einmal dem noch blutjungen Kästenbaum-Chardonnay aus dem tollen Weinjahr 2021 attestieren. Aus dem roten Segment gefällt bereits der Pinot Noir ohne Lagenbezeichnung, der in dieser Preiskategorie wohl kaum zu übertreffen ist. Die quasi adäquate Fortsetzung im Mittelbau bilden sodann die mit kühler Eleganz punktenden Gumpoldskirchner Alten Reben. An der Spitze liegen die beiden Spitzenweine von der Tattendorfer Riede Holzspur in Gestalt des dichten, dunkelfruchtigen St. Laurent und des aparten wie feingliedrigen Pinot Noir ganz eng beieinander und können das hohe Niveau des Vorjahres fraglos wiederholen. Als roter Spitzenreiter wird sich jedoch wieder der puncto Finesse und burgundischer Expression nicht zu übertreffende Kästenbaum-Pinot aus dem großen Jahrgang 2021 herauskristallisieren, der in der österreichischen Rotweinszene über die Jahre gleichsam ein Alleinstellungsmerkmal erworben hat.

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2022 Blaufränkisch Leithakalk
Weingut Kollwentz
Leithaberg, Rust & Rosalia

Kompakte Blaubeerigkeit, Herzkirsche, dunkle Schokolade, straff, geradlinig, klar strukturiert, viel Frische.

Rotwein
Blaufränkisch
€€€€
Naturkork

Weingut Kollwentz
Leithaberg, Rust & Rosalia

Kollwentz
7051 Großhöflein
Hauptstraße 120

Tel. +43 2682 65158
Fax. -13
kollwentz@kollwentz.at
www.kollwentz.at

Das Weingut Kollwentz unterstreicht mit der aktuellen Jahrgangspräsentation erneut seinen internationalen Weltruf für hochelegante Terroirweine in Weiß wie in Rot. Starke Persönlichkeiten haben das sympathische Familienweingut seit jeher geprägt, sodass heute im übergreifenden Teamwork von Alt und Jung die Erfolgsgeschichte des Weinguts weitergeht. Die drei Töchter von Heidi und Andi sind alle im Weingut tätig. Eva Maria und Barbara Kollwentz verantworten das Backoffice und die Kundenbetreuung, Christina ist als Absolventin der Klosterneuburger Weinbauschule bereits seit Jahren in das Weingartenmanagement und in die Vinifikation eingebunden. Den Auftakt zur aktuellen Serie in Weiß bilden die beiden Sauvignon Blanc-Varietäten, die besonders den kargen Feuersteinboden der Ried Steinmühle mit viel feinziselierter Mineralität widerspiegeln. Besonders die Methusalemreben, die von alten Rebstöcken die würzigere und kraftvollere Varietät sind, glänzen heuer mit atemberaubender Equilibre von Eleganz und Fruchtkonzentration, was sie zu einem „best ever“ graduiert. Im internationalen Sortenranking sind sie als eine gesetzte Topbank zu werten. The Best of Chardonnay aus Österreich kommt zweifelsfrei aus dem Hause Kollwentz, noch dazu in einer vielfältigen Terroirinterpretation, die von Kalk bis Schiefer reicht. So anspruchsvoll der Hitzesommer 2023 für die Winzer verlief, so großartig sind die hochreifen Weißen mit klassischer Frucht und tollen Säurewerten gelungen. Von der kalkhältigen Ried Neusatz ist diesmal ein an Expressivität von Mineralität, Frucht und Feinheit nicht zu überbietender Chardonnay kreiert worden, der juvenil bereits die „best-ever“ Etikette erhält. Die Ried Tatschler zeigt sich mit viel Extraktsüße und cremigem Touch, Ried Katterstein strahlt erneut in modellhafter Interpretation von kalkiger Finesse, gepaart mit schiefrigem Verve. Chardonnay Gloria von der höchstgelegenen Kalklage Ried Glagsatz (karger Muschelkalk) befindet sich ganz im juvenilen Stadium, sodass dieser erst im nächsten Jahr genauer besprochen werden wird. Im Reigen der Top-Rotweinvarietäten glänzt heuer besonders der Pinot Noir, der aus der unterhalb der Gloria liegenden Ried Dürr stammt. Mit ziselierter Fruchtfeinheit, kombiniert mit einer dezenten Würzenote, überzeugt dieser Sortenvertreter aufgrund seiner Eleganz. Das „Match“ zwischen den stilistisch unterschiedlichen Blaufränkisch-Highlights, Ried Setz und Ried Point fällt mit Jahrgang 2022 erneut unentschieden aus. Kann die Ried Setz im Jungstadium mit einer feinmaschigen Textur noch Vorteile für sich reklamieren, so wird der Spätstarter Ried Point in der Reife mit Fruchttiefe aufschließen können. Erneut als sichere Bank gilt der Cabernet Sauvignon, der mit klarer Fruchtpräsenz seine Finesse jetzt nur andeutet und erst erwartungsgemäß nach vielen Jahren der Reife seine Pracht voll entfalten wird. Die Paradecuvée Steinzeiler zeigt sich zum Zeitpunkt der Verkostung als ein Bündel von Kraft, Tiefe und Balance so verschlossen, dass eine umfassende Präsentation erst im nächsten Guide erfolgen wird.

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schwacher Jahrgang annehmbarer Jahrgang guter Jahrgang sehr guter Jahrgang ausgezeichneter Jahrgang - nicht bewertet -
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