Weinguide
Ausgabe 2025/26
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2023 Riesling Ried Klöchberg
Weingut Domittner
Vulkanland Steiermark

Sanft und einladend, reife Weingartenpfirsiche; auch auf dem Gaumen Pfirsiche, leise Bodentöne, feines Säurespiel. fast leichtfüßig, Schmelz, Trinkfluss.

Weißwein
Riesling
€€€
Schraubverschluss

Weingut Domittner
Vulkanland Steiermark

Günther Domittner
8493 Klöch
Klöch 102

Der Vater von Günther Domittner besaß ein Dorfgasthaus mit weniger als 1 Hektar Weingarten für den Schankwein, sein Bruder hat es zum Hotel Restaurant Klöckner Hof ausgebaut. Nach seiner Ausbildung in Silberberg hat der junge Winzer sein bescheidenes Startkapital um Pachtflächen erweitert und Rieden dazugekauft. Mittlerweile ist der Betrieb auf 12 Hektar angewachsen. Der erste Keller wurde 1993 gebaut, 2020 wurde er erweitert. Ausgebaut werden die Weine hauptsächlich in Edelstahltanks. „Nur einige Spielereien, die ich mir herausnehme, wie zum Beispiel den Gewürztraminer Gold, werden in 500 Liter großen Fässern aus französischer Eiche ausgebaut“, so der Winzer. Seit 2007 ist man herbizidfrei, gedüngt wird mit Kompost und Steinmehl. Das Erfolgsrezept von Günther Domittner klingt einfach: „Für mich ist der Boden eines der wichtigsten Elemente in der Weinerzeugung. Auf gesundem, vitalem Boden wachsen gesunde, vitale Weinstöcke, die gesunde, ausdrucksstarke und intensive Beeren tragen, und daraus entstehen gebietstypische, harmonische Weine.“ Sein wichtigster Weingarten ist die renommierte Ried Hochwarth mit den vielen komprimierten Ascheschichten, die bei Geländekorrekturen unter der roten Lehmschicht ans Tageslicht kommen. In diesen Ascheschichten wurzelt der Hauptteil der Reben.

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2021 St. Laurent
Weingut Herbstwein
Weststeiermark

Kirschen, Kräuter, kühler Touch, dunkle Aromatik; betont kirschfruchtig auch auf dem Gaumen, animierendes Säurespiel, kühle Note, feines Gerbstoffnetz, mittlere Länge, trinkig.

Rotwein
St. Laurent
€€
Schraubverschluss

Weingut Herbstwein
Weststeiermark

Franz Herbst
8563 Ligist
Krottendorf 118

Herbstwein ist uns durch Erfolge bei unseren Blindverkostungen aufgefallen. Es ist noch ein richtiges Familienweingut. Seit 2018 führt Franz junior Regie, unterstützt von seiner Frau Martina und seinen Eltern Brigitte und Franz; mit den beiden Kindern Maximilian und Katharina steht die nächste Generation schon in den Startlöchern. Er ist Weinbau- und Kellermeister aus Leidenschaft, wie er selbst sagt. Ausgebildet wurde er in der Kaderschmiede des steirischen Winzernachwuchses, in Silberberg. Sein Handwerk hat er bei Hirtzberger in der Wachau und auf dem Weingut Künstler im Rheingau vertieft. Das Anwesen der Familie Herbst liegt auf einem Hügel bei Ligist mit grandiosem Ausblick auf die Umgebung, eingefasst von Wald, Obstwiesen und Feldern. Neben den für die Steiermark klassischen weißen Rebsorten gibt es Schilcher in allen Facetten. Ergänzt wird das Portfolio durch Rotwein. „Dank verschiedenster Mikroklimata, charaktervoller und lebendiger Böden sowie penibler Selektion erhalten wir jedes Jahr einzigartige Qualitäten. Da schmeckt man Steiermark im Glas“, so Franz Herbst im O-Ton. Er ist überzeugt, dass man nur im Einklang mit der Natur Produkte mit Herz schaffen kann. Die heuer vorgestellten Weine zeigen eine feine Handschrift; die Preise sind sehr moderat. Die drei Schilcher sind ausgesprochen sortentypisch, jeder hat seinen eigenen Charakter. Die Rotweine besitzen einen kühlen Touch. Die balancierte Cuvée 22, eine Assemblage aus den besten Fässern, kann man als gelungenen cool climate Wein bezeichnen.

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2024 Riesling Ried Setzberg Federspiel
Weingut Roman Gritsch
Wachau

Feine Marille, hellfruchtige Aromatik, viel Mineralität, kühle Frische, Zitrus, harmonisch, tiefgründig mit viel Terroirprägung, fruchtig mit salzigem Nachhall bis ins lange Finale.

Weißwein
Riesling
€€
Schraubverschluss

Weingut Roman Gritsch
Wachau

Roman Gritsch
3620 Spitz
Radlbach 11

Das Familienweingut liegt in luftiger Höhe am östlichsten Ausläufer der Ried Setzberg und verfügt über zahlreiche Toplagen. Daraus entstehen Jahr für Jahr feinfruchtige und bekömmliche Weine, die durch ihr ausgezeichnetes Preis-Qualitätsverhältnis überzeugen. Ein beliebter Heurigenbetrieb samt Gästezimmer ergänzt das Anwesen. Die Ried Setzberg ist der Hausberg der Familie Gritsch für die Sorten Grüner Veltliner, die Riesling-Varietäten und für die beiden Burgundersorten Neuburger und Weißburgunder. Vom Grünen Veltliner gibt es zwei Federspielvarietäten, die mit knackiger Frische gefallen. Die Ried Gasselreith zeigt sich stilistisch mineralisch mit schiefrigen Würzekomponenten, der Vertreter aus dem vom schottrigen mit Löss durchzogenen Teil des Setzbergs weist mehr Saftigkeit und Körper auf. Der Terrassen-Veltliner Smaragd ist eine Lagencuvée aus den Rieden Gasslreith, Steinborz und Setzberg und ist saftig und vollmundig. Der Grüne Veltliner aus der Ried Steinborz bildet dazu den stilistischen Konterpart: Er glänzt mit extraktreicher Vielschichtigkeit und einer feinen mineralischen Prägung. Für diese Lage setzt das Weingut keine Bewässerung ein. Der primus inter pares von den Veltliner-Smaragden kommt aus einer Altanlage der Ried Setzberg und überzeugt mit viel tiefgründiger Frucht in hochreifer Aromatik. Von den beiden Riesling Smaragden Ried Setzberg und Ried Tausendeimerberg besitzt letzterer ein Quäntchen mehr an Dichte und Rasse – eine Eigenschaft, die ihn als Vin de Garde prädestiniert. Die beiden traditionellen Burgundersorten werden jeweils als Smaragd ausgebaut und sind stets eine sichere Bank für dichte und körperreiche Weine, die mit kühlem Charme als ideale Essensbegleiter begeistern. Der pikant auftretende Muskateller ist ein idealtypischer Einstieg für ein Trinkvergnügen im Gastgarten.

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2024 Grüner Veltliner Kremser Weingärten
Weinbau Markus Redl
Kremstal

Satte Frucht, Äpfel, Pfirsiche, spontan einnehmend; auf dem Gaumen gesellt sich zu diesen Aromen eine feine Würze, die an Pfeffer erinnert, eine Prise Gerbstoffe hält die Substanz in Form. Viel Wein fürs Geld.

Weißwein
Grüner Veltliner
Schraubverschluss

Weinbau Markus Redl
Kremstal

Christian & Markus Redl
1190 Wien
Kahlenberger Str. 32

Tel. +43 1 3708327
weinbau.redl@aon.at

Markus Redl und sein Bruder Christian sind Absolventen der Universität für Bodenkultur in Wien. Ihr kleines Weingut betreiben sie im Nebenerwerb. Hauptberuflich sind sie wissenschaftlich mit Wein beschäftigt, Markus an seiner Alma Mater, Christian an der Höheren Bundeslehranstalt für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg. Sie verfügen über eine Anbaufläche von zwei Hektar, der Betrieb ist in der renommierten Ried Holzgasse in Krems situiert. Aufgrund ihrer Ausbildung sind Zufälle bei der Weinwerdung praktisch ausgeschlossen. Ihrer Linie wollen sie treu bleiben und nicht aus Marketinggründen auf modische Trends setzen. Sie sind überzeugt, dass die Basis der Qualität in den Weingärten liegt. Daher wird schon beim Rebschnitt individuell auf jeden Rebstock eingegangen, weil sowohl Unterforderung als auch Überstrapazierung vermieden werden soll. Das steigert die Chancen, die bis zu 100 Jahre alten Rebstöcke vital zu erhalten. Das Portfolio ist übersichtlich, es besteht aus vier verschiedenen Grünen Veltlinern und einem Riesling. Die Böden der Weingärten weisen zum Teil markante Unterschiede auf, von Löss über Schotter bis zu verwittertem Urgestein, in welchem der Riesling wurzelt. Dabei handelt es sich um eine karge und steile Terrassenlage unterhalb der Donauwarte in Egelsee. Hier muss alles händisch erledigt werden, Maschineneinsatz ist nicht möglich. Umso erstaunlicher ist die Kalkulation; man fragt sich, wie derart moderate Flaschenpreise möglich sind. Jeder der heuer verkosteten Grünen Veltliner hat seinen eigenen Charakter. Das Aushängeschild der ganzen Serie ist wiederum der Kremser Vinitor, ein eleganter und feingliedriger Wein, den man blind einer wesentlich höheren Preisklasse zuordnen würde. Überhaupt sind die Weine verblüffend fair kalkuliert.

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2024 Welschriesling
Weingut Andreas Muhr
Carnuntum

(45 Jahre + Junganlage) Heu, Wiesenblüten, strömend; gelber Apfel, kernig, feine Säure, einladend und trinkanimierend, gutes Potenzial.

Weißwein
Welschriesling
Schraubverschluss

Weingut Andreas Muhr
Carnuntum

Andreas Muhr
2463 Stixneusiedl
Hauptstraße 7

Tel. +43 669 11463502
office@amuhr.at
www.amuhr.at

Der romantische Weinort Stixneusiedl, südlich von Göttlesbrunn gelegen, ist die Heimat von Andreas Muhr. Dort betreibt er heute ein kleines und feines Familienweingut, das er gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Bettina seit Herbst 2021 mit einem charmanten Dorfheurigen erweitert hat. Begonnen hat alles vor 17 Jahren, als er sich entschied, parallel zu seinem Hauptberuf als Kellermeister im Weingut Netzl, den familieneigenen Keller seines Großvaters zu reaktivieren und einen traditionellen Weinbaubetrieb aufzubauen. Wissend um die herausragenden Lagen seiner Umgebung, betreibt Andreas Muhr einen naturnahen Weinbau mit herkunftstypischer Prägung. Die Weine in Weiß wie in Rot bilden eine perfekte Balance zwischen Tradition und Moderne und zeichnen sich durch klare Struktur und hohen Trinkgenuss aus. Behutsam wird das Programm erweitert, und so kamen letztes Jahr erstmalig der Stixneusiedl Weiss Carnuntum und der Stixneusiedl Rot im Mittelsegment dazu. Bei den Weißweinen möchte ich den Weißburgunder hervorheben: 35-40 Jahre alte Reben vom Gaisberg greifen weit unten auf Kalk zu – und das erlebt man von der Nase weg bis zum Gaumen. Bei den Rotweinen zeigt der Stixneusiedl Rot, dass auch der Jahrgang 2023 für das Carnuntum sehr gut gelaufen ist und wie fein Andreas Muhr diesen umgesetzt hat. Und dann sind da die beiden Top-Weine in Zweigelt und Blaufränkisch, beide zielsicher auf den Punkt gebracht. Da entwickelt sich etwas Großes!

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2024 Grüner Veltliner andantino
Weingut Reckendorfer
Weinviertel

Pfiffiges Pfefferl, salzige Frucht, von zarter Herbe unterlegt; von allem mehr, dicht, komplex, salzig, feine Struktur. (andantino bedeutet etwas schneller, bewegter)

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Weingut Reckendorfer
Weinviertel

Matthias Reckendorfer
2252 Ollersdorf
Wintergasse 3

Ollersdorf liegt im äußersten Marchfeld, nur drei Kilometer von Mannersdorf an der March entfernt. Dort keltert der junge Matthias Reckendorfer bemerkenswerte Weißburgunder und Rieslinge. Seine Weine sind sehr schlüssig und erzählen von der Nase bis zum Gaumen dieselbe Geschichte: die von kalkreichen Lehm- und Lössböden, dem pannonischen Klima aus dem Süden und einer kühlen Brise aus dem Norden, von feiner Machart und klarer Stilistik. „Weine mit Klang“ nennt sie der Winzer und begeisterte Musiker selbst. Sie alle brauchen Luft und Zeit – und entfalten sich am schönsten im großen Glas. Mich hat Matthias durch seine fröhliche und ziel-orientierte Art beeindruckt. Zum ersten Mal gibt es einen alkoholfreien Riesling arioso, der mit eleganten Fruchtnuancen die neuen Möglichkeiten aufzeigt. Begeistert bin ich von den Weißburgundern. Da ich diese Sorte liebe, komme ich hier ganz auf meine Rechnung, kann doch das Dreigestirn aus cantabile, con espressione und MAESTOSO voll überzeugen.

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2023 Muschelkalk Riesling
Weingut Fuhrgassl-Huber
Wien

Charakteristisches Bukett nach Akazienblüten und Saturnpfirsich, vital und ziseliert bei kühlem Understatement, viel Schliff bei zartgliedriger Struktur, eher schlanke Mitte, viel Fruchtcharme, anmutig und rassig.

Weißwein
Riesling
€€€
Schraubverschluss

Weingut Fuhrgassl-Huber
Wien

Thomas Huber
1190 Wien
Neustift am Walde 68

Aus dem umfangreichen Repertoire von Thomas Huber gefallen gleich einmal die beiden sehr unterschiedlich veranlagten Wiener Gemischten Sätze in Gestalt der diesmal sehr kräftigen und einladenden Neustifter Ried Mitterberg und des noch juvenilen und eine Spur verschlossenen Nussnbergers von der dortigen Toplage Gollin. Apropos Gollin: Von dieser Paradelage kommt auch der fruchtbetonte wie vielschichtige Spitzen-Veltliner des Hauses, womit die früher oft verbreitete These, dass sich der Grüne Veltliner am kalkigen Terroir des Döblinger Hausberges weniger wohl fühlt, eigentlich eindrucksvoll widerlegt wird. Als individueller Aperitif der Extraklasse springt wieder einmal der heuer ungewöhnlich dichte und seidige Rote Muskateller aus dem Glas. Aus dem Duo der Rieslinge gefällt der gleichwohl noch etwas schüchterne Preussen mit kühler Eleganz, während der aus Neustifter und Nussberger Lagen stammende Muschelkalk schon aparten Fruchtcharme versprüht und offenbar immer besser gelingt. Als weiteres Highlight sollte man den Weißburgunder aus der Grinzinger Riede Schenkenberg hervorheben, dessen nussige Würzenote im trockenen Ausbau noch besser als bisher zur Geltung kommt.

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2024 Grüner Veltliner Alte Reben
Weingut Sommer
Leithaberg, Rust & Rosalia

Pfefferwürze, Kräuter, reifes Kernobst, Citruszesten, Grapefruit, Mandarinen, elegante Fülle, nuanciert, salzig, feingliedrig, noble Gestik, viel Mineralität.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingut Sommer
Leithaberg, Rust & Rosalia

Kathrin & Leopold Sommer
7082 Donnerskirchen
Johannesstraße 26

Leo Sommers Weinpalette ist großartig. Die Weine strotzen nur so von Leithaberg, von Mineralität, von Individualität, von Spannung, von beeindruckender Qualität. Gibt man ihnen Zeit und Luft, dann bieten sie großes Theater. Den Beginn der Verkostung machte der 2024 Riesling Quarz – tief, straff und lang abgehend. Der 2024 Sauvignon Blanc Sandstein ist vielschichtig und macht Spaß. Fünf verschiedene Grüne Veltliner gab es: den betörenden 2024 Schiefer, den reichhaltigen 2024 Alte Reben, aus 2023 gab es Little Sister – ein hinreißender Wein von jungen Reben –, dann noch 2022 Purbacher Ried Halser – ein außergewöhnlicher Wein für Kenner. Der benötigt noch einige Flaschenreife. Beim 2023 Grüner Veltliner Ried Himmelreich wird es dramatisch. Da regiert der Boden und geht weit über die Sorte hinaus. Salzigkeit, Intensität und Konzentration machen ihn zu einem überragenden Wein. Fortsetzung der Dramatik: Die beiden 2022 Handwerk-Weine Welschriesling und Traminer sind unverwechselbar und individuell. Die beiden Rotweine: 2022 Camer Cuvée ist gut, doch ein bisschen Old School. Aus einem anderen Holz geschnitzt ist der 2021 Blaufränkisch Ried Purbacher Halser. Das ist Boden pur, Spannung pur, Erlebnis pur.

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2024 Gewürztraminer Klöch
Weingut Domittner
Vulkanland Steiermark

(halbtrocken) Charmant, unplakativ sortentypisch, Litschis, Mandarinen, Lachsrosen, Kokosraspel angedeutet; feingliedrig, elegant, sensorisch unauffälliger Restzucker, Spiel, trinkanimierend.

Weißwein
Traminer
€€
Schraubverschluss

Weingut Domittner
Vulkanland Steiermark

Günther Domittner
8493 Klöch
Klöch 102

Der Vater von Günther Domittner besaß ein Dorfgasthaus mit weniger als 1 Hektar Weingarten für den Schankwein, sein Bruder hat es zum Hotel Restaurant Klöckner Hof ausgebaut. Nach seiner Ausbildung in Silberberg hat der junge Winzer sein bescheidenes Startkapital um Pachtflächen erweitert und Rieden dazugekauft. Mittlerweile ist der Betrieb auf 12 Hektar angewachsen. Der erste Keller wurde 1993 gebaut, 2020 wurde er erweitert. Ausgebaut werden die Weine hauptsächlich in Edelstahltanks. „Nur einige Spielereien, die ich mir herausnehme, wie zum Beispiel den Gewürztraminer Gold, werden in 500 Liter großen Fässern aus französischer Eiche ausgebaut“, so der Winzer. Seit 2007 ist man herbizidfrei, gedüngt wird mit Kompost und Steinmehl. Das Erfolgsrezept von Günther Domittner klingt einfach: „Für mich ist der Boden eines der wichtigsten Elemente in der Weinerzeugung. Auf gesundem, vitalem Boden wachsen gesunde, vitale Weinstöcke, die gesunde, ausdrucksstarke und intensive Beeren tragen, und daraus entstehen gebietstypische, harmonische Weine.“ Sein wichtigster Weingarten ist die renommierte Ried Hochwarth mit den vielen komprimierten Ascheschichten, die bei Geländekorrekturen unter der roten Lehmschicht ans Tageslicht kommen. In diesen Ascheschichten wurzelt der Hauptteil der Reben.

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2022 Herbstrot Cuvée 22
Weingut Herbstwein
Weststeiermark

(SL/ZW/ME) Fruchtiges und kühles Bukett, Kirschen, Anklänge von Himbeeren und Preiselbeeren sowie deren Blätter, Prise Kräuter; schließt nahtlos an, ausgesprochen lebendig, zartes Säurespiel, gut integrierte Gerbstoffe, balanciert, gelungener cool climate Wein.

Rotwein
Cuvée Rot
€€
Naturkork

Weingut Herbstwein
Weststeiermark

Franz Herbst
8563 Ligist
Krottendorf 118

Herbstwein ist uns durch Erfolge bei unseren Blindverkostungen aufgefallen. Es ist noch ein richtiges Familienweingut. Seit 2018 führt Franz junior Regie, unterstützt von seiner Frau Martina und seinen Eltern Brigitte und Franz; mit den beiden Kindern Maximilian und Katharina steht die nächste Generation schon in den Startlöchern. Er ist Weinbau- und Kellermeister aus Leidenschaft, wie er selbst sagt. Ausgebildet wurde er in der Kaderschmiede des steirischen Winzernachwuchses, in Silberberg. Sein Handwerk hat er bei Hirtzberger in der Wachau und auf dem Weingut Künstler im Rheingau vertieft. Das Anwesen der Familie Herbst liegt auf einem Hügel bei Ligist mit grandiosem Ausblick auf die Umgebung, eingefasst von Wald, Obstwiesen und Feldern. Neben den für die Steiermark klassischen weißen Rebsorten gibt es Schilcher in allen Facetten. Ergänzt wird das Portfolio durch Rotwein. „Dank verschiedenster Mikroklimata, charaktervoller und lebendiger Böden sowie penibler Selektion erhalten wir jedes Jahr einzigartige Qualitäten. Da schmeckt man Steiermark im Glas“, so Franz Herbst im O-Ton. Er ist überzeugt, dass man nur im Einklang mit der Natur Produkte mit Herz schaffen kann. Die heuer vorgestellten Weine zeigen eine feine Handschrift; die Preise sind sehr moderat. Die drei Schilcher sind ausgesprochen sortentypisch, jeder hat seinen eigenen Charakter. Die Rotweine besitzen einen kühlen Touch. Die balancierte Cuvée 22, eine Assemblage aus den besten Fässern, kann man als gelungenen cool climate Wein bezeichnen.

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2024 Riesling Ried Setzberg Smaragd
Weingut Roman Gritsch
Wachau

Verhaltene Fruchtnase, Stachelbeere, Weingartenpfirsich, straff mit kühlen Noten, fleischige Gelbfrucht mit viel Mineralität, etwas Mandarine, knackig und vital im Ausklang.

Weißwein
Riesling
€€€
Schraubverschluss

Weingut Roman Gritsch
Wachau

Roman Gritsch
3620 Spitz
Radlbach 11

Das Familienweingut liegt in luftiger Höhe am östlichsten Ausläufer der Ried Setzberg und verfügt über zahlreiche Toplagen. Daraus entstehen Jahr für Jahr feinfruchtige und bekömmliche Weine, die durch ihr ausgezeichnetes Preis-Qualitätsverhältnis überzeugen. Ein beliebter Heurigenbetrieb samt Gästezimmer ergänzt das Anwesen. Die Ried Setzberg ist der Hausberg der Familie Gritsch für die Sorten Grüner Veltliner, die Riesling-Varietäten und für die beiden Burgundersorten Neuburger und Weißburgunder. Vom Grünen Veltliner gibt es zwei Federspielvarietäten, die mit knackiger Frische gefallen. Die Ried Gasselreith zeigt sich stilistisch mineralisch mit schiefrigen Würzekomponenten, der Vertreter aus dem vom schottrigen mit Löss durchzogenen Teil des Setzbergs weist mehr Saftigkeit und Körper auf. Der Terrassen-Veltliner Smaragd ist eine Lagencuvée aus den Rieden Gasslreith, Steinborz und Setzberg und ist saftig und vollmundig. Der Grüne Veltliner aus der Ried Steinborz bildet dazu den stilistischen Konterpart: Er glänzt mit extraktreicher Vielschichtigkeit und einer feinen mineralischen Prägung. Für diese Lage setzt das Weingut keine Bewässerung ein. Der primus inter pares von den Veltliner-Smaragden kommt aus einer Altanlage der Ried Setzberg und überzeugt mit viel tiefgründiger Frucht in hochreifer Aromatik. Von den beiden Riesling Smaragden Ried Setzberg und Ried Tausendeimerberg besitzt letzterer ein Quäntchen mehr an Dichte und Rasse – eine Eigenschaft, die ihn als Vin de Garde prädestiniert. Die beiden traditionellen Burgundersorten werden jeweils als Smaragd ausgebaut und sind stets eine sichere Bank für dichte und körperreiche Weine, die mit kühlem Charme als ideale Essensbegleiter begeistern. Der pikant auftretende Muskateller ist ein idealtypischer Einstieg für ein Trinkvergnügen im Gastgarten.

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2024 Grüner Veltliner Kremser Ried Kerschbaum
Weinbau Markus Redl
Kremstal

Feingliedrig und doch druckvoll, Äpfel, zartes Pfefferl, tief im Glas Föhrennadeln; Frucht und Würze fein verwoben, angenehme Säure, gute Länge, Lössboden kommt durch.

Weißwein
Grüner Veltliner
Schraubverschluss

Weinbau Markus Redl
Kremstal

Christian & Markus Redl
1190 Wien
Kahlenberger Str. 32

Tel. +43 1 3708327
weinbau.redl@aon.at

Markus Redl und sein Bruder Christian sind Absolventen der Universität für Bodenkultur in Wien. Ihr kleines Weingut betreiben sie im Nebenerwerb. Hauptberuflich sind sie wissenschaftlich mit Wein beschäftigt, Markus an seiner Alma Mater, Christian an der Höheren Bundeslehranstalt für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg. Sie verfügen über eine Anbaufläche von zwei Hektar, der Betrieb ist in der renommierten Ried Holzgasse in Krems situiert. Aufgrund ihrer Ausbildung sind Zufälle bei der Weinwerdung praktisch ausgeschlossen. Ihrer Linie wollen sie treu bleiben und nicht aus Marketinggründen auf modische Trends setzen. Sie sind überzeugt, dass die Basis der Qualität in den Weingärten liegt. Daher wird schon beim Rebschnitt individuell auf jeden Rebstock eingegangen, weil sowohl Unterforderung als auch Überstrapazierung vermieden werden soll. Das steigert die Chancen, die bis zu 100 Jahre alten Rebstöcke vital zu erhalten. Das Portfolio ist übersichtlich, es besteht aus vier verschiedenen Grünen Veltlinern und einem Riesling. Die Böden der Weingärten weisen zum Teil markante Unterschiede auf, von Löss über Schotter bis zu verwittertem Urgestein, in welchem der Riesling wurzelt. Dabei handelt es sich um eine karge und steile Terrassenlage unterhalb der Donauwarte in Egelsee. Hier muss alles händisch erledigt werden, Maschineneinsatz ist nicht möglich. Umso erstaunlicher ist die Kalkulation; man fragt sich, wie derart moderate Flaschenpreise möglich sind. Jeder der heuer verkosteten Grünen Veltliner hat seinen eigenen Charakter. Das Aushängeschild der ganzen Serie ist wiederum der Kremser Vinitor, ein eleganter und feingliedriger Wein, den man blind einer wesentlich höheren Preisklasse zuordnen würde. Überhaupt sind die Weine verblüffend fair kalkuliert.

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2024 Rosé
Weingut Andreas Muhr
Carnuntum

(90 % ZW / 10 % BF) Schönes Rosé-Rosa; herbwürzig in der Nase, Stachelbeere, rote Früchte; durch die Ganztraubenpressung gibt es einen feinen Gerbstoff, Mischung aus herben Kräutern und fruchtigen Erdbeeren, feiner Rosé-Charakter, trocken im Nachhall. Sehr schön.

Roséwein
Cuvée Rot
Schraubverschluss

Weingut Andreas Muhr
Carnuntum

Andreas Muhr
2463 Stixneusiedl
Hauptstraße 7

Tel. +43 669 11463502
office@amuhr.at
www.amuhr.at

Der romantische Weinort Stixneusiedl, südlich von Göttlesbrunn gelegen, ist die Heimat von Andreas Muhr. Dort betreibt er heute ein kleines und feines Familienweingut, das er gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Bettina seit Herbst 2021 mit einem charmanten Dorfheurigen erweitert hat. Begonnen hat alles vor 17 Jahren, als er sich entschied, parallel zu seinem Hauptberuf als Kellermeister im Weingut Netzl, den familieneigenen Keller seines Großvaters zu reaktivieren und einen traditionellen Weinbaubetrieb aufzubauen. Wissend um die herausragenden Lagen seiner Umgebung, betreibt Andreas Muhr einen naturnahen Weinbau mit herkunftstypischer Prägung. Die Weine in Weiß wie in Rot bilden eine perfekte Balance zwischen Tradition und Moderne und zeichnen sich durch klare Struktur und hohen Trinkgenuss aus. Behutsam wird das Programm erweitert, und so kamen letztes Jahr erstmalig der Stixneusiedl Weiss Carnuntum und der Stixneusiedl Rot im Mittelsegment dazu. Bei den Weißweinen möchte ich den Weißburgunder hervorheben: 35-40 Jahre alte Reben vom Gaisberg greifen weit unten auf Kalk zu – und das erlebt man von der Nase weg bis zum Gaumen. Bei den Rotweinen zeigt der Stixneusiedl Rot, dass auch der Jahrgang 2023 für das Carnuntum sehr gut gelaufen ist und wie fein Andreas Muhr diesen umgesetzt hat. Und dann sind da die beiden Top-Weine in Zweigelt und Blaufränkisch, beide zielsicher auf den Punkt gebracht. Da entwickelt sich etwas Großes!

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2023 Blauer Portugieser Ried Längen
Weingut Hindler
Weinviertel

Junges Rubin mit Violett, fruchtbetont nach Brombeeren, Kirschen, Heidelbeeren, etwas Rote Rüben, Waldboden, etwas Rebholz, angenehme Tannine, gehaltvoll, weiche Extrakte, schlankes Trinkvergnügen einer Spezialität der Region.

Rotwein
Blauer Portugieser
Schraubverschluss

Weingut Hindler
Weinviertel

Karl Hindler
2073 Schrattenthal
Schrattenthal 13

„Unser Winzerleben ist bunt, ausgefüllt von Arbeit, erfüllend in der Natur. Der Wein ist für uns Ausdruck von Glück und Lebensfreude“, so Rosi und Karl Hindler voller Freude während der Verkostung ihrer Qualitäten des neuen Jahrgangs. 2023 war ein Jahr mit ausreichend Regen im Frühjahr. Das Wetter war warm während der Blüte, ein heißer Sommer und herrliches Lesewetter mit sonnigen Tagen und kühlen Nächten sorgten für eine harmonische Säure und hohe physiologische Reife der Trauben. Karl Hindlers Leidenschaft ist der Grüne Veltliner, und es gelingt ihm immer wieder eindrucksvoll, die verschiedenen Arten des Grünen Veltliners zu zeigen – Weine, die Lust auf mehr machen. Auch heuer 100 % Bio und per Handlese. Mit naturnaher Bewirtschaftung und behutsamen Umgang mit dem Boden hat man sich zum Ziel gesetzt, das Weinviertel in seiner ganzen Typizität zum Ausdruck zu bringen. Für Genuss und Zeitgeist stehen auch die Weinviertler Kellerstöckl. Ferienapartements – alte Keller, die mit viel Liebe zu Design und Architektur revitalisiert wurden, sind nun erholsame Urlaubsplätze inmitten idyllischer Natur. Beim Weinstammtisch jeden Samstagnachmittag kann man alles Wissenswerte rund um den Wein erfahren und mit Rosi und Karl Hindler zusammen verkosten.

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2023 Riesling Ried Preussen 1ÖTW
Weingut Fuhrgassl-Huber
Wien

Herber, noch ein bisschen schüchterner Auftakt, Weingartenpfirsich und Wacholder, kühler Hauch, glasklar und fordernd, schlanke Mitte, recht elegant und balanciert, die kreidig-kalkigen Untertöne der Nussberger Spitzenlage verleihen viel Spannung, Zukunft.

Weißwein
Riesling
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Fuhrgassl-Huber
Wien

Thomas Huber
1190 Wien
Neustift am Walde 68

Aus dem umfangreichen Repertoire von Thomas Huber gefallen gleich einmal die beiden sehr unterschiedlich veranlagten Wiener Gemischten Sätze in Gestalt der diesmal sehr kräftigen und einladenden Neustifter Ried Mitterberg und des noch juvenilen und eine Spur verschlossenen Nussnbergers von der dortigen Toplage Gollin. Apropos Gollin: Von dieser Paradelage kommt auch der fruchtbetonte wie vielschichtige Spitzen-Veltliner des Hauses, womit die früher oft verbreitete These, dass sich der Grüne Veltliner am kalkigen Terroir des Döblinger Hausberges weniger wohl fühlt, eigentlich eindrucksvoll widerlegt wird. Als individueller Aperitif der Extraklasse springt wieder einmal der heuer ungewöhnlich dichte und seidige Rote Muskateller aus dem Glas. Aus dem Duo der Rieslinge gefällt der gleichwohl noch etwas schüchterne Preussen mit kühler Eleganz, während der aus Neustifter und Nussberger Lagen stammende Muschelkalk schon aparten Fruchtcharme versprüht und offenbar immer besser gelingt. Als weiteres Highlight sollte man den Weißburgunder aus der Grinzinger Riede Schenkenberg hervorheben, dessen nussige Würzenote im trockenen Ausbau noch besser als bisher zur Geltung kommt.

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2024 Traminer Xero
Weingut Domittner
Vulkanland Steiermark

Frisch und klar, Kräuter, kühler Touch, Limetten und deren Blätter; Frucht gibt den Ton an, im Nachhall Anklänge von Holunderblüten, angenehmes Säurespiel, bemerkenswerter Trinkfluss, präzise Struktur.

Weißwein
Traminer
€€
Schraubverschluss

Weingut Domittner
Vulkanland Steiermark

Günther Domittner
8493 Klöch
Klöch 102

Der Vater von Günther Domittner besaß ein Dorfgasthaus mit weniger als 1 Hektar Weingarten für den Schankwein, sein Bruder hat es zum Hotel Restaurant Klöckner Hof ausgebaut. Nach seiner Ausbildung in Silberberg hat der junge Winzer sein bescheidenes Startkapital um Pachtflächen erweitert und Rieden dazugekauft. Mittlerweile ist der Betrieb auf 12 Hektar angewachsen. Der erste Keller wurde 1993 gebaut, 2020 wurde er erweitert. Ausgebaut werden die Weine hauptsächlich in Edelstahltanks. „Nur einige Spielereien, die ich mir herausnehme, wie zum Beispiel den Gewürztraminer Gold, werden in 500 Liter großen Fässern aus französischer Eiche ausgebaut“, so der Winzer. Seit 2007 ist man herbizidfrei, gedüngt wird mit Kompost und Steinmehl. Das Erfolgsrezept von Günther Domittner klingt einfach: „Für mich ist der Boden eines der wichtigsten Elemente in der Weinerzeugung. Auf gesundem, vitalem Boden wachsen gesunde, vitale Weinstöcke, die gesunde, ausdrucksstarke und intensive Beeren tragen, und daraus entstehen gebietstypische, harmonische Weine.“ Sein wichtigster Weingarten ist die renommierte Ried Hochwarth mit den vielen komprimierten Ascheschichten, die bei Geländekorrekturen unter der roten Lehmschicht ans Tageslicht kommen. In diesen Ascheschichten wurzelt der Hauptteil der Reben.

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2017 Blanc de Blancs Brut nature
Weingut Oberguess
Südsteiermark

Röstig mit schotiger Würze, reife Frucht, kandierte Grapefruits und Stachelbeeren, samtige Fülle; kernig, straff, knochentrocken, viel Zitrus mit zartem Biskuit, embryonal, mittleres Finish.

Schaumwein
Cuvée Weiß
€€€€
Naturkork

Weingut Oberguess
Südsteiermark

Christian Krampl
8463 Leutschach
Schlossberg 9

In spektakulärer Höhenlage auf 600 Meter Seehöhe ganz nahe der slowenischen Grenze gelegen, ist das bereits 1495 erstmals urkundlich erwähnte Gut oberGuess ein wahres Schmuckstück in einer pittoresken Landschaft. Über Jahrhunderte wurde der Viereckhof als landwirtschaftlicher Vollerwerbsbetrieb geführt, ab 1990 wurde der Fokus verstärkt auf Weinbau und Direktvermarktung gelegt. Im Zuge der 2010 begonnenen umfassenden Revitalisierung und Umstrukturierung wurde das ehemalige Stall- und Wirtschaftsgebäude als bildhübscher Buschenschank samt Verkostungs- und Verkaufsräumlichkeiten und einer Kunst- und Bildergalerie adaptiert. Mittlerweile gibt es auch eine gemütliche wie geräumige Ferienwohnung. Christian Krampl ist Regisseur des Weinbaubetriebs, seine Lebenspartnerin Birgit führt den Heurigen. Aktuell sind rund 6,5 Hektar Rebfläche im Ertrag, die sich auf zwei in luftiger Lage zwischen 550 und 600 Meter Seehöhe liegenden Rieden aufteilen. In der Ried Schlossberg gibt es karge, kalkfreie Verwitterungsböden aus Sandstein und kristallinem Schiefer, in der Ried Am Walts befinden sich im oberen Hangbereich aufgewitterter Kalkmergel und Sandstein, im unteren Hangbereich kommen Sedimente aus verwittertem Sandstein, Schiefer sowie Konglomeraten vor. Zusätzlich hat Christian Krampl jüngst einige Steillagen vom Schlossberg erworben, die terrassiert und neu ausgepflanzt wurden. Die Rieden Weisch und Urlaub sind Top-Lagen für Chardonnay, die Ried Höll ist für Sauvignon Blanc reserviert. Sortenmäßig dominiert Sauvignon, dazu gibt es Chardonnay und ein wenig Muskateller. 2020 erfolgte die Umstellung auf biologisch-organische Bewirtschaftung der Weingärten. Späte Handlese und schonende Traubenverarbeitung sind selbstverständlich, bei der Weinwerdung vertraut man auch Spontangärung, viel Hefekontakt und Lagerung im Holzfass. Die Weine sind durchwegs Charakterköpfe – profunde Weine mit Kraft und Eleganz und einer markanten mineralischen Würze.

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2024 Welschriesling
Weingut Langmann Lex
Weststeiermark

Sortentypisch, Äpfel; saftig, trinkanimierend, richtig steirisch.

Weißwein
Welschriesling
€€
Schraubverschluss

Weingut Langmann Lex
Weststeiermark

Stefan Langmann
8511 St. Stefan ob Stainz
Langegg 23

Die Familie Langmann baut seit 1746 Wein an. „Mit dem Schilcher hat die Weststeiermark eine weltweite Alleinstellung“, ist Stefan Langmann überzeugt. „Es ist wichtig, seine Qualität bis ins Extrem auszureizen, um die Aufmerksamkeit der internationalen Weinliebhaber auf unser Gebiet zu ziehen.“ Mit dem Jahrgang 2022 hat seine Tochter Verena Verantwortung im Keller übernommen. Sie bringt viele neue Ideen ein. Am Flaggschiff der Langmannschen Schilcher, dem Hochgrail Sonnenhang, habe sie wesentlichen Anteil, sagt ihr Vater nicht ohne Stolz. Die Lagenweine und der separate Ausbau besonders hochwertiger Parzellen renommierter Rieden sind in letzter Zeit vermehrt in den Fokus der Familie gerückt. Als Beispiel dafür sei der Sauvignon Blanc Ried Greisdorf Himmelreich genannt. Lange Lagerung ohne Schwefel auf der Vollhefe ist mittlerweile Standard bei den besten Weinen. Viel mehr als nur Nischenprodukte sind die Schaumweine. Sie werden zur Gänze auf dem Weingut hergestellt. Die Bandbreite ist groß, sie reicht vom wertigen Schilcher Frizzante aus zweiter Gärung über weiße Sekte bis hin zu Großen Reserven g.U. mit Jahrgangsangabe. Ein besonderer Schaumstoff aus dem Hause Langmann nennt sich Schilcato, vinifiziert wie ein Moscato d’Asti mit Vergärung im Drucktank. Zu einem wahren Renner entwickelt hat sich der Schilcher Pet Nat, speziell in den USA und in den skandinavischen Ländern. Den Langegg Große Reserve g.U. aus 2017 haben wir letztes Jahr an dieser Stelle vorgestellt, er ist noch zu haben. Der Export hat noch mehr an Bedeutung gewonnen. Die Bewirtschaftung ist naturnah, sie geht in Richtung organische Produktion. Die heuer vorgestellten Weine zeigen, dass Stefan Langmann und seine Tochter erneut mit Fingerspitzengefühl an ihrer Stilistik gefeilt haben, sie ist noch feiner geworden.

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2024 Grüner Veltliner Kremser Ried Holzgasse
Weinbau Markus Redl
Kremstal

Präsente Apfelfrucht, Anklänge von hellem Steinobst, subtile Würze; bringt diese Aromen auch im Geschmack, die Würze ist präsenter als im Duft, bekömmliche Säure, Körper, Schmelz.

Weißwein
Grüner Veltliner
Schraubverschluss

Weinbau Markus Redl
Kremstal

Christian & Markus Redl
1190 Wien
Kahlenberger Str. 32

Tel. +43 1 3708327
weinbau.redl@aon.at

Markus Redl und sein Bruder Christian sind Absolventen der Universität für Bodenkultur in Wien. Ihr kleines Weingut betreiben sie im Nebenerwerb. Hauptberuflich sind sie wissenschaftlich mit Wein beschäftigt, Markus an seiner Alma Mater, Christian an der Höheren Bundeslehranstalt für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg. Sie verfügen über eine Anbaufläche von zwei Hektar, der Betrieb ist in der renommierten Ried Holzgasse in Krems situiert. Aufgrund ihrer Ausbildung sind Zufälle bei der Weinwerdung praktisch ausgeschlossen. Ihrer Linie wollen sie treu bleiben und nicht aus Marketinggründen auf modische Trends setzen. Sie sind überzeugt, dass die Basis der Qualität in den Weingärten liegt. Daher wird schon beim Rebschnitt individuell auf jeden Rebstock eingegangen, weil sowohl Unterforderung als auch Überstrapazierung vermieden werden soll. Das steigert die Chancen, die bis zu 100 Jahre alten Rebstöcke vital zu erhalten. Das Portfolio ist übersichtlich, es besteht aus vier verschiedenen Grünen Veltlinern und einem Riesling. Die Böden der Weingärten weisen zum Teil markante Unterschiede auf, von Löss über Schotter bis zu verwittertem Urgestein, in welchem der Riesling wurzelt. Dabei handelt es sich um eine karge und steile Terrassenlage unterhalb der Donauwarte in Egelsee. Hier muss alles händisch erledigt werden, Maschineneinsatz ist nicht möglich. Umso erstaunlicher ist die Kalkulation; man fragt sich, wie derart moderate Flaschenpreise möglich sind. Jeder der heuer verkosteten Grünen Veltliner hat seinen eigenen Charakter. Das Aushängeschild der ganzen Serie ist wiederum der Kremser Vinitor, ein eleganter und feingliedriger Wein, den man blind einer wesentlich höheren Preisklasse zuordnen würde. Überhaupt sind die Weine verblüffend fair kalkuliert.

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2023 Gondwana (Roter Veltliner)
Weingut Josef Fritz
Wagram

Noch sehr hefig und zurückhaltend, schüchterne rotbeerige Anklänge, subtil und „geheimnisvoll“, am Gaumen etwas freigebiger, funkelt vor hellen Aromen, vibrierende Frische, pfeffrige Würze im staubtrockenen Abgang, braucht noch ein wenig Flaschenreife.

Weißwein
Roter Veltliner
€€€€
Naturkork

Weingut Josef Fritz
Wagram

Josef Fritz
3701 Zaußenberg
Ortsstraße 3

Das Wagramer Topweingut, dessen Zertifizierung der biologischen Bewirtschaftung nunmehr abgeschlossen ist, konnte die bereits in den letzten Jahren konstatierte Hochform erneut unter Beweis stellen, wobei – wenn man die beiden Sekte einbezieht – immerhin Erzeugnisse aus vier verschiedenen Jahrgängen auf dem Prüfstand waren. Für herausstechende Glanzlichter sorgte wieder einmal das Sextett der Roten Veltliner, die ja seit jeher zur Kernkompetenz des schon frühzeitig auf diese Wagramer Spezialität setzenden Josef Fritz zählten. Bereits der Einstieg wird durch die unprätentiösen, doch mit vielen gelben und roten Fruchtaromen ausgestatteten Wagram Terrassen und den feingliedrigen Steinberg höchst vergnüglich gestaltet, und im Spitzensegment liefern sich der diesmal besonders gelungene Mordthal, der Dauerbrenner Steinberg Privat und der etwas alternativ bereitete Josef vs Johannes quasi ein Kopf an Kopf-Rennen, wobei die Reifespanne der Privat-Version noch kaum abzuschätzen ist. Beide sollten die Fünf-Sterne-Hürde bald überspringen. Aus dem üblichen Sortenspektrum stechen heuer beispielsweise der mit kühler Eleganz wie Rasse punktende Riesling von der Ried Schafberg und der nobel zurückhaltende, doch mit delikatem Schmelz versehene Weißburgunder hervor, aber auch der wunderbar balancierte Chardonnay und der archetypische Traminer der Großen Reserve-Kategorie besitzen ihre Meriten. „Einmal und nie wieder …“ – unter diesem ein wenig wehmütig erscheinenden Motto wurde aus einer vor kurzem erworbenen, kaum mehr zählbaren Ertrag liefernden, Parzelle ein umwerfend charmanter, hochklassiger Blauer Portugieser gewonnen, der eindrucksvoll aufzeigt, was mit dieser beinahe schon in Vergessenheit geratenen, urösterreichischen Rebsorte bei entsprechender Mühewaltung alles möglich ist. Aus dem Duo der Großen Reserve-Sekte fällt insbesondere der die Vorzüge des Pinot Noir immer besser ausspielende und offensichtlich eine deutliche Steigerung realisierende Blanc de Noir durch Eleganz und dezentes Fruchtspiel äußerst positiv auf.

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schwacher Jahrgang annehmbarer Jahrgang guter Jahrgang sehr guter Jahrgang ausgezeichneter Jahrgang - nicht bewertet -
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