Weinguide
Ausgabe 2025/26
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2024 Riesling Reserve Ried Heiligenstein 1ÖTW
Weingut Brandl
Kamptal

Rauchnoten, Steinobst, Apfelnoten, frisch, kühl, Mandarinenfilets, Ananas, feste Struktur bei ungemein elegantem Auftritt, fast zart wirkend, mit viel Charakter. Da ist viel Mineral im Spiel. Auch viel Riesling. Und viel hintergründige Größe. Der stellt sich nicht in den Vordergrund.

Weißwein
Riesling
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Brandl
Kamptal

Günther Brandl
3561 Zöbing
Lauserkellergasse 1

Am Familiengut Brandl schafft man beeindruckende Weine mit dem gewissen Etwas. Diese Feinheit, Eleganz, diese klaren Strukturen, diese Fulminanz, dieses Strahlen nimmt einen sofort gefangen. Wie großes Theater. Am Familiengut werken drei Generationen Hand in Hand. Rebe und Boden verbinden sich in den Weinen zu einer besonderen Einheit. Es sind Gewächse von innerer Ruhe, Charakter und perfekter Balance. Der Beginn mit dem vielversprechenden 2024 Gelber Muskateller. Ein formidabler 2024 Grüner Veltliner Gebietswein geht weit über diese Kategorie hinaus. Spannend wird es bei den beiden 2024 Zöbing Terrassen – Veltliner und Riesling – von Urgesteinsterrassen am Kogelberg und Heiligenstein. Diese sind von überragendem Ausdruck und transportieren viel Mineralstoffe. Bei den Riedenweinen Kogelberg (verwitterter Gneis und Glimmerschiefer) und Heiligenstein (Wüstensandsteinkonglomerat mit sandigen Böden) erstirbt dann jedes Gespräch. Es sind phänomenale Kreszenzen, wo es egal ist, ob man eine Grünen Veltliner oder Riesling im Glas hat, weil das dominante der Boden ist. Aus der Ried Lamm, welche am Hangfuß des Heiligensteins liegt, mit lehmigem, sandigem Schluff, gibt es einen etwas barocken 2023 Grüner Veltliner, der auf die Eleganz nicht vergisst. Ein Wein, den man unbedingt zeitgerecht dekantieren sollte. Burgunderglas. Die Weine machen beinahe süchtig und man kommt nicht mehr los von ihnen.

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2020 Riesling Seeberg 1ÖTW
Weingut Weszeli
Kamptal

Recht rauchig, leicht cremig-malzig, getrocknete Steinpilze, geröstetes Schwarzbrot, süße Ananas, Maracuja; vollmundig, saftig, vital, Zitrus und Passionsfrucht, cremiger Hauch, kernig, fest, ganz trocken.

Weißwein
Riesling
€€€€€
Schraubverschluss

Weingut Weszeli
Kamptal

Davis Weszeli
3550 Langenlois
Großer Buriweg 16

Tel. +43 2734 3678
weingut@weszeli.at
www.weszeli.at

Das Fundament dieses traditionsreichen Weinguts wurde bereits 1679 gelegt. Über drei Jarhunderte lang wurde rund um Langenlois eine gemischte Landwirtschaft betrieben, in der Rebbau lediglich eine Nebenrolle spielte. Erst ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gewann die Vitikultur im Betrieb rasch an Bedeutung und bald schon wurde daraus ein formidables Weingut mit einem reichen Fundus an Weingärten in Toplagen in und um Langenlois. Dieses wurde 2011 vom ehemaligen Unternehmer Davis Weszeli erworben, der sich hier den Traum vom Leben in und mit der Natur erfüllte. Damals war es ein Sprung ins kalte Wasser, mittlerweile hat der innovative wie wissbegierige Winzer das Gut zu einem Betrieb entwickelt, in dem die Zusammenarbeit mit der Natur mit all ihren Launen im Mittelpunkt steht. Über die Jahre wurden die Praktiken Stück für Stück in Richtung ökologische und biodynamische Bewirtschaftung adaptiert, seit der Ernte 2020 ist der Betrieb bio-zertifiziert und mit der Ernte 2023 erfolgt die biodynamische Zertifizierung nach Demeter-Richtlinien. Im Weingarten steht Handarbeit seit langem im Vordergrund. Spezielle Weingärten – etwa in den Rieden Steinmassl, Käferberg und Heiligenstein – werden zum Teil mit dem Pferd bearbeitet. Auch im Keller strebt Davis Weszeli nach Authentizität: So werden ungeschminkte Weine erzeugt, die die jeweiligen Böden bestens repräsentieren. Während die klassischen Kamptaler Weine und manche Reserven im Stahltank ausgebaut werden, werden die Top-Reserven durchwegs lange Zeit im großen Holzfass gereift. Die klassischen Veltliner kommen im Jahr nach der Ernte in den Verkauf, beim klassischen Lagen-Riesling vom Loiserberg ist 2023 aktuell, den Einstieg in die Grüner-Veltliner-Reserven bildet die Lagencuvée namens Purus, die aktuell dem Jahr 2021 entstammt. Die Reserven aus den Toprieden kommen erst vier, fünf und mehr Jahre nach der Ernte in den Verkauf – ganz frisch im Angebot ist der eher kühle Jahrgang 2020. Zudem gibt es auch einen ziselierten Sekt Große Reserve, von dem der pointierte Jahrgang 2018 noch verfügbar ist.ps

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2022 Zweigelt Tattendorfer Ried Holzspur Reserve
Burgundermacher Weingut Johann Gisperg
Thermenregion

Kompakte Frucht, Kirschen und Zwetschken, gute Würze, sortentypisch; kühle Aromatik, Schwarzkirschen, Wacholder, gut eingebundener Gerbstoff, straff und kreidig, puristischer Zweigelt im Holzmantel.

Rotwein
Zweigelt
€€€€
Behandelter Presskork

Burgundermacher Weingut Johann Gisperg
Thermenregion

Johann Gisperg
2524 Teesdorf
Hauptstraße 14

Johann Gisperg gilt noch immer als junger Winzer. Sein Talent hat er jedoch schon in zwölf Ernten bewiesen. Der Thermenregionswinzer aus Teesdorf ist ausgewiesener Burgunderspezialist – wie schon zu Vaters Zeiten, liegt der Fokus auf Pinot Noir und St. Laurent, „wobei der Laurent der wichtigste Wein im Haus ist“, sagt der Junior. Quelle der Burgunder ist, vor allem im High-End-Bereich, die Ried Holzspur in Tattendorf, eine schottrige Lage und im Oberteil ein Schwemmlandboden mit Sand und Lehmanteilen. Die Burgunder haben sich unter dem jungen Johann Gisperg mittlerweile auch in eine weiße Richtung entwickelt – mit drei Lagenweinen an der Spitze aus der Ried Gestein, der östlichsten Lage in Teesdorf und prädestiniert für Weiße Burgunder durch ihren schottrigen Boden mit bis zu 80 Prozent Aktivkalkanteil. Von Gispergs Gestein-Dreigestirn leuchtet jedoch immer der spannungsgeladene Chardonnay eine Spur heller als der füllige Pinot Gris und der straffe Weißburgunder. Alle drei Burgunder werden zum überwiegenden Teil in neuen 225-Liter Barriques ausgebaut. Unterhalb der Lagen-Burgunder hat Gisperg seine neuen Ortsweine, die viele Jahre unter dem Label Exklusiv bekannt und nachgefragt sind sowie seine Thermenregion-Gebietsweine an der Basis. Bei den Gebiets- und Ortsweinen punktet der Winzer nebst dem Trinkvergnügen vor allem mit der Preis-Leistungs-Komponente. Für jeden Gebietswein kommt man locker mit einem Zehner aus; bei den Ortsweinen liegt man nur etwas drüber. Abseits der Burgunder legt Gisperg große Aufmerksamkeit auf Zweigelt – und auf den Kontrast, eine interessante Rotweincuvée, die der erste eigenverantwortliche Wein des jungen Gispergs war, und die mit ihm groß geworden ist.

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2024 Grüner Veltliner Nussberg – Ried Preussen 1ÖTW
Weingut Wieninger
Wien

Ein überragender Grüner Veltliner, gelbfruchtig, hochelegant, feinstes Bukett, Kräuterwürze, Pfefferschleier, Tabak, Blütenhonig, tolle Exotik, Pfirsich, kalkige Frische, immer kühl, extrem vielschichtig, feste Struktur, voller Kräuterwürze, herrliche Frucht. Ein großartiger Wiener Wein mit enormer Zukunft. Absolute Klasse.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€€
Naturkork

Weingut Wieninger
Wien

Ing. Fritz Wieninger
1210 Wien
Stammersdorfer Straße 31

Die Verkostung der Weine von Fritz Wieninger ist zwar herausfordernd, es gibt eine Fülle von – besten – Wiener Weinen, doch auch überaus vergnüglich. Diese reichhaltige Palette an Stammersdorfer und Döblinger Weinen ist enorm spannend. Unterteilt in Gebietsweinen – etwa Wiener Muskateller, Wiener Grüner Veltliner, Wiener Riesling, Wiener Chardonnay und Wiener Gemischter Satz. Alle in ihrer Art hervorragend. Vor allem der Chardonnay. Dann gibt es die Wiener Ortsweine Gemischter Satz und Grüner Veltliner Bisamberg, Grüner Veltliner und Riesling Nussberg. Prachtvolle Weine durch die Bank. Die Spitze dieser Pyramide stellen die Riedenweine Gemischter Satz Falkenberg, Gemischter Satz und Riesling Rosengartl, Gemischter Satz Ulm, Grüner Veltliner Herrenholz, Grüner Veltliner Kaasgraben/Sievering, der unterschätzteste Wein des Hauses, sowie Grüner Veltliner und Riesling Preussen. Der beste Chardonnay Select – Jahrgang 2023 – in der Geschichte des Hauses. Übertroffen vom 2023 Chardonnay Grand Select, welcher ein internationales Standing aufweist. Das ist großes Kino. Die Pinot Noir Kompetenz von Fritz Wieninger ist außergewöhnlich. Ein grandioser 2023 Select. Ebenfalls übertroffen vom 2023 Grand Select. DER Klassiker. Ein fulminanter 2023 Pinot Noir vom Döblinger Nussberg Obere Schoß setzt noch einen drauf. Der 2023 Pinot Noir Rothen ist ein Bisamberger Gewächs, welches dereinst in die Geschichtsbücher des Weingutes eingehen wird. Dass es dann noch tolle andere Rotweine wie Danubis, St. Laurent und Merlot Grand Select gibt, freut die Bordeauxfans und mich. Die Wiener Trilogie ist sowieso ein Rotwein Klassiker und höchst anerkannt. Auf die Schaumweine sei hingewiesen. Mit Wieninger.next steht schon die nächste Generation in den Startlöchern. Alle Weingärten werden biodynamisch bewirtschaftet.

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2023 Sauvignon Blanc Ried Aunberg Privat
Weinhof Platzer
Vulkanland Steiermark

Elegantes Holz, feinkörnige Gewürze, subtile Frucht; aromatisches Dacapo, Holz und freundliche Frucht, sanfte Säure, balanciert, Feinheit vor Wucht, langer Nachhall. Schnäppchen!

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€€
Schraubverschluss

Weinhof Platzer
Vulkanland Steiermark

Robert Platzer
8355 Tieschen
Pichla 25

Die Familie Platzer betreibt ihr Weingut im steirischen Vulkanland seit vielen Generationen. „Die Grundlage für guten Wein ist langjährige Erfahrung und tiefes Verständnis für die Natur“, umreißt Robert Platzer das Geheimnis seiner Erfolge. Er verfügt über Anteile an renommierten Rieden wie Königsberg, Klöchberg, Stradner Rosenberg und Aunberg. Letztere genießt besonders hohes Ansehen, der Boden besteht aus kalkigem Tonmergel, von hier kommen jedes Jahr die reifsten Trauben. Der Untergrund am Klöchberg ist kalkfrei und aus Basaltschlacke entstanden. Am Stradner Rosenberg dominieren kalkhaltige, feine Sedimente, zum Teil sind auch vulkanisch geprägte Anteile anzutreffen. Charakteristisch für die tiefgründige Ried Königsberg ist verwitterter Schlackenbasalt, der Oberboden ist schwach kalkhaltig. Was gibt es Neues? Gabriela hat ihre Ausbildung zur Diplom-Sommelière abgeschlossen und die Familie hat die Sammlung an Prämierungen erneut erweitert. Die heuer vorgestellten Gebietsweine sind fein gehalten und sortentypisch, hinsichtlich Substanz ein wenig aus der Reihe tanzt der ungewöhnlich stoffige Weißburgunder. Der Chardonnay Tieschen rangiert qualitativ klar im gehobenen Mittelbau, preislich macht er den Gebietsweinen Konkurrenz. Überhaupt sind die Preise ausgesprochen fair kalkuliert, selbst die Linie Privat schont die Brieftasche.

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2022 Sauvignon Blanc Ried Sernauberg Ollwitsch
Weingut Riegelnegg Olwitschhof
Südsteiermark

Leise Bodentöne, braucht etwas Luft, zeigt dann Eleganz, feinkörnige Würzearomen und zarte Frucht; aromatisches Dacapo, eng geknüpftes Säurenetz gibt Struktur, feinfühliger Holzeinsatz, super Balance, Trinkfluss, Finesse.

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€€€€€
Naturkork

Weingut Riegelnegg Olwitschhof
Südsteiermark

Roland Riegelnegg
8462 Gamlitz
Steinbach 62

Auf dem Weingut Riegelnegg Olwitschhof arbeiten zwei Generationen Hand in Hand. Die Formkurve zeigt stetig nach oben. Im Jahr 2017 hat Roland gemeinsam mit seiner Frau Martina den Betrieb von seinen Eltern übernommen. Der junge Weinmacher über sich selbst: „Meine Leidenschaft ist der Ausbau von Weißweinen in Holzfässern, vorzugsweise Sauvignon und Chardonnay.“ Der Sauvignon Blanc Ried Sernauberg Exzellenz heißt nun Ried Sernauberg Ollwitsch. Es werden physiologisch hochreife Trauben verwendet, der Wein wird 22 Monate in gebrauchten Holzfässern mit 300 Litern Inhalt auf der Vollhefe ausgebaut. Die steile Ried Sernauberg weist zum Teil merklich unterschiedliche Parzellen auf. Die Beschaffenheit des Untergrundes reicht von Sand über Lehm bis hin zu Muschelkalk. Großes Ansehen genießen die Parzellen mit blauem Opok, ein verfestigter Lehm mit hohem Tonanteil und niedrigem Kalkgehalt. Die Vegetationsperiode ist lang, die Nächte kühl. Das sorgt für eine ausgeprägte Aromatik. Die Familie besitzt auch Anteile an der renommierten Ried Welles, einer Kessellage auf 520 Meter Seehöhe, deren Boden aus kargem, felsigen Schotterkonglomerat mit einer humosen Deckschicht besteht. Der Unterschied zwischen den aktuellen Gebietsweinen und den Ortsweinen ist markant. Letztere haben schon eine Art Lagencharakter. Die Serie der Sauvignons ist beeindruckend. Ried Welles und Ried Sernauberg Ollwitsch sind ausgesprochen nobel. Den Riedenweinen gemeinsam ist ihre feine Art, fernab von Üppigkeit.

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2024 Grüner Veltliner Ried Achleiten Smaragd
Weingut Josef Jamek
Wachau

Duftet nach Apfel, dezente Kräuterwürze, saftiger Boskop-Apfel, feinfruchtig, ziselierte Eleganz, Zitrus, pikante Säure mit viel Mineralität, tiefgründig, lang.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€€€
Naturkork

Weingut Josef Jamek
Wachau

Dr. Herwig Jamek
3610 Joching
Josef-Jamek-Straße 45

Das nach dem Weinbaupionier benannte Traditionsweingut Josef Jamek ist weltweit das Aushängeschild für den Wachauer Weinbau. Ebenso Kultstatus genießt das an das Weingut angeschlossene Restaurant, das von der Familie Altmann verantwortet wird. Den Weinbau betreibt die Familie Herwig und Julia Jamek nach naturnahen Prinzipien und der Ausbau der Weine erfolgt in klassischer Tradition in Holzgebinden. Geschichtsträchtige Tradition und zukunftsorientierte Weitsicht gehen so Hand in Hand von Natur und Kultur, was sich förmlich in den bekömmlichen Weinen des Hauses widerspiegelt. Die aktuelle Serie vom Jahrgang 2024 zeigt sich in den beiden Hauptsorten Grüner Veltliner und Riesling in beeindruckender Klarheit und vitaler Struktur, wobei die Rieslinge in der Kategorie Federspiel und Smaragd vor allem mit feinziselierter Schönheit glänzen. Die berühmte Ried Klaus lässt die beiden Rieslinge Federspiel und Smaragd in einer eigenen Liga spielen, wobei die Smaragd Varietät aus dem Weinjahr 2023 im hocheleganten Stil nur andeuten kann, in welch tieffruchtiger Finesse und Bekömmlichkeit nach den Jahren der Reife die Ried Klaus ihr Alleinstellungsmerkmal eindrucksvoll unter Beweis stellen wird.

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2024 Riesling Reserve Ried Kogelberg 1ÖTW
Weingut Brandl
Kamptal

Die Nase assoziiert Boden, Mineral, Steine, straffe Struktur, enormer Stoff, enormer Ausdruck, Honigmelone, Marille, Pfirsich, Zitrusfrische, schlank, tief, fest, Säure, Riesling. Ein charakterstarker Riesling von überragender Größe. Von einem Ausdruck, der einen nicht loslässt.

Weißwein
Riesling
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Brandl
Kamptal

Günther Brandl
3561 Zöbing
Lauserkellergasse 1

Am Familiengut Brandl schafft man beeindruckende Weine mit dem gewissen Etwas. Diese Feinheit, Eleganz, diese klaren Strukturen, diese Fulminanz, dieses Strahlen nimmt einen sofort gefangen. Wie großes Theater. Am Familiengut werken drei Generationen Hand in Hand. Rebe und Boden verbinden sich in den Weinen zu einer besonderen Einheit. Es sind Gewächse von innerer Ruhe, Charakter und perfekter Balance. Der Beginn mit dem vielversprechenden 2024 Gelber Muskateller. Ein formidabler 2024 Grüner Veltliner Gebietswein geht weit über diese Kategorie hinaus. Spannend wird es bei den beiden 2024 Zöbing Terrassen – Veltliner und Riesling – von Urgesteinsterrassen am Kogelberg und Heiligenstein. Diese sind von überragendem Ausdruck und transportieren viel Mineralstoffe. Bei den Riedenweinen Kogelberg (verwitterter Gneis und Glimmerschiefer) und Heiligenstein (Wüstensandsteinkonglomerat mit sandigen Böden) erstirbt dann jedes Gespräch. Es sind phänomenale Kreszenzen, wo es egal ist, ob man eine Grünen Veltliner oder Riesling im Glas hat, weil das dominante der Boden ist. Aus der Ried Lamm, welche am Hangfuß des Heiligensteins liegt, mit lehmigem, sandigem Schluff, gibt es einen etwas barocken 2023 Grüner Veltliner, der auf die Eleganz nicht vergisst. Ein Wein, den man unbedingt zeitgerecht dekantieren sollte. Burgunderglas. Die Weine machen beinahe süchtig und man kommt nicht mehr los von ihnen.

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2020 Riesling Heiligenstein 1ÖTW
Weingut Weszeli
Kamptal

Samtig, viel Marille, dichte Dörrfrucht, schöne Würze, etwas Menthol, ausgereift, Orangen; mittelgewichtig, eleganter Fruchtausdruck, erfrischend, knackig, kerniger Biss, mittellang, anmutig.

Weißwein
Riesling
€€€€€€
Schraubverschluss

Weingut Weszeli
Kamptal

Davis Weszeli
3550 Langenlois
Großer Buriweg 16

Tel. +43 2734 3678
weingut@weszeli.at
www.weszeli.at

Das Fundament dieses traditionsreichen Weinguts wurde bereits 1679 gelegt. Über drei Jarhunderte lang wurde rund um Langenlois eine gemischte Landwirtschaft betrieben, in der Rebbau lediglich eine Nebenrolle spielte. Erst ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gewann die Vitikultur im Betrieb rasch an Bedeutung und bald schon wurde daraus ein formidables Weingut mit einem reichen Fundus an Weingärten in Toplagen in und um Langenlois. Dieses wurde 2011 vom ehemaligen Unternehmer Davis Weszeli erworben, der sich hier den Traum vom Leben in und mit der Natur erfüllte. Damals war es ein Sprung ins kalte Wasser, mittlerweile hat der innovative wie wissbegierige Winzer das Gut zu einem Betrieb entwickelt, in dem die Zusammenarbeit mit der Natur mit all ihren Launen im Mittelpunkt steht. Über die Jahre wurden die Praktiken Stück für Stück in Richtung ökologische und biodynamische Bewirtschaftung adaptiert, seit der Ernte 2020 ist der Betrieb bio-zertifiziert und mit der Ernte 2023 erfolgt die biodynamische Zertifizierung nach Demeter-Richtlinien. Im Weingarten steht Handarbeit seit langem im Vordergrund. Spezielle Weingärten – etwa in den Rieden Steinmassl, Käferberg und Heiligenstein – werden zum Teil mit dem Pferd bearbeitet. Auch im Keller strebt Davis Weszeli nach Authentizität: So werden ungeschminkte Weine erzeugt, die die jeweiligen Böden bestens repräsentieren. Während die klassischen Kamptaler Weine und manche Reserven im Stahltank ausgebaut werden, werden die Top-Reserven durchwegs lange Zeit im großen Holzfass gereift. Die klassischen Veltliner kommen im Jahr nach der Ernte in den Verkauf, beim klassischen Lagen-Riesling vom Loiserberg ist 2023 aktuell, den Einstieg in die Grüner-Veltliner-Reserven bildet die Lagencuvée namens Purus, die aktuell dem Jahr 2021 entstammt. Die Reserven aus den Toprieden kommen erst vier, fünf und mehr Jahre nach der Ernte in den Verkauf – ganz frisch im Angebot ist der eher kühle Jahrgang 2020. Zudem gibt es auch einen ziselierten Sekt Große Reserve, von dem der pointierte Jahrgang 2018 noch verfügbar ist.ps

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2023 Riesling Kreuzberg Reserve
Weingut Winzer Krems - Sandgrube 13
Kremstal

Kühler, eleganter Fruchtausdruck, Frühlingsblüten, klare Steinobstnoten, charmant und fein; sehr lebhafter Gaumenauftritt, Orangennoten ergänzen die Frucht, feiner Biss, erfrischend knackig, mittellang. 

Weißwein
Riesling
€€€
Schraubverschluss

Weingut Winzer Krems - Sandgrube 13
Kremstal

Ludwig Holzer
3500 Krems
Sandgrube 13

Tel. +43 2732 85511
Fax. -6
office@winzerkrems.at
www.winzerkrems.at

Als größtes Weingut und bedeutendster Qualitätsweinproduzent Österreichs verfügt die schlagkräftige Genossenschaft mit ihren rund 700 Mitgliedswinzern über 1.200 Hektar Vertragsflächen, die sich auf die Stadt Krems und das Kremstal sowie die umliegenden Weinbaugebiete Traisental, Kamptal, Wagram und Wachau verteilen. Qualitätsstreben ist in diesem Betrieb schon seit Jahrzehnten eine Priorität. Strenge Hüter der Qualität sind Geschäftsführer Ludwig Holzer und Kellermeister Franz Arndorfer. Erreicht wird das angestrebte Qualitätslevel einerseits durch strenge Richtlinien hinsichtlich Pflege und Bewirtschaftung der Weingärten inklusive Maßnahmen wie Ertragsreduzierung sowie durch die Vorgaben in Sachen Traubenzustand und -reife sowie Zeitpunkt bei der Lese. Andererseits verfügen die Winzer Krems über hochmoderne Produktionsstätten und -anlagen, die erst kürzlich komplett erneuert wurden: Von 2019 bis 2023 wurden zwei neue Keller, die Abfüllanlage sowie das Flaschenlager neu gebaut. Neben Weinen der Basislinie und des Mittelbaus, die sich jeweils als tadellose Vertreter ihrer Kategorie darstellen, werden auch diverse Premiumweine in Gestalt der Reserven und vor allem einiger Rieden-Reserven erzeugt. Toplagen im Betrieb sind Weinzierlberg, Obere Sandgrube und Wachtberg bei Grüner Veltliner sowie Kreuzberg für Riesling. Zusätzlich hat man sich auch kleine Parzellen am Schreckberg und Pfaffenberg gesichert. Forciert werden auch PIWI-Sorten.ps

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2023 Grüner Veltliner Reserve Alter Schatz
Weingut Christoph Bauer
Weinviertel

Im großen Akazien-Holzfass gereift, typisches schwarzes Pfefferl, volle Würze-Nase, fruchtbetont, Zitronenzesten, hohe Viskosität, kraftvoll, kompakt, charaktervoll, sehr lang, speziell ausgewogene Qualität.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingut Christoph Bauer
Weinviertel

Christoph Bauer
2053 Jetzelsdorf
Jetzelsdorf 49

Die erste Hitzewelle zu Ostern kündigte bereits ein frühes Weinjahr an. Ungewöhnlich zeitig trieben die Knospen in den Weingärten aus. Für manche Reben war es leider zu früh, denn eine kalte Nacht am 21. April ließ einige grüne Austriebe erfrieren – sorten- und lagenabhängig gingen aufgrund dieses Spätfrostes einige Traubenansätze verloren. Das restliche Frühjahr sorgte für guten Regen, die Wasserversorgung für die Weinstöcke war gesichert und garantierte ein schönes Wachstum. Die aktuellen Weine gefallen mit ihrem Ausdruck, sind gut strukturiert und ausgewogen. Mit Sommerbeginn war die Hitze zurück und blieb bis zur Weinlese. Die Ernte 2024 startete aufgrund des frühen Reifefortschrittes mit Ende August extrem früh, und die Weinlese war eine der heißesten, die man je erlebt hatte. Temperaturen von über 30 Grad und Nachttemperaturen von 20 Grad ließen die Lesemannschaft frühmorgens in den Weingarten aufbrechen, um mittags der Hitze zu entgehen und eine wohlverdiente Siesta zu halten – spannende Verhältnisse im Weinviertel. Die abrupte Abkühlung kam, als am 13. September ein extremes Tiefdruckgebiet riesige Regenmengen brachte – zum Glück hatte man zu diesem Zeitpunkt bereits 90 % der Trauben im Keller. Die Weine 2024 sind sehr ähnlich dem 2023er Jahrgang: kräftig, aber ausgewogen und harmonisch, mit einer wunderbaren Fruchtigkeit, die schon jetzt zum Genießen einlädt.

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2022 St. Laurent Tattendorfer Ried Holzspur Reserve
Burgundermacher Weingut Johann Gisperg
Thermenregion

Rauchige, torfige Würze, erdig, feuchter Lehm, satte, geschliffene Dunkelfruchtigkeit; gute Würze, zugänglich mit koketter Säure und salzigem Untergrund, trinkvergnüglich mit feiner Länge.

Rotwein
St. Laurent
€€€€
Behandelter Presskork

Burgundermacher Weingut Johann Gisperg
Thermenregion

Johann Gisperg
2524 Teesdorf
Hauptstraße 14

Johann Gisperg gilt noch immer als junger Winzer. Sein Talent hat er jedoch schon in zwölf Ernten bewiesen. Der Thermenregionswinzer aus Teesdorf ist ausgewiesener Burgunderspezialist – wie schon zu Vaters Zeiten, liegt der Fokus auf Pinot Noir und St. Laurent, „wobei der Laurent der wichtigste Wein im Haus ist“, sagt der Junior. Quelle der Burgunder ist, vor allem im High-End-Bereich, die Ried Holzspur in Tattendorf, eine schottrige Lage und im Oberteil ein Schwemmlandboden mit Sand und Lehmanteilen. Die Burgunder haben sich unter dem jungen Johann Gisperg mittlerweile auch in eine weiße Richtung entwickelt – mit drei Lagenweinen an der Spitze aus der Ried Gestein, der östlichsten Lage in Teesdorf und prädestiniert für Weiße Burgunder durch ihren schottrigen Boden mit bis zu 80 Prozent Aktivkalkanteil. Von Gispergs Gestein-Dreigestirn leuchtet jedoch immer der spannungsgeladene Chardonnay eine Spur heller als der füllige Pinot Gris und der straffe Weißburgunder. Alle drei Burgunder werden zum überwiegenden Teil in neuen 225-Liter Barriques ausgebaut. Unterhalb der Lagen-Burgunder hat Gisperg seine neuen Ortsweine, die viele Jahre unter dem Label Exklusiv bekannt und nachgefragt sind sowie seine Thermenregion-Gebietsweine an der Basis. Bei den Gebiets- und Ortsweinen punktet der Winzer nebst dem Trinkvergnügen vor allem mit der Preis-Leistungs-Komponente. Für jeden Gebietswein kommt man locker mit einem Zehner aus; bei den Ortsweinen liegt man nur etwas drüber. Abseits der Burgunder legt Gisperg große Aufmerksamkeit auf Zweigelt – und auf den Kontrast, eine interessante Rotweincuvée, die der erste eigenverantwortliche Wein des jungen Gispergs war, und die mit ihm groß geworden ist.

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2022 Rote Trilogie
Weingut Grenzhof – Fiedler
Leithaberg, Rust & Rosalia

(ZW/BF/CS) + Intensive Rotbeerigkeit, saftig, straff, vielschichtig, Kornelkirsche, Brombeere, Cassis, rote Schoten, kräftig und dicht, alles in Balance, druckvoll, mit viel Grip und Tiefe, sehr lang, große Reserven, Chapeau!

Rotwein
Cuvée Rot
€€€
Schraubverschluss

Weingut Grenzhof – Fiedler
Leithaberg, Rust & Rosalia

Bernhard Fiedler
7072 Mörbisch am See
Weinzeile 2

Das Weingut Grenzhof Fiedler an der südlichsten Ortsausfahrt von Mörbisch ist seit Jahren eine geschätzte Größe für Weine mit Herkunftsspezifität und unverfälschter und fruchtklarer Stilistik. Als erfahrener Winzer und Vortragender an der Weinakademie beherrscht Bernhard Fiedler den goldenen Mittelweg eines traditionell gemäßigten modernen Ausbaustils. Die aktuelle Weinserie präsentiert sich durch ein hohes Maß an klarer Fruchtfrische mit immer einer zartfeinen Würze. Die sichere Hand des Winzers für Sortenspezifität und Terroirbesonderheiten zeigt sich besonders bei den weißen Burgundersorten. Die diversen Varietäten überzeugen in der klassischen Ausbauweise mit vitaler Fruchtfrische und die Ried Wieser DAC begeistert mit viel mineralischer Prägung vom Schieferboden, der viele Quarz-Gneis-Einschlüsse vorweist. Stilistisch komplementär dazu verhält sich der mit viel heller Gelbfrucht strahlende Chardonnay Duett, der im aktuellen Jahrgang viel Frische aufweist. Ein Juwel des Hauses ist Jahr für Jahr der trocken ausgebaute Muskat Ottonel, der inzwischen in den Weingärten sehr rar geworden ist und mit seiner aromatischen Würze samt feiner Säure eine absolute Empfehlung ist. Die roten Ortsweine überzeugen erneut im strukturiert-fruchtbetonten und traditionellen Ausbaustil. Als sichere Bank gelten die roten Topweine. Der Cabernet Sauvignon aus dem ausgezeichneten Jahrgang 2022 überzeugt mit saftiger Vitalität und Feinheit. Vom gleichen Jahrgang und in dieser Qualitätsspitze platziert ist der Sortenblend Rote Trilogie, der in bester Struktur mit kerniger Aromatik und besonders mit viel Frische punktet.

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2022 Blaufränkisch Reserve Ried Hochberg
Weingut Ernst
Mittelburgenland

Rauchig, Wacholderbeeren, Lorbeerblatt, dunkle Frucht, fokussiert; schließt aromatisch an, Säurespiel und unaufdringliche Gerbstoffe geben Struktur, Zug, Holz nur zur Untermalung, null Fett, gute Länge, hohes Niveau.

Rotwein
Blaufränkisch
€€€
Naturkork

Weingut Ernst
Mittelburgenland

Bernhard Ernst
7301 Deutschkreutz
Neubaugasse 21

Als junger Winzer hat Bernhard Ernst seine ersten Weine in der Garage seiner Eltern vinifiziert. Ernsthaft sollten sie sein. Man schrieb das Jahr 2005. Heute legt er zudem größten Wert auf Herkunft. Gemeinsam mit seiner Frau Sylvia baute er den kleinen Familienbetrieb zu einem modernen Weingut um. Weil er großen Wert auf gesunde Böden legt, war der Umstieg auf biologische Bewirtschaftung ein logischer Schritt. Die renommierte Ried Hochberg mit ihren alten Reben, sandigem Lehmboden und hohem Kalkgehalt begünstigt Blaufränkisch mit klarer, kühler Frucht. Auch der bekannte Goldberg ist kalkhaltig, die schwere Lehmschicht ist bis zu zwei Meter dick. Die Reben der Ried Fabian auf dem Deutschkreutzer Hochplateau wurden 1949 ausgepflanzt. Hier weht meist ein kühler Wind, was trotz des üppigen Untergrundes aus Lehm Weine mit frischer, klarer Frucht ermöglicht. Die Rotweine werden in Holzfässern ausgebaut, davor teilweise im Stahltank. Für die Topweine kommt auch neues Holz zum Einsatz, Gebinde mit 500 Litern Inhalt ebenso wie Barriques. Für den Zion und den La Mission verwendet der Winzer ausschließlich kleine Eichenfässer. Die Weine der Linie Sideways stellen rigorose Selektionen aus den einzelnen Rieden dar. Es gibt sie nur in sehr guten Jahren. Die heuer vorgestellte Serie entspricht den Intentionen ihres Schöpfers: ernsthaft mit klarer Herkunft, ungekünstelt.

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2024 Grauburgunder Ried Klöchberg Privat
Weinhof Platzer
Vulkanland Steiermark

Gediegen, ruhig strömend, kündigt Substanz an, feine Gewürzaromen, reife Birnen, Hauch Kletzen; Gaumen bestätigt das Bukett, beeindruckende Substanz von Holz untermalt, sanfter Schmelz, große Länge.

Weißwein
Pinot Gris (Grauburgunder)
€€€
Schraubverschluss

Weinhof Platzer
Vulkanland Steiermark

Robert Platzer
8355 Tieschen
Pichla 25

Die Familie Platzer betreibt ihr Weingut im steirischen Vulkanland seit vielen Generationen. „Die Grundlage für guten Wein ist langjährige Erfahrung und tiefes Verständnis für die Natur“, umreißt Robert Platzer das Geheimnis seiner Erfolge. Er verfügt über Anteile an renommierten Rieden wie Königsberg, Klöchberg, Stradner Rosenberg und Aunberg. Letztere genießt besonders hohes Ansehen, der Boden besteht aus kalkigem Tonmergel, von hier kommen jedes Jahr die reifsten Trauben. Der Untergrund am Klöchberg ist kalkfrei und aus Basaltschlacke entstanden. Am Stradner Rosenberg dominieren kalkhaltige, feine Sedimente, zum Teil sind auch vulkanisch geprägte Anteile anzutreffen. Charakteristisch für die tiefgründige Ried Königsberg ist verwitterter Schlackenbasalt, der Oberboden ist schwach kalkhaltig. Was gibt es Neues? Gabriela hat ihre Ausbildung zur Diplom-Sommelière abgeschlossen und die Familie hat die Sammlung an Prämierungen erneut erweitert. Die heuer vorgestellten Gebietsweine sind fein gehalten und sortentypisch, hinsichtlich Substanz ein wenig aus der Reihe tanzt der ungewöhnlich stoffige Weißburgunder. Der Chardonnay Tieschen rangiert qualitativ klar im gehobenen Mittelbau, preislich macht er den Gebietsweinen Konkurrenz. Überhaupt sind die Preise ausgesprochen fair kalkuliert, selbst die Linie Privat schont die Brieftasche.

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2024 Jochinger Chardonnay
Weingut Josef Jamek
Wachau

Feine Würzenase, weisse Walnuss, vollmundig-saftiges Entrée, reifer Apfel, Steinobst, kernige Mitte, harmonische Mitte, gute Länge.

Weißwein
Chardonnay
€€€
Schraubverschluss

Weingut Josef Jamek
Wachau

Dr. Herwig Jamek
3610 Joching
Josef-Jamek-Straße 45

Das nach dem Weinbaupionier benannte Traditionsweingut Josef Jamek ist weltweit das Aushängeschild für den Wachauer Weinbau. Ebenso Kultstatus genießt das an das Weingut angeschlossene Restaurant, das von der Familie Altmann verantwortet wird. Den Weinbau betreibt die Familie Herwig und Julia Jamek nach naturnahen Prinzipien und der Ausbau der Weine erfolgt in klassischer Tradition in Holzgebinden. Geschichtsträchtige Tradition und zukunftsorientierte Weitsicht gehen so Hand in Hand von Natur und Kultur, was sich förmlich in den bekömmlichen Weinen des Hauses widerspiegelt. Die aktuelle Serie vom Jahrgang 2024 zeigt sich in den beiden Hauptsorten Grüner Veltliner und Riesling in beeindruckender Klarheit und vitaler Struktur, wobei die Rieslinge in der Kategorie Federspiel und Smaragd vor allem mit feinziselierter Schönheit glänzen. Die berühmte Ried Klaus lässt die beiden Rieslinge Federspiel und Smaragd in einer eigenen Liga spielen, wobei die Smaragd Varietät aus dem Weinjahr 2023 im hocheleganten Stil nur andeuten kann, in welch tieffruchtiger Finesse und Bekömmlichkeit nach den Jahren der Reife die Ried Klaus ihr Alleinstellungsmerkmal eindrucksvoll unter Beweis stellen wird.

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2023 Grüner Veltliner Ried Kammerner Lamm 1ÖTW
Weingut Brandl
Kamptal

Dunkle Tönung, rauchig, Rösttöne, Nadelwald, getrocknete Kräuter, Marille, erdig-salzige Noten, unglaublich tiefgründig, dezentes Karamell, saftige Frucht, enormer Stoff. Ein großer Wein, der sich noch freispielen muss, der auf die Reise geht, der viel Luft benötigt, um sich darzustellen. Bei allem Ausdruck ist immer Eleganz zu finden.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Brandl
Kamptal

Günther Brandl
3561 Zöbing
Lauserkellergasse 1

Am Familiengut Brandl schafft man beeindruckende Weine mit dem gewissen Etwas. Diese Feinheit, Eleganz, diese klaren Strukturen, diese Fulminanz, dieses Strahlen nimmt einen sofort gefangen. Wie großes Theater. Am Familiengut werken drei Generationen Hand in Hand. Rebe und Boden verbinden sich in den Weinen zu einer besonderen Einheit. Es sind Gewächse von innerer Ruhe, Charakter und perfekter Balance. Der Beginn mit dem vielversprechenden 2024 Gelber Muskateller. Ein formidabler 2024 Grüner Veltliner Gebietswein geht weit über diese Kategorie hinaus. Spannend wird es bei den beiden 2024 Zöbing Terrassen – Veltliner und Riesling – von Urgesteinsterrassen am Kogelberg und Heiligenstein. Diese sind von überragendem Ausdruck und transportieren viel Mineralstoffe. Bei den Riedenweinen Kogelberg (verwitterter Gneis und Glimmerschiefer) und Heiligenstein (Wüstensandsteinkonglomerat mit sandigen Böden) erstirbt dann jedes Gespräch. Es sind phänomenale Kreszenzen, wo es egal ist, ob man eine Grünen Veltliner oder Riesling im Glas hat, weil das dominante der Boden ist. Aus der Ried Lamm, welche am Hangfuß des Heiligensteins liegt, mit lehmigem, sandigem Schluff, gibt es einen etwas barocken 2023 Grüner Veltliner, der auf die Eleganz nicht vergisst. Ein Wein, den man unbedingt zeitgerecht dekantieren sollte. Burgunderglas. Die Weine machen beinahe süchtig und man kommt nicht mehr los von ihnen.

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2023 Grüner Veltliner Privat Große Reserve Ried Haidsatz
Weingut Christoph Bauer
Weinviertel

Reifes, helles Goldgelb, sehr spät gelesen, reife Trauben, sehr würzig mit enormen Extrakten, zarte Röstnoten, kraftvoll und kompakt, harmonisch und gaumenfreundlich, viel Potential, hohe Qualität – Wein für besondere Anlässe!

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€
Naturkork

Weingut Christoph Bauer
Weinviertel

Christoph Bauer
2053 Jetzelsdorf
Jetzelsdorf 49

Die erste Hitzewelle zu Ostern kündigte bereits ein frühes Weinjahr an. Ungewöhnlich zeitig trieben die Knospen in den Weingärten aus. Für manche Reben war es leider zu früh, denn eine kalte Nacht am 21. April ließ einige grüne Austriebe erfrieren – sorten- und lagenabhängig gingen aufgrund dieses Spätfrostes einige Traubenansätze verloren. Das restliche Frühjahr sorgte für guten Regen, die Wasserversorgung für die Weinstöcke war gesichert und garantierte ein schönes Wachstum. Die aktuellen Weine gefallen mit ihrem Ausdruck, sind gut strukturiert und ausgewogen. Mit Sommerbeginn war die Hitze zurück und blieb bis zur Weinlese. Die Ernte 2024 startete aufgrund des frühen Reifefortschrittes mit Ende August extrem früh, und die Weinlese war eine der heißesten, die man je erlebt hatte. Temperaturen von über 30 Grad und Nachttemperaturen von 20 Grad ließen die Lesemannschaft frühmorgens in den Weingarten aufbrechen, um mittags der Hitze zu entgehen und eine wohlverdiente Siesta zu halten – spannende Verhältnisse im Weinviertel. Die abrupte Abkühlung kam, als am 13. September ein extremes Tiefdruckgebiet riesige Regenmengen brachte – zum Glück hatte man zu diesem Zeitpunkt bereits 90 % der Trauben im Keller. Die Weine 2024 sind sehr ähnlich dem 2023er Jahrgang: kräftig, aber ausgewogen und harmonisch, mit einer wunderbaren Fruchtigkeit, die schon jetzt zum Genießen einlädt.

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2023 Riesling Reserve Ried Aichleiten
Weingut Schwarzböck
Weinviertel

Saftiger Einstieg mit vollreifer Marille, nuanciert und feinkörnig, fleischig und delikat, legt mit Luft immer mehr zu, Zuckermelone und Kriecherln, gutes Volumen und eine Prise Restzucker, einige Länge, erst am Beginn, Reserven.

Weißwein
Riesling
€€€
Schraubverschluss

Weingut Schwarzböck
Weinviertel

Schwarzböck
2102 Hagenbrunn
Hauptstraße 56

Einen guten Auftakt für das Kennenlernen der Schwarzböck’schen Gewächse könnte heuer ein ungleiches Duo, bestehend aus der klirrend frischen Jungfernlese vom Wiener Gemischten Satz und dem diesmal eher sanften und früh gerundeten Muskateller, bilden. Sehr gut und deutlich noch besser als im Vorjahr sind aber auch die Nordlichter aus Stützenhofen in Gestalt des exotischen Cabernet Blanc und des nussig-würzigen Weißburgunders geraten. Für die absoluten Höhepunkte der diesjährigen Serie sorgt freilich – wie könnte es im Weinviertel auch anders sein – ein Trio unwiderstehlicher Grüner Veltliner. Schon der preisgünstige Sätzen überzeugt mit früher Balance, während der im Akazienfass gereifte Aichleiten mit seiner Symbiose von gelbfruchtigem Spiel und Eleganz auftrumpft. Modellhaft gelungen ist wieder die als Privat titulierte 2023er Große Reserve, die Kraft mit Finesse verbindet und auch über gehörige Spannkraft verfügt. Ebenfalls immer einen Verkostungsschluck wert ist auch der noch etwas verhaltene, doch vielversprechende Riesling von der Ried Aichleiten, zumal sich wegen notwendiger Rodungen diesbezüglich eine längere Durststrecke anbahnt.

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2022 Cabernet Sauvignon
Weingut Grenzhof – Fiedler
Leithaberg, Rust & Rosalia

Betörende Cassis-Brombeernase, saftige Rotbeerigkeit, alles fest verwoben, muskulös, pfeffrig zupackend, zimtige Würze, viel Frische, druckvoll, vielschichtig, perfekte Balance, rauchig-würzig im langen Nachhall, viel Potential, groß.

Rotwein
Cabernet Sauvignon
€€€
Schraubverschluss

Weingut Grenzhof – Fiedler
Leithaberg, Rust & Rosalia

Bernhard Fiedler
7072 Mörbisch am See
Weinzeile 2

Das Weingut Grenzhof Fiedler an der südlichsten Ortsausfahrt von Mörbisch ist seit Jahren eine geschätzte Größe für Weine mit Herkunftsspezifität und unverfälschter und fruchtklarer Stilistik. Als erfahrener Winzer und Vortragender an der Weinakademie beherrscht Bernhard Fiedler den goldenen Mittelweg eines traditionell gemäßigten modernen Ausbaustils. Die aktuelle Weinserie präsentiert sich durch ein hohes Maß an klarer Fruchtfrische mit immer einer zartfeinen Würze. Die sichere Hand des Winzers für Sortenspezifität und Terroirbesonderheiten zeigt sich besonders bei den weißen Burgundersorten. Die diversen Varietäten überzeugen in der klassischen Ausbauweise mit vitaler Fruchtfrische und die Ried Wieser DAC begeistert mit viel mineralischer Prägung vom Schieferboden, der viele Quarz-Gneis-Einschlüsse vorweist. Stilistisch komplementär dazu verhält sich der mit viel heller Gelbfrucht strahlende Chardonnay Duett, der im aktuellen Jahrgang viel Frische aufweist. Ein Juwel des Hauses ist Jahr für Jahr der trocken ausgebaute Muskat Ottonel, der inzwischen in den Weingärten sehr rar geworden ist und mit seiner aromatischen Würze samt feiner Säure eine absolute Empfehlung ist. Die roten Ortsweine überzeugen erneut im strukturiert-fruchtbetonten und traditionellen Ausbaustil. Als sichere Bank gelten die roten Topweine. Der Cabernet Sauvignon aus dem ausgezeichneten Jahrgang 2022 überzeugt mit saftiger Vitalität und Feinheit. Vom gleichen Jahrgang und in dieser Qualitätsspitze platziert ist der Sortenblend Rote Trilogie, der in bester Struktur mit kerniger Aromatik und besonders mit viel Frische punktet.

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schwacher Jahrgang annehmbarer Jahrgang guter Jahrgang sehr guter Jahrgang ausgezeichneter Jahrgang - nicht bewertet -
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