Weinguide
Ausgabe 2025/26
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2023 Grüner Veltliner Ried Brenner
Weingut Bernhard Ott
Wagram

Floraler Auftakt, etwas Veilchen, Orangenzeste, wirkt etwas zugänglicher, am Gaumen McIntosh Apfel, langer Pfeffer, Zitronenverbene, eine lebendige Säure stützt den Wein, durch die Ruhe im Fass hat der Wein eine Gelassenheit, der Abgang ist geprägt von einer Salzzitrone.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Weingut Bernhard Ott
Wagram

Bernhard Ot
3483 Feuersbrunn
Neufang 36

Tel. +43 2738 2257
bernhard@ott.at
www.ott.at

Seit der Übernahme des elterlichen Betriebs Anfang der 1990er-Jahre hat Bernhard Ott den Weg des Weinguts mit Innovation, Kreativität und Konsequenz geprägt. Als Pionier in der Wiederbelebung traditioneller Weinbereitungsmethoden und mit seiner kompromisslosen Qualitätsphilosophie beeinflusste er die österreichische Weinszene maßgeblich. Sein Drang nach Eigenständigkeit, gepaart mit Talent und Erfahrung, machte ihn früh zu einer der wichtigsten Persönlichkeiten im heimischen Weinbau. Im Mittelpunkt des Sortiments steht der Grüne Veltliner – eine Sorte, der Bernhard Ott in beeindruckender Vielfalt Ausdruck verleiht. Von Einseitigkeit kann dabei keine Rede sein: Die stilistische Bandbreite innerhalb dieser einen Rebsorte ist größer als bei vielen Betrieben mit einem breiten Sortenspiegel. Ergänzt wird das Angebot durch feine Nebenlinien wie den Rosé Rosalie, einen Riesling sowie die Cuvée Spectrum – ein faszinierender Verschnitt aus Welschriesling, Neuburger, Müller-Thurgau, Traminer, Silvaner, Roter Veltliner und weiteren Sorten. Bereits 2006 stellte das Weingut auf biodynamische Bewirtschaftung um – ein Schritt, der tiefes Vertrauen in die Natur und ihre Prozesse voraussetzt. Kompostierung, Begrünung, sorgfältige Laubarbeit, selektive Handlese sowie eine intensive Pflege der Böden und Reben gehören heute ebenso selbstverständlich zum Alltag wie die Verwendung von biodynamischen Präparaten. Ott ist Mitglied bei respekt-BIODYN, den Österreichischen Traditionsweingütern und Partner der Jeunes Restaurateurs (JRE). Auch im Keller setzt Ott auf Tradition, gepaart mit modernster Technik. Die Trauben werden ausschließlich per Hand gelesen und äußerst schonend verarbeitet – unter anderem mithilfe von vier automatischen Korbpressen der Spitzenklasse, die eine besonders sanfte Pressung ermöglichen. Die Moste werden spontan vergoren oder mit weineigenen Hefen versetzt, reifen lange auf der Hefe und werden nur minimal geschwefelt. Zunehmend kommt dabei der Ausbau in großen, neutralen Holzfässern zum Einsatz, was den Weinen zusätzliche Tiefe und Komplexität verleiht. Das Sortiment reicht vom frischen und animierenden Einstiegswein Am Berg über die elegante Lagen-Cuvée Fass 4 bis hin zur Rieden-Cuvée Der Ott. Besondere Aufmerksamkeit gilt den Einzellagenweinen: Neben dem traditionsreichen Rosenberg wurden über die Jahre Lagen wie Spiegel, Stein (Kamptal), Kirchthal (als JRE-Edition), Gmirk in Gösing sowie der Feuersbrunner Brenner erschlossen und ausgebaut. Im Geiste der Herkunftstreue und des Qualitätsbewusstseins hat Bernhard Ott mit der Gestaltung des neuen Verkostungsraumes ein stilvolles Refugium geschaffen, das Besucher dazu einlädt, die Weine in entspannter, inspirierender Atmosphäre zu erleben. Dabei wird klar: Dieses Weingut lebt seine Philosophie in jedem Detail – im Weinberg, im Keller und im Miteinander.Die nächste Generation steht bereits in den Startlöchern: Sohn Moritz Ott bringt mit einem eigenständigen Blaufränkisch frischen Wind in den Betrieb und zeigt eindrucksvoll, dass die Leidenschaft für Wein und Herkunft in der Familie tief verwurzelt ist. Wer mit Bernhard Ott durch seine Lagen fährt, spürt die Energie des Ortes – und das Funkeln in seinen Augen verrät, dass Herkunft für ihn mehr ist als nur ein Begriff. Sie ist das Fundament seiner Arbeit – und der Ursprung einzigartiger Weine. Besonders beeindruckt haben die fantastischen Lagen-Veltliner aus 2022. Aufgrund ihrer Jugend scheiterten sie bei der Topwein-Verkosgtung ganz knapp, der fünfte Stern liegt ganz nahe.

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2019 Schatzberg Reserve
Weingut Norbert Bauer
Weinviertel

(CF/ZW/BF/ME) Vielschichtiges Bukett nach Cassis, Zwetschken, Amarena, Kräuterwürze, feine Röstnoten, feuchter Waldboden, kraftvoll, komplex, fein würzige Extrakte, dezente Tannine, harmonischer, ausdruckstarker Rotwein nach Luft in großen Gläsern.

Rotwein
Cuvée Rot
€€€
Naturkork

Weingut Norbert Bauer
Weinviertel

Norbert Bauer
2053 Jetzelsdorf
180

Gleich am Ortsbeginn von Jetzelsdorf findet man das Weingut von Gisela, Norbert und Willy Bauer – ein Familienbetrieb mit über 300-jähriger Geschichte von 11 Generationen aus Landwirten, Weinbauern und Kaufleuten. Jungwinzer Willy Bauer hatte von Kindesalter an großes Interesse daran, Winzer zu werden. Seine Sandkiste war der Weingarten, seine Schaukel der Traktorsitz, erzählt er voller Stolz. Willy ist ein naturverbundener Mensch, der den Beruf des Winzers liebt und ihn als spannend bezeichnet. Wie recht er doch hat, denkt man an das nicht gerade einfache Jahr 2024 zurück. Momentan arbeitet der Jungwinzer an einem Riesling Reserve vom Altenberg – ein reifer, cremiger Top Riesling soll das werden, ein Geheimtipp des Winzers für die „Weinhandwerkslinie“. Willys Favoriten sind Veltliner Reserve, Alte Reben, Riesling vom Altenberg und Haugsdorfer Freiheit, ein Zweigelt, der schon international Erfolg gebracht hat. Die Erfolge des Weingutes liegen ohnehin vorwiegend auf internationaler Ebene. „Das Weinviertel ist ein schlafender Riese, der noch viel von sich hören lassen wird, denn jede gute Flasche Wein trägt zur Hebung des Images bei“, sagt Willy Bauer, und da ist er mit vollem Engagement dabei.

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2022 Pinot Noir Ried Goldberg
Weingut Toni Hartl
Leithaberg, Rust & Rosalia

Seidiges Aroma, Holunderbeeren, insgesamt schwarzbeerig, auch rotbeerige Aspekte, Kirschen, Tabak, Pilznoten, Zwetschken, fest, kompakt, viel Boden, Tannin und Säure in Perfektion. Enorm ausdrucksstark, intensiv.

Rotwein
Pinot Noir (Blauburgunder)
€€€€
Naturkork

Weingut Toni Hartl
Leithaberg, Rust & Rosalia

Toni Hartl
2440 Reisenberg
Florianigasse 7

„Solange ich für mein Weingut verantwortlich bin, gibt es bei mir keine Maschinenlese“, meint Toni Hartl. Dafür gibt es des öfteren eine Nachtlese. Er bewirtschaftet seine Weingärten biodynamisch nach Demeter. Toni Hartl ist in zwei Weinbaugebieten tätig – in der Thermenregion und am Leithaberg in Purbach. Die Weine gehören zur Elite des Landes. Die verkostete Serie sprengt fast die Wertungsskala. Von den drei Chardonnays stechen Leithaberg 2022 und Ried Thenau 2022 heraus, Letzterer ist überragend. Die Rotweine sind wie von einem anderen Stern. Pinot Noir Goldberg und Reysenperg 2022 sind gleichwertig. Herrlich zu trinken schon jetzt, aber auch in grauer Zukunft ist der 2022 Inkognito. Die beiden Syrah – Thenau 2022 und 2019 Burgbach Monopole sind überaus typisch und überragende Vertreter ihrer Varietät. Die Blaufränkisch – 2022 Ried Rosenberg und 2022 Edelberg – sind fulminante Kreszenzen. Das alles überragt der 2021 Blaufränkisch Eisner – das ist absolute Weltklasse. Hinweisen soll man noch auf die hohe Schaumweinkompetenz von Toni Hartl.

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2022 Sol
Weingut Gesellmann
Mittelburgenland

(SB/CH) Nobler Eindruck, ausgewogen, Fruchtschmelz, feinkörnige Gewürzaromen, Haselnüsse, kündigt Kraft an; schließt aromatisch und charakterlich nahtlos an, viele Nuancen, Balance und Tiefgang, sanfte Säure, stoffig, feinfühliger Holzeinsatz, große Länge, höchst eigenständig.

Weißwein
Cuvée Weiß
€€€€€
Naturkork

Weingut Gesellmann
Mittelburgenland

Albert Gesellmann
7301 Deutschkreutz
Langegasse 65

Das Weingut der Familie Gesellmann kann auf eine jahrhundertealte Geschichte zurückblicken. Im Jahr 1719 findet sich die erste Erwähnung in einer Urkunde. Nicht ganz so alt sind die Reben in den Weingärten, aber manche bringen es auf das nahezu biblische Alter von rund 100 Jahren. „Die regulieren den Ertrag ohne mein Zutun“, erklärt Albert Gesellmann meint ermit Blick auf seine alten Reben. Bei der Vinifizierung der Weißweine hat der Winzer behutsame Umstellungen vorgenommen. Der Sauvignon Blanc beispielsweise gärt nur noch im gebrauchten Holz und durchläuft einen biologischen Säureabbau. Den Chardonnay Ried Steinriegel baut er in Fässern mit dicken Dauben aus, was ihm mehr Strenge verleiht. Bei den Weißweinen sind einige Stunden Mazeration mit Stielen zur Reduktion der sensorischen Üppigkeit üblich. Neu ist die Cuvée Sol, komponiert aus Sauvignon Blanc und Chardonnay, jeweils aus alten Reben. Bei den Rotweinen ist Holzeinsatz selbstverständlich. Es kommen überwiegend Fässer mit 500 Litern Inhalt zum Einsatz, die Eichenaromen sollen sich dem Wein unterordnen, der Wein selbst soll der Hauptdarsteller sein. Ab dem Jahrgang 2021 setzt der Winzer Fässer mit sehr dicken Dauben ein, um den Sauerstoffeintrag zu minimieren. Seit der Ernte 2019 werden die Beeren nicht mehr gequetscht, die Gärung beginnt interzellulär. Das sorge für mehr Ruhe und ausgeglichene Frucht, begründet Albert Gesellmann diesen Schritt. Bei der Vinifikation wird Schwefel extrem sparsam eingesetzt, um den Weinen möglichst viel Freiraum zu lassen. Auch Zeit ist ein wichtiger Faktor. Dem „G“ gönnt der Winzer vier bis fünf Jahre, bevor das Flaggschiff das Haus verlässt. Heuer kommt der Jahrgang 2021 in den Verkauf, es ist die 20. Ausgabe dieses noblen Weines. Sein Dasein verdankt er den ältesten Rebstöcken des Weingutes, er wird aus kleinbeerigen Blaufränkischtrauben und etwas St. Laurent gekeltert und rund 40 Monate in Barriques geschult. Ein weiterer Grund zum Feiern ist die nunmehr 35. Edition der Cuvée Opus Eximium. Die Trauben des Blaufränkisch hochberc stammen aus dem steilsten Filetstück der Ried Hochberg, der Unterboden aus Kalksandstein ist mit einem sehr dünnen Oberboden aus sandigem bis schwerem Lehm bedeckt. Die Reben für den hochberc weiß, ein Gemischer Satz, wurden im Jahr 1959 gepflanzt. Lagenrein wird auch der Pinot Noir ausgebaut, er stammt von der kalkreichen und nach Norden offenen Ried Siglos. Kühle Nächte und ein fast unterbrochen blasender Wind sorgen für Finesse. Die neu gebaute Verarbeitungsstätte inklusive Gärkeller wurde 2019 in Betrieb genommen. Dort gibt es keine Beeren- und Saftpumpen mehr, das erledigt die Schwerkraft in Verbindung mit mechanischen Hebeeinrichtungen. Für den Weißwein wurde eine gekühlte Presse installiert, welche die Mazeration der Trauben über Nacht erlaubt. Der Zeitpunkt der Flaschenfüllung richtet sich streng nach Mondphasen.

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2021 Sauvignon Blanc Ried Hoch Pössnitzberg
Weingut Dillinger
Südsteiermark

Vielschichtig, Gewürze, elegante Bodentöne, freundliche Frucht, wertig; saftig und fruchtbetont, nobles Säurespiel, Würze unterlegt, Feinheit vor Wucht.

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€€
Naturkork

Weingut Dillinger
Südsteiermark

Florian Dillinger
8463 Leutschach an der Weinstraße
Pössnitz 81

Der Sabathihof Dillinger liegt etwas abseits der Südsteirischen Weinstraße in ruhiger Lage mit herrlichem Ausblick. Hier kann man wohnen, essen und selbstverständlich den Wein des jungen Winzers Florian Dillinger genießen. Ausgebildet wurde er an der Kaderschmiede des steirischen Winzernachwuchses in Silberberg. So richtig angespornt haben dürfte ihn seine Praxiszeit auf dem Weinhof Scharl im Vulkanland Steiermark. Zur Abrundung absolvierte er den Lehrgang für Weinmanagement in Krems. Florian ist Mitglied der engagierten Jungwinzergruppe „Sieme“. Sein weinbauliches Credo fasst er so zusammen: „Ich stehe für ein modernes, herkunftsbezogenes Konzept zeitgenössischer südsteirischer Weine: Vielfalt in der Konzentration aufs Wesentliche.“ Die Familie besitzt Anteile an der renommierten Riede Pössnitzberg; der Boden besteht aus kalkhaltigem Opok. Ihr höchster Weinberg ist die Monopollage Ried Striegl. Den Untergrund dieser südorientierten Kessellage bildet ein Konglomerat aus Sandstein und Schotter. Mit bis zu 515 Metern ebenfalls hoch gelegen ist die Riede Wolleschnigg. Dort stehen die ältesten Rebstöcke der Dillingers auf Opok. Diese Südlage ist gut durchlüftet mit markanten Temperaturwechseln zwischen Tag und Nacht. Die aktuellen Gebietsweine sind zart und unaufdringlich. Die Ortsweine präsentieren sich herkunfts- und sortentypisch. Gemeinsames Element der Riedenweine ist der Verzicht auf Üppigkeit. Sie sind klar strukturiert, der Boden wird schmeckbar.

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2022 Chardonnay Ried Graf Woracziczky
Weingut Hannes Sabathi
Südsteiermark

Kalkig, Zitrusnote, subtile Würze, eng verwoben; aromatisches Dacapo, feinfühliger Holzeinsatz, zarte Säure gibt Leben, Trinkfluss, balanciert, langer Nachhall.

Weißwein
Chardonnay
€€€
Glassstöpsel

Weingut Hannes Sabathi
Südsteiermark

Hannes Sabathi
8462 Gamlitz
Sernau 48

Seit dem 18. Jahrhundert ist der Kranachberg in Familienbesitz. Diese renommierte Riede ist auch heute noch die wichtigste Lage dieses traditionellen Weingutes. Was einst eine gemischte Landwirtschaft war, hat Hannes Sabathi zu einem Leitbetrieb der Südsteiermark ausgebaut. Seit 2013 ist er Mitglied der angesehenen Winzervereinigung STK. 2023 wurde das neue Betriebsgebäude in Betrieb genommen, dem ein Nachhaltigkeitskonzept mit Photovoltaikanlage und Wärmepumpen zugrunde liegt. Die Untergründe, in denen die Reben wurzeln, sind unterschiedlich, sie reichen von Opok über Sand und Sandstein bis Schotter. Der charismatische Winzer ist bekannt für seine authentischen, erdverbundenen Weine. Sie haben Ecken und Kanten in positivem Sinn und strahlen damit Persönlichkeit aus. Hannes Sabathi ist überzeugt, dass die Qualität und der Charakter von Weinen im Boden steckt. Die heute vorgestellten Weine zeichnen sich durch Feingliedrigkeit, Präzision und Herkunft aus. Ein wenig aus der Reihe tanzt der Sauvignon Blanc Reserve, ein völlig eigenständiger Wein, der im Portfolio als Solist dasteht.

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2023 Riesling Ried Schütt Smaragd
Weingut Knoll
Wachau

Beschreibt bereits in der Nase einen weiten Bogen, der primär zu Maracuja und Stachelbeere führt, geht sogleich in die Tiefe und wird komplex wie fruchtsüß, viel Herkunftscharakter und Spannkraft, auch die schotigen Komponenten kommen nicht zu kurz, mächtig angelegt, doch vor allem durch Finesse überzeugend.

Weißwein
Riesling
€€€€€€
Naturkork

Weingut Knoll
Wachau


3601 Dürnstein
Unterloiben 132

Tel. +43 2732 79355
weingut@knoll.at

Die Verkostung der leichteren Weine aus dem Jahrgang 2024 sorgte insofern für eine Überraschung, als die Federspiele zwar einerseits die Herkunft aus einem warmen Jahrgang reflektieren, aber andererseits auch jene Feingliedrigkeit und zum Teil sogar Leichtfüßigkeit ins Glas bringen, wie man sie eben von typischen und balancierten Wachauer Federspielen erwarten darf. Auch die vermutlich niedrigen Säurewerte der Grünen Veltliner waren sensorisch kaum wahrnehmbar und haben Frische und Harmonie in keiner Weise beeinträchtigt. All dies gilt sinngemäß auch für die straffe und pikante Veltliner-Steinfeder und erstaunlicherweise ebenfalls für den mit sortentypischem Blütenduft auftrumpfenden Muskateller. Als primus inter pares wäre aus dem „grünen“ Sektor der mit feiner Kernobst-Frucht überzeugende Kreutles hervorzuheben, während von den Rieslingen der saftige und elegante Loibenberg heraussticht. Apropos Ried Loibenberg: Diese große und vielfältige Lage hat auch aus dem für die Smaragde relevanten Jahrgang 2023 einen auffallend fleischigen und fokussierten Veltliner-Smaragd geliefert, der dem eher sanft strömenden Pendant von der Ried Schütt mehr als Paroli bietet. Mit exotisch anmutender Fruchtfülle prunkt hingegen wieder einmal die Vinothekfüllung, die trotz der hohen Reife keineswegs zu barock oder opulent erscheint. Eine Sonderstellung bezüglich Eleganz und Feingliedrigkeit kann bei den Riesling-Smaragden der aktuelle Kellerberg beanspruchen, der auch bereits mehr Schliff und Trinkfluss ausstrahlt als die noch etwas im Schneckenhaus befindliche, extraktreiche Pfaffenberg Selection. Einen prachtvollen Reigen von Fruchtaromen vermag wieder einmal der spannungsgeladene Riesling-Smaragd aus der legendären Ried Schütt zu spannen, wenn wir auch aus 2023 den Lorbeerkranz für den besten Riesling des Jahrgangs ohne Wenn und Aber der ebenso vielschichtigen wie einschmeichelnden Vinothekfüllung verleihen möchten. Aus dem verkosteten Smaragd-Trio der Komplementärsorten ragt der zwar mächtige, doch mit Noblesse und gelbfruchtigem Schmelz gesegnete, Gelbe Traminer deutlich hervor.

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2024 Grüner Veltliner Ried Alte Setzen 1ÖTW Reichersdorf
Weingut Tom Dockner
Traisental

Füllig, reifes Kernobst, rote Äpfel, Quitten; straff, weißer Pfeffer, gesteinig, Zitronenzesten, Limetten, kreidig und kalkig, guter Säurebiss und Spannung.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€
Naturkork

Weingut Tom Dockner
Traisental

Tom Dockner
3134 Theyern
Traminerweg 3

Die Umstellung ist geschafft. Tom Dockner ist seit heuer offiziell ein Bioweingut. Die Umstellung war behutsam. Der Traisentaler Winzer hat sich dafür rund 15 Jahre Zeit genommen. Nachhaltigkeit und Nähe zur Natur spielen auch eine wichtige Rolle. Die Ortschaft Theyern liegt zwar am Rand des Traisentals und hoch oben, schaut man aber von Theyern auf Dockners Weingartenreich, so ist Theyern der Mittelpunkt, denn „wir haben alle unsere Weingärten im Umkreis von 2,5 Kilometer“, betont der Winzer. Mit der Biobewirtschaftung gibt es eine weitere Neuerung: Künftig will Dockner wieder alle seine Lagenweine mit Naturkork verschließen, „weil der Wein eine andere Entwicklung macht – und nach fünf Jahren Lagerung ist Naturkork besser“, erzählt Dockner über seine Erfahrungen. Bei seinem Premium-Grünen-Veltliner aus der Ried Hochschopf war der Kork schon obligatorisch, beim Pletzengraben und der Riede Alte Setzen, die Dockner heuer als neue Erste Lage im Programm hat, zieht er mit dem jungen 2024er Jahrgang gleich. Alle drei Rieden sind als 1ÖTW ausgezeichnet, somit Erste Lagen der Traditionsweingüter, denen Dockner angehört. Die Unterschiede sind schmeckbar: Hochschopf ist vom Bodentypus her ein Gemenge aus Löss, Schluff und Kalk. Pletzengraben ist ein Kalkkonglomeratboden. Beide Veltliner wachsen auf mehr als 350 Meter Seehöhe, wodurch den Weinen oft eine kühle Aura innewohnt, ausgebaut werden beide im 2.500er Holzfass. Der neue 1ÖTW-Lagenwein befindet sich im nördlichsten Teil der Alten Setzen, auf einem lehmig-schluffigen Löss mit kalkhaltigem Untergrund. Der Kalk ist sowieso omnipräsent im Traisental und formt die spezielle straffe Charakteristik der Weine. Diese kalkige Straffheit und das Cool Climate des Traisentals lässt besonders den Riesling, die zweite Rebsorte im Traisentaler DAC-Herkunftssystem, leuchten. Der Pletzengraben-Lagenwein ist zwar sehr jung, zeigt aber schon sein Potenzial für eine lange Genussreise. Das heurige Filetstück in der Mitte der Pyramide ist der Riesling Ortswein – ein mittelkräftiger, vitaler Ortswein aus Inzersdorf voller Spannung. Die Trauben für diesen straffen Riesling sind aus den Lagen Himmelreich und Pletzengraben. Weil sich der Klimawandel jedoch auch im noch kühlen Traisental nicht verleugnen lässt, gewinnt der Blick auf Rotwein eine gewisse Bedeutung. Bei Tom Dockner steht dabei der Pinot Noir im Blickwinkel, wo der Winzer schon mehr Stöcke hat als vom Zweigelt – und er möchte bei ihm oben in Theyern noch mehr Pinot aussetzen. Das Burgunder-Abenteuer ist vielversprechend.

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2023 XUR
Weingut Werner Achs
Neusiedlersee

(BF/ZW/SL) Tiefschwarz-violette Farbe, feines Bukett, Johannisbeeren, insgesamt voller schwarzer Beeren, auch Kirschen, Zwetschken, Blutorangen, Nougat, pfeffrige Noten, perfekt unterstützendes Holz, nobler Ausdruck, feinste Würze, feinstes festes Tannin, große Eleganz, kraftvoll, füllig, doch immer im Lot. Ein überragender Rotwein mit Ausdruck und äußerst standfest. Enorme Länge. Tiefgründig, präsent, vielschichtig, unglaublich lagerfähig. Absolute Klasse. Dass Luft bei diesem Wein der wohl wichtigste Faktor ist, muss man nicht unbedingt betonen. Dekantieren. Großes Weinglas.

Rotwein
Cuvée Rot
€€€€€
Naturkork

Weingut Werner Achs
Neusiedlersee

Werner Achs
7122 Gols
Golberg 5

Tel. +43 2173 23900
Fax. +43 2173 23900
kontakt@wernerachs.at
www.wernerachs.at

Ich formuliere es jetzt sehr salopp – der ehemalige Lehrling von Alois Kracher, nämlich Werner Achs aus Gols, zählt inzwischen zur Crème de la Crème des Burgenländischen Weinbaus. Seit dem Jahrgang 1999 füllt Werner Achs seine eigenen Weine ab. Er produziert nur zwei Rotweine – Zweigelt Goldberg und die Cuvée XUR – komponiert aus heimischen, autochthonen Rebsorten. In außergewöhnlichen Jahrgängen, von denen gibt es mittlerweile eine erkleckliche Zahl, gibt es auch die Cuvée WERNER ACHS aus Blaufränkisch und Merlot. Diesen großen Rotwein gibt es ausschließlich in Magnum Flaschen. Dass diese Gewächse das Potenzial für eine sehr lange Lagerung haben, ist wohl klar. Man sollte sich immer einige Flaschen für spätere Jahre zurücklegen. Die Weine von Werner Achs sind für ihre überragende Qualität äußerst fair kalkuliert. Werner Achs hat auch ein Händchen für die richtige Holzwahl für seine Weine. Er weiß genau, welches Holz zu welcher Charge am besten passt. Eines möchte ich noch erwähnen: Bei vielen verdeckten Premium Rotwein Verkostungen habe ich die Kreszenzen von Werner Achs immer im Vorderfeld. Ich weiß also, wovon ich rede.

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2022 Pinot Noir Ried Reysenperg
Weingut Toni Hartl
Leithaberg, Rust & Rosalia

Kühl, ein gediegenes Bukett, schwarze und rote Beerenfrüchte, Zwetschken, Leder, voller Intensität, einiger Tiefgang, salzig, der greift an, da steckt enorm viel drinnen.

Rotwein
Pinot Noir (Blauburgunder)
€€€€€€
Naturkork

Weingut Toni Hartl
Leithaberg, Rust & Rosalia

Toni Hartl
2440 Reisenberg
Florianigasse 7

„Solange ich für mein Weingut verantwortlich bin, gibt es bei mir keine Maschinenlese“, meint Toni Hartl. Dafür gibt es des öfteren eine Nachtlese. Er bewirtschaftet seine Weingärten biodynamisch nach Demeter. Toni Hartl ist in zwei Weinbaugebieten tätig – in der Thermenregion und am Leithaberg in Purbach. Die Weine gehören zur Elite des Landes. Die verkostete Serie sprengt fast die Wertungsskala. Von den drei Chardonnays stechen Leithaberg 2022 und Ried Thenau 2022 heraus, Letzterer ist überragend. Die Rotweine sind wie von einem anderen Stern. Pinot Noir Goldberg und Reysenperg 2022 sind gleichwertig. Herrlich zu trinken schon jetzt, aber auch in grauer Zukunft ist der 2022 Inkognito. Die beiden Syrah – Thenau 2022 und 2019 Burgbach Monopole sind überaus typisch und überragende Vertreter ihrer Varietät. Die Blaufränkisch – 2022 Ried Rosenberg und 2022 Edelberg – sind fulminante Kreszenzen. Das alles überragt der 2021 Blaufränkisch Eisner – das ist absolute Weltklasse. Hinweisen soll man noch auf die hohe Schaumweinkompetenz von Toni Hartl.

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2022 Pinot Noir Ried Siglos
Weingut Gesellmann
Mittelburgenland

Kühle Anmutung, Kirschen, Himbeeren, Minze, Nadelholz; viel kühle Sortentypizität, engmaschiges Gerbstoffnetz, dank Säurespiel voller Leben, Holz zurückhaltend eingesetzt, gute Länge, ausgewogen.

Rotwein
Pinot Noir (Blauburgunder)
€€€€€
Schraubverschluss

Weingut Gesellmann
Mittelburgenland

Albert Gesellmann
7301 Deutschkreutz
Langegasse 65

Das Weingut der Familie Gesellmann kann auf eine jahrhundertealte Geschichte zurückblicken. Im Jahr 1719 findet sich die erste Erwähnung in einer Urkunde. Nicht ganz so alt sind die Reben in den Weingärten, aber manche bringen es auf das nahezu biblische Alter von rund 100 Jahren. „Die regulieren den Ertrag ohne mein Zutun“, erklärt Albert Gesellmann meint ermit Blick auf seine alten Reben. Bei der Vinifizierung der Weißweine hat der Winzer behutsame Umstellungen vorgenommen. Der Sauvignon Blanc beispielsweise gärt nur noch im gebrauchten Holz und durchläuft einen biologischen Säureabbau. Den Chardonnay Ried Steinriegel baut er in Fässern mit dicken Dauben aus, was ihm mehr Strenge verleiht. Bei den Weißweinen sind einige Stunden Mazeration mit Stielen zur Reduktion der sensorischen Üppigkeit üblich. Neu ist die Cuvée Sol, komponiert aus Sauvignon Blanc und Chardonnay, jeweils aus alten Reben. Bei den Rotweinen ist Holzeinsatz selbstverständlich. Es kommen überwiegend Fässer mit 500 Litern Inhalt zum Einsatz, die Eichenaromen sollen sich dem Wein unterordnen, der Wein selbst soll der Hauptdarsteller sein. Ab dem Jahrgang 2021 setzt der Winzer Fässer mit sehr dicken Dauben ein, um den Sauerstoffeintrag zu minimieren. Seit der Ernte 2019 werden die Beeren nicht mehr gequetscht, die Gärung beginnt interzellulär. Das sorge für mehr Ruhe und ausgeglichene Frucht, begründet Albert Gesellmann diesen Schritt. Bei der Vinifikation wird Schwefel extrem sparsam eingesetzt, um den Weinen möglichst viel Freiraum zu lassen. Auch Zeit ist ein wichtiger Faktor. Dem „G“ gönnt der Winzer vier bis fünf Jahre, bevor das Flaggschiff das Haus verlässt. Heuer kommt der Jahrgang 2021 in den Verkauf, es ist die 20. Ausgabe dieses noblen Weines. Sein Dasein verdankt er den ältesten Rebstöcken des Weingutes, er wird aus kleinbeerigen Blaufränkischtrauben und etwas St. Laurent gekeltert und rund 40 Monate in Barriques geschult. Ein weiterer Grund zum Feiern ist die nunmehr 35. Edition der Cuvée Opus Eximium. Die Trauben des Blaufränkisch hochberc stammen aus dem steilsten Filetstück der Ried Hochberg, der Unterboden aus Kalksandstein ist mit einem sehr dünnen Oberboden aus sandigem bis schwerem Lehm bedeckt. Die Reben für den hochberc weiß, ein Gemischer Satz, wurden im Jahr 1959 gepflanzt. Lagenrein wird auch der Pinot Noir ausgebaut, er stammt von der kalkreichen und nach Norden offenen Ried Siglos. Kühle Nächte und ein fast unterbrochen blasender Wind sorgen für Finesse. Die neu gebaute Verarbeitungsstätte inklusive Gärkeller wurde 2019 in Betrieb genommen. Dort gibt es keine Beeren- und Saftpumpen mehr, das erledigt die Schwerkraft in Verbindung mit mechanischen Hebeeinrichtungen. Für den Weißwein wurde eine gekühlte Presse installiert, welche die Mazeration der Trauben über Nacht erlaubt. Der Zeitpunkt der Flaschenfüllung richtet sich streng nach Mondphasen.

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2023 Riesling Vinothekfüllung Smaragd
Weingut Knoll
Wachau

Ausgereift und machtvoll, Anklänge von Ananas und Marillen, harzig-rauchiger Anflug, sehr dicht, aber auch fein strukturiert, keinesfalls zu opulent, süße Fruchtaromen, satter Schmelz und viele Facetten, wieder einmal eine rundum beeindruckende Vinothekfüllung mit großen Reserven.

Weißwein
Riesling
-
Naturkork

Weingut Knoll
Wachau


3601 Dürnstein
Unterloiben 132

Tel. +43 2732 79355
weingut@knoll.at

Die Verkostung der leichteren Weine aus dem Jahrgang 2024 sorgte insofern für eine Überraschung, als die Federspiele zwar einerseits die Herkunft aus einem warmen Jahrgang reflektieren, aber andererseits auch jene Feingliedrigkeit und zum Teil sogar Leichtfüßigkeit ins Glas bringen, wie man sie eben von typischen und balancierten Wachauer Federspielen erwarten darf. Auch die vermutlich niedrigen Säurewerte der Grünen Veltliner waren sensorisch kaum wahrnehmbar und haben Frische und Harmonie in keiner Weise beeinträchtigt. All dies gilt sinngemäß auch für die straffe und pikante Veltliner-Steinfeder und erstaunlicherweise ebenfalls für den mit sortentypischem Blütenduft auftrumpfenden Muskateller. Als primus inter pares wäre aus dem „grünen“ Sektor der mit feiner Kernobst-Frucht überzeugende Kreutles hervorzuheben, während von den Rieslingen der saftige und elegante Loibenberg heraussticht. Apropos Ried Loibenberg: Diese große und vielfältige Lage hat auch aus dem für die Smaragde relevanten Jahrgang 2023 einen auffallend fleischigen und fokussierten Veltliner-Smaragd geliefert, der dem eher sanft strömenden Pendant von der Ried Schütt mehr als Paroli bietet. Mit exotisch anmutender Fruchtfülle prunkt hingegen wieder einmal die Vinothekfüllung, die trotz der hohen Reife keineswegs zu barock oder opulent erscheint. Eine Sonderstellung bezüglich Eleganz und Feingliedrigkeit kann bei den Riesling-Smaragden der aktuelle Kellerberg beanspruchen, der auch bereits mehr Schliff und Trinkfluss ausstrahlt als die noch etwas im Schneckenhaus befindliche, extraktreiche Pfaffenberg Selection. Einen prachtvollen Reigen von Fruchtaromen vermag wieder einmal der spannungsgeladene Riesling-Smaragd aus der legendären Ried Schütt zu spannen, wenn wir auch aus 2023 den Lorbeerkranz für den besten Riesling des Jahrgangs ohne Wenn und Aber der ebenso vielschichtigen wie einschmeichelnden Vinothekfüllung verleihen möchten. Aus dem verkosteten Smaragd-Trio der Komplementärsorten ragt der zwar mächtige, doch mit Noblesse und gelbfruchtigem Schmelz gesegnete, Gelbe Traminer deutlich hervor.

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2023 Eiswein Grüner Veltliner
Weingut Gästehaus Aigner
Kremstal

(0,375l Fl.) Tolle Exotik, Litschi, Mandarinen, Honigmelone, Ananas, auch Kräuter, nicht zu süß, immer elegant, feine Frucht, transparent, ausgewogen, voller Pikanz, feingliedrig, gar nicht opulent, immer leichtfüßig. Es ist eine Sternstunde, die sich kein Weinfreund entgehen lassen sollte.

Süßwein
Grüner Veltliner
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Gästehaus Aigner
Kremstal

Wolfgang Aigner
3500 Krems
Weinzierl 49

Tel. +43 664 8892 9493
info@aigner-wein.at
www.aigner-wein.at

Wer sich mit Aigner Weinen beschäftigt, sollte viel Zeit bei der Verkostung einplanen. Insbesondere die Lagenweine sind Kreszenzen, welche sich erst nach einiger Luftzufuhr so richtig darstellen. Am besten nicht zu kalt und aus einer Karaffe im großen Weinglas genießen. Eine sehr gute Kollektion, aus der man einzelne Weine schwer herauspicken kann. Doch der Hinweis zum 2023 Eiswein Grüner Veltliner sei gestattet, denn er ist von außergewöhnlicher Qualität. 70 % Grüner Veltliner gibt es hier. Doch ebenfalls grandiose Rieslinge, tolle Muskateller, Chardonnay, Sauvignon Blanc und diverse Sortenspezialitäten, die es wert sind, verkostet zu werden. Das Haus Aigner gibt es in 9. Generation seit 1773 und hoffentlich noch ganz lange. Die Aigners führen auch ein Gästehaus mit ab Hof Verkauf. Einem vinarischen Urlaub im Donautal steht nichts im Wege.

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2023 Grüner Veltliner Ried Inzersdorfer Pletzengraben 1ÖTW
Weingut Tom Dockner
Traisental

Knackige Frische, viel Zitrusfrucht, Limetten und Bitterorangen; salzige Noten, roter Apfel, Williamsbirnen, reifes Zitrus, straffer Wein mit dunkler Würze, gute Länge.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Tom Dockner
Traisental

Tom Dockner
3134 Theyern
Traminerweg 3

Die Umstellung ist geschafft. Tom Dockner ist seit heuer offiziell ein Bioweingut. Die Umstellung war behutsam. Der Traisentaler Winzer hat sich dafür rund 15 Jahre Zeit genommen. Nachhaltigkeit und Nähe zur Natur spielen auch eine wichtige Rolle. Die Ortschaft Theyern liegt zwar am Rand des Traisentals und hoch oben, schaut man aber von Theyern auf Dockners Weingartenreich, so ist Theyern der Mittelpunkt, denn „wir haben alle unsere Weingärten im Umkreis von 2,5 Kilometer“, betont der Winzer. Mit der Biobewirtschaftung gibt es eine weitere Neuerung: Künftig will Dockner wieder alle seine Lagenweine mit Naturkork verschließen, „weil der Wein eine andere Entwicklung macht – und nach fünf Jahren Lagerung ist Naturkork besser“, erzählt Dockner über seine Erfahrungen. Bei seinem Premium-Grünen-Veltliner aus der Ried Hochschopf war der Kork schon obligatorisch, beim Pletzengraben und der Riede Alte Setzen, die Dockner heuer als neue Erste Lage im Programm hat, zieht er mit dem jungen 2024er Jahrgang gleich. Alle drei Rieden sind als 1ÖTW ausgezeichnet, somit Erste Lagen der Traditionsweingüter, denen Dockner angehört. Die Unterschiede sind schmeckbar: Hochschopf ist vom Bodentypus her ein Gemenge aus Löss, Schluff und Kalk. Pletzengraben ist ein Kalkkonglomeratboden. Beide Veltliner wachsen auf mehr als 350 Meter Seehöhe, wodurch den Weinen oft eine kühle Aura innewohnt, ausgebaut werden beide im 2.500er Holzfass. Der neue 1ÖTW-Lagenwein befindet sich im nördlichsten Teil der Alten Setzen, auf einem lehmig-schluffigen Löss mit kalkhaltigem Untergrund. Der Kalk ist sowieso omnipräsent im Traisental und formt die spezielle straffe Charakteristik der Weine. Diese kalkige Straffheit und das Cool Climate des Traisentals lässt besonders den Riesling, die zweite Rebsorte im Traisentaler DAC-Herkunftssystem, leuchten. Der Pletzengraben-Lagenwein ist zwar sehr jung, zeigt aber schon sein Potenzial für eine lange Genussreise. Das heurige Filetstück in der Mitte der Pyramide ist der Riesling Ortswein – ein mittelkräftiger, vitaler Ortswein aus Inzersdorf voller Spannung. Die Trauben für diesen straffen Riesling sind aus den Lagen Himmelreich und Pletzengraben. Weil sich der Klimawandel jedoch auch im noch kühlen Traisental nicht verleugnen lässt, gewinnt der Blick auf Rotwein eine gewisse Bedeutung. Bei Tom Dockner steht dabei der Pinot Noir im Blickwinkel, wo der Winzer schon mehr Stöcke hat als vom Zweigelt – und er möchte bei ihm oben in Theyern noch mehr Pinot aussetzen. Das Burgunder-Abenteuer ist vielversprechend.

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2022 Grüner Veltliner Ried Spiegel
Weingut Bernhard Ott
Wagram

Grüner Tee, Hibiskus, weiße Blüten, eleganter Gaumen, unterlegt mit Zitrus, gelber Apfel, weißer Pfeffer, der Gaumen ist zart mit viel filigranen Aromen und Gesteinsmehl, Orangenzeste, im Abgang kommt viel Eleganz, Lebendigkeit und Finesse, ein Wein, der Löss mit Kalk perfekt umsetzt, hochelegant.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingut Bernhard Ott
Wagram

Bernhard Ot
3483 Feuersbrunn
Neufang 36

Tel. +43 2738 2257
bernhard@ott.at
www.ott.at

Seit der Übernahme des elterlichen Betriebs Anfang der 1990er-Jahre hat Bernhard Ott den Weg des Weinguts mit Innovation, Kreativität und Konsequenz geprägt. Als Pionier in der Wiederbelebung traditioneller Weinbereitungsmethoden und mit seiner kompromisslosen Qualitätsphilosophie beeinflusste er die österreichische Weinszene maßgeblich. Sein Drang nach Eigenständigkeit, gepaart mit Talent und Erfahrung, machte ihn früh zu einer der wichtigsten Persönlichkeiten im heimischen Weinbau. Im Mittelpunkt des Sortiments steht der Grüne Veltliner – eine Sorte, der Bernhard Ott in beeindruckender Vielfalt Ausdruck verleiht. Von Einseitigkeit kann dabei keine Rede sein: Die stilistische Bandbreite innerhalb dieser einen Rebsorte ist größer als bei vielen Betrieben mit einem breiten Sortenspiegel. Ergänzt wird das Angebot durch feine Nebenlinien wie den Rosé Rosalie, einen Riesling sowie die Cuvée Spectrum – ein faszinierender Verschnitt aus Welschriesling, Neuburger, Müller-Thurgau, Traminer, Silvaner, Roter Veltliner und weiteren Sorten. Bereits 2006 stellte das Weingut auf biodynamische Bewirtschaftung um – ein Schritt, der tiefes Vertrauen in die Natur und ihre Prozesse voraussetzt. Kompostierung, Begrünung, sorgfältige Laubarbeit, selektive Handlese sowie eine intensive Pflege der Böden und Reben gehören heute ebenso selbstverständlich zum Alltag wie die Verwendung von biodynamischen Präparaten. Ott ist Mitglied bei respekt-BIODYN, den Österreichischen Traditionsweingütern und Partner der Jeunes Restaurateurs (JRE). Auch im Keller setzt Ott auf Tradition, gepaart mit modernster Technik. Die Trauben werden ausschließlich per Hand gelesen und äußerst schonend verarbeitet – unter anderem mithilfe von vier automatischen Korbpressen der Spitzenklasse, die eine besonders sanfte Pressung ermöglichen. Die Moste werden spontan vergoren oder mit weineigenen Hefen versetzt, reifen lange auf der Hefe und werden nur minimal geschwefelt. Zunehmend kommt dabei der Ausbau in großen, neutralen Holzfässern zum Einsatz, was den Weinen zusätzliche Tiefe und Komplexität verleiht. Das Sortiment reicht vom frischen und animierenden Einstiegswein Am Berg über die elegante Lagen-Cuvée Fass 4 bis hin zur Rieden-Cuvée Der Ott. Besondere Aufmerksamkeit gilt den Einzellagenweinen: Neben dem traditionsreichen Rosenberg wurden über die Jahre Lagen wie Spiegel, Stein (Kamptal), Kirchthal (als JRE-Edition), Gmirk in Gösing sowie der Feuersbrunner Brenner erschlossen und ausgebaut. Im Geiste der Herkunftstreue und des Qualitätsbewusstseins hat Bernhard Ott mit der Gestaltung des neuen Verkostungsraumes ein stilvolles Refugium geschaffen, das Besucher dazu einlädt, die Weine in entspannter, inspirierender Atmosphäre zu erleben. Dabei wird klar: Dieses Weingut lebt seine Philosophie in jedem Detail – im Weinberg, im Keller und im Miteinander.Die nächste Generation steht bereits in den Startlöchern: Sohn Moritz Ott bringt mit einem eigenständigen Blaufränkisch frischen Wind in den Betrieb und zeigt eindrucksvoll, dass die Leidenschaft für Wein und Herkunft in der Familie tief verwurzelt ist. Wer mit Bernhard Ott durch seine Lagen fährt, spürt die Energie des Ortes – und das Funkeln in seinen Augen verrät, dass Herkunft für ihn mehr ist als nur ein Begriff. Sie ist das Fundament seiner Arbeit – und der Ursprung einzigartiger Weine. Besonders beeindruckt haben die fantastischen Lagen-Veltliner aus 2022. Aufgrund ihrer Jugend scheiterten sie bei der Topwein-Verkosgtung ganz knapp, der fünfte Stern liegt ganz nahe.

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2023 Grüner Veltliner Reserve Envoy
Weingut Joe Beyer
Weinviertel

Aus Trauben höchster Qualität, süßliche Extrakte, Pfefferl, runde Exotik, delikat, harmonisch, ausdruckstark und vollmundig, kräftig, komplex und sehr lang.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingut Joe Beyer
Weinviertel

Josef Beyer
3714 Roseldorf
Birnzeile 24

Zur neuerlichen Verkostung im heurigen Jahr war der attraktiv-moderne, sehr ansprechende Verkostungsraum fertig – ein wunderbarer Ort, sich mit den außergewöhnlichen Weinen von Joe Beyer zu beschäftigen. Die Grünen Veltliner zeigen zu Beginn gleich ihre Vielfältigkeit und Typizität der Region, gefolgt von Riesling, Weißburgunder, Sauvignon Blanc, Blütenmuskateller und Zweigelt – alles fein gemachte Weine mit Eleganz und Ausdruck. „Winzer zu sein bedeutet für mich jedes Jahr aufs Neue die Herausforderung, mein Bestes zu geben für einen guten Jahrgang“, so Joe Beyer. Das ist ihm wieder hervorragend gelungen. Ganz besonders mit der ENVOY-Linie (Envoy heißt der Gesandte – der Vertreter des Weingutes). Envoy-Weine gibt es nur in den besten Jahren der Rebsorten Grüner Veltliner, Riesling, Weißburgunder und Sauvignon Blanc. Dazu meint Joe Beyer: „Winzer zu sein bedeutet für mich auch, ein Gespür für die Seele des Weines zu haben.“ Treffender könnte er es gar nicht sagen, wenn man die Weine probiert, und von jeder Rebsorte überzeugt ist. Die Weine begeistern mit Eleganz, Komplexität, Finesse, Potential, viel Ausdruck, Aroma und Vielschichtigkeit – es ist eine wahre Freude und ein Genuss, sich mit diesen Qualitäten zu beschäftigen. Eine weitere Aussage des Winzers hat daher absolute Gültigkeit: „Ich möchte mich ständig weiterentwickeln und offen sein für neue Techniken und Entwicklungen.“

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2023 Grüner Veltliner Ried Neusiedler Hochschopf 1ÖTW
Weingut Tom Dockner
Traisental

Dunkle Würze, viel Tabak, einige Fruchtexotik, Maracuja, Ananas, auch gelbfruchtig, gute Tiefe; zartcremige Fülle, reifes Kernobst, Limettenzesten, Ananas, guter Säurebiss, saftige, extraktsüße Fülle im Finish.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€
Naturkork

Weingut Tom Dockner
Traisental

Tom Dockner
3134 Theyern
Traminerweg 3

Die Umstellung ist geschafft. Tom Dockner ist seit heuer offiziell ein Bioweingut. Die Umstellung war behutsam. Der Traisentaler Winzer hat sich dafür rund 15 Jahre Zeit genommen. Nachhaltigkeit und Nähe zur Natur spielen auch eine wichtige Rolle. Die Ortschaft Theyern liegt zwar am Rand des Traisentals und hoch oben, schaut man aber von Theyern auf Dockners Weingartenreich, so ist Theyern der Mittelpunkt, denn „wir haben alle unsere Weingärten im Umkreis von 2,5 Kilometer“, betont der Winzer. Mit der Biobewirtschaftung gibt es eine weitere Neuerung: Künftig will Dockner wieder alle seine Lagenweine mit Naturkork verschließen, „weil der Wein eine andere Entwicklung macht – und nach fünf Jahren Lagerung ist Naturkork besser“, erzählt Dockner über seine Erfahrungen. Bei seinem Premium-Grünen-Veltliner aus der Ried Hochschopf war der Kork schon obligatorisch, beim Pletzengraben und der Riede Alte Setzen, die Dockner heuer als neue Erste Lage im Programm hat, zieht er mit dem jungen 2024er Jahrgang gleich. Alle drei Rieden sind als 1ÖTW ausgezeichnet, somit Erste Lagen der Traditionsweingüter, denen Dockner angehört. Die Unterschiede sind schmeckbar: Hochschopf ist vom Bodentypus her ein Gemenge aus Löss, Schluff und Kalk. Pletzengraben ist ein Kalkkonglomeratboden. Beide Veltliner wachsen auf mehr als 350 Meter Seehöhe, wodurch den Weinen oft eine kühle Aura innewohnt, ausgebaut werden beide im 2.500er Holzfass. Der neue 1ÖTW-Lagenwein befindet sich im nördlichsten Teil der Alten Setzen, auf einem lehmig-schluffigen Löss mit kalkhaltigem Untergrund. Der Kalk ist sowieso omnipräsent im Traisental und formt die spezielle straffe Charakteristik der Weine. Diese kalkige Straffheit und das Cool Climate des Traisentals lässt besonders den Riesling, die zweite Rebsorte im Traisentaler DAC-Herkunftssystem, leuchten. Der Pletzengraben-Lagenwein ist zwar sehr jung, zeigt aber schon sein Potenzial für eine lange Genussreise. Das heurige Filetstück in der Mitte der Pyramide ist der Riesling Ortswein – ein mittelkräftiger, vitaler Ortswein aus Inzersdorf voller Spannung. Die Trauben für diesen straffen Riesling sind aus den Lagen Himmelreich und Pletzengraben. Weil sich der Klimawandel jedoch auch im noch kühlen Traisental nicht verleugnen lässt, gewinnt der Blick auf Rotwein eine gewisse Bedeutung. Bei Tom Dockner steht dabei der Pinot Noir im Blickwinkel, wo der Winzer schon mehr Stöcke hat als vom Zweigelt – und er möchte bei ihm oben in Theyern noch mehr Pinot aussetzen. Das Burgunder-Abenteuer ist vielversprechend.

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2022 Grüner Veltliner Ried Stein
Weingut Bernhard Ott
Wagram

Glasklarer Wein, dunkler Weingartenpfirsich, dunkle Würze, langer Pfeffer, Verbene, Kräuterauszug, mundfüllender saftiger Wein, der trotzdem wieder eine lebendige Säurestruktur hat, mit Wiesenkräutern unterlegt, Honigwabe und leichte Schwarzbrotrinde, ein komplexer Wein mit Tiefe und Länge.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingut Bernhard Ott
Wagram

Bernhard Ot
3483 Feuersbrunn
Neufang 36

Tel. +43 2738 2257
bernhard@ott.at
www.ott.at

Seit der Übernahme des elterlichen Betriebs Anfang der 1990er-Jahre hat Bernhard Ott den Weg des Weinguts mit Innovation, Kreativität und Konsequenz geprägt. Als Pionier in der Wiederbelebung traditioneller Weinbereitungsmethoden und mit seiner kompromisslosen Qualitätsphilosophie beeinflusste er die österreichische Weinszene maßgeblich. Sein Drang nach Eigenständigkeit, gepaart mit Talent und Erfahrung, machte ihn früh zu einer der wichtigsten Persönlichkeiten im heimischen Weinbau. Im Mittelpunkt des Sortiments steht der Grüne Veltliner – eine Sorte, der Bernhard Ott in beeindruckender Vielfalt Ausdruck verleiht. Von Einseitigkeit kann dabei keine Rede sein: Die stilistische Bandbreite innerhalb dieser einen Rebsorte ist größer als bei vielen Betrieben mit einem breiten Sortenspiegel. Ergänzt wird das Angebot durch feine Nebenlinien wie den Rosé Rosalie, einen Riesling sowie die Cuvée Spectrum – ein faszinierender Verschnitt aus Welschriesling, Neuburger, Müller-Thurgau, Traminer, Silvaner, Roter Veltliner und weiteren Sorten. Bereits 2006 stellte das Weingut auf biodynamische Bewirtschaftung um – ein Schritt, der tiefes Vertrauen in die Natur und ihre Prozesse voraussetzt. Kompostierung, Begrünung, sorgfältige Laubarbeit, selektive Handlese sowie eine intensive Pflege der Böden und Reben gehören heute ebenso selbstverständlich zum Alltag wie die Verwendung von biodynamischen Präparaten. Ott ist Mitglied bei respekt-BIODYN, den Österreichischen Traditionsweingütern und Partner der Jeunes Restaurateurs (JRE). Auch im Keller setzt Ott auf Tradition, gepaart mit modernster Technik. Die Trauben werden ausschließlich per Hand gelesen und äußerst schonend verarbeitet – unter anderem mithilfe von vier automatischen Korbpressen der Spitzenklasse, die eine besonders sanfte Pressung ermöglichen. Die Moste werden spontan vergoren oder mit weineigenen Hefen versetzt, reifen lange auf der Hefe und werden nur minimal geschwefelt. Zunehmend kommt dabei der Ausbau in großen, neutralen Holzfässern zum Einsatz, was den Weinen zusätzliche Tiefe und Komplexität verleiht. Das Sortiment reicht vom frischen und animierenden Einstiegswein Am Berg über die elegante Lagen-Cuvée Fass 4 bis hin zur Rieden-Cuvée Der Ott. Besondere Aufmerksamkeit gilt den Einzellagenweinen: Neben dem traditionsreichen Rosenberg wurden über die Jahre Lagen wie Spiegel, Stein (Kamptal), Kirchthal (als JRE-Edition), Gmirk in Gösing sowie der Feuersbrunner Brenner erschlossen und ausgebaut. Im Geiste der Herkunftstreue und des Qualitätsbewusstseins hat Bernhard Ott mit der Gestaltung des neuen Verkostungsraumes ein stilvolles Refugium geschaffen, das Besucher dazu einlädt, die Weine in entspannter, inspirierender Atmosphäre zu erleben. Dabei wird klar: Dieses Weingut lebt seine Philosophie in jedem Detail – im Weinberg, im Keller und im Miteinander.Die nächste Generation steht bereits in den Startlöchern: Sohn Moritz Ott bringt mit einem eigenständigen Blaufränkisch frischen Wind in den Betrieb und zeigt eindrucksvoll, dass die Leidenschaft für Wein und Herkunft in der Familie tief verwurzelt ist. Wer mit Bernhard Ott durch seine Lagen fährt, spürt die Energie des Ortes – und das Funkeln in seinen Augen verrät, dass Herkunft für ihn mehr ist als nur ein Begriff. Sie ist das Fundament seiner Arbeit – und der Ursprung einzigartiger Weine. Besonders beeindruckt haben die fantastischen Lagen-Veltliner aus 2022. Aufgrund ihrer Jugend scheiterten sie bei der Topwein-Verkosgtung ganz knapp, der fünfte Stern liegt ganz nahe.

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2022 Blaufränkisch Ried Purbacher Edelberg
Weingut Toni Hartl
Leithaberg, Rust & Rosalia

Frische Würze, Kirschen, Brombeeren, rote Beeren, kernige Struktur, engmaschig, mineralisch, straff, dicht, super Säure, enormer Tiefgang, viel Salz, stoffig, lang abgehend, fulminant.

Rotwein
Blaufränkisch
€€€€
Naturkork

Weingut Toni Hartl
Leithaberg, Rust & Rosalia

Toni Hartl
2440 Reisenberg
Florianigasse 7

„Solange ich für mein Weingut verantwortlich bin, gibt es bei mir keine Maschinenlese“, meint Toni Hartl. Dafür gibt es des öfteren eine Nachtlese. Er bewirtschaftet seine Weingärten biodynamisch nach Demeter. Toni Hartl ist in zwei Weinbaugebieten tätig – in der Thermenregion und am Leithaberg in Purbach. Die Weine gehören zur Elite des Landes. Die verkostete Serie sprengt fast die Wertungsskala. Von den drei Chardonnays stechen Leithaberg 2022 und Ried Thenau 2022 heraus, Letzterer ist überragend. Die Rotweine sind wie von einem anderen Stern. Pinot Noir Goldberg und Reysenperg 2022 sind gleichwertig. Herrlich zu trinken schon jetzt, aber auch in grauer Zukunft ist der 2022 Inkognito. Die beiden Syrah – Thenau 2022 und 2019 Burgbach Monopole sind überaus typisch und überragende Vertreter ihrer Varietät. Die Blaufränkisch – 2022 Ried Rosenberg und 2022 Edelberg – sind fulminante Kreszenzen. Das alles überragt der 2021 Blaufränkisch Eisner – das ist absolute Weltklasse. Hinweisen soll man noch auf die hohe Schaumweinkompetenz von Toni Hartl.

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2022 Opus Eximium No 35
Weingut Gesellmann
Mittelburgenland

(60 % BF / 30 % ZW / SL) Saftig, betont dunkelfruchtig, Zwetschken, Kirschen, Brombeeren, feine Würze, balanciert; schließt aromatisch an, Tanningrip, null Fett, Säure gibt Leben, kräftig, sehnig. Langstreckenläufer.

Rotwein
Cuvée Rot
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Gesellmann
Mittelburgenland

Albert Gesellmann
7301 Deutschkreutz
Langegasse 65

Das Weingut der Familie Gesellmann kann auf eine jahrhundertealte Geschichte zurückblicken. Im Jahr 1719 findet sich die erste Erwähnung in einer Urkunde. Nicht ganz so alt sind die Reben in den Weingärten, aber manche bringen es auf das nahezu biblische Alter von rund 100 Jahren. „Die regulieren den Ertrag ohne mein Zutun“, erklärt Albert Gesellmann meint ermit Blick auf seine alten Reben. Bei der Vinifizierung der Weißweine hat der Winzer behutsame Umstellungen vorgenommen. Der Sauvignon Blanc beispielsweise gärt nur noch im gebrauchten Holz und durchläuft einen biologischen Säureabbau. Den Chardonnay Ried Steinriegel baut er in Fässern mit dicken Dauben aus, was ihm mehr Strenge verleiht. Bei den Weißweinen sind einige Stunden Mazeration mit Stielen zur Reduktion der sensorischen Üppigkeit üblich. Neu ist die Cuvée Sol, komponiert aus Sauvignon Blanc und Chardonnay, jeweils aus alten Reben. Bei den Rotweinen ist Holzeinsatz selbstverständlich. Es kommen überwiegend Fässer mit 500 Litern Inhalt zum Einsatz, die Eichenaromen sollen sich dem Wein unterordnen, der Wein selbst soll der Hauptdarsteller sein. Ab dem Jahrgang 2021 setzt der Winzer Fässer mit sehr dicken Dauben ein, um den Sauerstoffeintrag zu minimieren. Seit der Ernte 2019 werden die Beeren nicht mehr gequetscht, die Gärung beginnt interzellulär. Das sorge für mehr Ruhe und ausgeglichene Frucht, begründet Albert Gesellmann diesen Schritt. Bei der Vinifikation wird Schwefel extrem sparsam eingesetzt, um den Weinen möglichst viel Freiraum zu lassen. Auch Zeit ist ein wichtiger Faktor. Dem „G“ gönnt der Winzer vier bis fünf Jahre, bevor das Flaggschiff das Haus verlässt. Heuer kommt der Jahrgang 2021 in den Verkauf, es ist die 20. Ausgabe dieses noblen Weines. Sein Dasein verdankt er den ältesten Rebstöcken des Weingutes, er wird aus kleinbeerigen Blaufränkischtrauben und etwas St. Laurent gekeltert und rund 40 Monate in Barriques geschult. Ein weiterer Grund zum Feiern ist die nunmehr 35. Edition der Cuvée Opus Eximium. Die Trauben des Blaufränkisch hochberc stammen aus dem steilsten Filetstück der Ried Hochberg, der Unterboden aus Kalksandstein ist mit einem sehr dünnen Oberboden aus sandigem bis schwerem Lehm bedeckt. Die Reben für den hochberc weiß, ein Gemischer Satz, wurden im Jahr 1959 gepflanzt. Lagenrein wird auch der Pinot Noir ausgebaut, er stammt von der kalkreichen und nach Norden offenen Ried Siglos. Kühle Nächte und ein fast unterbrochen blasender Wind sorgen für Finesse. Die neu gebaute Verarbeitungsstätte inklusive Gärkeller wurde 2019 in Betrieb genommen. Dort gibt es keine Beeren- und Saftpumpen mehr, das erledigt die Schwerkraft in Verbindung mit mechanischen Hebeeinrichtungen. Für den Weißwein wurde eine gekühlte Presse installiert, welche die Mazeration der Trauben über Nacht erlaubt. Der Zeitpunkt der Flaschenfüllung richtet sich streng nach Mondphasen.

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schwacher Jahrgang annehmbarer Jahrgang guter Jahrgang sehr guter Jahrgang ausgezeichneter Jahrgang - nicht bewertet -
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