Weinguide
Ausgabe 2025/26
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2024 Weißburgunder Der Vollmondwein
Weingut Christ
Wien

Feinfruchtiges, charmantes Bukett nach Ringlotten und Hefegebäck, einladend und charmant, cremiger Schmelz, fruchtsüß und balanciert bei mittlerem Gewicht, sogar bei Neumond ein erfreuliches Geschmackserlebnis.

Weißwein
Pinot Blanc (Weißburgunder)
€€€
Schraubverschluss

Weingut Christ
Wien

Rainer Christ
1210 Wien
Amtsstraße 10

Rainer Christ und sein Team haben den Jahrgang 2024 souverän gemeistert, wie etwa der subtile und traubige Muskateller und der als Gebiets- und Einstiegswein wichtige Wiener Gemischte Satz veranschaulichen, die schon auf aparte und charmante Weise frühen Trinkspaß bereiten. Überhaupt wird in diesem Weingut der immer größeren Bedeutung dieser Wiener Spezialität die erforderliche Aufmerksamkeit gezollt. Dies unterstreichen auch der heuer besonders gelungene Ortswein Bisamberg und der aus über 80-jährigen Reben in der hoch gelegenen Riede Wiesthalen gewonnene Gemischte Satz als Lagenwein, der aufgrund seiner Fruchtbrillanz und Finesse überhaupt zum Wein des Jahres aus dem Hause Christ gekürt werden kann. Von den Veltlinern steht der Bruch für klirrende Frische, während der Gabrissen viele Schichten offenbart – beide Veltliner-Versionen müssten übrigens auch eingeschworenen Riesling-Fans viel Trinkvergnügen verschaffen. Apropos Riesling: Hier versteht es der Zwerchbreiteln wieder einmal, kernige Art mit Eleganz zu vereinen. Dieses Kunststück gelingt mit dem Weißburgunder aus der ebenfalls hoch gelegenen Ried Falkenstein seit dessen Premiere eigentlich Jahr für Jahr, wobei dieser Topwein darüber hinaus noch über mollige Extraktsüße und seltene Strahlkraft verfügt. Bei den Rotweinen haben wir schon vor zwei, drei Jahren einen deutlichen Richtungswandel konstatiert, der zu leichteren, fein strukturierten Gewächsen mit viel Trinkfluss geführt hat, was auch das heuer verkostete rote Trio bestätigt hat. Dabei haben sowohl der archetypische, rassige Shiraz als auch der schwungvolle wie balancierte Bordeaux-Blend XXI zudem schmeckbar vom hervorragenden Jahrgang 2021 profitiert.

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Zweigelt
Weingut Matthias List
Südsteiermark

(2021/2022) Wertige Anmutung, kühl, dunkelfruchtig à la Schwarzkirschen und reife Brombeeren; schließt nahtlos an, Säurespiel, Zug, Tanningrip, null Fett, gute Länge.

Rotwein
Zweigelt
€€
Schraubverschluss

Weingut Matthias List
Südsteiermark

Matthias List
8481 Siebing
Siebing 17

Tel. +43 650 5349606
info@listwein.at
www.listwein.at

Das Weingut blickt auf eine lange Tradition zurück. Im Jahr 1789 erwarb Johann List Weingärten am Grassnitzberg, die noch heute das wirtschaftliche Rückgrat bilden. Aktuell wacht mit Matthias List die siebte Generation über dieses Erbe. Weinmachen sei ein Handwerk, sagt der bescheidene junge Winzer. Man müsse aber der Natur aufmerksam zuhören und das konservieren, was sie uns schenkt. Sein Rezept für gute Weine fasst er so zusammen: „Möglichst wenig Eingriffe im Keller, nicht zu überreif, der Boden soll sprechen!“ Und das tut er. Der stark kalkhaltige Boden des Grassnitzberges bildet sich in den Riedenweinen des Hauses ab. Am oberen Ende dieser renommierten Riede steht ein idyllisches Ferienhaus mit phantastischer Aussicht in Tuchfühlung mit den Weingärten. Ausgebaut werden die Weine überwiegend in temperaturkontrollierten Edelstahltanks. Alle Rotweine genießen eine Erziehung in kleinen Holzfässern mit 300 Liter Inhalt, ebenso die Weine von den reifsten Burgundertrauben des Grassnitzbergs. Vordergründigkeit ist den Weinen von Matthias List fremd. Die heuer präsentierten Gebietsweine sind ausgesprochen feingliedrig und sortentypisch. Der Ortswein vom Morillon ist schmeckbar eine Stufe darüber situiert. Der Sauvignon Blanc vom Grassnitzberg gibt sich elegant mit feinen Bodentönen. Der Cicero ist ein ernstzunehmender und stoffiger Winzersekt. Unbeschwerten Trinkspaß bereiten der Zweigelt Rosé und die Scheurebe.

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2024 Riesling Stein am Rain Federspiel
Weingut Schmelz
Wachau

Zarte Weißpfirsichnoten, leichte Mineralität, feine Sortenprägnanz, kühl und mineralisch, feine Spannung, präsentes Federspiel.

Weißwein
Riesling
€€€
Schraubverschluss

Weingut Schmelz
Wachau

Thomas Schmelz
3610 Joching
Weinbergstraße 14

Thomas Schmelz aus Joching lenkt mit sicherer Hand durch seine Weinrieden und dirigiert mit großem Können im Weinkeller. Das Weingut gehört zu den spannendsten Weinadressen der Wachau – und wenn es ums große Paket geht, ist der Winzer mit seinen Weinen nahezu unschlagbar: Bei Schmelz erwartet einen viel Qualität, ein attraktiver Preis und jede Menge Trinkanimo; vom Federspiel bis zu den Smaragden. Der Wein-Fokus liegt auf Grüner Veltliner, der 70 Prozent des Schaffens einnimmt. Der Riesling macht 15 Prozent aus, damit genau so viel wie die restlichen Sorten à la Muskateller, Sauvignon Blanc & Co zusammen. Veltliner-Freunde kommen bei Thomas Schmelz voll auf ihren Geschmack: Je fünf mittelgewichtige Federspiel-Weine und fünf Smaragde umfasst sein Angebot. Am interessantesten ist das Verkosten vor Ort, auf der Weinbühne der Schmelz-Familie mit Blick über die Weingärten nach Weißenkirchen. Aus den unterschiedlichen Veltliner-Typen kann man dann seine persönlichen Favoriten erkosten. Bei den Federspielen gibt es mit dem Wösendorfer Ortswein Tom und der Steinwand in Joching zwei straffere, schlanke Veltlinertypen mit viel Zitrusfrische sowie zwei „wärmere“, fülligere Federspiele mit dem Pichl Point und dem Loibner Federspiel, wobei sich der Pichl Point mit seiner schwarz-pfeffrigen Löss-Charakteristik abhebt. Als fünften Veltliner gibt es noch die Ried Klaus, das ist ein ganz spezieller, herkunftstypischer Wein, salzig-mineralisch und beständig eines der besten Federspiele der Wachau; ein Veltliner-Volltreffer sozusagen. Die gleiche Geschmacksvielfalt bieten die Schmelz-Smaragde. Der Reigen beginnt mit dem Pichl Point, ein präziser Löss-Grüner Veltliner aus der Wachau und ein Everybody`s Darling. Rund und zugänglich mit fülliger, weicher Frucht und Würze zeigt sich der Loibenberg-Smaragd. Wer lieber in einer kühleren Ecke der Wachau Platz nehmen will, der darf sich über Schmelz‘ Kollmitz- oder Steinertal-Smaragd freuen. Wobei das Steinertal diesmal der Wow-Wein ist: präzise, authentisch, und mit salzig-würzig-mineralischer Lagentypizität. Ebenso top ist der kühl-kräuterwürzige Best Of – ein Smaragd-Veltliner ohne Lagenbezeichnung, aber ein Wein mit viel Charakter und Eleganz. Thomas Schmelz hat für diesen tiefgründigen Wein seine speziellen Weingarten-Parzellen, die er für den Best Of abgreift. Bestens! Beim Riesling gibt es heuer ein Triumvirat: Das Stein am Rain-Federspiel ist der trinkvergnügliche Botschafter eines Every Day Wine. Darüber stehen zwei unterschiedliche Lagen-Smaragde: der kalkbetonte Steinriegl-Riesling in Weißenkirchen mit seiner ausgeprägten Marillennote und die Dürnsteiner Freiheit, eine klassische Paragneis-Lage in Loiben, die mit saftiger Pfirsichnote glänzt. Beides sind Weine zum Verlieben, aber man sollte sie ein bisschen an die Luft lassen, bevor sie genossen werden.

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2024 Riesling Steinberg
Weingut Rabl
Kamptal

Mirabellen, gelbe Kirschen, Steinobst, Rhabarber; kühle, an Nadelwald erinnernde Schichten, pikante Säure, straff, kernig, fein balanciert.

Weißwein
Riesling
€€€
Schraubverschluss

Weingut Rabl
Kamptal

Rudolf Rabl
3550 Langenlois
Weraingraben 10

Ganze 275 Jahre sind es heuer – so lange reicht die Geschichte des Winzerbetriebs zurück, und so lange haben viele Generationen der Familie Weine mit hohen Qualitätsansprüchen gekeltert. In den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde bereits in Flaschen gefüllt, und wenig später erfolgten mit dem Grünen Veltliner Käferberg und dem Riesling Schenkenbichl auch die ersten riedenreinen Füllungen im Haus. Rudolf Rabl – er trat 1986 in den Betrieb ein – setzte auf Erweiterung und Modernisierung und machte das Weingut zu einem Kamptaler Leitbetrieb mit mittlerweile 80 Hektar Rebfläche. Rabls Kinder sind bereits beide im Betrieb integriert. Sohn Tobias hat an der HBLA Klosterneuburg maturiert und ist nach in Südafrika gesammelter Praxis Teil des Kellerteams. Tochter Johanna, die mit ihrem Partner Jonas aus Kanada zurückgekehrt ist, kümmert sich vornehmlich um die Bereiche Präsentation und Vermarktung. Einige der besten Hanglagen des Kamptals sorgen, zusammen mit der peniblen Bearbeitung der Rebanlagen und einer blitzsauberen, modernen Kellertechnik, für die qualitative Kontinuität im Angebot. Die Reben stehen sowohl auf Urgesteinsrieden (Schenkenbichl, Käferberg, Steinmassl, Steinhaus) als auch in reinen Lössweingärten (Kittmannsberg, Spiegel). Der Rebsortenmix wird vom Grünen Veltliner und Riesling dominiert, es finden sich allerdings auch Komplementärsorten im Angebot, wie z. B. aktuell ein besonders ansprechender Weißburgunder und der dezente, noble Chardonnay.

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2022 Merlot Ried Steinbügel
Weingut Graf Hardegg
Weinviertel

Attraktive Rösttöne, voller Würze, rote Beeren, Hagebutten, Ribisel, am Gaumen diesen umklammernd, dicht strukturiert, explodiert am Gaumen, tief und lang, tolle Säure, griffiges Tannin, voller Ausdruck, immer präsent, immer offensiv, burschikos, präzise, ungeheure Rasse.

Rotwein
Merlot
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Graf Hardegg
Weinviertel

DI Maximilian Hardegg
2062 Seefeld-Kadolz
Großkadolz 1

Tel. +43 2943 2203
Fax. -10
office@guthardegg.at
www.grafhardegg.at

Auf Gut Hardegg wird Artenvielfalt gelebt. „Mit der Natur zu arbeiten und ein Naturverständnis zu fördern – das ist für mich Landwirtschaft auf der Höhe der Zeit“, meint Maximillian Hardegg. Man bewirtschaftet 2.200 Hektar Eigengrund in Ackerbau, Weinbau, Forstwirtschaft und Tierzucht. Seit 2006 werden die Weingärten kontrolliert organisch-biologisch bewirtschaftet. Man hat sich mit den Jahren eine umfassende Sektkompetenz aufgebaut. Große Reserven Brut in Weiß und Rosé. Ein Sekt Brut Nature vom Viognier, den ich einfach geil finde. Dieses Trio gehört auf die Tafel und sollte zum Essen gereicht werden. Zum Einstieg gibt es Edition Gerlitz und Edition Gimpel. Es folgen mit Riesling und Roter Veltliner vom Schloss überragende Ortsweine. An der Spitze der Pyramide befindet sich die Monopollage Steinbügel. Ein 2023 Roter Veltliner, 2023 Chardonnay und ein 2023 Riesling sind von einer unfassbaren, ja überragenden Qualität. Als Signature Dish des Hauses könnte man den seit dem Jahrgang 1995 gekelterten Viognier bezeichnen, der aber nicht am Etikett angegeben werden darf. Aktuell Jahrgang 2022. Es gibt auch tolle Rotweine. Etwa der ausgezeichnete Merlot 2022 aus der Ried Steinbügel oder Zweigelt und Pinot Noir. Ein Forticus à la Port aus 2015 ist in einer perfekten Verfassung. Zum Digestif wird ein 20 Jahre XO Weinbrand gereicht.

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2024 Cabernet Blanc
Weingut Familie Auer
Thermenregion

Gelbschotige Würze, Orangenzesten, Pfirsichnoten, Stachelbeere; frisch und animierend, etwas Sternfrucht in rassiger Säure, exotische Fruchtspur, helle Blüten, jugendlich-pikantes Trinkvergnügen.

Weißwein
Cabernet Blanc
€€
Schraubverschluss

Weingut Familie Auer
Thermenregion

Leopold Auer
2523 Tattendorf
Pottendorfer Straße 14

Verwurzelt in zwei unterschiedlichen Terroirs und fest verankert in der biologischen Bewirtschaftung, verfolgt das Familienweingut Auer eine klare Linie: “Von, Für und Mit der Natur“. Auf 23 Hektar entstehen Weine, die Herkunft, Nachaltigkeit und Handschrift vereinen. Im Zentrum steht der respektvolle Umgang mit Boden und Rebe – getragen vom Anspruch, der nächsten Generation lebendige und fruchtbare Böden zu übergeben. Dass dieser Anspruch auch gelebt wird, zeigt sich darin, dass mit Lukas und Matthias bereits die nächste Generation tatkräftig mitarbeitet. Besonderes Augenmerk legen beide auf die weißen Orts- und Riedenweine, die Herkunft und Charakter in präziser, eleganter Form widerspiegeln.

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2024 Grüner Veltliner Ried Hollabern
Weingut PMC Münzenrieder
Neusiedlersee

Viel Würze, grüner Apfel, viel Sorte; fest, salzige Frische, lebhaft frisch, Grapefruits, Limetten, aromatischer Veltliner mit Struktur, Frucht und lässigem Säurebiss.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Weingut PMC Münzenrieder
Neusiedlersee

Peter und Christoph Münzenrieder
7143 Apetlon
Triftgasse 31

Rot-Weiß-Süß – Christoph Münzenrieder aus Apetlon hat eine ausgewogene Weinpalette und spielt in allen drei Bereichen vorne mit. Beim Weinmachen gilt der Winzer als Routinier – er macht seit 1997 Wein. Wenn Münzenrieder im Weinbetrieb, der am Rand von Apetlon liegt, vor die Tür geht, steht er sozusagen direkt im Nationalpark Neusiedler See. Seine Weingärten sind ebenso in unmittelbarer Nachbarschaft zum Naturparadies. Weil das Klima im Seewinkel auch immer unberechenbarer geworden ist, hat Münzenrieder vor fünf Jahren begonnen, bei allen seinen Anlagen die Laubwandhöhe umzustellen – von 1,8 Meter auf nur noch maximal 1,3 Meter. Erreicht hat er die Reduktion durch die Erhöhung der Stammhöhe um fast einen halben Meter. „Dadurch haben wir jetzt weniger Wasserverbrauch, auch ein Spätfrost macht weniger Probleme und das Wild aus dem Nationalpark kommt jetzt auch nicht mehr so gut rauf“, sagt Münzenrieder. Bei den Weiß- und Rotweinen gibt es an der Basis die klassisch fruchtigen Weine. Bei den Lagenweinen geht es hauptsächlich um die charakteristische Ried Neubruch, die nur wenige Kilometer vom See entfernt liegt. Dort spielt sich Münzenrieder mit Sauvignon Blanc und Chardonnay, sowie Zweigelt und Pinot Noir. Bei den Neubruch-Weinen ist der Winzer ein Fan vom Holzausbau – er verwendet 500 Liter Fässer, ganz leicht getoastet. „Das Holz ist mir wichtig, damit der Wein eine Mikrooxidation machen kann“, sagt Münzenrieder. Die jungen weißen Neubruch-Weine aus 2023 kommen mit Jahresende auf den Markt, bei den roten Neubruch-Lagenweinen steht der attraktive Jahrgang 2022 im Mittelpunkt.

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Cicero
Weingut Matthias List
Südsteiermark

(brut, Sekt Reserve g.U.) Feine Hefetöne, nussige Akzente, Hauch Birnen und getrocknete Kräuter; bringt diese Aromen auch im Geschmack, angenehmer Mousseux, stoffig, cremig, im Abgang und im Nachhall etwas Zitrus, ernsthafter Winzersekt.

Schaumwein
Pinot Blanc (Weißburgunder)
€€€
Naturkork

Weingut Matthias List
Südsteiermark

Matthias List
8481 Siebing
Siebing 17

Tel. +43 650 5349606
info@listwein.at
www.listwein.at

Das Weingut blickt auf eine lange Tradition zurück. Im Jahr 1789 erwarb Johann List Weingärten am Grassnitzberg, die noch heute das wirtschaftliche Rückgrat bilden. Aktuell wacht mit Matthias List die siebte Generation über dieses Erbe. Weinmachen sei ein Handwerk, sagt der bescheidene junge Winzer. Man müsse aber der Natur aufmerksam zuhören und das konservieren, was sie uns schenkt. Sein Rezept für gute Weine fasst er so zusammen: „Möglichst wenig Eingriffe im Keller, nicht zu überreif, der Boden soll sprechen!“ Und das tut er. Der stark kalkhaltige Boden des Grassnitzberges bildet sich in den Riedenweinen des Hauses ab. Am oberen Ende dieser renommierten Riede steht ein idyllisches Ferienhaus mit phantastischer Aussicht in Tuchfühlung mit den Weingärten. Ausgebaut werden die Weine überwiegend in temperaturkontrollierten Edelstahltanks. Alle Rotweine genießen eine Erziehung in kleinen Holzfässern mit 300 Liter Inhalt, ebenso die Weine von den reifsten Burgundertrauben des Grassnitzbergs. Vordergründigkeit ist den Weinen von Matthias List fremd. Die heuer präsentierten Gebietsweine sind ausgesprochen feingliedrig und sortentypisch. Der Ortswein vom Morillon ist schmeckbar eine Stufe darüber situiert. Der Sauvignon Blanc vom Grassnitzberg gibt sich elegant mit feinen Bodentönen. Der Cicero ist ein ernstzunehmender und stoffiger Winzersekt. Unbeschwerten Trinkspaß bereiten der Zweigelt Rosé und die Scheurebe.

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2023 Weißburgunder Smaragd
Weingut Gallhofer
Wachau

Attraktive Nase nach Walnüssen, Maronen, Kletzenbrot, Baumblüten, dazu die feine, an grüne Marillen erinnernde Säurepikanz, alles eingebettet in geschmeidiger Extraktfülle, engmaschig, facettenreich und offenherzig – Burgunderherz, was willst du mehr!

Weißwein
Pinot Blanc (Weißburgunder)
€€€
Schraubverschluss

Weingut Gallhofer
Wachau

Markus & Stefan Gallhofer
3602 Rossatz
Rührsdorf 8

Tel. +43 664 9982813
rmg@gmx.at
www.weinbau-gallhofer.com

Die Weine der südlichen Donauseite wurden in der Wachau über lange Zeiten hinweg eher stiefmütterlich behandelt – ein Umstand, der sich freilich in den letzten zwei Jahrzehnten deutlich verändert hat, zum Besseren hin. Heute hat sich die Zahl jener Betriebe, die mit herausragenden Weinen aufwarten, deutlich erhöht, was nicht zuletzt einer wachsenden Zahl von gut ausgebildeten Jungwinzern zu verdanken ist, die ihre Lehrjahre mit diversen Auslandspraktika vervollständigen. Markus Gallhofer, Klosterneuburg-Absolvent mit Praxismonaten an der Mosel und ganze 26 Jahre jung, zählt sicher zu ihnen. Er leitet zusammen mit Stefan, seinem Bruder, sowie den Eltern Matthias und Renate den Betrieb im Herzstück der Wachau, gegenüber von Weissenkirchen. Beliebt und bekannt ist die Familie auch für ihren viermal im Jahr geöffneten Heurigen. Im Portefeuille des Weinguts befinden sich einige besondere Lagen, wie z. B. die lössig tiefgründige Ried Zanzl mit verwittertem Gestein im Untergrund sowie die Ried Kreuzberg mit Urgesteinsböden und spärlicher Oberbodenauflage. Auf letzterer wachsen auch Rieslingreben, wobei uns der 2023er bereits im Vorjahr in der Federspiel-Gewichtsklasse vorgestellt wurde. Der aktuelle Jahrgang wird als Smaragd vinifiziert und muss noch ein Jahr reifen, ehe er uns im kommenden Jahr präsentiert wird. Dafür sind die Veltliner aus dieser Ausnahmelage veritable Prachtstücke. Schon der Federspiel überzeugt mit seiner supersaftigen Frucht und dem mineralischen Hintergrund, noch besser kann’s naturgemäß der Smaragd – jetzt schon zugänglich, aber mit einem Potenzial für Jahrzehnte ausgestattet. Vor den Vorhang müssen heuer auch ein großartiger Weißburgunder sowie der überaus sortentypische Muskat Ottonel.

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2024 Grüner Veltliner Ried Pichl Point Joching Smaragd
Weingut Schmelz
Wachau

Wein mit charmanter Fruchtfülle, Ananas und rauchiger Würze, nussig; markante Löss-Würze, rosa und schwarzer Pfeffer, viel Fruchtexotik, Ananas, auch Quitten, saftig, rund.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingut Schmelz
Wachau

Thomas Schmelz
3610 Joching
Weinbergstraße 14

Thomas Schmelz aus Joching lenkt mit sicherer Hand durch seine Weinrieden und dirigiert mit großem Können im Weinkeller. Das Weingut gehört zu den spannendsten Weinadressen der Wachau – und wenn es ums große Paket geht, ist der Winzer mit seinen Weinen nahezu unschlagbar: Bei Schmelz erwartet einen viel Qualität, ein attraktiver Preis und jede Menge Trinkanimo; vom Federspiel bis zu den Smaragden. Der Wein-Fokus liegt auf Grüner Veltliner, der 70 Prozent des Schaffens einnimmt. Der Riesling macht 15 Prozent aus, damit genau so viel wie die restlichen Sorten à la Muskateller, Sauvignon Blanc & Co zusammen. Veltliner-Freunde kommen bei Thomas Schmelz voll auf ihren Geschmack: Je fünf mittelgewichtige Federspiel-Weine und fünf Smaragde umfasst sein Angebot. Am interessantesten ist das Verkosten vor Ort, auf der Weinbühne der Schmelz-Familie mit Blick über die Weingärten nach Weißenkirchen. Aus den unterschiedlichen Veltliner-Typen kann man dann seine persönlichen Favoriten erkosten. Bei den Federspielen gibt es mit dem Wösendorfer Ortswein Tom und der Steinwand in Joching zwei straffere, schlanke Veltlinertypen mit viel Zitrusfrische sowie zwei „wärmere“, fülligere Federspiele mit dem Pichl Point und dem Loibner Federspiel, wobei sich der Pichl Point mit seiner schwarz-pfeffrigen Löss-Charakteristik abhebt. Als fünften Veltliner gibt es noch die Ried Klaus, das ist ein ganz spezieller, herkunftstypischer Wein, salzig-mineralisch und beständig eines der besten Federspiele der Wachau; ein Veltliner-Volltreffer sozusagen. Die gleiche Geschmacksvielfalt bieten die Schmelz-Smaragde. Der Reigen beginnt mit dem Pichl Point, ein präziser Löss-Grüner Veltliner aus der Wachau und ein Everybody`s Darling. Rund und zugänglich mit fülliger, weicher Frucht und Würze zeigt sich der Loibenberg-Smaragd. Wer lieber in einer kühleren Ecke der Wachau Platz nehmen will, der darf sich über Schmelz‘ Kollmitz- oder Steinertal-Smaragd freuen. Wobei das Steinertal diesmal der Wow-Wein ist: präzise, authentisch, und mit salzig-würzig-mineralischer Lagentypizität. Ebenso top ist der kühl-kräuterwürzige Best Of – ein Smaragd-Veltliner ohne Lagenbezeichnung, aber ein Wein mit viel Charakter und Eleganz. Thomas Schmelz hat für diesen tiefgründigen Wein seine speziellen Weingarten-Parzellen, die er für den Best Of abgreift. Bestens! Beim Riesling gibt es heuer ein Triumvirat: Das Stein am Rain-Federspiel ist der trinkvergnügliche Botschafter eines Every Day Wine. Darüber stehen zwei unterschiedliche Lagen-Smaragde: der kalkbetonte Steinriegl-Riesling in Weißenkirchen mit seiner ausgeprägten Marillennote und die Dürnsteiner Freiheit, eine klassische Paragneis-Lage in Loiben, die mit saftiger Pfirsichnote glänzt. Beides sind Weine zum Verlieben, aber man sollte sie ein bisschen an die Luft lassen, bevor sie genossen werden.

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2024 Mardonna Rosé
Weingut Gerhard Markowitsch
Carnuntum

(BF) Dezent gerundet, Mix aus Wiesenblüten, Kirschen, etwas Ringlotten; dezent saftig, anregend, recht frisch, hinten fester.

Roséwein
Blaufränkisch
€€€
Naturkork

Weingut Gerhard Markowitsch
Carnuntum

Gerhard Markowitsch
2464 Göttlesbrunn
Pfarrgasse 6

Dieses hervorragende österreichische Familienweingut wird von Christine und Gerhard Markowitsch seit Jahrzehnten kontinuierlich auf Topniveau geführt – umso beachtlicher, da hier eine durchaus ansehnliche Menge Wein erzeugt wird. Tatkräftig unterstützt werden sie mittlerweile von ihren beiden Töchtern. Johanna absolvierte Praxisaufenthalte in Südafrika und Deutschland und kehrte nach dreijähriger Tätigkeit bei Wein & Co im Marketingbereich schon vor etlichen Jahren ins familiäre Weingut zurück. Sie erzeugt auch eigene Weine unter dem Etrikett JoMa sowie den Mardonna Rosé. Inzwischen ist ihre jüngere Schwester Helene, die an der Fachhochschule Krems das Bachelorstudium International Wine Business absolvierte und Praktika in renommierten Betrieben absolviert hat, ebenfalls voll im Betrieb integriert. Fruchtklarheit und Eleganz sowie eine stets optimal zur jeweiligen Kategorie passende Substanz und Struktur prägen die Markowitsch’schen Weine, die dank dieser Verquickung von Eigenschaften über sehr gute Definition und makellose Ausgewogenheit verfügen. Dazu kommt die exzellente Lagerfähigkeit der hierfür vorgesehenen Kreszenzen. Mit dem Jahrgang 2023 wurde die Zertifizierungsphase für Bio-Produktion abgeschlossen, seit 2024 sind auch alle Lieferanten auf Bio umgestiegen, somit 100 % Bio. Das Sortiment im Hause Gerhard Markowitsch ist klar strukturiert. Es teilt sich einerseits in die Herkunftsweine der Stufen Gebiets-, Orts sowie Lagenweine, andererseits in die Kategorie Sortenvielfalt auf. Letztere tragen die Herkunftsbezeichnung Niederösterreich. Bei der Verarbeitung wird sehr sanft agiert. Die Weißen werden nun mehrheitlich als ganze Trauben angequetscht, zur Klärung setzt man auf natürliche Sedimentation. Bei den Rotweinen geht man in Sachen Extraktion tendenziell zurück. Spontanvergärung kommt mittlerweile bei den meisten Weinen zum Tragen, eine malolaktische Gärung ist bei den Roten selbstverständlich Standard, bei den Weißen wird sie je nach Stufe und Charakter eingesetzt. Für die Lagerung werden neben Edelstahl und Holz teils auch Betoneier eingesetzt, jedoch hauptsächlich bei den Weißweinen. Statt Pumpen setzt man vorwiegend auf Bewegung durch Schwerkraft. Im Weißweinbereich haben Chardonnay und Grüner Veltliner die größte Bedeutung – beide gibt es in einer klassischen Variante, dazu den charaktervollen Schüttenberg als Chardonnay-Lagenwein im Premiumsegment sowie den ansprechenden Alte-Reben-Veltliner. Seit etlichen Jahren pflegt der Winzer eine heimliche Liebe zu Pinot Blanc, der wie Chardonnay bei den Ortsweinen eine wesentliche Rolle spielt. Besonders beeindruckt der reinsortige Pinot Blanc aus Prellenkirchen, der den gelungenen Chardonnay Göttlesbrunn noch überflügelt. Der Rotweinsektor wird durch einen abwechslungsreichen wie hochwertigen Mix aus sortenreinen Weinen – Zweigelt, Blaufränkisch und Pinot Noir – und Cuvées abgedeckt. Bereits im Einstiegsbereich und im mittleren Segment sind alle Weine hervorragende Vertreter ihrer Kategorie. Ein tolles Händchen hat man hier auch für Pinot Noir, den es in zwei Varianten gibt. Der Zweigelt Ried Kirchweingarten zählt auch heuer fraglos zu den absolut besten Sortenvertretern des Landes. An der Spitze des aktuellen Sortiments mit Herkunft Carnuntum stehen die Cuvée Rosenberg 2023 sowie zwei Premiumweine aus 2022: der Blaufränkisch 2022 aus der Topriede Bärnreiser sowie der legendäre M1 aus Merlot, Blaufränkisch und einem Hauch Cabernet Franc. „2024 war die kleinste Ernte, die wir jemals hatten“, schildert Gerhard Markowitsch über den vergangenen Jahrgang, in dem viele kleine Problemchen letztendlich zu einer beträchtlichen Reduktion führten; insbesondere bei den Weißweinsorten Grüner Veltliner und Chardonnay. Die Ernte erfolgte mehrheitlich vor den großen Regengüssen im September. Neu ist seit kurzem auch das Erscheinungsbild der Weine. Jedem Wein wurde eine eigene Farbe zugeordnet und somit gibt es ein von der Weite erkennbares Farbleitsystem. Mit Flaschen mit moderatem Gewicht wird Nachhaltigkeit praktiziert.ps

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2024 Gelber Muskateller
Weingut Christ
Wien

Attraktiver Auftakt nach Duftrosen und Eibisch, ausgereift, apart und facettenreich, traubiger Schmelz, subtil und geschliffen, ein cremig-fleischiger, etwas anders gearteter Muskateller-Typ, der sofort überzeugt.

Weißwein
Gelber Muskateller
€€
Schraubverschluss

Weingut Christ
Wien

Rainer Christ
1210 Wien
Amtsstraße 10

Rainer Christ und sein Team haben den Jahrgang 2024 souverän gemeistert, wie etwa der subtile und traubige Muskateller und der als Gebiets- und Einstiegswein wichtige Wiener Gemischte Satz veranschaulichen, die schon auf aparte und charmante Weise frühen Trinkspaß bereiten. Überhaupt wird in diesem Weingut der immer größeren Bedeutung dieser Wiener Spezialität die erforderliche Aufmerksamkeit gezollt. Dies unterstreichen auch der heuer besonders gelungene Ortswein Bisamberg und der aus über 80-jährigen Reben in der hoch gelegenen Riede Wiesthalen gewonnene Gemischte Satz als Lagenwein, der aufgrund seiner Fruchtbrillanz und Finesse überhaupt zum Wein des Jahres aus dem Hause Christ gekürt werden kann. Von den Veltlinern steht der Bruch für klirrende Frische, während der Gabrissen viele Schichten offenbart – beide Veltliner-Versionen müssten übrigens auch eingeschworenen Riesling-Fans viel Trinkvergnügen verschaffen. Apropos Riesling: Hier versteht es der Zwerchbreiteln wieder einmal, kernige Art mit Eleganz zu vereinen. Dieses Kunststück gelingt mit dem Weißburgunder aus der ebenfalls hoch gelegenen Ried Falkenstein seit dessen Premiere eigentlich Jahr für Jahr, wobei dieser Topwein darüber hinaus noch über mollige Extraktsüße und seltene Strahlkraft verfügt. Bei den Rotweinen haben wir schon vor zwei, drei Jahren einen deutlichen Richtungswandel konstatiert, der zu leichteren, fein strukturierten Gewächsen mit viel Trinkfluss geführt hat, was auch das heuer verkostete rote Trio bestätigt hat. Dabei haben sowohl der archetypische, rassige Shiraz als auch der schwungvolle wie balancierte Bordeaux-Blend XXI zudem schmeckbar vom hervorragenden Jahrgang 2021 profitiert.

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2024 Rosé
Weingut Matthias List
Südsteiermark

Fröhlich, rotbeerig, Kirschen; viel klare Frucht, Weichseln dominieren, Gerbstoffe nur angedeutet, feines Säurespiel, erfrischend, selbsterklärend. 

Roséwein
Zweigelt
€€
Schraubverschluss

Weingut Matthias List
Südsteiermark

Matthias List
8481 Siebing
Siebing 17

Tel. +43 650 5349606
info@listwein.at
www.listwein.at

Das Weingut blickt auf eine lange Tradition zurück. Im Jahr 1789 erwarb Johann List Weingärten am Grassnitzberg, die noch heute das wirtschaftliche Rückgrat bilden. Aktuell wacht mit Matthias List die siebte Generation über dieses Erbe. Weinmachen sei ein Handwerk, sagt der bescheidene junge Winzer. Man müsse aber der Natur aufmerksam zuhören und das konservieren, was sie uns schenkt. Sein Rezept für gute Weine fasst er so zusammen: „Möglichst wenig Eingriffe im Keller, nicht zu überreif, der Boden soll sprechen!“ Und das tut er. Der stark kalkhaltige Boden des Grassnitzberges bildet sich in den Riedenweinen des Hauses ab. Am oberen Ende dieser renommierten Riede steht ein idyllisches Ferienhaus mit phantastischer Aussicht in Tuchfühlung mit den Weingärten. Ausgebaut werden die Weine überwiegend in temperaturkontrollierten Edelstahltanks. Alle Rotweine genießen eine Erziehung in kleinen Holzfässern mit 300 Liter Inhalt, ebenso die Weine von den reifsten Burgundertrauben des Grassnitzbergs. Vordergründigkeit ist den Weinen von Matthias List fremd. Die heuer präsentierten Gebietsweine sind ausgesprochen feingliedrig und sortentypisch. Der Ortswein vom Morillon ist schmeckbar eine Stufe darüber situiert. Der Sauvignon Blanc vom Grassnitzberg gibt sich elegant mit feinen Bodentönen. Der Cicero ist ein ernstzunehmender und stoffiger Winzersekt. Unbeschwerten Trinkspaß bereiten der Zweigelt Rosé und die Scheurebe.

mehr
2024 Riesling Piri
Weingut Nigl
Kremstal

(Urgestein) Unglaublich präsent, mit Biss. Knackig, rassig, Steinobst, Citrusschale, Orangenschalen, Grapefruit, Ananas, reifer Apfel, so richtig trocken, griffig, dichte Struktur, dabei immer leichtfüßig, spannend, salzig, strotzt vor Mineralität.

Weißwein
Riesling
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Nigl
Kremstal

Martin Nigl
3541 Senftenberg
Kirchenberg 1

Tel. +43 2719 2609
Fax. -4
info@weingutnigl.at
www.weingutnigl.at

Die Familie NIGL hat aus dem ehemaligen Lesehof des Fürsten Starhemberg aus dem 12. Jahrhundert ein Schmuckstück geschaffen. 1994 erworben. Heute ist es ein Gesamterlebnis. Weingut – Restaurant – Hotel – Kulinarik – Weine – Wohnen. Sohn Bertram ist der Küchenchef. Martin Junior sorgt für die Weine. Beide Söhne sind in ihrer Zunft absolute Klasse. Martin Senior ist weiterhin präsent und hat alles im Auge. Die Weingärten des Weingutes erstrecken sich von Senftenberg bis Krems. Die Reben stehen auf Böden wie Granit, Gneis, Glimmerschiefer und Amphibolit. Bei den Kremser Lagen findet man auch Löss. Der Chardonnay und der Pinot Noir stehen auf Kalk. Wenn man alles über Terroir wissen möchte, ist man hier richtig. Es werden die besten Lagen des Kremstales in reiner Handlese bewirtschaftet, wie etwa die Ried Hochäcker – die wichtigste Riesling Lage des Hauses. Ried Pellingen – hier stehen uralte Reben auf steilen Terrassen. Die Ried Goldberg ist ein Amphibolit Kegel in Rehberg. Die Ried Kirchenberg ist eine nach Südost ausgerichtete Lage unterhalb der Kirche von Senftenberg. Senftenberg befindet sich am Ende des Kremstales. Hier herrscht nachts die Kühle des Waldviertels, die den Weinen eine ungemeine Aromatiefe verleiht. Langsame, späte Reife der Trauben. Die aktuellen Weine sind trotz des herausfordernden Jahrgangs großartig. Beginnend mit den Grünen Veltlinern Gärtling und Freiheit, die sich bereits bestens darstellen. Ein fordernder Riesling Urgestein, wo der Boden Programm ist. Die Klassiker des Hauses seit ewiger Zeit sind die beiden PIRI, ein Grüner Veltliner und ein Riesling, wohl die verlässlichsten Gewächse des Landes. Unglaublich hochwertig befriedigen sie alle Weinfreunde, ob Profis oder Amateure, gleichermaßen. Voller Noblesse präsentiert sich der Grüne Veltliner Alte Reben von Kremser Lagen. Ab jetzt wird es dramatisch – Grüner Veltliner Ried Pellingen, Grüner Veltliner Herzstück Ried Kirchenberg – wie großartig sind diese Weine. Riesling Ried Goldberg – ein außergewöhnliches Gewächs dieser Varietät. Riesling Ried Hochäcker – wie immer spät gelesen. Von seltener Brillanz und enormem Tiefgang. Das ist absolute Weltklasse. Quasi als Sorbet in dieser traubigen Weinfolge gibt es die beiden Aromasorten Gelber Muskateller und Sauvignon Blanc. Beide beschäftigen den Gaumen und putzen ihn durch. Vor allem begeistert mich der Muskateller. Ein formidabler 2023 Chardonnay TA OS ist von gediegener Stilistik. Auch wunderbare, ausdrucksvolle Rotweine werden in diesem Weingut gekeltert. Ein 2021 Pinot Noir Ried Imbacher Pfennigberg – vom Feinsten; er muss sich auch vor höher reputierten seiner Zunft nicht verstecken. Der 2022 Merlot steht auf Löss am Kremser Gebling und wurde schon von Weinkennern als der Petrus des Kremstales bezeichnet. Es ist in der Tat ein toller Rotwein mit einigem Fleisch auf den Knochen. In der Pipeline befinden sich zwei Grüner Veltliner Reserve aus der Ried Pellingen, Jahrgänge 2023 und 2021, die im Holz ausgebaut wurden. Werden wohl im Herbst erhältlich sein. Ich empfehle jedenfalls, sich in diesem Haus den Genüssen der Tafel und des Kellers hinzugeben und danach sanft in einer der Federbetten des angeschlossenen Hotels zu entschlummern. Ich hatte schon Selbstversuche dieser Art und es ging mir bestens.

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2024 Grüner Veltliner Wagram Terrassen
Weingut Josef Ehmoser
Wagram

Leichtfüßig gelbfruchtiger Wein, in der Nase Ringlotte, Bergamotte, Zitronenverbene; der Gaumen zeigt einen wunderbaren Einstieg in die große Welt des Grünen Veltliners aus dem Wagram, viel Zitronenanklänge, Orangenzeste, Rubinett Apfel, Wiesenkräuter, unterlegt mit einer lebendigen Säure und rosa Pfeffer.

Weißwein
Grüner Veltliner
Schraubverschluss

Weingut Josef Ehmoser
Wagram

Josef Ehmoser
3701 Tiefenthal
Tiefenthal 9

Mit der Ernte 2022 ist Josef Ehmoser nun ebenfalls biologisch zertifiziert. In seinen Weinen spürt man Energie, Spannung und Herkunft – sie bringen das Beste hervor, was der Wagram zu bieten hat. Es sind in sich ruhende Weine, genau wie der Winzer selbst, der gemeinsam mit seiner Frau Martina charaktervolle Tropfen erzeugt, die sowohl im Fass als auch in der Flasche Zeit zur Reifung und Entfaltung erhalten. Der Grüne Veltliner ist die Leitsorte am Weingut – daneben glänzen auch Riesling und Weißburgunder. Die Entwicklung des Betriebs ist bemerkenswert, insbesondere in der Tiefe, Eleganz und Spannung seiner Weine. Aber auch die Weingärten stehen mit der Natur im Einklang. Neben Rehen, Hasen und Rebhühnern besuchen unterschiedlichste Insekten und Vögel die Rieden. Jedes Jahr sprießen neben den Reben Wiesenblumen und verschiedene Baumarten. „Wir wollen den Reichtum des Lebendigen durch unsere naturnahe und schonende Arbeitsweise im Weingarten mit viel Handarbeit erhalten und fördern“, sagt Josef Ehmoser. „Biodiversität und Bodenfruchtbarkeit – darum geht es uns.“ Der Grüne Veltliner aus der Ried Hohenberg, gewachsen auf klassischem Löss, überzeugt mit kraftvoller Struktur und beeindruckender Komplexität. Der Ried Georgenberg – ruhig, gesetzt, aber voller innerer Spannung – steht auf einer Mischung aus Löss und Donaukies und wird zu Recht als das Rückgrat des Weinguts angesehen. Die Lage ist dem heiligen Georg gewidmet, da sich eine Kirche auf der Riede befindet. Für mich zählen diese beiden Grünen Veltliner zu den besten, die Österreich zu bieten hat. Sie reifen zwei Winter lang in großen Holzfässern, bevor sie ihr ganzes Potenzial entfalten. Der Jahrgang 2023 hat die sommerliche Wärme hervorragend weggesteckt und präsentiert sich in einer grazilen, feinen Ausprägung. Ein weiteres Highlight ist der 2022er Weißburgunder Parzelle Schottergrube Reserve – ein spektakulärer Wein vom Schotterboden, der Tiefe, Struktur und Lebensfreude vereint. Ein Jahr auf der Vollhefe im 500 Liter Fass sorgt für zusätzliche Komplexität. Dieser Wein zeigt eindrucksvoll, welches Potenzial der Wagram für Weißburgunder bereithält. Die Weine des Jahrgangs 2024 hingegen stehen für klassische Stilistik: ruhig, authentisch, ohne Effekthascherei – aber mit lebendiger Frische und animierender Säure. Abgerundet wird das Sortiment durch einen verspielten, sommerlichen Rosé voller Lebensfreude sowie einen eleganten, ausdrucksstarken Sankt Laurent. Letztere ist für mich eine der spannendsten Rebsorten Österreichs – und wenn sie so gelungen vinifiziert wird, einfach fantastisch.

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2024 Grüner Veltliner Perfektion
Weingut Lukas Markowitsch
Carnuntum

In der Nase Wiesenkräuter, vielschichtige Frucht und zarte Herbe; am Gaumen gelber Apfel, saftige Frucht, mittelkräftig, feiner Gerbstoff, der gutes Potenzial signalisiert.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Weingut Lukas Markowitsch
Carnuntum

Lukas Markowitsch
2464 Göttlesbrunn
Kiragstettn 1

Das Weingut Lukas Markowitsch ist bereits seit vielen Jahren für das qualitativ hochwertige Rotweinsortiment bekannt. In den letzten Jahren haben die Weißweine im Betrieb aufgeschlossen. Alle Weine bieten viel Vergnügen, sowohl was Trinkfreude als auch den Preis betrifft. Hervorheben möchte ich bei den Weißweinen den Welsch-riesling, der mit seinem Fruchtcharme sowie seinem Preischarme in diesem Jahr 2024 sehr gefällt. Bei den Rotweinen stechen der Merlot Selektion mit einer intensiven Paradeisernote und viel Sortentypik hervor, sowie der Zweigelt aus der Ried Haidacker, der mit nur 4.600 Stöcken auf einem Hektar extrem straff angedacht und ausgebaut ist und der bei jedem Schluck die Leidenschaft erkennen läßt, die Lukas für diese Lage hat. An beiden Weinen kann man gut sehen, daß auch der Jahrgang 2023 für die Rotweine im Carnuntum sehr vorteilhaft verlaufen ist.

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2024 Sauvignon Blanc Classic
Weingut Wine by S. Pratsch
Weinviertel

(11,5 %) Strahlende Holunderblüten, dichte Cassis-Aromen, Kernobst und Stachelbeeren, einladend; Dacapo im Mund, dazu gelber Paprika, Kräuter, zart, dennoch dicht, Mineralik im munteren Abgang.

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€
Schraubverschluss

Weingut Wine by S. Pratsch
Weinviertel

Stefan Pratsch
2223 Hohenruppersdorf
Milchhausstraße 5

Tel. +43 676 6249773
office@pratsch.at
www.pratsch.at

Das Weingut Stefan Pratsch in Hohenruppersdorf hat seinen Ursprung in der Vereinigung zweier alter, ortsansässiger Weinbaufamilien. Bereits vor 30 Jahren war Vater Willi Pratsch überzeugt, daß der naturnahe Weinbau der richtige Weg ist, und so war er einer der Ersten, der im Weinviertel mit Bio-Weinbau begonnen hat. Diese Leidenschaft und Philosophie übertrug sich wie von selbst auf den jungen Kellermeister Stefan Pratsch. Für mich war der Besuch bei Stefan Pratsch eine höchst erfreuliche Neuentdeckung. Alle verkosteten Weine befinden sich qualitativ auf einem wirklich hohen Niveau, und durch niedrige Alkoholwerte sind sie absolut süffig. Beide Sauvignons sowie die Top-Weine bei Grüner Veltliner und Traminer stechen noch einmal hervor. Außerdem habe ich das Gefühl, dass hier noch lange nicht der Plafond erreicht ist. Es liegt vielleicht an den 95 % Exportanteil, warum seine Weine in Österreich nicht bekannter sind. Da aber im letzten Frühjahr ein wunderschöner Verkostungsraum im Loungestil inklusive Shop – mit seinen Weinen und Produkten aus der Umgebung – gebaut wurde, steht einem Besuch im Weingut nichts mehr im Wege. Zugang mit der eigenen Bankomatkarte jederzeit möglich! Schauen Sie sich das an!

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2023 Chardonnay Reserve
Weingut Leo Aumann
Thermenregion

Viel Fülle, zart nach Vanille und Steinpilzen, leicht gewürzige Note; viel Zitrus mit guter Säurestütze, straffer Burgunder mit schöner Holztönung, rauchige Würze, balanciert, mittellang.

Weißwein
Chardonnay
€€€
Schraubverschluss

Weingut Leo Aumann
Thermenregion

Leo Aumann
2512 Tribuswinkel
Oberwaltersdorfer Straße 105

Tel. +43 2252 80502
office@aumann.at
www.aumann.at

Wenn ich zu Leo Aumann nach Tribuswinkel bei Baden gehe, weiß ich nie, auf was ich mich mehr freue: auf Aumanns gemütlichen Heurigen oder auf seine guten Weine, die es dort ausnahmslos glasweise gibt – von der Basis bis zum Topwein. Wahrscheinlich ist es die Symbiose von beiden. Das macht auch das Weinerlebnis Aumann aus. Aumanns größter Schatz liegt am Harterberg, einer Großlage südwestlich von Baden. Das dortige Konglomeratgestein mit sandigen, durchlässigen Lehmböden bietet dem Winzer ideale Bedingungen für seine großen Rotweine. Zehn Hektar besitzt er dort. Ein „Filetstück“, auf dem mittlerweile mehr als 30-Jahre alten Reben stehen, ist Quell für Aumanns Harterberg-Cuvée aus Merlot, Cabernet Sauvignon und einem Schuss Zweigelt. Diese Harterberg Reserve gibt es bereits seit 1997 und sie ist damit das bestens bekannte und gefragte Aushängeschild von Leo Aumann. Vom Harterberg zaubert der Winzer aber noch einen reinsortigen Merlot, der in Hinblick auf Mächtigkeit und Langlebigkeit auch nichts auslässt. Die beiden Harterberg-Weine reifen in neuen, kleinen 225-Liter Barrique, Medium Toasting. Im Rotweinbereich, der die Hälfte von Aumanns Schaffen ausmacht, zielt der Winzer noch auf die regionstypischen Burgundersorten Pinot Noir und St. Laurent sowie auf den Zweigelt als Everybody’s-Darling-Wein. Im Weißweinbereich hat sich der Winzer über die vergangenen Jahre sukzessive ausgebreitet. Neben Veltliner, Riesling, Sauvignon Blanc und Chardonnay, die schon immer zum Standard- und Heurigen-Programm gehörten, vertieft sich Aumann auch immer mehr in die Thermenregion-Spezialitäten Zierfandler und Rotgipfler, die er als Lagenweine ausbaut. Prädikat: Besonders kostenswert – und am besten, weil am schönsten, bei Aumanns Heurigen in Tribuswinkel.

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2023 Rosé Petershof
Weingut Christ
Wien

Zunächst noch etwas reduktiv und verhalten, geht jedoch rasch auf und präsentiert zarte Zitrustöne sowie etwas Melisse, straff, schlank und anregend, leichtfüßige Art, packt im Finish noch einmal richtig zu.

Roséwein
Zweigelt
€€
Schraubverschluss

Weingut Christ
Wien

Rainer Christ
1210 Wien
Amtsstraße 10

Rainer Christ und sein Team haben den Jahrgang 2024 souverän gemeistert, wie etwa der subtile und traubige Muskateller und der als Gebiets- und Einstiegswein wichtige Wiener Gemischte Satz veranschaulichen, die schon auf aparte und charmante Weise frühen Trinkspaß bereiten. Überhaupt wird in diesem Weingut der immer größeren Bedeutung dieser Wiener Spezialität die erforderliche Aufmerksamkeit gezollt. Dies unterstreichen auch der heuer besonders gelungene Ortswein Bisamberg und der aus über 80-jährigen Reben in der hoch gelegenen Riede Wiesthalen gewonnene Gemischte Satz als Lagenwein, der aufgrund seiner Fruchtbrillanz und Finesse überhaupt zum Wein des Jahres aus dem Hause Christ gekürt werden kann. Von den Veltlinern steht der Bruch für klirrende Frische, während der Gabrissen viele Schichten offenbart – beide Veltliner-Versionen müssten übrigens auch eingeschworenen Riesling-Fans viel Trinkvergnügen verschaffen. Apropos Riesling: Hier versteht es der Zwerchbreiteln wieder einmal, kernige Art mit Eleganz zu vereinen. Dieses Kunststück gelingt mit dem Weißburgunder aus der ebenfalls hoch gelegenen Ried Falkenstein seit dessen Premiere eigentlich Jahr für Jahr, wobei dieser Topwein darüber hinaus noch über mollige Extraktsüße und seltene Strahlkraft verfügt. Bei den Rotweinen haben wir schon vor zwei, drei Jahren einen deutlichen Richtungswandel konstatiert, der zu leichteren, fein strukturierten Gewächsen mit viel Trinkfluss geführt hat, was auch das heuer verkostete rote Trio bestätigt hat. Dabei haben sowohl der archetypische, rassige Shiraz als auch der schwungvolle wie balancierte Bordeaux-Blend XXI zudem schmeckbar vom hervorragenden Jahrgang 2021 profitiert.

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Muskatellerfrizzante
Weingut Matthias List
Südsteiermark

Erfrischend, Limetten und deren Blätter, zarte Muskatnote, Holunderblüten; aromatisches Dacapo, kräftige Perlage, da ist nichts Anbiederndes, Trinkvergnügen fernab der Oberflächlichkeit, bemerkenswert.

Schaumwein
Gelber Muskateller
€€
Schraubverschluss

Weingut Matthias List
Südsteiermark

Matthias List
8481 Siebing
Siebing 17

Tel. +43 650 5349606
info@listwein.at
www.listwein.at

Das Weingut blickt auf eine lange Tradition zurück. Im Jahr 1789 erwarb Johann List Weingärten am Grassnitzberg, die noch heute das wirtschaftliche Rückgrat bilden. Aktuell wacht mit Matthias List die siebte Generation über dieses Erbe. Weinmachen sei ein Handwerk, sagt der bescheidene junge Winzer. Man müsse aber der Natur aufmerksam zuhören und das konservieren, was sie uns schenkt. Sein Rezept für gute Weine fasst er so zusammen: „Möglichst wenig Eingriffe im Keller, nicht zu überreif, der Boden soll sprechen!“ Und das tut er. Der stark kalkhaltige Boden des Grassnitzberges bildet sich in den Riedenweinen des Hauses ab. Am oberen Ende dieser renommierten Riede steht ein idyllisches Ferienhaus mit phantastischer Aussicht in Tuchfühlung mit den Weingärten. Ausgebaut werden die Weine überwiegend in temperaturkontrollierten Edelstahltanks. Alle Rotweine genießen eine Erziehung in kleinen Holzfässern mit 300 Liter Inhalt, ebenso die Weine von den reifsten Burgundertrauben des Grassnitzbergs. Vordergründigkeit ist den Weinen von Matthias List fremd. Die heuer präsentierten Gebietsweine sind ausgesprochen feingliedrig und sortentypisch. Der Ortswein vom Morillon ist schmeckbar eine Stufe darüber situiert. Der Sauvignon Blanc vom Grassnitzberg gibt sich elegant mit feinen Bodentönen. Der Cicero ist ein ernstzunehmender und stoffiger Winzersekt. Unbeschwerten Trinkspaß bereiten der Zweigelt Rosé und die Scheurebe.

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schwacher Jahrgang annehmbarer Jahrgang guter Jahrgang sehr guter Jahrgang ausgezeichneter Jahrgang - nicht bewertet -