Weinguide
Ausgabe 2025/26
Filtern nach:
Sortieren nach:
2023 Traminer Wagramlöss
Weingut Nimmervoll
Wagram

Hineinriechen und in Traminer schwelgen, zarte Rosenblätter, Muskat, Papaja, schwarzer Holunder; wirkt fast trocken, sehr gutes Spiel, fruchtsüß und reichhaltig, viele zitrische Aromen, fest und strukturiert, kulinarisch wertvoll.

Weißwein
Traminer
€€
Schraubverschluss

Weingut Nimmervoll
Wagram

Claudia & Gregor Nimmervoll
3470 Engelmannsbrunn
Steingassl 30

Hört man Gregor Nimmervoll zu, spürt man sofort seine tiefe Verbundenheit mit dem Wagram – seinen Rieden, seinen Weingärten und seiner Heimat. In erster Generation hat er mit viel Leidenschaft und Hingabe aus ein paar Rebstöcken ein beeindruckendes Weingut mit 18 Hektar aufgebaut. Gemeinsam mit seiner Frau Claudia bewirtschaftet er die Weingärten so naturnah wie möglich. Der Pflanzenschutz erfolgt biologisch, zur Stärkung und Vitalisierung des Bodens werden Kompost und vielfältige Begrünungen eingesetzt. 2010 entstand ein neuer Weinkeller, der 2017 nochmals erweitert wurde. Die Lagen sind geprägt von faszinierenden Bodentypen. In der Ried Eisenhut trifft roter Schotter auf sandigen Löss – hier gedeihen Roter Veltliner und Traminer. Die Riede Mittersteig bei Gösing mit ihrem tiefgründigen Lössboden bietet optimale Bedingungen für den Weißburgunder. Am Schafflerberg bei Fels wachsen auf kräftigem Löss alte Grüner-Veltliner-Reben. Die kleine Riede Fuxberg wiederum, mit ihrem lehmigen Lössboden, bringt hochelegante Gelbe und Rote Traminer hervor, die in Akazienholzfässern ausgebaut werden. Nur in außergewöhnlichen Jahren werden die Weine der Engilmar-Linie vinifiziert – benannt nach dem keltischen Namen von Engelmannsbrunn, der so viel bedeutet wie „von den Engeln geliebt“ – Weine von atemberaubender Tiefe und Komplexität. Der Riesling gedeiht auf einer Anhöhe des Wagram, auf charakteristischem Wagramschotter. Alle Weine werden spontan vergoren, was ihnen eine zusätzliche Dimension, mehr Profil und spürbare Tiefe verleiht. Den Weinen wird bewusst viel Zeit zur Entwicklung gelassen. Das Weingut folgt einem klaren roten Faden – er zieht sich durch die Jahrgänge 2023 und 2024. Die Grünen Veltliner beeindruckenund auch der Weißburgunder beweist hier seine Klasse.

mehr
2024 Sauvignon Blanc Ried Himmeltau
Weingut Norbert Bauer
Weinviertel

Typisches fruchtig-frisches Bukett nach Holunder, Stachelbeeren, Paprika, nasse Blätter und Brennessel, fruchtsüße Extrakte, eingebundene Säure, kühle Mineralität, Zitronengras und exotische Aromen – Trinkvergnügen pur.

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€
Schraubverschluss

Weingut Norbert Bauer
Weinviertel

Norbert Bauer
2053 Jetzelsdorf
180

Gleich am Ortsbeginn von Jetzelsdorf findet man das Weingut von Gisela, Norbert und Willy Bauer – ein Familienbetrieb mit über 300-jähriger Geschichte von 11 Generationen aus Landwirten, Weinbauern und Kaufleuten. Jungwinzer Willy Bauer hatte von Kindesalter an großes Interesse daran, Winzer zu werden. Seine Sandkiste war der Weingarten, seine Schaukel der Traktorsitz, erzählt er voller Stolz. Willy ist ein naturverbundener Mensch, der den Beruf des Winzers liebt und ihn als spannend bezeichnet. Wie recht er doch hat, denkt man an das nicht gerade einfache Jahr 2024 zurück. Momentan arbeitet der Jungwinzer an einem Riesling Reserve vom Altenberg – ein reifer, cremiger Top Riesling soll das werden, ein Geheimtipp des Winzers für die „Weinhandwerkslinie“. Willys Favoriten sind Veltliner Reserve, Alte Reben, Riesling vom Altenberg und Haugsdorfer Freiheit, ein Zweigelt, der schon international Erfolg gebracht hat. Die Erfolge des Weingutes liegen ohnehin vorwiegend auf internationaler Ebene. „Das Weinviertel ist ein schlafender Riese, der noch viel von sich hören lassen wird, denn jede gute Flasche Wein trägt zur Hebung des Images bei“, sagt Willy Bauer, und da ist er mit vollem Engagement dabei.

mehr
2023 Blaufränkisch Creitzer Reserve
Weingut Gesellmann
Mittelburgenland

Dunkelfruchtig, Blaubeeren, Schwarzkirschen, Waldboden, Prise schwarzer Pfeffer; schließt nahtlos an, Säurespiel, bar jeder Üppigkeit, fruchtbetont, Tanningrip, Kräuterwürze, Holz sensorisch völlig unauffällig. BURGENLAND

Rotwein
Blaufränkisch
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Gesellmann
Mittelburgenland

Albert Gesellmann
7301 Deutschkreutz
Langegasse 65

Das Weingut der Familie Gesellmann kann auf eine jahrhundertealte Geschichte zurückblicken. Im Jahr 1719 findet sich die erste Erwähnung in einer Urkunde. Nicht ganz so alt sind die Reben in den Weingärten, aber manche bringen es auf das nahezu biblische Alter von rund 100 Jahren. „Die regulieren den Ertrag ohne mein Zutun“, erklärt Albert Gesellmann meint ermit Blick auf seine alten Reben. Bei der Vinifizierung der Weißweine hat der Winzer behutsame Umstellungen vorgenommen. Der Sauvignon Blanc beispielsweise gärt nur noch im gebrauchten Holz und durchläuft einen biologischen Säureabbau. Den Chardonnay Ried Steinriegel baut er in Fässern mit dicken Dauben aus, was ihm mehr Strenge verleiht. Bei den Weißweinen sind einige Stunden Mazeration mit Stielen zur Reduktion der sensorischen Üppigkeit üblich. Neu ist die Cuvée Sol, komponiert aus Sauvignon Blanc und Chardonnay, jeweils aus alten Reben. Bei den Rotweinen ist Holzeinsatz selbstverständlich. Es kommen überwiegend Fässer mit 500 Litern Inhalt zum Einsatz, die Eichenaromen sollen sich dem Wein unterordnen, der Wein selbst soll der Hauptdarsteller sein. Ab dem Jahrgang 2021 setzt der Winzer Fässer mit sehr dicken Dauben ein, um den Sauerstoffeintrag zu minimieren. Seit der Ernte 2019 werden die Beeren nicht mehr gequetscht, die Gärung beginnt interzellulär. Das sorge für mehr Ruhe und ausgeglichene Frucht, begründet Albert Gesellmann diesen Schritt. Bei der Vinifikation wird Schwefel extrem sparsam eingesetzt, um den Weinen möglichst viel Freiraum zu lassen. Auch Zeit ist ein wichtiger Faktor. Dem „G“ gönnt der Winzer vier bis fünf Jahre, bevor das Flaggschiff das Haus verlässt. Heuer kommt der Jahrgang 2021 in den Verkauf, es ist die 20. Ausgabe dieses noblen Weines. Sein Dasein verdankt er den ältesten Rebstöcken des Weingutes, er wird aus kleinbeerigen Blaufränkischtrauben und etwas St. Laurent gekeltert und rund 40 Monate in Barriques geschult. Ein weiterer Grund zum Feiern ist die nunmehr 35. Edition der Cuvée Opus Eximium. Die Trauben des Blaufränkisch hochberc stammen aus dem steilsten Filetstück der Ried Hochberg, der Unterboden aus Kalksandstein ist mit einem sehr dünnen Oberboden aus sandigem bis schwerem Lehm bedeckt. Die Reben für den hochberc weiß, ein Gemischer Satz, wurden im Jahr 1959 gepflanzt. Lagenrein wird auch der Pinot Noir ausgebaut, er stammt von der kalkreichen und nach Norden offenen Ried Siglos. Kühle Nächte und ein fast unterbrochen blasender Wind sorgen für Finesse. Die neu gebaute Verarbeitungsstätte inklusive Gärkeller wurde 2019 in Betrieb genommen. Dort gibt es keine Beeren- und Saftpumpen mehr, das erledigt die Schwerkraft in Verbindung mit mechanischen Hebeeinrichtungen. Für den Weißwein wurde eine gekühlte Presse installiert, welche die Mazeration der Trauben über Nacht erlaubt. Der Zeitpunkt der Flaschenfüllung richtet sich streng nach Mondphasen.

mehr
2023 Morillon Leutschach
Weingut Dillinger
Südsteiermark

Kernig, Haselnüsse, Anklänge von hellem Steinobst und Birnen; saftige Frucht, Substanz, angenehme Säure, kompakt, im fruchtbetonten Nachhall ein Hauch Mandarinen.

Weißwein
Chardonnay
€€€
Schraubverschluss

Weingut Dillinger
Südsteiermark

Florian Dillinger
8463 Leutschach an der Weinstraße
Pössnitz 81

Der Sabathihof Dillinger liegt etwas abseits der Südsteirischen Weinstraße in ruhiger Lage mit herrlichem Ausblick. Hier kann man wohnen, essen und selbstverständlich den Wein des jungen Winzers Florian Dillinger genießen. Ausgebildet wurde er an der Kaderschmiede des steirischen Winzernachwuchses in Silberberg. So richtig angespornt haben dürfte ihn seine Praxiszeit auf dem Weinhof Scharl im Vulkanland Steiermark. Zur Abrundung absolvierte er den Lehrgang für Weinmanagement in Krems. Florian ist Mitglied der engagierten Jungwinzergruppe „Sieme“. Sein weinbauliches Credo fasst er so zusammen: „Ich stehe für ein modernes, herkunftsbezogenes Konzept zeitgenössischer südsteirischer Weine: Vielfalt in der Konzentration aufs Wesentliche.“ Die Familie besitzt Anteile an der renommierten Riede Pössnitzberg; der Boden besteht aus kalkhaltigem Opok. Ihr höchster Weinberg ist die Monopollage Ried Striegl. Den Untergrund dieser südorientierten Kessellage bildet ein Konglomerat aus Sandstein und Schotter. Mit bis zu 515 Metern ebenfalls hoch gelegen ist die Riede Wolleschnigg. Dort stehen die ältesten Rebstöcke der Dillingers auf Opok. Diese Südlage ist gut durchlüftet mit markanten Temperaturwechseln zwischen Tag und Nacht. Die aktuellen Gebietsweine sind zart und unaufdringlich. Die Ortsweine präsentieren sich herkunfts- und sortentypisch. Gemeinsames Element der Riedenweine ist der Verzicht auf Üppigkeit. Sie sind klar strukturiert, der Boden wird schmeckbar.

mehr
2023 Gelber Muskateller Gamlitz
Weingut Hannes Sabathi
Südsteiermark

Dezent, feingliedrig, florale Noten, Holunderblüten; auch im Geschmack so, dazu freundliche gelbe Frucht, feines Säurerückgrat, elegant.

Weißwein
Gelber Muskateller
€€€
Glassstöpsel

Weingut Hannes Sabathi
Südsteiermark

Hannes Sabathi
8462 Gamlitz
Sernau 48

Seit dem 18. Jahrhundert ist der Kranachberg in Familienbesitz. Diese renommierte Riede ist auch heute noch die wichtigste Lage dieses traditionellen Weingutes. Was einst eine gemischte Landwirtschaft war, hat Hannes Sabathi zu einem Leitbetrieb der Südsteiermark ausgebaut. Seit 2013 ist er Mitglied der angesehenen Winzervereinigung STK. 2023 wurde das neue Betriebsgebäude in Betrieb genommen, dem ein Nachhaltigkeitskonzept mit Photovoltaikanlage und Wärmepumpen zugrunde liegt. Die Untergründe, in denen die Reben wurzeln, sind unterschiedlich, sie reichen von Opok über Sand und Sandstein bis Schotter. Der charismatische Winzer ist bekannt für seine authentischen, erdverbundenen Weine. Sie haben Ecken und Kanten in positivem Sinn und strahlen damit Persönlichkeit aus. Hannes Sabathi ist überzeugt, dass die Qualität und der Charakter von Weinen im Boden steckt. Die heute vorgestellten Weine zeichnen sich durch Feingliedrigkeit, Präzision und Herkunft aus. Ein wenig aus der Reihe tanzt der Sauvignon Blanc Reserve, ein völlig eigenständiger Wein, der im Portfolio als Solist dasteht.

mehr
2024 Grüner Veltliner Kremstal
Weingut Zeger
Kremstal

Kernig und kompakt im Auftritt, betont würzig in Kombination mit Aromen von grünen Äpfeln, Sorte unverkennbar; saftig und fruchtbetont auf dem Gaumen, Säurespiel ohne Aggressivität, Trinkfluss, eine sympathische Prise Gerbstoffe im Finish gibt Struktur.

Weißwein
Grüner Veltliner
Schraubverschluss

Weingut Zeger
Kremstal

Dr. Norbert Zeger
3394 Aggsbach Dorf
Mitterweg 4

Tel. +43 664 9186161
norbert@zeger.net
www.zeger.net

Dr. Norbert Zeger war Notar von Beruf. Aus Freude macht er nun in der Pension Wein, gemeinsam mit seinem Schwiegersohn Daniel Jungmayr. Das Sortiment ist sehr klein, es besteht aus zwei Grünen Veltlinern. „Meine Idealvorstellung von Wein verbinde ich mit Spaß, Geselligkeit und Liebe zur Heimat.“ Die Laufbahn von Norbert Zeger als Weinbauer begann in den Jahren 2004 und 2006, als er zwei kleine Weingärten in Gedersdorf und in Palt kaufte. Die Trauben für den Grünen Veltliner Kremstal DAC kommen von hier. Dem Juristen gefiel das Weinmachen, weshalb er die Gelegenheit ergriff, 2016 ein 1,1 Hektar großes, als Weinbauflur gewidmetes, Grundstück in Aggsbach Dorf zu erwerben. Dieser Weingarten in der Ried Hochfeld, die direkt an der Burgruine Aggstein liegt, gehört gerade nicht mehr zum Weinbaugebiet Wachau. Er liegt am Südufer der Donau, wo sich dieses Anbaugebiet weniger weit nach Westen erstreckt als am nördlichen Donauufer. Schon vor etlichen Jahren übernahm Daniel Jungmayr vom gleichnamigen Weingut in Ebersbrunn die Vinifizierung. Und die ist State of the Art: Nach der Quetschung der Trauben liegen diese etwa vier Stunden auf der Maische, nach schonender Pressung wird im Stahltank bei Kellertemperatur vergoren. Nach Abschluss der Gärung wird der Wein mehrere Monate lang auf der Feinhefe gelagert. Für das kleine Weingut war 2024 ein turbulentes Jahr. In der Ried Hochfeld gab es einen Spätfrost. Diesem Naturereignis fiel ein Großteil der jungen Triebe zum Opfer. Die verbliebenen Trauben erhielten deshalb mehr Nährstoffe, was zur Folge hatte, dass der Grüne Veltliner Ried Hochfeld deutlich kräftiger ausgefallen ist als üblich. In Erinnerung an einen Felssturz zwischen Aggsbach Dorf und Aggstein am 5. Juli 2024 heißt der Grüne Veltliner nun Aggsbacher Felssturz. Dieser Wein muss sich vor den guten Smaragden in keiner Weise verstecken. Dr. Zeger hätte ihn gerne ein wenig schlanker gehabt, aus meiner Sicht aber steht dieser Wein blendend da. Und der Preis ist schlichtweg sensationell. Die Weine kann man im Blockhaus in der Hauptstraße 35 in Aggsbach Dorf an jedem ersten Samstag im Monat von 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr oder nach Vereinbarung verkosten und kaufen.

mehr
2024 Rosalie (ZW\PN)
Weingut Bernhard Ott
Wagram

Lebenslustiger Rosé, mit ruhiger finessenreicher Nase, Ribisel, Stachelbeere, viel Wein, feste Struktur mit leichtem Gerbstoff, stützende Säure, hocheleganter Rosé, dicht mit einer feinen Tannin Struktur.

Roséwein
Cuvée Rot
Schraubverschluss

Weingut Bernhard Ott
Wagram

Bernhard Ot
3483 Feuersbrunn
Neufang 36

Tel. +43 2738 2257
bernhard@ott.at
www.ott.at

Seit der Übernahme des elterlichen Betriebs Anfang der 1990er-Jahre hat Bernhard Ott den Weg des Weinguts mit Innovation, Kreativität und Konsequenz geprägt. Als Pionier in der Wiederbelebung traditioneller Weinbereitungsmethoden und mit seiner kompromisslosen Qualitätsphilosophie beeinflusste er die österreichische Weinszene maßgeblich. Sein Drang nach Eigenständigkeit, gepaart mit Talent und Erfahrung, machte ihn früh zu einer der wichtigsten Persönlichkeiten im heimischen Weinbau. Im Mittelpunkt des Sortiments steht der Grüne Veltliner – eine Sorte, der Bernhard Ott in beeindruckender Vielfalt Ausdruck verleiht. Von Einseitigkeit kann dabei keine Rede sein: Die stilistische Bandbreite innerhalb dieser einen Rebsorte ist größer als bei vielen Betrieben mit einem breiten Sortenspiegel. Ergänzt wird das Angebot durch feine Nebenlinien wie den Rosé Rosalie, einen Riesling sowie die Cuvée Spectrum – ein faszinierender Verschnitt aus Welschriesling, Neuburger, Müller-Thurgau, Traminer, Silvaner, Roter Veltliner und weiteren Sorten. Bereits 2006 stellte das Weingut auf biodynamische Bewirtschaftung um – ein Schritt, der tiefes Vertrauen in die Natur und ihre Prozesse voraussetzt. Kompostierung, Begrünung, sorgfältige Laubarbeit, selektive Handlese sowie eine intensive Pflege der Böden und Reben gehören heute ebenso selbstverständlich zum Alltag wie die Verwendung von biodynamischen Präparaten. Ott ist Mitglied bei respekt-BIODYN, den Österreichischen Traditionsweingütern und Partner der Jeunes Restaurateurs (JRE). Auch im Keller setzt Ott auf Tradition, gepaart mit modernster Technik. Die Trauben werden ausschließlich per Hand gelesen und äußerst schonend verarbeitet – unter anderem mithilfe von vier automatischen Korbpressen der Spitzenklasse, die eine besonders sanfte Pressung ermöglichen. Die Moste werden spontan vergoren oder mit weineigenen Hefen versetzt, reifen lange auf der Hefe und werden nur minimal geschwefelt. Zunehmend kommt dabei der Ausbau in großen, neutralen Holzfässern zum Einsatz, was den Weinen zusätzliche Tiefe und Komplexität verleiht. Das Sortiment reicht vom frischen und animierenden Einstiegswein Am Berg über die elegante Lagen-Cuvée Fass 4 bis hin zur Rieden-Cuvée Der Ott. Besondere Aufmerksamkeit gilt den Einzellagenweinen: Neben dem traditionsreichen Rosenberg wurden über die Jahre Lagen wie Spiegel, Stein (Kamptal), Kirchthal (als JRE-Edition), Gmirk in Gösing sowie der Feuersbrunner Brenner erschlossen und ausgebaut. Im Geiste der Herkunftstreue und des Qualitätsbewusstseins hat Bernhard Ott mit der Gestaltung des neuen Verkostungsraumes ein stilvolles Refugium geschaffen, das Besucher dazu einlädt, die Weine in entspannter, inspirierender Atmosphäre zu erleben. Dabei wird klar: Dieses Weingut lebt seine Philosophie in jedem Detail – im Weinberg, im Keller und im Miteinander.Die nächste Generation steht bereits in den Startlöchern: Sohn Moritz Ott bringt mit einem eigenständigen Blaufränkisch frischen Wind in den Betrieb und zeigt eindrucksvoll, dass die Leidenschaft für Wein und Herkunft in der Familie tief verwurzelt ist. Wer mit Bernhard Ott durch seine Lagen fährt, spürt die Energie des Ortes – und das Funkeln in seinen Augen verrät, dass Herkunft für ihn mehr ist als nur ein Begriff. Sie ist das Fundament seiner Arbeit – und der Ursprung einzigartiger Weine. Besonders beeindruckt haben die fantastischen Lagen-Veltliner aus 2022. Aufgrund ihrer Jugend scheiterten sie bei der Topwein-Verkosgtung ganz knapp, der fünfte Stern liegt ganz nahe.

mehr
2024 Grüner Veltliner Falkenstein
Weingut Kramer
Weinviertel

(Riedencuvée) Schmeichelnde Fruchtaromen, Birne, gelber Apfel, tiefgründig; herbwürzig, kernig, feine Süße, salzig, Terrassenwein.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Weingut Kramer
Weinviertel

Michael Kramer
2162 Falkenstein
Kellergasse 150

Seit über 300 Jahren besteht die Leidenschaft zum Wein im Weingut Kramer aus Falkenstein im Weinviertel. In der 6. Generation werden mittlerweile über 20 Hektar Weingärten, nach dem Prinzip des naturnahen Weinbaus, bewirtschaftet. Die moderne Stilistik des 2019 neu gebauten Weinguts, das mit einigen Teilen aus dem Altbau kombiniert wurde, spiegelt sehr gut das Ziel von Vater Herbert und Sohn Michael Kramer für ihre Weine wider – die möglichst perfekte Mischung aus Tradition und Moderne. Die Gegend rund um Falkenstein bietet beste kleinklimatische und geologische Voraussetzungen für hochqualitative Weine. Bewaldete Hügel halten kalte Winde ab, steile Kalkklippen und heiße Talkessel sorgen für optimale Ausreifung der Trauben. Große Temperaturunterschiede im Herbst verleihen den Weinen ein gutes Säurerückgrat. Die Entwicklung im Weingut ist positiv und schmeckbar. 2024 ist sehr gut gelungen – die Weine sind präzise und anregend. Ich durfte auch einige 2023er nachkosten, die deutlich zugelegt haben und dadurch das Potenzial unterstreichen, das hier vorhanden ist. Begleitet von sehr niedrigen Preisen lohnt sich ein Besuch jederzeit. Weiter so!

mehr
2024 Zweigelt Alte Reben
Weingut Paul Achs
Neusiedlersee

Einschmeichelnd und apart, geht sofort in die Tiefe und präsentiert Weichseln und Zwetschkenröster, hohe Reife bei engmaschiger Textur, harmonisch und fein gezeichnet, schöne Substanz und samtige Tannine, ausdauernd und vielversprechend.

Rotwein
Zweigelt
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Paul Achs
Neusiedlersee

Paul Achs
7122 Gols
Neubaugasse 13

Tel. +43 2173 2367
Fax. -7
office@paul-achs.at
www.paul-achs.at

Die Familiengeschichte dieses Weingutes ist mehr als beachtlich, wird doch von ihr seit dem Jahr 1684 Weinbau betrieben. Der jetzige Betriebsleiter Paul Achs junior hat das Weingut 1990 übernommen und auf 25 Hektar Rebfläche erweitert. Schritt für Schritt hat sich dieser so traditionsreiche Familienbetrieb zu einer der allerbesten Rotwein-Adressen des Landes entwickelt. Bis vor kurzem war er auch Mitglied der 1994 gegründeten Pannobile-Gruppe, die Paul Achs nunmehr verlassen hat. Folgerichtig ist damit der 2022er Pannobile der letzte dieser Spezies, die künftig durch eine herkunftsbezogene Cuvée namens Gols Cuvée Paul Achs ersetzt werden soll. Diese gibt sich sehr dicht und gebündelt und prunkt bereits mit ihrer Frucht nach Brombeeren und Zwetschken, besitzt aber zudem auch jene Spannung, die für die Achs’schen Gewächse charakteristisch ist. Ebenfalls sehr gut gelungen ist heuer der Zweigelt Alte Reben, der bei gebündelter Struktur für diese Rebsorte ungewöhnlich fest und tanninig erscheint. Ein Extralob gebührt auch dem feinporigen und reintönigen Pinot Noir der Reserve-Kategorie, der mit Eleganz und kühlem Understatement aufwartet und auch die dieser Diva unter den Rebsorten immanente Finesse ins Glas zaubert. Noch ein bisschen Flaschenreife benötigt der aus der Golser Spitzenlage Altenberg stammende, vielversprechende Blaufränkische, der viele Facetten bereits andeutet. Weißwein hat seinerzeit im Weingut Paul Achs die führende Rolle gespielt, während man sich in der Gegenwart vor allem mit der Kultivierung der blauen Varietäten befasst. Dennoch gibt es auch einige weiße Golser im aktuellen Sortiment, wobei sich Paul Achs zunehmend auf den Chardonnay in verschiedenen Ausformungen konzentriert, wie auch das heuer präsentierte Trio veranschaulicht. Dabei reicht die Spannweite vom nervigen und unkomplizierten Chardonnay ohne Zusatzbezeichnung über die fleischigen wie ausgewogenen Alten Reben bis zum Topwein aus der Riede Golser Altenberg, der in tiefgründiger Weise das spezielle Muschelkalk-Terroir dieser Lage zum Ausdruck bringt.

mehr
2020 Blanc de Noirs Sekt Reserve Brut (Pinot Noir)
Weingut Giefing
Leithaberg, Rust & Rosalia

Kräftige Perlage, zart blumige Nase nach Himbeeren und Hefegebäck, kühler Hauch, anregend und erfrischend, feingliedrige Art, schlank, dezenter Autolyse-Einfluss, einiger Biss im leicht salzigen Nachhall.

Schaumwein
Pinot Noir (Blauburgunder)
€€€€
Naturkork

Weingut Giefing
Leithaberg, Rust & Rosalia

Claudia Giefing
7071 Rust
Hauptstraße 13

Claudia und Erich Giefing haben bekanntlich schon vor vielen Jahren damit begonnen, ihre zahlreichen Rotwein-Versionen erst nach gehöriger Reifezeit auf den Markt zu bringen. Diese lobenswerte Strategie gilt naturgemäß erst recht für die hochwertigen Gewächse, weshalb Cardinal, Marco Polo & Co. aus dem großen Jahrgang 2021 erst 2026 zur Verfügung stehen werden. Nicht von diesem „Mut zur Lücke“ betroffen ist – abgesehen vom Contessa-Chardonnay – das Segment der Weißweine. Aus dem präsentierten trockenen Trio gefiel erneut vor allem der als Leithaberg DAC laufende Neuburger vom Ruster Kalk, der über die kreidige Terroir-Prägung hinaus nussige Würze und seidige Eleganz ins Glas zaubert. Nur knapp dahinter liegt die Pinot-Cuvée, für deren cremige Mitte vermutlich der Grauburgunder-Anteil verantwortlich ist. Der schäumende Bereich wird durch einen vier Jahre auf der Hefe gereiften 2020er Blanc de Noirs aus Pinot Noir abgedeckt. Ein Volltreffer ist mit dem 2021er Ruster Ausbruch aus Neuburger gelungen, der ein Feuerwerk von Fruchtaromen zündet und trotz beachtlicher Konzentration nie breit oder schwermütig erscheint. Aufgrund der eingangs angeführten Vakanz stehen aus dem roten Repertoire diesmal die „Einstiegsweine“ von der Ried Umriss auf dem Prüfstand. Dabei gefällt speziell der mit dunkler Beerenfrucht ausgestattete Blaufränkische mit seiner klaren Definition und rassigen Ader, der die Ruster Herkunft ebenso authentisch repräsentiert wie der rauchige und energetische, jugendliche St. Laurent. Schließlich gibt es noch einen überaus erfrischenden Syrah-Rosé zu erwähnen, der als sommerlicher Aperitif prädestiniert ist.

mehr
2024 Sauvignon Blanc
Weingut Gesellmann
Mittelburgenland

Betont kräuterwürzig, Anklänge von Johannisbeeren, auch weißbeerige Akzente; saftig, Kräuter und Frucht, angenehme Säure, Substanz.

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€€
Schraubverschluss

Weingut Gesellmann
Mittelburgenland

Albert Gesellmann
7301 Deutschkreutz
Langegasse 65

Das Weingut der Familie Gesellmann kann auf eine jahrhundertealte Geschichte zurückblicken. Im Jahr 1719 findet sich die erste Erwähnung in einer Urkunde. Nicht ganz so alt sind die Reben in den Weingärten, aber manche bringen es auf das nahezu biblische Alter von rund 100 Jahren. „Die regulieren den Ertrag ohne mein Zutun“, erklärt Albert Gesellmann meint ermit Blick auf seine alten Reben. Bei der Vinifizierung der Weißweine hat der Winzer behutsame Umstellungen vorgenommen. Der Sauvignon Blanc beispielsweise gärt nur noch im gebrauchten Holz und durchläuft einen biologischen Säureabbau. Den Chardonnay Ried Steinriegel baut er in Fässern mit dicken Dauben aus, was ihm mehr Strenge verleiht. Bei den Weißweinen sind einige Stunden Mazeration mit Stielen zur Reduktion der sensorischen Üppigkeit üblich. Neu ist die Cuvée Sol, komponiert aus Sauvignon Blanc und Chardonnay, jeweils aus alten Reben. Bei den Rotweinen ist Holzeinsatz selbstverständlich. Es kommen überwiegend Fässer mit 500 Litern Inhalt zum Einsatz, die Eichenaromen sollen sich dem Wein unterordnen, der Wein selbst soll der Hauptdarsteller sein. Ab dem Jahrgang 2021 setzt der Winzer Fässer mit sehr dicken Dauben ein, um den Sauerstoffeintrag zu minimieren. Seit der Ernte 2019 werden die Beeren nicht mehr gequetscht, die Gärung beginnt interzellulär. Das sorge für mehr Ruhe und ausgeglichene Frucht, begründet Albert Gesellmann diesen Schritt. Bei der Vinifikation wird Schwefel extrem sparsam eingesetzt, um den Weinen möglichst viel Freiraum zu lassen. Auch Zeit ist ein wichtiger Faktor. Dem „G“ gönnt der Winzer vier bis fünf Jahre, bevor das Flaggschiff das Haus verlässt. Heuer kommt der Jahrgang 2021 in den Verkauf, es ist die 20. Ausgabe dieses noblen Weines. Sein Dasein verdankt er den ältesten Rebstöcken des Weingutes, er wird aus kleinbeerigen Blaufränkischtrauben und etwas St. Laurent gekeltert und rund 40 Monate in Barriques geschult. Ein weiterer Grund zum Feiern ist die nunmehr 35. Edition der Cuvée Opus Eximium. Die Trauben des Blaufränkisch hochberc stammen aus dem steilsten Filetstück der Ried Hochberg, der Unterboden aus Kalksandstein ist mit einem sehr dünnen Oberboden aus sandigem bis schwerem Lehm bedeckt. Die Reben für den hochberc weiß, ein Gemischer Satz, wurden im Jahr 1959 gepflanzt. Lagenrein wird auch der Pinot Noir ausgebaut, er stammt von der kalkreichen und nach Norden offenen Ried Siglos. Kühle Nächte und ein fast unterbrochen blasender Wind sorgen für Finesse. Die neu gebaute Verarbeitungsstätte inklusive Gärkeller wurde 2019 in Betrieb genommen. Dort gibt es keine Beeren- und Saftpumpen mehr, das erledigt die Schwerkraft in Verbindung mit mechanischen Hebeeinrichtungen. Für den Weißwein wurde eine gekühlte Presse installiert, welche die Mazeration der Trauben über Nacht erlaubt. Der Zeitpunkt der Flaschenfüllung richtet sich streng nach Mondphasen.

mehr
2023 Sauvignon Blanc Leutschach
Weingut Dillinger
Südsteiermark

Freundlich, einladend, zunächst exotischer Touch, mit Luft reife Pfirsiche und Marillen, hauchzarte Kräuterwürze; schließt nahtlos an, mittelgewichtig, feines Säurerückgrat, beschwingt, Trinkfluss.

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€€
Schraubverschluss

Weingut Dillinger
Südsteiermark

Florian Dillinger
8463 Leutschach an der Weinstraße
Pössnitz 81

Der Sabathihof Dillinger liegt etwas abseits der Südsteirischen Weinstraße in ruhiger Lage mit herrlichem Ausblick. Hier kann man wohnen, essen und selbstverständlich den Wein des jungen Winzers Florian Dillinger genießen. Ausgebildet wurde er an der Kaderschmiede des steirischen Winzernachwuchses in Silberberg. So richtig angespornt haben dürfte ihn seine Praxiszeit auf dem Weinhof Scharl im Vulkanland Steiermark. Zur Abrundung absolvierte er den Lehrgang für Weinmanagement in Krems. Florian ist Mitglied der engagierten Jungwinzergruppe „Sieme“. Sein weinbauliches Credo fasst er so zusammen: „Ich stehe für ein modernes, herkunftsbezogenes Konzept zeitgenössischer südsteirischer Weine: Vielfalt in der Konzentration aufs Wesentliche.“ Die Familie besitzt Anteile an der renommierten Riede Pössnitzberg; der Boden besteht aus kalkhaltigem Opok. Ihr höchster Weinberg ist die Monopollage Ried Striegl. Den Untergrund dieser südorientierten Kessellage bildet ein Konglomerat aus Sandstein und Schotter. Mit bis zu 515 Metern ebenfalls hoch gelegen ist die Riede Wolleschnigg. Dort stehen die ältesten Rebstöcke der Dillingers auf Opok. Diese Südlage ist gut durchlüftet mit markanten Temperaturwechseln zwischen Tag und Nacht. Die aktuellen Gebietsweine sind zart und unaufdringlich. Die Ortsweine präsentieren sich herkunfts- und sortentypisch. Gemeinsames Element der Riedenweine ist der Verzicht auf Üppigkeit. Sie sind klar strukturiert, der Boden wird schmeckbar.

mehr
2023 Grauburgunder Gamlitz
Weingut Hannes Sabathi
Südsteiermark

Frischer Eindruck, grünfruchtig à la Karambole, alte Birnensorten; gelbfruchtig, Birnen, Schmelz, gute Substanz, Zitrus und Birnen im langen Finale.

Weißwein
Pinot Gris (Grauburgunder)
€€€
Glassstöpsel

Weingut Hannes Sabathi
Südsteiermark

Hannes Sabathi
8462 Gamlitz
Sernau 48

Seit dem 18. Jahrhundert ist der Kranachberg in Familienbesitz. Diese renommierte Riede ist auch heute noch die wichtigste Lage dieses traditionellen Weingutes. Was einst eine gemischte Landwirtschaft war, hat Hannes Sabathi zu einem Leitbetrieb der Südsteiermark ausgebaut. Seit 2013 ist er Mitglied der angesehenen Winzervereinigung STK. 2023 wurde das neue Betriebsgebäude in Betrieb genommen, dem ein Nachhaltigkeitskonzept mit Photovoltaikanlage und Wärmepumpen zugrunde liegt. Die Untergründe, in denen die Reben wurzeln, sind unterschiedlich, sie reichen von Opok über Sand und Sandstein bis Schotter. Der charismatische Winzer ist bekannt für seine authentischen, erdverbundenen Weine. Sie haben Ecken und Kanten in positivem Sinn und strahlen damit Persönlichkeit aus. Hannes Sabathi ist überzeugt, dass die Qualität und der Charakter von Weinen im Boden steckt. Die heute vorgestellten Weine zeichnen sich durch Feingliedrigkeit, Präzision und Herkunft aus. Ein wenig aus der Reihe tanzt der Sauvignon Blanc Reserve, ein völlig eigenständiger Wein, der im Portfolio als Solist dasteht.

mehr
2024 Grüner Veltliner Am Berg
Weingut Bernhard Ott
Wagram

Ruhiger Auftakt, gelber Apfel, Zitronenverbene, Limettenzesten, dieser Wein zeigt schon eine Reise des Weinguts, der Gaumen widerspiegelt die Nase mit Festigkeit, Eleganz, feine Gerbstoffstruktur, unterlegt von einer stützenden Säure, Löss pur mit viel Charakter.

Weißwein
Grüner Veltliner
Schraubverschluss

Weingut Bernhard Ott
Wagram

Bernhard Ot
3483 Feuersbrunn
Neufang 36

Tel. +43 2738 2257
bernhard@ott.at
www.ott.at

Seit der Übernahme des elterlichen Betriebs Anfang der 1990er-Jahre hat Bernhard Ott den Weg des Weinguts mit Innovation, Kreativität und Konsequenz geprägt. Als Pionier in der Wiederbelebung traditioneller Weinbereitungsmethoden und mit seiner kompromisslosen Qualitätsphilosophie beeinflusste er die österreichische Weinszene maßgeblich. Sein Drang nach Eigenständigkeit, gepaart mit Talent und Erfahrung, machte ihn früh zu einer der wichtigsten Persönlichkeiten im heimischen Weinbau. Im Mittelpunkt des Sortiments steht der Grüne Veltliner – eine Sorte, der Bernhard Ott in beeindruckender Vielfalt Ausdruck verleiht. Von Einseitigkeit kann dabei keine Rede sein: Die stilistische Bandbreite innerhalb dieser einen Rebsorte ist größer als bei vielen Betrieben mit einem breiten Sortenspiegel. Ergänzt wird das Angebot durch feine Nebenlinien wie den Rosé Rosalie, einen Riesling sowie die Cuvée Spectrum – ein faszinierender Verschnitt aus Welschriesling, Neuburger, Müller-Thurgau, Traminer, Silvaner, Roter Veltliner und weiteren Sorten. Bereits 2006 stellte das Weingut auf biodynamische Bewirtschaftung um – ein Schritt, der tiefes Vertrauen in die Natur und ihre Prozesse voraussetzt. Kompostierung, Begrünung, sorgfältige Laubarbeit, selektive Handlese sowie eine intensive Pflege der Böden und Reben gehören heute ebenso selbstverständlich zum Alltag wie die Verwendung von biodynamischen Präparaten. Ott ist Mitglied bei respekt-BIODYN, den Österreichischen Traditionsweingütern und Partner der Jeunes Restaurateurs (JRE). Auch im Keller setzt Ott auf Tradition, gepaart mit modernster Technik. Die Trauben werden ausschließlich per Hand gelesen und äußerst schonend verarbeitet – unter anderem mithilfe von vier automatischen Korbpressen der Spitzenklasse, die eine besonders sanfte Pressung ermöglichen. Die Moste werden spontan vergoren oder mit weineigenen Hefen versetzt, reifen lange auf der Hefe und werden nur minimal geschwefelt. Zunehmend kommt dabei der Ausbau in großen, neutralen Holzfässern zum Einsatz, was den Weinen zusätzliche Tiefe und Komplexität verleiht. Das Sortiment reicht vom frischen und animierenden Einstiegswein Am Berg über die elegante Lagen-Cuvée Fass 4 bis hin zur Rieden-Cuvée Der Ott. Besondere Aufmerksamkeit gilt den Einzellagenweinen: Neben dem traditionsreichen Rosenberg wurden über die Jahre Lagen wie Spiegel, Stein (Kamptal), Kirchthal (als JRE-Edition), Gmirk in Gösing sowie der Feuersbrunner Brenner erschlossen und ausgebaut. Im Geiste der Herkunftstreue und des Qualitätsbewusstseins hat Bernhard Ott mit der Gestaltung des neuen Verkostungsraumes ein stilvolles Refugium geschaffen, das Besucher dazu einlädt, die Weine in entspannter, inspirierender Atmosphäre zu erleben. Dabei wird klar: Dieses Weingut lebt seine Philosophie in jedem Detail – im Weinberg, im Keller und im Miteinander.Die nächste Generation steht bereits in den Startlöchern: Sohn Moritz Ott bringt mit einem eigenständigen Blaufränkisch frischen Wind in den Betrieb und zeigt eindrucksvoll, dass die Leidenschaft für Wein und Herkunft in der Familie tief verwurzelt ist. Wer mit Bernhard Ott durch seine Lagen fährt, spürt die Energie des Ortes – und das Funkeln in seinen Augen verrät, dass Herkunft für ihn mehr ist als nur ein Begriff. Sie ist das Fundament seiner Arbeit – und der Ursprung einzigartiger Weine. Besonders beeindruckt haben die fantastischen Lagen-Veltliner aus 2022. Aufgrund ihrer Jugend scheiterten sie bei der Topwein-Verkosgtung ganz knapp, der fünfte Stern liegt ganz nahe.

mehr
2021 St. Laurent Reserve Ried Schatzberg
Weingut Norbert Bauer
Weinviertel

Schwarze Beeren, dezente Würze, Zwetschken, Schwarzkirschen, nasses Moos, elegant und harmonisch, vollmundig, feine Tannine, hohe Extrakte, charmanter, ausgeprägter Abgang – nach etwas Luft zeigt er seine Stärken!

Rotwein
St. Laurent
€€
Schraubverschluss

Weingut Norbert Bauer
Weinviertel

Norbert Bauer
2053 Jetzelsdorf
180

Gleich am Ortsbeginn von Jetzelsdorf findet man das Weingut von Gisela, Norbert und Willy Bauer – ein Familienbetrieb mit über 300-jähriger Geschichte von 11 Generationen aus Landwirten, Weinbauern und Kaufleuten. Jungwinzer Willy Bauer hatte von Kindesalter an großes Interesse daran, Winzer zu werden. Seine Sandkiste war der Weingarten, seine Schaukel der Traktorsitz, erzählt er voller Stolz. Willy ist ein naturverbundener Mensch, der den Beruf des Winzers liebt und ihn als spannend bezeichnet. Wie recht er doch hat, denkt man an das nicht gerade einfache Jahr 2024 zurück. Momentan arbeitet der Jungwinzer an einem Riesling Reserve vom Altenberg – ein reifer, cremiger Top Riesling soll das werden, ein Geheimtipp des Winzers für die „Weinhandwerkslinie“. Willys Favoriten sind Veltliner Reserve, Alte Reben, Riesling vom Altenberg und Haugsdorfer Freiheit, ein Zweigelt, der schon international Erfolg gebracht hat. Die Erfolge des Weingutes liegen ohnehin vorwiegend auf internationaler Ebene. „Das Weinviertel ist ein schlafender Riese, der noch viel von sich hören lassen wird, denn jede gute Flasche Wein trägt zur Hebung des Images bei“, sagt Willy Bauer, und da ist er mit vollem Engagement dabei.

mehr
2024 Grüner Veltliner Ried Rosenberg
Weingut Kramer
Weinviertel

(35-40 Jahre alte Reben) Birne, gelber Apfel, rauchig, strömt; im Geschmack voller, herbe Frucht, Kräuterwürze, salzig, gute Länge, adstringierend, Potenzial.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Weingut Kramer
Weinviertel

Michael Kramer
2162 Falkenstein
Kellergasse 150

Seit über 300 Jahren besteht die Leidenschaft zum Wein im Weingut Kramer aus Falkenstein im Weinviertel. In der 6. Generation werden mittlerweile über 20 Hektar Weingärten, nach dem Prinzip des naturnahen Weinbaus, bewirtschaftet. Die moderne Stilistik des 2019 neu gebauten Weinguts, das mit einigen Teilen aus dem Altbau kombiniert wurde, spiegelt sehr gut das Ziel von Vater Herbert und Sohn Michael Kramer für ihre Weine wider – die möglichst perfekte Mischung aus Tradition und Moderne. Die Gegend rund um Falkenstein bietet beste kleinklimatische und geologische Voraussetzungen für hochqualitative Weine. Bewaldete Hügel halten kalte Winde ab, steile Kalkklippen und heiße Talkessel sorgen für optimale Ausreifung der Trauben. Große Temperaturunterschiede im Herbst verleihen den Weinen ein gutes Säurerückgrat. Die Entwicklung im Weingut ist positiv und schmeckbar. 2024 ist sehr gut gelungen – die Weine sind präzise und anregend. Ich durfte auch einige 2023er nachkosten, die deutlich zugelegt haben und dadurch das Potenzial unterstreichen, das hier vorhanden ist. Begleitet von sehr niedrigen Preisen lohnt sich ein Besuch jederzeit. Weiter so!

mehr
2022 Chardonnay
Weingut Toni Hartl
Leithaberg, Rust & Rosalia

Anfangs zögerlich, doch dann offenbart sich ein feines tropisches Aroma, Mango, Ananas, Marille, Blütenhonig, gelber Apfel, kompakte Fülle, erdig, viel Boden, salzig, fest strukturiert, geht in die Tiefe und Länge, Zukunft.

Weißwein
Chardonnay
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Toni Hartl
Leithaberg, Rust & Rosalia

Toni Hartl
2440 Reisenberg
Florianigasse 7

„Solange ich für mein Weingut verantwortlich bin, gibt es bei mir keine Maschinenlese“, meint Toni Hartl. Dafür gibt es des öfteren eine Nachtlese. Er bewirtschaftet seine Weingärten biodynamisch nach Demeter. Toni Hartl ist in zwei Weinbaugebieten tätig – in der Thermenregion und am Leithaberg in Purbach. Die Weine gehören zur Elite des Landes. Die verkostete Serie sprengt fast die Wertungsskala. Von den drei Chardonnays stechen Leithaberg 2022 und Ried Thenau 2022 heraus, Letzterer ist überragend. Die Rotweine sind wie von einem anderen Stern. Pinot Noir Goldberg und Reysenperg 2022 sind gleichwertig. Herrlich zu trinken schon jetzt, aber auch in grauer Zukunft ist der 2022 Inkognito. Die beiden Syrah – Thenau 2022 und 2019 Burgbach Monopole sind überaus typisch und überragende Vertreter ihrer Varietät. Die Blaufränkisch – 2022 Ried Rosenberg und 2022 Edelberg – sind fulminante Kreszenzen. Das alles überragt der 2021 Blaufränkisch Eisner – das ist absolute Weltklasse. Hinweisen soll man noch auf die hohe Schaumweinkompetenz von Toni Hartl.

mehr
2024 Chardonnay
Weingut Gesellmann
Mittelburgenland

Frischer Eindruck, kühle Frucht, exotischer Touch, knackige Birnen; saftig, zartes Säurerückgrat, Körper, Trinkfluss.

Weißwein
Chardonnay
€€€
Schraubverschluss

Weingut Gesellmann
Mittelburgenland

Albert Gesellmann
7301 Deutschkreutz
Langegasse 65

Das Weingut der Familie Gesellmann kann auf eine jahrhundertealte Geschichte zurückblicken. Im Jahr 1719 findet sich die erste Erwähnung in einer Urkunde. Nicht ganz so alt sind die Reben in den Weingärten, aber manche bringen es auf das nahezu biblische Alter von rund 100 Jahren. „Die regulieren den Ertrag ohne mein Zutun“, erklärt Albert Gesellmann meint ermit Blick auf seine alten Reben. Bei der Vinifizierung der Weißweine hat der Winzer behutsame Umstellungen vorgenommen. Der Sauvignon Blanc beispielsweise gärt nur noch im gebrauchten Holz und durchläuft einen biologischen Säureabbau. Den Chardonnay Ried Steinriegel baut er in Fässern mit dicken Dauben aus, was ihm mehr Strenge verleiht. Bei den Weißweinen sind einige Stunden Mazeration mit Stielen zur Reduktion der sensorischen Üppigkeit üblich. Neu ist die Cuvée Sol, komponiert aus Sauvignon Blanc und Chardonnay, jeweils aus alten Reben. Bei den Rotweinen ist Holzeinsatz selbstverständlich. Es kommen überwiegend Fässer mit 500 Litern Inhalt zum Einsatz, die Eichenaromen sollen sich dem Wein unterordnen, der Wein selbst soll der Hauptdarsteller sein. Ab dem Jahrgang 2021 setzt der Winzer Fässer mit sehr dicken Dauben ein, um den Sauerstoffeintrag zu minimieren. Seit der Ernte 2019 werden die Beeren nicht mehr gequetscht, die Gärung beginnt interzellulär. Das sorge für mehr Ruhe und ausgeglichene Frucht, begründet Albert Gesellmann diesen Schritt. Bei der Vinifikation wird Schwefel extrem sparsam eingesetzt, um den Weinen möglichst viel Freiraum zu lassen. Auch Zeit ist ein wichtiger Faktor. Dem „G“ gönnt der Winzer vier bis fünf Jahre, bevor das Flaggschiff das Haus verlässt. Heuer kommt der Jahrgang 2021 in den Verkauf, es ist die 20. Ausgabe dieses noblen Weines. Sein Dasein verdankt er den ältesten Rebstöcken des Weingutes, er wird aus kleinbeerigen Blaufränkischtrauben und etwas St. Laurent gekeltert und rund 40 Monate in Barriques geschult. Ein weiterer Grund zum Feiern ist die nunmehr 35. Edition der Cuvée Opus Eximium. Die Trauben des Blaufränkisch hochberc stammen aus dem steilsten Filetstück der Ried Hochberg, der Unterboden aus Kalksandstein ist mit einem sehr dünnen Oberboden aus sandigem bis schwerem Lehm bedeckt. Die Reben für den hochberc weiß, ein Gemischer Satz, wurden im Jahr 1959 gepflanzt. Lagenrein wird auch der Pinot Noir ausgebaut, er stammt von der kalkreichen und nach Norden offenen Ried Siglos. Kühle Nächte und ein fast unterbrochen blasender Wind sorgen für Finesse. Die neu gebaute Verarbeitungsstätte inklusive Gärkeller wurde 2019 in Betrieb genommen. Dort gibt es keine Beeren- und Saftpumpen mehr, das erledigt die Schwerkraft in Verbindung mit mechanischen Hebeeinrichtungen. Für den Weißwein wurde eine gekühlte Presse installiert, welche die Mazeration der Trauben über Nacht erlaubt. Der Zeitpunkt der Flaschenfüllung richtet sich streng nach Mondphasen.

mehr
2023 Grauburgunder Leutschach
Weingut Dillinger
Südsteiermark

Lebendig und zart, knackige rote Birnen, ganz subtil Cerealien und Malz; schließt charakterlich nahtlos an, feinmaschiges Säurenetz, keinerlei Üppigkeit, animierend, frische Frucht im Nachhall. Eigenständig.

Weißwein
Pinot Gris (Grauburgunder)
€€€
Schraubverschluss

Weingut Dillinger
Südsteiermark

Florian Dillinger
8463 Leutschach an der Weinstraße
Pössnitz 81

Der Sabathihof Dillinger liegt etwas abseits der Südsteirischen Weinstraße in ruhiger Lage mit herrlichem Ausblick. Hier kann man wohnen, essen und selbstverständlich den Wein des jungen Winzers Florian Dillinger genießen. Ausgebildet wurde er an der Kaderschmiede des steirischen Winzernachwuchses in Silberberg. So richtig angespornt haben dürfte ihn seine Praxiszeit auf dem Weinhof Scharl im Vulkanland Steiermark. Zur Abrundung absolvierte er den Lehrgang für Weinmanagement in Krems. Florian ist Mitglied der engagierten Jungwinzergruppe „Sieme“. Sein weinbauliches Credo fasst er so zusammen: „Ich stehe für ein modernes, herkunftsbezogenes Konzept zeitgenössischer südsteirischer Weine: Vielfalt in der Konzentration aufs Wesentliche.“ Die Familie besitzt Anteile an der renommierten Riede Pössnitzberg; der Boden besteht aus kalkhaltigem Opok. Ihr höchster Weinberg ist die Monopollage Ried Striegl. Den Untergrund dieser südorientierten Kessellage bildet ein Konglomerat aus Sandstein und Schotter. Mit bis zu 515 Metern ebenfalls hoch gelegen ist die Riede Wolleschnigg. Dort stehen die ältesten Rebstöcke der Dillingers auf Opok. Diese Südlage ist gut durchlüftet mit markanten Temperaturwechseln zwischen Tag und Nacht. Die aktuellen Gebietsweine sind zart und unaufdringlich. Die Ortsweine präsentieren sich herkunfts- und sortentypisch. Gemeinsames Element der Riedenweine ist der Verzicht auf Üppigkeit. Sie sind klar strukturiert, der Boden wird schmeckbar.

mehr
2022 Grauburgunder Ried Jägerberg 1STK
Weingut Hannes Sabathi
Südsteiermark

Präzise, Eiche tritt mit Luft in den Hintergrund, nussig, Graphit, ernsthaft, Schalen von Zitronenbirnen, Mandarinen; aromatisches Dacapo, klar strukturiert, ungewöhnlich frisch und grazil, gute Länge, Trinkfluss.

Weißwein
Pinot Gris (Grauburgunder)
€€€€
Glassstöpsel

Weingut Hannes Sabathi
Südsteiermark

Hannes Sabathi
8462 Gamlitz
Sernau 48

Seit dem 18. Jahrhundert ist der Kranachberg in Familienbesitz. Diese renommierte Riede ist auch heute noch die wichtigste Lage dieses traditionellen Weingutes. Was einst eine gemischte Landwirtschaft war, hat Hannes Sabathi zu einem Leitbetrieb der Südsteiermark ausgebaut. Seit 2013 ist er Mitglied der angesehenen Winzervereinigung STK. 2023 wurde das neue Betriebsgebäude in Betrieb genommen, dem ein Nachhaltigkeitskonzept mit Photovoltaikanlage und Wärmepumpen zugrunde liegt. Die Untergründe, in denen die Reben wurzeln, sind unterschiedlich, sie reichen von Opok über Sand und Sandstein bis Schotter. Der charismatische Winzer ist bekannt für seine authentischen, erdverbundenen Weine. Sie haben Ecken und Kanten in positivem Sinn und strahlen damit Persönlichkeit aus. Hannes Sabathi ist überzeugt, dass die Qualität und der Charakter von Weinen im Boden steckt. Die heute vorgestellten Weine zeichnen sich durch Feingliedrigkeit, Präzision und Herkunft aus. Ein wenig aus der Reihe tanzt der Sauvignon Blanc Reserve, ein völlig eigenständiger Wein, der im Portfolio als Solist dasteht.

mehr
schwacher Jahrgang annehmbarer Jahrgang guter Jahrgang sehr guter Jahrgang ausgezeichneter Jahrgang - nicht bewertet -
Oops, an error occurred! Code: 2025080714370777e0f78f