(RZ: 218 g/l) Gebähtes Brot, schwarze Nüsse, dunkelfruchtig, Weichseln, mit Belüftung rauchig, ölig, betontes Tannin; flüssige Nougatschokolade, eingelegte Kirschen, Holz bestens integriert, hinten Säure und Salzigkeit, mittellang bis lang, saftige rote TBA.
Gerhard Kracher
7142 Illmitz
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Das Weingut Kracher zählt den großen seiner süßen Zunft und ist für Österreichs Weinwirtschaft einer der bedeutendsten Botschafter. Kracher Weine sind in vielen Ecken der Welt zu finden – in den feinsten Restaurants wie auch auf Kreuzfahrtschiffen. Der süße Horizont von Winzer Gerhard Kracher ist dabei weit geöffnet und beinhaltet eine reichhaltige Palette: Da wären einmal die preisgekrönten Trockenbeerenauslesen, die von Kracher immer eine Nummer je nach aufsteigendem Zuckergehalt bekommen. Diese TBA sind entweder im Holzfass ausgebaut, dann sind sie erkennbar als Nouvelle-Vague-Linie, oder sie sind im Stahltank ausgebaut, dann tragen sie „Zwischen den Seen“ auf der Flasche. Die jungen 2019er TBA sind erst seit Kurzem aus Krachers Keller geflossen, aber ab Weingut praktisch schon wieder vergriffen. Am Markt findet man sie natürlich – und mit Glück auch lange, denn vom Reife- und Lagerungspotenzial gehen diese Weine weit über die normale Weißwein- und Rotwein-Vorstellungskraft hinaus. Enorme Spannung und elegante Fruchtfülle zeigt diesmal der Rosenmuskateller No. 7, eine Rebsorte, die Kracher schon lange hat und gefällt, aber die erst seit dem Jahr 2017 als Qualitätsrebsorte zugelassen ist. Besonders hübsch ist auch der Muskat Ottonel TBA No. 2 mit seiner duftigen, schmeichlerischen Sortenprägnanz und straffen Salzigkeit. Kracher-Süßwein-Fans dürfen sich schon aufs neue Nummernspiel freuen: Mit Herbst kommt Krachers neue TBA-Kollektion des Jahrgangs 2020. Sie besteht diesmal aus sechs Nummern. Allen 2020er TBA gemein ist die packende Säurestruktur, die den edelsüßen Weinen innewohnt und sie dadurch enorm trocken erscheinen lässt und damit super trinkvergnüglich macht – obwohl diese Weine Langstreckenläufer sein werden und man sich an diesen TBA Jahrzehnte erfreuen kann. Die zwei Highlights bilden die Aromasorten: die No. 3, die Scheurebe, und die No. 6, der Welschriesling. Zweiterem kennt man die 300 Gramm Restzucker nicht an, weil die Säure und herkunftstypische Salzigkeit bei dieser Nektaressenz für einen enorm straffen Zug sorgen. Aber auch die Grande Cuvée als No. 4 zeigt Extraklasse. Sie ist Gerhard Krachers wichtigster Wein, denn diese TBA wird aus Krachers wichtigsten Sorten geformt, Welschriesling und Chardonnay – und sie ist laut Kracher immer ein „Abbild des Süßwein-Jahrgangs“. Aber Kracher bedeutet viel mehr als nur TBA. Besonders im Beerenauslesebereich hat er mit seiner „Haus-Cuvée“ vom Welschriesling und Chardonnay – das sind die wichtigsten Sorten des Guts – einen Wein, der zu vielen Köstlichkeiten Spaß macht und in seiner Zucker-Säure-Balance und seiner salzig-mineralischen Frische auch solo locker ein, zwei Gläser funktioniert. Wer nur den Süßekitzel sucht, kann bei Kracher getrost zu seinen Spätlesen und Auslesen greifen, die auch preislich viel Gusto machen. Und was bei Kracher jedes Jahr besonders ist: Er zeigt, dass auch Rotweine in Süß fein schmecken. Heuer ist das beispielsweise die Rosé-Spätlese vom Merlot: wenig Alkohol, viel Trinkvergnügen. Aber das trifft praktisch auf alle Sweets von Gerhard Kracher zu.