Weinguide
Ausgabe 2023/24
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2021 Grüner Veltliner Ried Kalvarienberg Reserve
Weingärtnerei Aichinger
Kamptal

Feine gelbfruchtige Nase, Äpfel und Marillen klingen an, feine Kräuterwürze, etwas Kamille, ausgeprägte Fruchtigkeit am Gaumen, Pfirsich, Orange, feiner Honigton, dezent hefig, saftig geprägt, kompakt, guter Körper, feine Zitrusnote im vitalen Säurebogen, gediegen und druckvoll, zugleich ausgesprochen trinkvergnüglich, salzig im animierenden Abgang. NIEDERÖSTERREICH

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingärtnerei Aichinger
Kamptal

Maximilian Aichinger
3562 Schönberg am Kamp
Hauptstraße 15

Seit 2019 führt Maximilian Aichinger den Betrieb in Schönberg am Kamp. Zuvor hatte er eine solide Ausbildung genossen: Nach Absolvierung der Vino-HAK in Krems an der Donau und einem Weinbaupraktikum in Australien studierte er an der Fachhochschule Krems „International Wine Business“ und schloss es mit dem akademischen Grad „Bachelor“ ab. Naturnahe Bewirtschaftung ist gelebte Praxis im Betrieb, der mit dem Gütesiegel „Nachhaltig Austria“ zertifiziert ist. Die Trauben werden hundertprozentig von Hand gelesen. Behutsamkeit ist auch im Keller oberste Maxime: Maximilian Aichinger ist bestrebt, terroirbetonte Wein zu keltern. Eine beachtliche Bandbreite an Sorten profitiert von unterschiedlichen Bodenarten, und zwar vornehmlich Gneis, Sandstein, Kies und Löss. Die erste Geige spielen Grüner Veltliner und Riesling, aber auch mit Weißburgunder aus der mit sehr alten Rebstöcken bestockten Ried Oberalbing vermag das Weingut mit einem komplexen Format zu punkten. Höhepunkt des aktuellen Sortiments ist die als gediegen zu bezeichnende 2021er Grüne Veltliner Ried Kalvarienberg Reserve. In der seit zehn Jahren an Susanne Zimmermann verpachteten Weinstube Aichinger, die sich im Verband der örtlichen Kellergasse befindet, sind sämtliche Aichinger-Weine glasweise erhältlich, alle Gewächse werden dort auch zu Ab-Hof-Preisen verkauft.

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2021 Grüner Veltliner Dechant Alte Reben
Weingut Rabl
Kamptal

Anfangs verkapselt, röstig-würzig, Wiesenkräuter, getrocknete Zitruszesten, Renetten; schmelzig und dicht, sehr reife Frucht, tolle Struktur, Kraft, Tabak im langen Abgang.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingut Rabl
Kamptal

Rudolf Rabl
3550 Langenlois
Weraingraben 10

Das Weingut Rabl ist ein Langenloiser Familienbetrieb mit großer Tradition, in dem schon seit vielen Generationen Weine mit hohen Qualitätsansprüchen gekeltert werden. Bereits 1946 wurden hier die ersten Flaschen von Rudolf Rabls Großvater Karl Pell gefüllt, und in den 1950er-Jahren gab es riedenreine Füllungen vom Käferberg (Grüner Veltliner) und Schenkenbichl (Riesling). Eingedenk dieser Tradition und dem damit verknüpften Wissen und der großen Erfahrung setzte der 1986 in das Weingut eingetretene Rudolf Rabl auf Erweiterung und Modernisierung. Heute zählt der 80-Hektar-Betrieb mit dem klassischen Rabl-Raben als Logo zweifellos zu den Leitbetrieben im Kamptal. Auch Rudi Rabls Kinder zeigen eine Affinität zu Wein bzw. verwandten Feldern: Tochter Johanna ist derzeit in Montreal und arbeitet im Bereich Lebensmitteltechnologie mit Hefen, Sohn Tobias hat 2022 an der HBLA Klosterneuburg maturiert und ist auf Praxis in Südafrika. Das Weingut verfügt über Weingärten in einigen der besten Hanglagen rund um Langenlois. Dazu zählen Schenkenbichl, Käferberg, Steinmassl und Steinhaus – alles Urgesteinsrieden – ebenso wie die Lösslagen Spiegel und Kittmannsberg. Im durchaus umfangreichen Sortiment dominieren natürlich die Sorten Grüner Veltliner und Riesling. Im Keller ist Rudi Rabl ein Verfechter von Spontangärung und langem Maischekontakt.ps

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2021 2021 Riesling Ried Wadenthal
Weingut Mehofer – Neudeggerhof
Wagram

Reifer Pfirsich mit weißem Pfeffer, dicht und verwoben, saftig mit Trinkspaß, perfekter Lesezeitpunkt, in sich ruhender Kraftsportler, der seine Muskeln spielen lässt, aber nie zu kitschig wird, Anklänge von Maracuja, an der Säure etwas Buddhas Hand, ein sehr stimmiger Wein mit Tiefe, Länge und Struktur.

Weißwein
Riesling
€€€
Schraubverschluss

Weingut Mehofer – Neudeggerhof
Wagram

Stephan Mehofer
3471 Neudegg
14

Den Neudeggerhof gibt es seit 1709 – es ist eines der ältesten Weingüter am Wagram. Tradition ist wichtig, aber bei diesem Weingut spürt man den Fortschritt. Seit 30 Jahren biologisch zertifiziert, Weine mit Tiefe, Eleganz und Herkunft – ein Spannungsbogen, der sich über das gesamte Sortiment zieht und niemals nachlässt. Herkunft ist nicht nur eine Floskel, sondern wird in diesem Weingut geatmet und gelebt. Es gibt im Weinkeller ausschließlich Eiche aus Österreich. Die Gebietsweine sind die jüngeren Rebanlagen und werden im Stahltank vergoren. Der Riesling Ried Wadenthal bleibt auch im Stahltank und bekommt dadurch seine Tiefe, Festigkeit und Eleganz. Mit den Rieden Neudegg und vor allem der Ried Wadenthal, die in österreichischer Eiche ausgebaut wird, werden Weine mit Spaß, Trinkfreude und Anspruch vinifiziert. Die Fässer sind 2500 bis 3000 Liter groß, für die Ried Wadenthal kommt ein 1000-Liter-Eichenfass ins Spiel und darf auf der Vollhefe ein Jahr darin verbringen. Dadurch bekommt der Wein seine Tiefe und Länge. Die Ried Neudegg hat den klassischen Lössboden, in der Ried Wadenthal ist neben Löss auch Schotter dabei. Die Stöcke sind zwischen 30 und 40 Jahre alt. Der Pinot Noir vom Löss wird im Stahltank vergoren und ruht in 5 bis15 Jahr alten Barriquefässern. Der spaßige PiWi-Wein Johann zeigt, wie diese Rebsorten Johanniter und Bronner Spaß machen können. Alles in allem zeigt dieses Weingut, wie man mit Herkunft nicht nur ein Marketingtool hat, sondern auch, dass man es lebt und liebt Weine zu machen, die zeigen, wie großartig das Wagram ist.

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2022 Grüner Veltliner Frau Mayer
Bio-Weingut Pollerhof
Weinviertel

Von über 80 Jahre alten Reben, auf Urgesteinsböden gewachsen, reife Frucht, typisch würziges Pfefferl, Ananas, Melonen, Birnen, mineralisch, ausgewogen und gehaltvoll, hochwertiges Aroma – ein Veltliner, wie man ihn gerne hat!

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Bio-Weingut Pollerhof
Weinviertel

Erwin Poller
3743 Röschitz
Winzerstraße 48

Seit über 100 Jahren betreibt die Familie den Pollerhof. Erwin Poller ist die Sensibilität in Person – ungemein feinfühlig mit einer besonderen Sensorik. Er bewirtschaftet seine Weingärten organisch-biologisch. Die Weine sind alle vegan. Nach dem großartigen Jahrgang 2021 lässt sich auch 2022 sehr gut trinken. Zu Beginn unserer gemeinsamen Verkostung überraschte Erwin Poller mit einem Frizzante aus Gelbem Muskateller, den er „Kleinen Onkel“ nennt – ein duftiger Schaumwein mit viel Trinkfreude. Auch der Frührote Veltliner „Apoll“ und der Rote Veltliner „Goassbugl“ überzeugen mit Qualität. Die Grünen Veltliner „Hühnergarten“ und der legendäre „Frau Mayer“ genießen ja bereits Kultstatus. Eine Cuvée aus Sauvignon Blanc und Gelbem Muskateller, genannt „Vom Löss“, ist eine weitere Kuriosität aus Erwin Pollers Keller – der Boden des Weingartens ziert die Flasche anstatt der Etikette –, eine Qualität von ungemeiner Trinkfreude. Ein Sommerwein, wie man ihn gerne hat, ist der Zweigelt Rosé, der Zweigelt 2018 „Himmelreich“ erfreut die Rotweinfreunde einmal mehr. Sein Vorhaben, möglichst viel Natur in die Flaschen zu bringen, gelingt ihm sehr eindrucksvoll.

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2019 Ried Ratschen Blaufränkisch Reserve
Weinbau Weber
Eisenberg

Tiefes Dunkelrot, einnehmende kräftige Nase nach dunklen Beeren, Wald- und Wiesenkräutern, etwas Kreide, Edelhölzer, im Geschmacksbild viel dunkle Frucht, würzig, saftig, überaus feine Mineralik, feingliedrig und kompakt, druckvoll, dicht, seidig-samtige Tannine, vielschichtig, gut strukturiert mit langem, vitalem Säurebogen, trinkvergnüglich, burgundische Anmutung, gediegener Abgang mit dezenter Vanille-Nougat-Note im Finish. BURGENLAND

Rotwein
Blaufränkisch
€€€€
Naturkork

Weinbau Weber
Eisenberg


7474 Deutsch-Schützen
Winzerstraße 23

 

Das von Martina Weber geleitete Weingut wird als Familienbetrieb bewirtschaftet, Vater Alfred Weber ist als Allrounder mit von der Partie. Im Betrieb wurde zuletzt das Sortiment erweitert. Sämtliche Premiumweine werden behutsam in 500-Liter-Gebinden geschult, die Gebietstypizität ist perfekt auf den Punkt gebracht. Der feinziselierte Blaufränkisch Ratschen ist seit dem 2019er-Jahrgang zum Premiumwein aufgewertet. Das Weingut hat zuletzt eine bemerkenswerte Entwicklung durchgemacht.jw

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2021 Rotgipfler Ried Pressweingarten
Freigut Thallern
Thermenregion

Einladender Obstkorb, tropische Frucht; Ananas, Maracuja, gelbe Ringlotte, Stachelbeere, getrocknete Kräuter, Hauch Marzipan, animierende Zitrusnote, zart rauchig, disziplinierter Körper, saftiger Fruchtschmelz, Karamellspur, straff-salzige Limone im Abgang.

Weißwein
Rotgipfler
€€€
Schraubverschluss

Freigut Thallern
Thermenregion

DI Katharina Graner, M.A.
2352 Gumpoldskirchen
Thallern 1

Im Freigut Thallern wird seit 1141 Weinbau betrieben – es ist eines der ältesten Weingüter Österreichs. Die Weingärten befinden sich in den besten Lagen, die von den Vorzügen der klimatischen Bedingungen und der Böden aus Braunerde und Muschelkalk profitieren. Hier entstehen – 
in Partnerschaft mit örtlichen Spitzenbetrieben – 
aus den Trauben Weine mit kühler Aromatik und brillanter Sortentypizität. Hier gedeihen die regionstypischen Sorten Rotgipfler und Zierfandler sowie weiße und rote Burgundersorten besonders gut. Geleitet wird der Betrieb sehr erfolgreich von DI Katharina Graner. Sie ist auch mit der Geschäftsführung der Gebietsvinothek im ehemaligen Presshaus des Freiguts betraut. Dort kann man über 30 Weine glasweise verkosten und man findet mehr als 200 Weine der regionalen Betriebe.

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2022 Hernals Sauvignon Blanc
Weingut Mayer am Pfarrplatz
Wien

Anfangs etwas verkapselt und unruhig, wird jedoch rasch klarer und aussagekräftiger: gelbe Stachelbeeren und rosa Grapefruit, fein liniert und elegant, engmaschig und noch eine Spur kantig, verspielt und extraktsüß, legt diesmal überraschenderweise den Fokus auf hellfruchtige Komponenten, ausdauernd.

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€€
Naturkork

Weingut Mayer am Pfarrplatz
Wien

Gerhard J. Lobner
1190 Wien
Pfarrplatz 2

Gerhard Lobner und sein engagiertes Team haben dem wankelmütigen Weinjahr zum Trotz wieder eine tadellose Palette vorgelegt, die naturgemäß auch davon profitiert, dass die Nussberger Lagenweine ja zum Großteil dem erstklassigen Jahrgang 2021 entstammen. Aber auch so mancher 2022er überrascht mit tadelloser Performance und fällt gegenüber dem Vorjahr keineswegs ab. Dies gilt bereits uneingeschränkt für die beiden Gemischten Sätze des leichteren Bereichs. Während für den „Einstiegswein“ aus verschiedenen Weinbaufluren Jahr für Jahr ein gewisser Hausstil mit Wiedererkennungswert gesucht (und auch gefunden) wird, wird mit dem ausdrucksvollen Nussberger, der von so renommierten Rieden wie Langteufel und Golin stammt, schon ein sehr anspruchsvoller Tropfen realisiert. Von den Lagenweinen gefällt der elegante Preussen mit klarem Fruchtspiel, wird aber diesmal vom ausgesprochen puristischen und feinkörnigen Langteufel sogar noch um einen Tick überflügelt. Die deutlichen Fortschritte, die wir bereits letztes Jahr für die Grünen Veltliner konstatiert haben, hat das aktuelle Trio wieder eindrucksvoll bestätigt, was in besonderem Maß für den mächtigen, dunkelfruchtigen Schenkenberg zutrifft. Ebenfalls sehr stilsicher präsentieren sich schon die 2022er Rieslinge, wobei diesmal der hauchfeine, nuancierte Nussberg hervorsticht, der übrigens zur Gänze von der Ried Ungern stammt. Wie immer eine Bank und ein heißer Kandidat für den Wiener Riesling des Jahres ist der heuer schon frühzeitig harmonische, mit viel Finesse und Rasse aufwartende Weiße Marmor. Nahezu gleichwertig steht ihm freilich der 2021er Preussen-Riesling gegenüber, der nach langer Anlaufphase nunmehr sein Equilibre gefunden hat und zarte Pfirsichfrucht wie Terroir-Feeling verströmt. Bei den Sauvignons überzeugt der Alsegger mit druckvoller Textur und nuancierter Beerenfrucht.

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2019 Pinot Noir vom Löss
Weingut Mehofer – Neudeggerhof
Wagram

Elegante, aber trotzdem saftige Frucht, Herzkirsche, Weichsel, Ribisel, feiner, ausgereifter Gerbstoff, unterlegt mit weißer Schokolade, Tannine und erfrischende Säure in Balance, trinkfreudig mit Anspruch und gewisser Tiefe, aber nie zu verkopft.

Rotwein
Pinot Noir (Blauburgunder)
€€
Schraubverschluss

Weingut Mehofer – Neudeggerhof
Wagram

Stephan Mehofer
3471 Neudegg
14

Den Neudeggerhof gibt es seit 1709 – es ist eines der ältesten Weingüter am Wagram. Tradition ist wichtig, aber bei diesem Weingut spürt man den Fortschritt. Seit 30 Jahren biologisch zertifiziert, Weine mit Tiefe, Eleganz und Herkunft – ein Spannungsbogen, der sich über das gesamte Sortiment zieht und niemals nachlässt. Herkunft ist nicht nur eine Floskel, sondern wird in diesem Weingut geatmet und gelebt. Es gibt im Weinkeller ausschließlich Eiche aus Österreich. Die Gebietsweine sind die jüngeren Rebanlagen und werden im Stahltank vergoren. Der Riesling Ried Wadenthal bleibt auch im Stahltank und bekommt dadurch seine Tiefe, Festigkeit und Eleganz. Mit den Rieden Neudegg und vor allem der Ried Wadenthal, die in österreichischer Eiche ausgebaut wird, werden Weine mit Spaß, Trinkfreude und Anspruch vinifiziert. Die Fässer sind 2500 bis 3000 Liter groß, für die Ried Wadenthal kommt ein 1000-Liter-Eichenfass ins Spiel und darf auf der Vollhefe ein Jahr darin verbringen. Dadurch bekommt der Wein seine Tiefe und Länge. Die Ried Neudegg hat den klassischen Lössboden, in der Ried Wadenthal ist neben Löss auch Schotter dabei. Die Stöcke sind zwischen 30 und 40 Jahre alt. Der Pinot Noir vom Löss wird im Stahltank vergoren und ruht in 5 bis15 Jahr alten Barriquefässern. Der spaßige PiWi-Wein Johann zeigt, wie diese Rebsorten Johanniter und Bronner Spaß machen können. Alles in allem zeigt dieses Weingut, wie man mit Herkunft nicht nur ein Marketingtool hat, sondern auch, dass man es lebt und liebt Weine zu machen, die zeigen, wie großartig das Wagram ist.

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2022 Gelber Traminer
Weingut Gilg
Weinviertel

Betörender Duft kandierter Rosenblätter; dichtes Orangenkonfit, bisschen Ananasgelee, wohlig mundfüllend, extraktreich, Früchtebrot, etwas Dörrobst, kompakt fruchtige Säure ergänzt Fruchtsüße perfekt, elegant-mächtiger Körper, Hibiskusblüten, etwas Pimentwürze, samtiger Schmelz, präzise im lang anhaltenden Nachhall.

Weißwein
Traminer
€€
Schraubverschluss

Weingut Gilg
Weinviertel


2102 Hagenbrunn
Haupstraße 64

Tel. +43 2262 672781
weingut@gilg.at
www.weingut-gilg.at

Das Jahr 2022 war im Gebiet geprägt von Sommerhitze und Trockenheit, gefolgt von einem kühlen und feuchten Herbst. Der Regen im September erforderte genaue Selektion der Trauben und Abstimmung des Lesezeitpunktes. Deshalb präsentieren sich die Weine 2022 besonders sortentypisch und durch den moderaten Alkoholgehalt sowie der eleganten Säure auch sehr trinkfreudig. Zudem gibt die geologische und klimatische Besonderheit der Region, die sogenannte „Flyschzone“, den Weinen die charakteristische Mineralität und Finesse. Aus dem Spitzenjahrgang 2021 überzeugt die Weinviertel DAC Reserve Ried Tagnern. Erstmals gibt es aus diesem Jahrgang auch eine Merlot Reserve. Für 2023 ist die Investition in drei Photovoltaikanlagen geplant, der gesamte Strombedarf von Weingut und Heurigen kann dann selbst produziert werden, ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit.

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2019 Thallern Reserve Rotgipfler
Freigut Thallern
Thermenregion

Kompakt reifer Fruchtschub, Marillenröster, Physaliscreme, karamellisierte Ananas; gelbfruchtig, helle Tabakwürze, wohlig gaumenfüllend, samtiger Schmelz, elegante Kraft, straff stützende Säure, feinkörniges Gerbstoffgerüst, fruchtig-mineralisch, anhaltendes Finale.

Weißwein
Rotgipfler
€€€€
Schraubverschluss

Freigut Thallern
Thermenregion

DI Katharina Graner, M.A.
2352 Gumpoldskirchen
Thallern 1

Im Freigut Thallern wird seit 1141 Weinbau betrieben – es ist eines der ältesten Weingüter Österreichs. Die Weingärten befinden sich in den besten Lagen, die von den Vorzügen der klimatischen Bedingungen und der Böden aus Braunerde und Muschelkalk profitieren. Hier entstehen – 
in Partnerschaft mit örtlichen Spitzenbetrieben – 
aus den Trauben Weine mit kühler Aromatik und brillanter Sortentypizität. Hier gedeihen die regionstypischen Sorten Rotgipfler und Zierfandler sowie weiße und rote Burgundersorten besonders gut. Geleitet wird der Betrieb sehr erfolgreich von DI Katharina Graner. Sie ist auch mit der Geschäftsführung der Gebietsvinothek im ehemaligen Presshaus des Freiguts betraut. Dort kann man über 30 Weine glasweise verkosten und man findet mehr als 200 Weine der regionalen Betriebe.

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2021 Sauvignon Blanc Ried Sulz „Joseph“
Weingut Potzinger
Südsteiermark

Noble Würze, dezente Frucht, feingliedrig; Gewürzbukett, elegante Frucht, zartes Säurerückgrat, Spannung, nie vordergründig, orientalische Gewürze à la Nelken, Piment und Sternanis im langen Nachhall.

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Potzinger
Südsteiermark


8424 Gabersdorf
12

Das Weingut wurde 1860 von Joseph List gegründet, der in Ratsch Weingärten samt zugehörigem Haus kaufte. Heute verfügt Stefan Potzinger sowohl an der Südsteirischen Weinstraße als auch im Sausal über Rieden mit so klingenden Namen wie Sulz, Oberglanzberg, Czamillonberg, Wielitsch Kapelle, Hochsteinriegel Pfarrweingarten, Kittenberg oder Oberburgstall, um nur einige zu nennen. Die Böden sind grundverschieden – Opok und stark kalkhaltige Böden aus urzeitlichen Korallenriffen an der Weinstraße, kristalliner Untergrund wie Schiefer im Sausal. Das bietet ideale Voraussetzungen für abwechslungsreiche Weine mit dem Anspruch auf Terroir. Stefan Potzinger ist ein gelassen arbeitender Winzer, der im Keller so wenig wie möglich eingreift. Die Qualität entstehe draußen in den Weingärten, sagt er. „Gewachsen, nicht gemacht.“ Die aktuellen Weine der Linie „Tradition“ werden ihrer Bezeichnung gerecht, sie wirken ungekünstelt, keiner ist vorlaut. Besonders feingliedrig und fruchtbetont ist der Weißburgunder ausgefallen. Wiederum ein Beispiel für modern interpretierte Tradition ist der Sauvignon Blanc. Die Lagen-Sauvignons bringen die jeweilige Riedencharakteristik klar zum Ausdruck, ob kristalliner Boden im Steinriegel oder Opok im Czamillonberg. Eine Klasse für sich ist der Sauvignon Blanc Ried Sulz „Joseph“, ein ausgesprochen feiner und würzebetonter Wein, der freilich noch einige Zeit an Flaschenreife benötigt, um seine Vorzüge zur Gänze ausspielen zu können.

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2022 Riesling Ried Student Alte Reben
Freigut Thallern
Thermenregion

Einladender Steinobstduft, ziselierte Zitrusnoten, Hauch Exotik; saftiger Weingartenpfirsich, Marillenblüten, Melisse, ananasfruchtige Säure, charmant fruchtsüß, ausgewogen, Mineralspur und bisschen Kräuter im eleganten Finish.

Weißwein
Riesling
€€€€
Schraubverschluss

Freigut Thallern
Thermenregion

DI Katharina Graner, M.A.
2352 Gumpoldskirchen
Thallern 1

Im Freigut Thallern wird seit 1141 Weinbau betrieben – es ist eines der ältesten Weingüter Österreichs. Die Weingärten befinden sich in den besten Lagen, die von den Vorzügen der klimatischen Bedingungen und der Böden aus Braunerde und Muschelkalk profitieren. Hier entstehen – 
in Partnerschaft mit örtlichen Spitzenbetrieben – 
aus den Trauben Weine mit kühler Aromatik und brillanter Sortentypizität. Hier gedeihen die regionstypischen Sorten Rotgipfler und Zierfandler sowie weiße und rote Burgundersorten besonders gut. Geleitet wird der Betrieb sehr erfolgreich von DI Katharina Graner. Sie ist auch mit der Geschäftsführung der Gebietsvinothek im ehemaligen Presshaus des Freiguts betraut. Dort kann man über 30 Weine glasweise verkosten und man findet mehr als 200 Weine der regionalen Betriebe.

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2020 Cuvée Vinea
Weinbau Weber
Eisenberg

(CS/BF/ME) Tiefes dunkles Rubingranat, einnehmende Nase nach dunklen Beeren, Kräutern und Gewürzen, schwarzer Pfeffer, Leder, dezente Vanillenote, ein Hauch Kakao, im Geschmacksbild kühlfruchtig, Brombeere, Heidelbeere, Cassis, würzig, salzig, pfeffrig, saftig geprägt, feingliedrig und engmaschig, stoffig-dicht, durchgehend animierendes Säurespiel, geschmeidige Tannine, gediegen strömend, gute Länge, feine Vanille-Nougat-Note im Finish. ÖSTERREICH

Rotwein
Cuvée Rot
€€€
Naturkork

Weinbau Weber
Eisenberg


7474 Deutsch-Schützen
Winzerstraße 23

 

Das von Martina Weber geleitete Weingut wird als Familienbetrieb bewirtschaftet, Vater Alfred Weber ist als Allrounder mit von der Partie. Im Betrieb wurde zuletzt das Sortiment erweitert. Sämtliche Premiumweine werden behutsam in 500-Liter-Gebinden geschult, die Gebietstypizität ist perfekt auf den Punkt gebracht. Der feinziselierte Blaufränkisch Ratschen ist seit dem 2019er-Jahrgang zum Premiumwein aufgewertet. Das Weingut hat zuletzt eine bemerkenswerte Entwicklung durchgemacht.jw

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2021 Riesling Steinhaus Rote Erde
Weingut Rabl
Kamptal

Würzig, leicht reduktiv, kühl, Kräuternote, etwas Limette, ruhig und unaufgeregt; ungemein saftig, kernig, erfrischend, zart cremig, verlockend, gute Substanz, Biss, lang. Niederösterreich

Weißwein
Riesling
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Rabl
Kamptal

Rudolf Rabl
3550 Langenlois
Weraingraben 10

Das Weingut Rabl ist ein Langenloiser Familienbetrieb mit großer Tradition, in dem schon seit vielen Generationen Weine mit hohen Qualitätsansprüchen gekeltert werden. Bereits 1946 wurden hier die ersten Flaschen von Rudolf Rabls Großvater Karl Pell gefüllt, und in den 1950er-Jahren gab es riedenreine Füllungen vom Käferberg (Grüner Veltliner) und Schenkenbichl (Riesling). Eingedenk dieser Tradition und dem damit verknüpften Wissen und der großen Erfahrung setzte der 1986 in das Weingut eingetretene Rudolf Rabl auf Erweiterung und Modernisierung. Heute zählt der 80-Hektar-Betrieb mit dem klassischen Rabl-Raben als Logo zweifellos zu den Leitbetrieben im Kamptal. Auch Rudi Rabls Kinder zeigen eine Affinität zu Wein bzw. verwandten Feldern: Tochter Johanna ist derzeit in Montreal und arbeitet im Bereich Lebensmitteltechnologie mit Hefen, Sohn Tobias hat 2022 an der HBLA Klosterneuburg maturiert und ist auf Praxis in Südafrika. Das Weingut verfügt über Weingärten in einigen der besten Hanglagen rund um Langenlois. Dazu zählen Schenkenbichl, Käferberg, Steinmassl und Steinhaus – alles Urgesteinsrieden – ebenso wie die Lösslagen Spiegel und Kittmannsberg. Im durchaus umfangreichen Sortiment dominieren natürlich die Sorten Grüner Veltliner und Riesling. Im Keller ist Rudi Rabl ein Verfechter von Spontangärung und langem Maischekontakt.ps

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2012 Sekt Brut nature/zero dosage Markus Altenburger „121“
Weingut Markus Altenburger
Leithaberg, Rust & Rosalia

(10 Jahre Hefelagerung, degorgiert 01/2023, Magnum, traditionelle Flaschengärung) Anhaltendes Mousseux, kleinperlig, helles Orange, Kräuterwürze, Blutorangen, Zitrusgelee, hefige Noten, knochentrocken, ungeschminkt, unglaublich salzig, jodig, eng und druckvoll, dichte Struktur, langatmig. Ein Schaumwein voller Dramatik, Spannkraft, höchst individuell.

Schaumwein
Zweigelt
€€€€€€
Naturkork

Weingut Markus Altenburger
Leithaberg, Rust & Rosalia

Markus Altenburger
7093 Jois
Untere Hauptstraße 62

Spannendere Weine als die von Markus Altenburger wird man schwer finden. Da ist jeder Wein ein Ereignis. Ob Weiß oder Rot – jeder ist ein Unikat. Spiegelt die Böden des Leithabergs – 
egal ob Schiefer oder Kalk – wider. Es gibt hier keine technischen und chemischen Hilfsmittel, um Maische und Saft zur Gärung zu bringen. Keine Bakterien, Enzyme oder Hefen. Die Weingärten des Hauses sind seit 2017 bio-zertifiziert. Wichtigste Rebsorte ist der Blaufränkisch. Seit 2006 wurde keine andere Rotweinsorte mehr gepflanzt. 2021 Chardonnay Ried Jungenberg ist wohl der beste in der Geschichte dieses Weines – faszinierend. Von seltener Vielschichtigkeit präsentiert sich der 2022 Markus Altenburger weiß. Ein wichtiger Wein des Hauses ist der Neuburger – 
aktuell Jahrgang 2022, ausgebaut im Betonei, filigran und tiefgründig zugleich. Aus den jungen Rebstöcken am Gritschenberg kelterte Herr Altenburger den 2021 CRIC – hervorragend. Aus dem schwierigen Jahrgang 2020 gibt es eine kleine Menge Blaufränkisch Gritschenberg – für mich ein genialer Rotwein. Ein gereifter 2013 Blaufränkisch vom Jungenberg, der sich jetzt wunderbar präsentiert. Fantastisch der 2017 Blaufränkisch Markus Altenburger – ein unwiderstehlicher Rotwein, höchste Suchtgefahr, so etwas von filigran und eleganter Kraft, großartig. Das Beste kommt zum Schluss: Markus Altenburger „121“ – Sekt Jahrgang 2012, 10 Jahre Hefelagerung, degorgiert im Jänner 2023, ohne Dosage. Gibt es nur in Magnum, und davon wenige. Also Beeilung, liebe Weinfreunde. Eines behaupte ich aus Überzeugung: Mehr Authentizität, Spannkraft und Individualität ist kaum möglich. Man trinkt hier Weltklasse.

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2011 Traminer Kaltenegg Große Cuvée
Weingut Potzinger
Südsteiermark

(Late Release) Ruhig strömend, Lindenblüten, rieslinghafte Anklänge, mit Luft Rosen, Grapefruits und Kräuter; diese Aromen prägen auch den Geschmack, kalkig, druckvoll, unaufdringliche Süße, im langen Abgang Kräuterwürze, Grapefruitzesten und Bodentöne.

Weißwein
Traminer
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Potzinger
Südsteiermark


8424 Gabersdorf
12

Das Weingut wurde 1860 von Joseph List gegründet, der in Ratsch Weingärten samt zugehörigem Haus kaufte. Heute verfügt Stefan Potzinger sowohl an der Südsteirischen Weinstraße als auch im Sausal über Rieden mit so klingenden Namen wie Sulz, Oberglanzberg, Czamillonberg, Wielitsch Kapelle, Hochsteinriegel Pfarrweingarten, Kittenberg oder Oberburgstall, um nur einige zu nennen. Die Böden sind grundverschieden – Opok und stark kalkhaltige Böden aus urzeitlichen Korallenriffen an der Weinstraße, kristalliner Untergrund wie Schiefer im Sausal. Das bietet ideale Voraussetzungen für abwechslungsreiche Weine mit dem Anspruch auf Terroir. Stefan Potzinger ist ein gelassen arbeitender Winzer, der im Keller so wenig wie möglich eingreift. Die Qualität entstehe draußen in den Weingärten, sagt er. „Gewachsen, nicht gemacht.“ Die aktuellen Weine der Linie „Tradition“ werden ihrer Bezeichnung gerecht, sie wirken ungekünstelt, keiner ist vorlaut. Besonders feingliedrig und fruchtbetont ist der Weißburgunder ausgefallen. Wiederum ein Beispiel für modern interpretierte Tradition ist der Sauvignon Blanc. Die Lagen-Sauvignons bringen die jeweilige Riedencharakteristik klar zum Ausdruck, ob kristalliner Boden im Steinriegel oder Opok im Czamillonberg. Eine Klasse für sich ist der Sauvignon Blanc Ried Sulz „Joseph“, ein ausgesprochen feiner und würzebetonter Wein, der freilich noch einige Zeit an Flaschenreife benötigt, um seine Vorzüge zur Gänze ausspielen zu können.

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2021 Grüner Veltliner Ried Brunndoppel Reserve
Weinkultur Preiß
Traisental

(Konglomerat) Reif, nussig, burgundisch, buntes, reifes Kernobst, ein paar Gewürze Richtung Zimt, Kurkuma; Säure, Substanz, Zuckerrest schon gut verwoben, kalkiger Untergrund hält noch die Hand drauf, braucht viel Luft.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€
Schraubverschluss

Weinkultur Preiß
Traisental

Viktoria Preiß
3134 Theyern
Ringgasse 4

„2022 sind wir in die Bio-Umstellung gegangen, durch die häufigen Regenfälle war der Pflanzenschutz schwierig“, weiß Viktoria Preiß zu berichten. „Als spätes Gebiet konnten wir im schönen Herbst bei durchschnittlicher Menge sehr gute bis teilweise sogar bessere Qualitäten als 2021 einbringen.“ Die Säure ist analytisch ein bisschen niedriger, was durch die steinig-straffe Herkunft gut ausgeglichen wird. Die Weine sind allesamt durch ihre Herkünfte geprägt; diese bringen eine gewisse Strenge, pfeffrige Würze, vor allem natürlich bei den Veltlinern, und sorgen für animierende Spannung, der Geschmackseindruck „steinig“ zieht sich durchs gesamte Sortiment. Der Veltliner-Reigen beginnt mit dem schon einladend süffigen Kammerling. Der Hochschopf wirkt etwas gesetzter als im Vorjahr, zur bunten Obstvielfalt kommen ein paar exotische Einsprengsel. Die Nase vom Rosengarten zeigt viel Sortenflair, am Gaumen hat der Kalk das Sagen. Mit weit gefasstem Aromenbogen empfiehlt sich der Ried Berg als gemütlicher Wein für kräftige Speisen und laue Herbsttage. Mit Zimt, Kurkuma und kleinem Zuckerrest zeigt der Ried Brunndoppel schon Richtung Jahresende, die Sorte spielt hier die Nebenrolle. Mit viel Spaß und Spannung stehen schon die Rieslinge parat. Für kleines Geld zeigt der Kammerling Ausblick auf mehr, der Pletzengraben überzeugt mit gediegener, vielschichtiger Frucht und sympathischem Süße-Säure-Spiel. Mit seinem aromatisch-würzigen Auftritt ist der Muskateller recht nah am Vorjahr. Der elegante, feingliedrige Sauvignon ist dankbar für etwas Zeit im Glas.

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2022 Roter Veltliner Ried Eisenhut
Weingut Nimmervoll
Wagram

Ausgereiftes Aromenspiel, Mandelöl, salzige Erdnuss, Hagebutte, roter Apfel, leichte Gerbstoffstruktur, rosa Pfeffer, lebendige, stützende Säure, wunderschöner Herkunftswein.

Weißwein
Roter Veltliner
€€
Schraubverschluss

Weingut Nimmervoll
Wagram

Claudia & Gregor Nimmervoll
3470 Engelmannsbrunn
Steingassl 30

Wenn man Gregor Nimmervoll zuhört, spürt man seine Verbundenheit zum Wagram, zu seinen Rieden und seinen Weingärten. Zusammen mit seiner Frau Claudia bewirtschaftet er seine Weingärten so naturnah wie möglich. Der Pflanzenschutz ist biologisch, und zur Stärkung und Vitalisierung des Bodens wird Kompost aufgebracht. 2010 wurde ein neuer Weinkeller gebaut, der 2017 weiter ausgebaut wurde. Der Boden in den Weingärten ist eine spannende Mischung an der Ried Eisenhut mit rotem Schotter und sandigem Löss. Hier stehen Roter Veltliner und Traminer. Die Riede Mittersteig bei Gösing besteht aus tiefem Löss, auf dem sich der Weißburgunder wohlfühlt. Der Schafflerberg bei Fels mit seinem kräftigen Lössboden beheimatet alte Grüne-Veltliner-Anlagen. Die kleine Riede Fuxberg mit seinem kühlfeuchten, lehmigen Lössboden bringt hochelegante Weine vom Gelben und Roten Traminer hervor, die dann in Akazienfässern ausgebaut werden. Nur in den besten Jahren werden Weine der Engilmar-Linie auf den Markt gebracht, benannt nach dem keltischen Namen von Engelmannsbrunn, was so viel heißt wie „von den Engeln geliebt“. Nicht nur von den Engeln geliebt, ist dieser Wein atemberaubend und besticht durch Tiefe und Komplexität. Der Riesling wächst auf einer Erhebung im Wagram auf Schotterboden (Wagram Schotter). Alle Rieden werden spontan vergoren, was den Weinen wiederum eine Dimension mehr gibt und diese dadurch noch mehr Profil und Tiefe bekommen.

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2021 Cabernet Sauvignon Reserve
Weingut Alexander Egermann
Neusiedlersee

Cassis und Schoko, Brombeeren, pfeffrige Noten, eine Ahnung von Paprika, Tannin in Hülle und Fülle, griffig, Tabak, kraftvoll, männlich, muskulös, generös, ungemein spannend, ein grandioser Stoff, unglaublich fest, der verschließt sich, das ist ein gutes Zeichen. Stoff für Jahrzehnte. Das ist kein Schmeichler, der gibt nicht auf.

Rotwein
Cabernet Sauvignon
€€€
Naturkork

Weingut Alexander Egermann
Neusiedlersee

Alexander Egermann
7142 Illmitz
Apetlonerstraße 28

Wer ist Alexander Egermann? Ein Weinverrückter. Da wird alles andere untergeordnet. Ein Perfektionist. Ein kompromissloser Arbeiter im Weingarten und Keller. Perfekte Laubarbeit, Traubenreduktion, perfektes Wassermanagement. Die Böden der Lagen sind vielfältig. Sand, Schotter, Schwarzerde – oder die Kombination aller. Auch Lehm findet man hier. Die Weine von Egermann sind spannend, dabei immer von fast spielerischer Intensität. Zu den Weinen – wo beginne ich, wo höre ich auf? Also, ich beginne mit dem 2021 Weißburgunder, welcher ein wunderbarer Wein ist, noch viel zu jung. Das ändert sich ab sofort. Der Chardonnay 2021 zeigt seine Klasse, doch offenbaren wird er diese erst in den nächsten Jahren. Der Zweigelt 2021 ist von unnachahmlicher Trinklust. Ein selten guter Zweigelt. Beim 2019 Zweigelt Reserve Ried Römerstein wird es sehr ernsthaft. Da haben wir es mit einem außergewöhnlichen Rotwein zu tun. Ganz große Klasse. Die beiden Reserveweine vom Merlot und Cabernet Sauvignon – beide 2021 – sind von einer Intensität, die ihresgleichen sucht. Ein noch changierender Merlot, der seinen Weg gehen wird, und ein unglaublich männlicher Cabernet Sauvignon mit enormen Zukunftsperspektiven. Alexander Egermann gilt als großes Winzertalent. Ich meine, er ist schon darüber hinaus – er zählt schon zu den wichtigsten.

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2020 2020 Ruster Ausbruch
Weingut Seiler
Leithaberg, Rust & Rosalia

(SÄ/FU/GM) Sanfter Druck, frische Anmutung, dunkle Blüten, Kräuter, Datteln, Feigen, Anklänge von getrocknete Marillen; breiter Aromenbogen, angenehm dezent im Restzucker, Säure hält das Gegengewicht, beschwingt, fast grazil, super Trinkfluss, Stroh und Feigen klingen lange nach. Burgenland

Weißwein
Cuvée Weiß
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Seiler
Leithaberg, Rust & Rosalia

Georg Seiler
7071 Rust
Conradplatz 10

Georg Seiler ist Biowinzer aus Überzeugung. 2016 hat er mit der Umstellung begonnen, mit dem Jahrgang 2019 wurde das Weingut zertifiziert. Mit der Ausgabe 2020 gab es erstmals einen bio-zertifizierten Ruster Ausbruch. Das Weingut verfügt über Anteile an hervorragenden Rieden in Rust. Penible Laubarbeit sieht der Winzer als essenziell für gesunde Trauben. „Als traditioneller Familienbetrieb versuchen wir, nicht jedem Trend zu folgen. Wir wollen authentische Weine produzieren.“ Die Rotweine und die kräftigen Weißweine werden überwiegend im großen Holzfass ausgebaut, die leichten Weißweine im Stahltank. Darüber hinaus widmet sich Georg Seiler mit Leidenschaft edelsüßen Weinen. Auch der lange Zeit vom Aussterben bedrohte Furmint wird in Ehren gehalten. Viktor Seiler, der Großvater von Georg, hat ihn 1951 ausgepflanzt, als andere die alten Bestände rodeten. Der Untergrund der dauerbegrünten Rieden ist abwechslungsreich, von extrem kalkhaltigen Standorten wie in der Ried Oberer Wald bis zu Böden kristallinen Ursprungs wie in der Ried Geyer, wo sich der Furmint besonders wohlfühlt, oder Rieglband, wo der Chardonnay des Hauses herkommt. Dass sich die Ried Oberer Wald hervorragend für Blaufränkisch eignet, ist längst kein Geheimnis mehr. Die trockenen Weißweine der aktuellen Serie sind kernig und kräftig. Die Spätlese vom Traminer ist dank ihres unaufdringlichen Restzuckers trinkanimierend. Die Rotweine wirken völlig ungekünstelt, der Verzicht auf schmeckbares Holz passt gut zu diesem Stil. Primus unter den Rotweinen ist heuer der ausgesprochen animierende Merlot. Selten ist ein Ruster Ausbruch so zugänglich und zum Trinken einladend wie Seilers Ausgabe 2020.

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2022 Weißburgunder Ried Kittenberg
Weingut Potzinger
Südsteiermark

Kühl, konturiert, bodenstämmige Würze, Steinobst, nussig; schließt nahtlos an, einige Substanz, lebendig, Schiefer kommt durch, beachtliche Präzision, Terroir.

Weißwein
Pinot Blanc (Weißburgunder)
€€€
Schraubverschluss

Weingut Potzinger
Südsteiermark


8424 Gabersdorf
12

Das Weingut wurde 1860 von Joseph List gegründet, der in Ratsch Weingärten samt zugehörigem Haus kaufte. Heute verfügt Stefan Potzinger sowohl an der Südsteirischen Weinstraße als auch im Sausal über Rieden mit so klingenden Namen wie Sulz, Oberglanzberg, Czamillonberg, Wielitsch Kapelle, Hochsteinriegel Pfarrweingarten, Kittenberg oder Oberburgstall, um nur einige zu nennen. Die Böden sind grundverschieden – Opok und stark kalkhaltige Böden aus urzeitlichen Korallenriffen an der Weinstraße, kristalliner Untergrund wie Schiefer im Sausal. Das bietet ideale Voraussetzungen für abwechslungsreiche Weine mit dem Anspruch auf Terroir. Stefan Potzinger ist ein gelassen arbeitender Winzer, der im Keller so wenig wie möglich eingreift. Die Qualität entstehe draußen in den Weingärten, sagt er. „Gewachsen, nicht gemacht.“ Die aktuellen Weine der Linie „Tradition“ werden ihrer Bezeichnung gerecht, sie wirken ungekünstelt, keiner ist vorlaut. Besonders feingliedrig und fruchtbetont ist der Weißburgunder ausgefallen. Wiederum ein Beispiel für modern interpretierte Tradition ist der Sauvignon Blanc. Die Lagen-Sauvignons bringen die jeweilige Riedencharakteristik klar zum Ausdruck, ob kristalliner Boden im Steinriegel oder Opok im Czamillonberg. Eine Klasse für sich ist der Sauvignon Blanc Ried Sulz „Joseph“, ein ausgesprochen feiner und würzebetonter Wein, der freilich noch einige Zeit an Flaschenreife benötigt, um seine Vorzüge zur Gänze ausspielen zu können.

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2021 Grüner Veltliner Ried Setzberg Smaragd
Weingut Roman Gritsch
Wachau

Vollreife Fruchtaromatik, viel saftige und vielschichtige Gelbfrucht, reifer Apfel, Quitte, Pfirsichanklänge, etwas Exotik à la Ananas, geschmeidige Mitte mit straffer Säurestruktur, stoffige Tendenz, gut eingebundene Trockenkräuterwürze, viel Biss, sehr animierend, lang anhaltend, viel Potenzial, toll.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingut Roman Gritsch
Wachau

Roman Gritsch
3620 Spitz
Radlbach 11

Das Familienweingut Roman Gritsch thront erhaben am östlichsten Ausläufer der Ried Setzberg, von wo sich ein überwältigender Ausblick auf die Spitzer Weingärten bis zur Ruine Hinterhaus eröffnet. Bewirtschaftet wird das Weingut als reiner Familienbetrieb, dem ein ausgezeichneter wie beliebter Heuriger samt Gästezimmern angeschlossen ist. Die Ried Setzberg ist quasi der Hausberg der Familie Gritsch, besonders für den Grünen Veltliner, der in der Federspiel-Kategorie saftig mit fein ziselierter Struktur viel Trinkanimo bereitet. Aus dieser Lage glänzt heuer in der Smaragd-Kategorie der Veltliner vom Jahrgang 2021 durch eine herrliche, fruchtaromatische Zugänglichkeit, der aufgrund seiner Dichte samt den beeindruckenden Extraktwerten zu einem Vin de Garde heranreifen wird. Nicht unähnlich in der fein ziselierten Stilistik zeigt sich aus derselben Riede der Riesling Federspiel, der durch klare Struktur, Fruchtfinesse und der so typischen kühlen Frische begeistert. Die Riesling Smaragd-Variante besticht durch ein feines Fruchtspiel, das durch viel Dichte und kühle Balance heuer zu einem der feinsten Weine des Hauses zu zählen ist. Aus der aktuellen Riesling-Serie dürfte der Tausendeimerberg Smaragd punkto Zukunftspotenzial die Nase etwas vorne haben: Beeindruckend zeigt sich die mineralisch unterlegte Marillen-Pfirsich-Melange, die mit viel Dichte und Fruchtcharme förmlich strahlt. Das auf die Wachauer Traditionssorten fokussierte Portefeuille von Roman Gritsch wird durch die Komplementärsorten Weißburgunder und Muskateller vollendet. Besonders harmonisch und sortentypisch präsentiert sich der Weißburgunder Smaragd, der in klarer Struktur mit viel Frische und runden Nuancen sich als idealer Speisenbegleiter anbietet.

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2021 Roter Veltliner Engilmar
Weingut Nimmervoll
Wagram

Von Beginn an faszinierend, konfierte Ringlotte, Wiesenblumen, Verbene, saftig und verwoben, im Nachhall leichte Süße, weiße Blüten, weiße Schokolade, betörende Länge und Vielschichtigkeit.

Weißwein
Roter Veltliner
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Nimmervoll
Wagram

Claudia & Gregor Nimmervoll
3470 Engelmannsbrunn
Steingassl 30

Wenn man Gregor Nimmervoll zuhört, spürt man seine Verbundenheit zum Wagram, zu seinen Rieden und seinen Weingärten. Zusammen mit seiner Frau Claudia bewirtschaftet er seine Weingärten so naturnah wie möglich. Der Pflanzenschutz ist biologisch, und zur Stärkung und Vitalisierung des Bodens wird Kompost aufgebracht. 2010 wurde ein neuer Weinkeller gebaut, der 2017 weiter ausgebaut wurde. Der Boden in den Weingärten ist eine spannende Mischung an der Ried Eisenhut mit rotem Schotter und sandigem Löss. Hier stehen Roter Veltliner und Traminer. Die Riede Mittersteig bei Gösing besteht aus tiefem Löss, auf dem sich der Weißburgunder wohlfühlt. Der Schafflerberg bei Fels mit seinem kräftigen Lössboden beheimatet alte Grüne-Veltliner-Anlagen. Die kleine Riede Fuxberg mit seinem kühlfeuchten, lehmigen Lössboden bringt hochelegante Weine vom Gelben und Roten Traminer hervor, die dann in Akazienfässern ausgebaut werden. Nur in den besten Jahren werden Weine der Engilmar-Linie auf den Markt gebracht, benannt nach dem keltischen Namen von Engelmannsbrunn, was so viel heißt wie „von den Engeln geliebt“. Nicht nur von den Engeln geliebt, ist dieser Wein atemberaubend und besticht durch Tiefe und Komplexität. Der Riesling wächst auf einer Erhebung im Wagram auf Schotterboden (Wagram Schotter). Alle Rieden werden spontan vergoren, was den Weinen wiederum eine Dimension mehr gibt und diese dadurch noch mehr Profil und Tiefe bekommen.

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2022 Grüner Veltliner Ried Heiligenberg
Weingut Wine by S. Pratsch
Weinviertel

Kühles Kernobst, Pfirsich, Kräuterwürze; Ringlotte, schmelzig-fruchtig, kandierte Grapefruitzeste, feinkörnige Gerbstoffe, vital, zart salzig im Nachhall.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingut Wine by S. Pratsch
Weinviertel

Stefan Pratsch
2223 Hohenruppersdorf
Milchhausstraße 5

Das Weingut Stefan Pratsch in Hohenruppersdorf hat seinen Ursprung in der Vereinigung zweier alter, ortsansässiger Weinbaufamilien. Bereits vor 25 Jahren war Vater Willi Pratsch überzeugt, dass der naturnahe Weinbau der richtige Weg ist, so war er einer der Ersten, die im Weinviertel mit Bio-Weinbau begonnen haben. Diese Leidenschaft und Philosophie übertrug sich wie von selbst auf den jungen Kellermeister Stefan Pratsch. Wie sich heute zeigt, war die Umstellung auf biologisches Wirtschaften ein wichtiger Schritt auf dem Weg in eine erfolgreiche Weinzukunft. Stefan Pratsch erkannte den hohen Stellenwert des Bodens als Lebensraum für Fauna und Flora. Der von ihm gefühlvoll behandelte lebendige Boden überträgt dadurch seine positive Energie in die reifenden Trauben.

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2022 Riesling Ried Pletzengraben
Weinkultur Preiß
Traisental

Sehr gediegene, vielschichtige Steinobstfrucht, frische Pfirsiche, getrocknete Marillen, bisschen röstig, zart pfeffrig, ein paar Rosenblätter; Zuckerrest treibt viel Frucht über den Gaumen, guter Zug, fester, kalkiger Belag sorgt für trockenen Ausklang, Säure passt, schon recht gute Länge, spannend. Niederösterreich

Weißwein
Riesling
€€€
Schraubverschluss

Weinkultur Preiß
Traisental

Viktoria Preiß
3134 Theyern
Ringgasse 4

„2022 sind wir in die Bio-Umstellung gegangen, durch die häufigen Regenfälle war der Pflanzenschutz schwierig“, weiß Viktoria Preiß zu berichten. „Als spätes Gebiet konnten wir im schönen Herbst bei durchschnittlicher Menge sehr gute bis teilweise sogar bessere Qualitäten als 2021 einbringen.“ Die Säure ist analytisch ein bisschen niedriger, was durch die steinig-straffe Herkunft gut ausgeglichen wird. Die Weine sind allesamt durch ihre Herkünfte geprägt; diese bringen eine gewisse Strenge, pfeffrige Würze, vor allem natürlich bei den Veltlinern, und sorgen für animierende Spannung, der Geschmackseindruck „steinig“ zieht sich durchs gesamte Sortiment. Der Veltliner-Reigen beginnt mit dem schon einladend süffigen Kammerling. Der Hochschopf wirkt etwas gesetzter als im Vorjahr, zur bunten Obstvielfalt kommen ein paar exotische Einsprengsel. Die Nase vom Rosengarten zeigt viel Sortenflair, am Gaumen hat der Kalk das Sagen. Mit weit gefasstem Aromenbogen empfiehlt sich der Ried Berg als gemütlicher Wein für kräftige Speisen und laue Herbsttage. Mit Zimt, Kurkuma und kleinem Zuckerrest zeigt der Ried Brunndoppel schon Richtung Jahresende, die Sorte spielt hier die Nebenrolle. Mit viel Spaß und Spannung stehen schon die Rieslinge parat. Für kleines Geld zeigt der Kammerling Ausblick auf mehr, der Pletzengraben überzeugt mit gediegener, vielschichtiger Frucht und sympathischem Süße-Säure-Spiel. Mit seinem aromatisch-würzigen Auftritt ist der Muskateller recht nah am Vorjahr. Der elegante, feingliedrige Sauvignon ist dankbar für etwas Zeit im Glas.

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2021 Ried Rosengartl Grüner Veltliner
Weingut Allram
Kamptal

Kernobst, Honigmelone, Birne, Tabak, Nüsse in Honig; recht straffe, trotzdem fruchtdurchflutete Erscheinung, etwas Gerbstoff, langsam kommt Fruchtsüße, Bananenmark, zarte Vanillenoten, gute Länge, ruhiger Wein.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Naturkork

Weingut Allram
Kamptal

Lorenz Haas
3491 Straß im Straßertale
Herrengasse 3

Tel. +43 2735 2232
Fax. -3
weingut@allram.at
www.allram.at

„2022 war ein Jahr für Winzer“, fasst Lorenz Haas den Jahrgang knapp zusammen, bevor er dann doch ein bisschen weiter ausholt. "„Wir sind grad im letzten Jahr der Umstellung auf biologische Landwirtschaft, und da war vor allem der hohe Infektionsdruck sehr herausfordernd. In der Biolandwirtschaft stehen uns da nur Kontaktmittel zur Verfügung, und die werden beim nächsten Regen großteils wieder abgewaschen. Wir haben aber alles richtig erwischt und in Folge ist, bei niedrigerem Ertrag, alles sauber geblieben.“ Der Veltliner Strass präsentiert sich als gemütlicher Klassiker. In der Ried Hasel haben die Reben vom „Löss als Wasserreservoir“ profitiert, und die Alten Reben bringen wieder recht viel Wein bei moderatem Alkohol ins Glas. Die jüngsten Reben des Betriebs stehen in der Ried Rosengartl auf reinem Löss. Wie bei den Lagen üblich, wurde dezent mit großem Holz gearbeitet, die straffe Erscheinung lässt langsam Fruchtsüße durchscheinen, wobei für Lorenz die Frucht in seinen Weinen nie die Hauptrolle spielt. Der Renner eröffnet mit vielfältigem, wenn auch ruhigem Fruchtangebot, fast zischige Säure schaufelt noch mehr davon auf den Gaumen, auf etwas Gerbstoff und viel Terroir gräbt sich der Wein dann fest, braucht Beachtung und vor allem Zeit. Deutlicher, dabei einfühlsamer Holzeinsatz kennzeichnet den Gaisberg, spannungsgeladen mit viel Herkunft legt der Wein lange an der Luft zu. Riesling- oder Veltlinerjahr? „Ich bin sehr happy mit den Rieslingen“, meint Lorenz Haas strahlend. Man kann es am Ortswein nachvollziehen, doch mehr vom neuen Riesling gibt es aktuell noch nicht zu verkosten. Riesling Gaisberg ist überraschend würzig. „Der Gaisberg ist immer mit Würze und Kräutern unterlegt“, bestätigt Lorenz. Er geht streng zur Sache, Spannung ist das durchgehende Thema, der kleine Zuckerrest wird von jahrgangstypischer Säure pariert. Das eilt nicht mit dem Konsum. Noch mehr Zeit kann man sich beim Heiligenstein lassen. Er beginnt ganz ruhig, souverän, verwöhnt Nase und Gaumen mit einer Fülle an Aromen und zieht sich schließlich mit dem Ausdruck großer Substanz in seine steinige Herkunft zurück. Wer Weißburgunder schätzt, bekommt Papageno, auf diesen Wein ist Verlass, er tritt immer mit großem Trinkvergnügen und viel Ahnung von Jahrgang und Terroir auf. Vom reinen Schiefer kommt der Chardonnay, ein feinsinniger, leichtfüßiger Wein, sommerlich, mediterran, der lange mit neuen Facetten erfreut. Beim bestens eingeführten Grauburgunder wurde über die Jahre ein Generationswechsel vollzogen, mit viel Respekt vor dem Schaffen von Vater Erich und „großer Akzeptanz der Fangemeinde“. Der Wein wurde schlanker, trockener, verspielter mit weniger Holz. Unterhalb vom Chardonnay steht der Muskateller in den Steinterrassen. Leise und mit wohlgesetztem Ausdruck erzählt er von seiner Herkunft, lässt hie und da den Charme der Sorte aufblitzen. Ein feiner, in sich versunkener Wein, der Zuwendung braucht, ein Gegenentwurf zu allem, was laut, hektisch und wichtig erscheint. In diese Richtung ist auch der St. Laurent gedacht. Die Maische wird in offenen Gärständern händisch untergetaucht, Säureabbau läuft in gebrauchten französischen Barriques mit Medium-Toasting ab, dann wird der Wein die nächsten zwei Jahre nicht mehr angefasst, einmal gezogen und unfiltriert gefüllt.

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2022 Grüner Veltliner Ried Steinberg Reserve
Weingut Wine by S. Pratsch
Weinviertel

Komplex, Apfel, Biskuit, helles Malz, Haselnuss, reife Agrumen; Quitte, Melone, etwas Feige, Hauch Ananas in kompakter Säure, zart rauchig, vornehme Holzwürze, kraftvoll, steiniges Echo.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingut Wine by S. Pratsch
Weinviertel

Stefan Pratsch
2223 Hohenruppersdorf
Milchhausstraße 5

Das Weingut Stefan Pratsch in Hohenruppersdorf hat seinen Ursprung in der Vereinigung zweier alter, ortsansässiger Weinbaufamilien. Bereits vor 25 Jahren war Vater Willi Pratsch überzeugt, dass der naturnahe Weinbau der richtige Weg ist, so war er einer der Ersten, die im Weinviertel mit Bio-Weinbau begonnen haben. Diese Leidenschaft und Philosophie übertrug sich wie von selbst auf den jungen Kellermeister Stefan Pratsch. Wie sich heute zeigt, war die Umstellung auf biologisches Wirtschaften ein wichtiger Schritt auf dem Weg in eine erfolgreiche Weinzukunft. Stefan Pratsch erkannte den hohen Stellenwert des Bodens als Lebensraum für Fauna und Flora. Der von ihm gefühlvoll behandelte lebendige Boden überträgt dadurch seine positive Energie in die reifenden Trauben.

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2019 Blaufränkisch Ried Glawarinza
Familienweingut Braunstein
Leithaberg, Rust & Rosalia

Rotbeerig, Ribisel, rauchig, würzig, dunkel getönt, Blutorangen, Zwetschken, Lakritz, Weichseln, festes Tannin, präzise, kreidige Noten, dicht, vielschichtig, spannend, intensiv, voller Leben, voller Strahlkraft, dabei immer mit Eleganz. Fulminanter Blaufränkisch.

Rotwein
Blaufränkisch
€€€€
Naturkork

Familienweingut Braunstein
Leithaberg, Rust & Rosalia

Birgit Braunstein
7083 Purbach
Hauptgasse 16

Es summt und brummt in den Weingärten von Birgit Braunstein. Biodynamische Bewirtschaftung seit 2009 – seit 2015 Demeter zertifiziert. Die Weine sind ungeheuer spannend und bekömmlich, von seltener Salzigkeit. Das Wechselspiel der Böden – Kalk und Schiefer – verleiht den Weinen eine unwiderstehliche Vitalität. Sind immer Boden pur. Diese verstehen auch zu reifen, wie die Verkostung eines 2006 Chardonnay Guttenberg beweist. Der steht prächtig da. Auch der 1996 Oxhoft präsentiert sich blendend – erinnert an einen gereiften Bordeaux. Auch der 2012 Pinot Noir Reserve ist von feingliedriger Eleganz und noch lange nicht am Ende. Diesen Wein gibt es sogar noch im Angebot von Frau Braunstein. Dass hier nur spontan vergoren wird, keine Enzyme verwendet werden und man den Weinen jede Menge Zeit gewährt, ist bei Birgit Braunstein Normalität. Das große Vorbild von Birgit Braunstein sind wohl die Kelten, welche in grauer Vorzeit hier ansässig waren und in ihrer Naturverbundenheit bis heute die Winzerin esoterisch beeinflussen – im besten Sinne positiv. Das Logo der Flaschenausstattung ist übrigens ein keltisches Glückssymbol. Zu sagen wäre noch, dass die Weine in diesem Weingut von unverwechselbarer Intensität sind und jeder für sich enormen Charakter ausstrahlt. Ich habe keinen Favoriten. Es sind durchwegs wertvolle Kleinodien mit einer philosophischen Faszination.

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2021 Thallern Reserve
Freigut Thallern
Thermenregion

(CS/ME) Dunkler Beerenmix, balsamische Noten, dicht und saftig, pikante Säure roter Johannisbeeren; Cassisnote, Brombeere, feiner Fruchtschmelz, straffe schokoladige Tannine, vitaler Körper, hochelegant, Preiselbeerkonfit, zart rauchig, Peperonatawürze, Weichseln im delikaten Abgang. ÖSTERREICH

Rotwein
Cuvée Rot
€€€
Schraubverschluss

Freigut Thallern
Thermenregion

DI Katharina Graner, M.A.
2352 Gumpoldskirchen
Thallern 1

Im Freigut Thallern wird seit 1141 Weinbau betrieben – es ist eines der ältesten Weingüter Österreichs. Die Weingärten befinden sich in den besten Lagen, die von den Vorzügen der klimatischen Bedingungen und der Böden aus Braunerde und Muschelkalk profitieren. Hier entstehen – 
in Partnerschaft mit örtlichen Spitzenbetrieben – 
aus den Trauben Weine mit kühler Aromatik und brillanter Sortentypizität. Hier gedeihen die regionstypischen Sorten Rotgipfler und Zierfandler sowie weiße und rote Burgundersorten besonders gut. Geleitet wird der Betrieb sehr erfolgreich von DI Katharina Graner. Sie ist auch mit der Geschäftsführung der Gebietsvinothek im ehemaligen Presshaus des Freiguts betraut. Dort kann man über 30 Weine glasweise verkosten und man findet mehr als 200 Weine der regionalen Betriebe.

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2022 Riesling Ried Setzberg Smaragd
Weingut Roman Gritsch
Wachau

Vollreife Steinobstaromatik, Weingartenpfirsich, etwas Ananas, saftig, anhaltende Dichte, stoffig mit fleischiger Mitte, Hauch von Limette, viel Extrakt, viel Säuregrip, juvenil, lang im Finish, Potenzial.

Weißwein
Riesling
€€€
Schraubverschluss

Weingut Roman Gritsch
Wachau

Roman Gritsch
3620 Spitz
Radlbach 11

Das Familienweingut Roman Gritsch thront erhaben am östlichsten Ausläufer der Ried Setzberg, von wo sich ein überwältigender Ausblick auf die Spitzer Weingärten bis zur Ruine Hinterhaus eröffnet. Bewirtschaftet wird das Weingut als reiner Familienbetrieb, dem ein ausgezeichneter wie beliebter Heuriger samt Gästezimmern angeschlossen ist. Die Ried Setzberg ist quasi der Hausberg der Familie Gritsch, besonders für den Grünen Veltliner, der in der Federspiel-Kategorie saftig mit fein ziselierter Struktur viel Trinkanimo bereitet. Aus dieser Lage glänzt heuer in der Smaragd-Kategorie der Veltliner vom Jahrgang 2021 durch eine herrliche, fruchtaromatische Zugänglichkeit, der aufgrund seiner Dichte samt den beeindruckenden Extraktwerten zu einem Vin de Garde heranreifen wird. Nicht unähnlich in der fein ziselierten Stilistik zeigt sich aus derselben Riede der Riesling Federspiel, der durch klare Struktur, Fruchtfinesse und der so typischen kühlen Frische begeistert. Die Riesling Smaragd-Variante besticht durch ein feines Fruchtspiel, das durch viel Dichte und kühle Balance heuer zu einem der feinsten Weine des Hauses zu zählen ist. Aus der aktuellen Riesling-Serie dürfte der Tausendeimerberg Smaragd punkto Zukunftspotenzial die Nase etwas vorne haben: Beeindruckend zeigt sich die mineralisch unterlegte Marillen-Pfirsich-Melange, die mit viel Dichte und Fruchtcharme förmlich strahlt. Das auf die Wachauer Traditionssorten fokussierte Portefeuille von Roman Gritsch wird durch die Komplementärsorten Weißburgunder und Muskateller vollendet. Besonders harmonisch und sortentypisch präsentiert sich der Weißburgunder Smaragd, der in klarer Struktur mit viel Frische und runden Nuancen sich als idealer Speisenbegleiter anbietet.

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2021 Ried Renner 1ÖTW Grüner Veltliner
Weingut Allram
Kamptal

Ein wenig Holz, zart honigduftig, auch minzig-kühle Facetten, dichte, konzentrierte Kernobstfrucht, Richtung Apfelstrudel, ansonsten eher verhalten; geht ruhig und sehr mineralisch weiter, kesse Säure, im Finish noch etwas verkapselt.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Naturkork

Weingut Allram
Kamptal

Lorenz Haas
3491 Straß im Straßertale
Herrengasse 3

Tel. +43 2735 2232
Fax. -3
weingut@allram.at
www.allram.at

„2022 war ein Jahr für Winzer“, fasst Lorenz Haas den Jahrgang knapp zusammen, bevor er dann doch ein bisschen weiter ausholt. "„Wir sind grad im letzten Jahr der Umstellung auf biologische Landwirtschaft, und da war vor allem der hohe Infektionsdruck sehr herausfordernd. In der Biolandwirtschaft stehen uns da nur Kontaktmittel zur Verfügung, und die werden beim nächsten Regen großteils wieder abgewaschen. Wir haben aber alles richtig erwischt und in Folge ist, bei niedrigerem Ertrag, alles sauber geblieben.“ Der Veltliner Strass präsentiert sich als gemütlicher Klassiker. In der Ried Hasel haben die Reben vom „Löss als Wasserreservoir“ profitiert, und die Alten Reben bringen wieder recht viel Wein bei moderatem Alkohol ins Glas. Die jüngsten Reben des Betriebs stehen in der Ried Rosengartl auf reinem Löss. Wie bei den Lagen üblich, wurde dezent mit großem Holz gearbeitet, die straffe Erscheinung lässt langsam Fruchtsüße durchscheinen, wobei für Lorenz die Frucht in seinen Weinen nie die Hauptrolle spielt. Der Renner eröffnet mit vielfältigem, wenn auch ruhigem Fruchtangebot, fast zischige Säure schaufelt noch mehr davon auf den Gaumen, auf etwas Gerbstoff und viel Terroir gräbt sich der Wein dann fest, braucht Beachtung und vor allem Zeit. Deutlicher, dabei einfühlsamer Holzeinsatz kennzeichnet den Gaisberg, spannungsgeladen mit viel Herkunft legt der Wein lange an der Luft zu. Riesling- oder Veltlinerjahr? „Ich bin sehr happy mit den Rieslingen“, meint Lorenz Haas strahlend. Man kann es am Ortswein nachvollziehen, doch mehr vom neuen Riesling gibt es aktuell noch nicht zu verkosten. Riesling Gaisberg ist überraschend würzig. „Der Gaisberg ist immer mit Würze und Kräutern unterlegt“, bestätigt Lorenz. Er geht streng zur Sache, Spannung ist das durchgehende Thema, der kleine Zuckerrest wird von jahrgangstypischer Säure pariert. Das eilt nicht mit dem Konsum. Noch mehr Zeit kann man sich beim Heiligenstein lassen. Er beginnt ganz ruhig, souverän, verwöhnt Nase und Gaumen mit einer Fülle an Aromen und zieht sich schließlich mit dem Ausdruck großer Substanz in seine steinige Herkunft zurück. Wer Weißburgunder schätzt, bekommt Papageno, auf diesen Wein ist Verlass, er tritt immer mit großem Trinkvergnügen und viel Ahnung von Jahrgang und Terroir auf. Vom reinen Schiefer kommt der Chardonnay, ein feinsinniger, leichtfüßiger Wein, sommerlich, mediterran, der lange mit neuen Facetten erfreut. Beim bestens eingeführten Grauburgunder wurde über die Jahre ein Generationswechsel vollzogen, mit viel Respekt vor dem Schaffen von Vater Erich und „großer Akzeptanz der Fangemeinde“. Der Wein wurde schlanker, trockener, verspielter mit weniger Holz. Unterhalb vom Chardonnay steht der Muskateller in den Steinterrassen. Leise und mit wohlgesetztem Ausdruck erzählt er von seiner Herkunft, lässt hie und da den Charme der Sorte aufblitzen. Ein feiner, in sich versunkener Wein, der Zuwendung braucht, ein Gegenentwurf zu allem, was laut, hektisch und wichtig erscheint. In diese Richtung ist auch der St. Laurent gedacht. Die Maische wird in offenen Gärständern händisch untergetaucht, Säureabbau läuft in gebrauchten französischen Barriques mit Medium-Toasting ab, dann wird der Wein die nächsten zwei Jahre nicht mehr angefasst, einmal gezogen und unfiltriert gefüllt.

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2021 Grüner Veltliner Erdverbunden Natural Wine
Weingut Wine by S. Pratsch
Weinviertel

Charaktervolles Bukett, Zitronentee; kernig-nussig, getrocknete Kräuter, Zitronenmelisse, Physalis, Hauch Tabak, Zimt, voluminös und stoffig, straffe Säure, herbe Eleganz, leicht salzig im Nachhall.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€
Naturkork

Weingut Wine by S. Pratsch
Weinviertel

Stefan Pratsch
2223 Hohenruppersdorf
Milchhausstraße 5

Das Weingut Stefan Pratsch in Hohenruppersdorf hat seinen Ursprung in der Vereinigung zweier alter, ortsansässiger Weinbaufamilien. Bereits vor 25 Jahren war Vater Willi Pratsch überzeugt, dass der naturnahe Weinbau der richtige Weg ist, so war er einer der Ersten, die im Weinviertel mit Bio-Weinbau begonnen haben. Diese Leidenschaft und Philosophie übertrug sich wie von selbst auf den jungen Kellermeister Stefan Pratsch. Wie sich heute zeigt, war die Umstellung auf biologisches Wirtschaften ein wichtiger Schritt auf dem Weg in eine erfolgreiche Weinzukunft. Stefan Pratsch erkannte den hohen Stellenwert des Bodens als Lebensraum für Fauna und Flora. Der von ihm gefühlvoll behandelte lebendige Boden überträgt dadurch seine positive Energie in die reifenden Trauben.

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2019 Blaufränkisch Ried Thenau
Familienweingut Braunstein
Leithaberg, Rust & Rosalia

Ein ungemein kühler Rotwein, kalkige Frische, total eng, fast knackig, schwarze Kirschen, Preiselbeeren, Brombeeren, kleinbeerig, voller Intensität, dicht strukturiert, muskulös, tolles Säurespiel, toller Stoff. Ein ungemein ausdrucksstarker Blaufränkisch, immer mit Eleganz behaftet. Ein großartiger Leithaberger. BURGENLAND

Rotwein
Blaufränkisch
€€€€€€
Naturkork

Familienweingut Braunstein
Leithaberg, Rust & Rosalia

Birgit Braunstein
7083 Purbach
Hauptgasse 16

Es summt und brummt in den Weingärten von Birgit Braunstein. Biodynamische Bewirtschaftung seit 2009 – seit 2015 Demeter zertifiziert. Die Weine sind ungeheuer spannend und bekömmlich, von seltener Salzigkeit. Das Wechselspiel der Böden – Kalk und Schiefer – verleiht den Weinen eine unwiderstehliche Vitalität. Sind immer Boden pur. Diese verstehen auch zu reifen, wie die Verkostung eines 2006 Chardonnay Guttenberg beweist. Der steht prächtig da. Auch der 1996 Oxhoft präsentiert sich blendend – erinnert an einen gereiften Bordeaux. Auch der 2012 Pinot Noir Reserve ist von feingliedriger Eleganz und noch lange nicht am Ende. Diesen Wein gibt es sogar noch im Angebot von Frau Braunstein. Dass hier nur spontan vergoren wird, keine Enzyme verwendet werden und man den Weinen jede Menge Zeit gewährt, ist bei Birgit Braunstein Normalität. Das große Vorbild von Birgit Braunstein sind wohl die Kelten, welche in grauer Vorzeit hier ansässig waren und in ihrer Naturverbundenheit bis heute die Winzerin esoterisch beeinflussen – im besten Sinne positiv. Das Logo der Flaschenausstattung ist übrigens ein keltisches Glückssymbol. Zu sagen wäre noch, dass die Weine in diesem Weingut von unverwechselbarer Intensität sind und jeder für sich enormen Charakter ausstrahlt. Ich habe keinen Favoriten. Es sind durchwegs wertvolle Kleinodien mit einer philosophischen Faszination.

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2021 Ried Gaisberg 1ÖTW Grüner Veltliner
Weingut Allram
Kamptal

Deutliche Holznoten, samtig aufgeraut, Hauch Sandelholz, Vanille, Bergamotte, vanilledurchflochtene Apfelaromen, gelbfruchtig, leicht röstig, Honigmelone, Quitte, auch getrocknete Marille, einladend; holz-, frucht- und extraktsüß, deutlich pfeffrig, Steinmehl, leichtgängig bei gewisser Strenge, erste Reife, spannende Unterhaltung.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€
Naturkork

Weingut Allram
Kamptal

Lorenz Haas
3491 Straß im Straßertale
Herrengasse 3

Tel. +43 2735 2232
Fax. -3
weingut@allram.at
www.allram.at

„2022 war ein Jahr für Winzer“, fasst Lorenz Haas den Jahrgang knapp zusammen, bevor er dann doch ein bisschen weiter ausholt. "„Wir sind grad im letzten Jahr der Umstellung auf biologische Landwirtschaft, und da war vor allem der hohe Infektionsdruck sehr herausfordernd. In der Biolandwirtschaft stehen uns da nur Kontaktmittel zur Verfügung, und die werden beim nächsten Regen großteils wieder abgewaschen. Wir haben aber alles richtig erwischt und in Folge ist, bei niedrigerem Ertrag, alles sauber geblieben.“ Der Veltliner Strass präsentiert sich als gemütlicher Klassiker. In der Ried Hasel haben die Reben vom „Löss als Wasserreservoir“ profitiert, und die Alten Reben bringen wieder recht viel Wein bei moderatem Alkohol ins Glas. Die jüngsten Reben des Betriebs stehen in der Ried Rosengartl auf reinem Löss. Wie bei den Lagen üblich, wurde dezent mit großem Holz gearbeitet, die straffe Erscheinung lässt langsam Fruchtsüße durchscheinen, wobei für Lorenz die Frucht in seinen Weinen nie die Hauptrolle spielt. Der Renner eröffnet mit vielfältigem, wenn auch ruhigem Fruchtangebot, fast zischige Säure schaufelt noch mehr davon auf den Gaumen, auf etwas Gerbstoff und viel Terroir gräbt sich der Wein dann fest, braucht Beachtung und vor allem Zeit. Deutlicher, dabei einfühlsamer Holzeinsatz kennzeichnet den Gaisberg, spannungsgeladen mit viel Herkunft legt der Wein lange an der Luft zu. Riesling- oder Veltlinerjahr? „Ich bin sehr happy mit den Rieslingen“, meint Lorenz Haas strahlend. Man kann es am Ortswein nachvollziehen, doch mehr vom neuen Riesling gibt es aktuell noch nicht zu verkosten. Riesling Gaisberg ist überraschend würzig. „Der Gaisberg ist immer mit Würze und Kräutern unterlegt“, bestätigt Lorenz. Er geht streng zur Sache, Spannung ist das durchgehende Thema, der kleine Zuckerrest wird von jahrgangstypischer Säure pariert. Das eilt nicht mit dem Konsum. Noch mehr Zeit kann man sich beim Heiligenstein lassen. Er beginnt ganz ruhig, souverän, verwöhnt Nase und Gaumen mit einer Fülle an Aromen und zieht sich schließlich mit dem Ausdruck großer Substanz in seine steinige Herkunft zurück. Wer Weißburgunder schätzt, bekommt Papageno, auf diesen Wein ist Verlass, er tritt immer mit großem Trinkvergnügen und viel Ahnung von Jahrgang und Terroir auf. Vom reinen Schiefer kommt der Chardonnay, ein feinsinniger, leichtfüßiger Wein, sommerlich, mediterran, der lange mit neuen Facetten erfreut. Beim bestens eingeführten Grauburgunder wurde über die Jahre ein Generationswechsel vollzogen, mit viel Respekt vor dem Schaffen von Vater Erich und „großer Akzeptanz der Fangemeinde“. Der Wein wurde schlanker, trockener, verspielter mit weniger Holz. Unterhalb vom Chardonnay steht der Muskateller in den Steinterrassen. Leise und mit wohlgesetztem Ausdruck erzählt er von seiner Herkunft, lässt hie und da den Charme der Sorte aufblitzen. Ein feiner, in sich versunkener Wein, der Zuwendung braucht, ein Gegenentwurf zu allem, was laut, hektisch und wichtig erscheint. In diese Richtung ist auch der St. Laurent gedacht. Die Maische wird in offenen Gärständern händisch untergetaucht, Säureabbau läuft in gebrauchten französischen Barriques mit Medium-Toasting ab, dann wird der Wein die nächsten zwei Jahre nicht mehr angefasst, einmal gezogen und unfiltriert gefüllt.

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2021 Roter und Gelber Traminer Ried Engelmannsbrunner Fuxberg
Weingut Nimmervoll
Wagram

Eine Pralinenschachtel voller Reichhaltigkeit, Litschi, Mango, kandierte Orange, Rosenblüten, kompakt, wunderbare Tiefe und Länge, fester Grip, zupackend, lässt einem nicht los, Meditationswein, in dem man sich verlieren kann.

Weißwein
Traminer
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Nimmervoll
Wagram

Claudia & Gregor Nimmervoll
3470 Engelmannsbrunn
Steingassl 30

Wenn man Gregor Nimmervoll zuhört, spürt man seine Verbundenheit zum Wagram, zu seinen Rieden und seinen Weingärten. Zusammen mit seiner Frau Claudia bewirtschaftet er seine Weingärten so naturnah wie möglich. Der Pflanzenschutz ist biologisch, und zur Stärkung und Vitalisierung des Bodens wird Kompost aufgebracht. 2010 wurde ein neuer Weinkeller gebaut, der 2017 weiter ausgebaut wurde. Der Boden in den Weingärten ist eine spannende Mischung an der Ried Eisenhut mit rotem Schotter und sandigem Löss. Hier stehen Roter Veltliner und Traminer. Die Riede Mittersteig bei Gösing besteht aus tiefem Löss, auf dem sich der Weißburgunder wohlfühlt. Der Schafflerberg bei Fels mit seinem kräftigen Lössboden beheimatet alte Grüne-Veltliner-Anlagen. Die kleine Riede Fuxberg mit seinem kühlfeuchten, lehmigen Lössboden bringt hochelegante Weine vom Gelben und Roten Traminer hervor, die dann in Akazienfässern ausgebaut werden. Nur in den besten Jahren werden Weine der Engilmar-Linie auf den Markt gebracht, benannt nach dem keltischen Namen von Engelmannsbrunn, was so viel heißt wie „von den Engeln geliebt“. Nicht nur von den Engeln geliebt, ist dieser Wein atemberaubend und besticht durch Tiefe und Komplexität. Der Riesling wächst auf einer Erhebung im Wagram auf Schotterboden (Wagram Schotter). Alle Rieden werden spontan vergoren, was den Weinen wiederum eine Dimension mehr gibt und diese dadurch noch mehr Profil und Tiefe bekommen.

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2022 Wiener Gemischter Satz Ried Obere Schos
Weingärtnerei Peter Uhler
Wien

Hochfeiner, vielschichtiger Fruchtkorb, Birnenaromen leicht im Vordergrund, gelbe Kriecherln, rotbeerige Assoziationen, präzise Zitrusnoten; kann auf dem Gaumen weiter zulegen, alles perfekt abgestimmt, strukturiert, feinfühlig, elegante Frucht, reifer Pfirsich, vibrierende, kalkige Ausprägung, zeigt viel Spannung, punktet mit Eleganz, langer, leicht salziger Abgang. WIEN

Weißwein
Gemischter Satz
€€€
Schraubverschluss

Weingärtnerei Peter Uhler
Wien

Peter Uhler
1190 Wien
Hackenberggasse 29

Musik & Wein, da tauchen gleich viele Parallelen auf. Peter Uhler hat es mit Leidenschaft und viel Einfühlungsvermögen geschafft, sich auch beim Wein auf unterschiedliche Interpretationen einzulassen. Eine Hälfte seiner Rebfläche steht am Nussberg, die andere am Reisenberg. Die biologisch-dynamische Bewirtschaftung ist für Peter Uhler der zeitgemäße Weg, und wenn man den sympathischen Winzer persönlich kennengelernt hat, schlüssig und nachvollziehbar. Der Jahrgang 2022 ist ganzheitlich sehr gut gelungen, einige Weine stecken noch naturgemäß in den Kinderschuhen, die Verkostung über mehrere Tage hat das Entwicklungspotenzial aufgezeigt. Feinfühligkeit und Tiefgang – immer mit großem Trinkvergnügen verknüpft – zeichnen die aktuelle Serie aus. Der Rosé „Monia“ hat bereits in den letzten Jahren öfter aufhorchen lassen, 2022 ist er wieder besonders gut geglückt, der Sommer kann kommen!

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2022 Klöch Sauvignon Blanc
Weingut Domittner – Klöcherhof
Vulkanland Steiermark

Filigran, hochelegant, leicht pfeffrig, glasig, straff, Grafit, lockt mit seinen Reizen hinter einem Seidenschal; kernige Säure, viel Herkunft, steinig, straff, viel Sortenflair, herrlich reifes Material.

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€
Schraubverschluss

Weingut Domittner – Klöcherhof
Vulkanland Steiermark

Günther Domittner
8493 Klöch
102

„2022 ist ein Jahrgang mit ganz viel Potenzial und Zukunft“, ist Günther Domittner überzeugt. „Durch das schöne Herbstwetter konnten wir hochreifes Material einbringen, und wir freuen uns schon auf wunderschöne Orts- und Lagenweine.“ Ein bisschen können wir uns schon mitfreuen, etwa mit den beiden wunderbaren Weißburgunder und Morillon Klöch; wohin die Reise bei den Lagen gehen kann, zeigt eindrucksvoll der immer noch sehr jugendliche Chardonnay Hochwarth. Natürlich kommt man der Traminer wegen nach Klöch, doch die sind noch lange nicht da, wo Günther Domittner sie sehen möchte. „Mein persönliches Ziel ist es, sie nicht vor der nächsten Lese zu füllen.“ Die Zeit bis dahin lässt sich trefflich mit den anderen „Schmeckerten“ überbrücken. Mit einem Traum von Muskateller zum Beispiel oder mit den beiden Sauvignons, dem kleinen zum Warmtrinken und dem Ortswein zur Erinnerung, dass das Leben schön ist. Der Xero ist heuer wirklich wieder trocken, wer das nicht mag, dem ist nicht zu helfen. Noch ein bisschen in sich gekehrt ist der halbtrockene Gewürztraminer, dafür überschüttet einen der Hochwarth mit einem Füllhorn an Aromatik, im Nachhall ist es fast so, als hätte man einer staubgezuckerten Rose den Kopf abgebissen. Die Zahl 39 ist eine Hommage an das Geburtsjahr des früh verstorbenen Vaters, der liebliche Traminer war seine Lieblingsvariante. Als Höhepunkt des Jahrgangs ging sich Mitte Oktober noch ein Musterbeispiel an TBA aus, blitzsauber mit viel Ausdruck von Prädikat und Herkunft.

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2022 Riesling Ried Heiligenberg Sonderabfüllung
Weingut Wine by S. Pratsch
Weinviertel

Kompakt, nobel, weißer Pfirsich, Marillenblüte, gelbe Schote; rassig-pikant, Ananas, Maracuja, fruchtsüß, kandierte Marille, wohlig gaumenfüllend, cremig und extraktreich, salzige Quarzader, süße Kräuter im komplexen Nachhall.

Weißwein
Riesling
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Wine by S. Pratsch
Weinviertel

Stefan Pratsch
2223 Hohenruppersdorf
Milchhausstraße 5

Das Weingut Stefan Pratsch in Hohenruppersdorf hat seinen Ursprung in der Vereinigung zweier alter, ortsansässiger Weinbaufamilien. Bereits vor 25 Jahren war Vater Willi Pratsch überzeugt, dass der naturnahe Weinbau der richtige Weg ist, so war er einer der Ersten, die im Weinviertel mit Bio-Weinbau begonnen haben. Diese Leidenschaft und Philosophie übertrug sich wie von selbst auf den jungen Kellermeister Stefan Pratsch. Wie sich heute zeigt, war die Umstellung auf biologisches Wirtschaften ein wichtiger Schritt auf dem Weg in eine erfolgreiche Weinzukunft. Stefan Pratsch erkannte den hohen Stellenwert des Bodens als Lebensraum für Fauna und Flora. Der von ihm gefühlvoll behandelte lebendige Boden überträgt dadurch seine positive Energie in die reifenden Trauben.

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2021 Ried Zöbinger Gaisberg 1ÖTW Riesling
Weingut Allram
Kamptal

Streng, straff, mehr Stein als Riesling; Schiefer, Gneis und Frucht reiben einander fast auf, viel Substanz, kommt langsam in die Gänge, dann recht kraftvoll, sehr reifes Obst, ein paar Apfelschalen halten die Spannung bis ins Finale, hat noch Zeit.

Weißwein
Riesling
€€€€
Naturkork

Weingut Allram
Kamptal

Lorenz Haas
3491 Straß im Straßertale
Herrengasse 3

Tel. +43 2735 2232
Fax. -3
weingut@allram.at
www.allram.at

„2022 war ein Jahr für Winzer“, fasst Lorenz Haas den Jahrgang knapp zusammen, bevor er dann doch ein bisschen weiter ausholt. "„Wir sind grad im letzten Jahr der Umstellung auf biologische Landwirtschaft, und da war vor allem der hohe Infektionsdruck sehr herausfordernd. In der Biolandwirtschaft stehen uns da nur Kontaktmittel zur Verfügung, und die werden beim nächsten Regen großteils wieder abgewaschen. Wir haben aber alles richtig erwischt und in Folge ist, bei niedrigerem Ertrag, alles sauber geblieben.“ Der Veltliner Strass präsentiert sich als gemütlicher Klassiker. In der Ried Hasel haben die Reben vom „Löss als Wasserreservoir“ profitiert, und die Alten Reben bringen wieder recht viel Wein bei moderatem Alkohol ins Glas. Die jüngsten Reben des Betriebs stehen in der Ried Rosengartl auf reinem Löss. Wie bei den Lagen üblich, wurde dezent mit großem Holz gearbeitet, die straffe Erscheinung lässt langsam Fruchtsüße durchscheinen, wobei für Lorenz die Frucht in seinen Weinen nie die Hauptrolle spielt. Der Renner eröffnet mit vielfältigem, wenn auch ruhigem Fruchtangebot, fast zischige Säure schaufelt noch mehr davon auf den Gaumen, auf etwas Gerbstoff und viel Terroir gräbt sich der Wein dann fest, braucht Beachtung und vor allem Zeit. Deutlicher, dabei einfühlsamer Holzeinsatz kennzeichnet den Gaisberg, spannungsgeladen mit viel Herkunft legt der Wein lange an der Luft zu. Riesling- oder Veltlinerjahr? „Ich bin sehr happy mit den Rieslingen“, meint Lorenz Haas strahlend. Man kann es am Ortswein nachvollziehen, doch mehr vom neuen Riesling gibt es aktuell noch nicht zu verkosten. Riesling Gaisberg ist überraschend würzig. „Der Gaisberg ist immer mit Würze und Kräutern unterlegt“, bestätigt Lorenz. Er geht streng zur Sache, Spannung ist das durchgehende Thema, der kleine Zuckerrest wird von jahrgangstypischer Säure pariert. Das eilt nicht mit dem Konsum. Noch mehr Zeit kann man sich beim Heiligenstein lassen. Er beginnt ganz ruhig, souverän, verwöhnt Nase und Gaumen mit einer Fülle an Aromen und zieht sich schließlich mit dem Ausdruck großer Substanz in seine steinige Herkunft zurück. Wer Weißburgunder schätzt, bekommt Papageno, auf diesen Wein ist Verlass, er tritt immer mit großem Trinkvergnügen und viel Ahnung von Jahrgang und Terroir auf. Vom reinen Schiefer kommt der Chardonnay, ein feinsinniger, leichtfüßiger Wein, sommerlich, mediterran, der lange mit neuen Facetten erfreut. Beim bestens eingeführten Grauburgunder wurde über die Jahre ein Generationswechsel vollzogen, mit viel Respekt vor dem Schaffen von Vater Erich und „großer Akzeptanz der Fangemeinde“. Der Wein wurde schlanker, trockener, verspielter mit weniger Holz. Unterhalb vom Chardonnay steht der Muskateller in den Steinterrassen. Leise und mit wohlgesetztem Ausdruck erzählt er von seiner Herkunft, lässt hie und da den Charme der Sorte aufblitzen. Ein feiner, in sich versunkener Wein, der Zuwendung braucht, ein Gegenentwurf zu allem, was laut, hektisch und wichtig erscheint. In diese Richtung ist auch der St. Laurent gedacht. Die Maische wird in offenen Gärständern händisch untergetaucht, Säureabbau läuft in gebrauchten französischen Barriques mit Medium-Toasting ab, dann wird der Wein die nächsten zwei Jahre nicht mehr angefasst, einmal gezogen und unfiltriert gefüllt.

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2022 Grüner Veltliner Ried Alte Setzen Reserve
Weingut SIEDLER Alex
Traisental

Kraftvoll, rund, einladend, zum Kernobst kommen hübsche Zitrusnoten Richtung Kumquats; zwischen dem kleinen Holzanteil schlängelt sich viel Frucht bei sehr guter Substanz, leichtgängig mit belebender Säure, anregende Unterhaltung.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Weingut SIEDLER Alex
Traisental

Alexander & Manuela Siedler
3134 Reichersdorf
Obere Ortsstraße 25

„2022 hatten wir im Traisental großes Glück. Die Niederschläge kamen im Sommer zur richtigen Zeit. Das gesunde Traubenmaterial konnten wir lange auf der Hefe lassen, und so präsentieren wir wieder typische Traisentaler Weine mit viel Frucht, guter Säure und Balance.“ Leicht gepfeffert wird der Veltliner Tradition dieser Vorgabe von Alexander Siedler mit sympathischem Trinkfluss mehr als gerecht. Dem hohen Kalkanteil der Riede Buchhammer hat der Wein ein vielschichtig einnehmendes Gesamtbild abgerungen. Die Trauben für die Reserve stammen aus der mit 75 Jahren ältesten Anlage im Ort. Die Holzspur ist dezenter als im Vorjahr, sie überzeugt am Gaumen in der Kombination aus Holz(süße), Jahrgang, Sorte und Herkunft. Ein verspieltes Mittelgewicht mit deutlicher Ansage ist der Riesling Alte Setzen, der schlüssig von Sorte und Herkunft erzählt. Für mehr Substanz und Aromatik wurden bei der Reserve Engelreich etwa 10 % ganze Beeren mitvergoren. Herausgekommen ist ein sehr steiniger, dabei schon animierender Wein mit fein verteilten Fruchtspritzern, er lag zum Zeitpunkt der Verkostung noch auf der Feinhefe. Als reich verzierter Wein punktet der Weißburgunder auch mit seiner Fülle bei moderatem Alkoholgehalt. „Was Leichtes, direkt vom Stein“ soll der Muskateller sein; bei allem Spaß mit seiner frechen Säure und direkten Art taugt er auch zu eingehenderer Betrachtung. Unkomplizierte Unterhaltung ist dann wieder beim Tramonto angesagt. Die selektierten Trauben wurden nach zehn Stunden Maischestandzeit abgepresst, daher rühren die kräftigere Farbe und ein sanft stützendes Gerbstoffgespinst. Alle Weine zeichnen sich durch äußerst konsumfreundliche Kalkulation aus.

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2021 Grüner Veltliner Ried Spiegel 1ÖTW Feuersbrunn
Weingut Bernhard Ott
Wagram

Dezenter Start nach weißen Blüten und frisch geheuter Wiese, dezente Pikanz, dann zusehends samtige Frucht; einnehmend saftiger Fruchtbiss, geschmeidig, subtile Fruchtfülle, auch Quitten und Grapefruits, pikant, lang, geht toll auf.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€€€
Schraubverschluss

Weingut Bernhard Ott
Wagram

Bernhard Ott
3483 Feuersbrunn
Neufang 36

Tel. +43 2738 2257
bernhard@ott.at
www.ott.at

Innovation, Kreativität und Dynamik prägen seit jeher den Weg von Bernhard Ott – so war er Pionier bei der Einführung neuer bzw. Wiederbelebung traditioneller Methoden und beeinflusste so etliche Entwicklungen in der heimischen Weinlandschaft. Dank seines unbestreitbaren Könnens und Talents sowie seines kompromisslosen Qualitätsstrebens zählt Bernhard Ott schon seit mehr als zwei Jahrzehnten zu den allerbesten Winzern Österreichs. Im Rebenreich des Feuersbrunner Traditionsweinguts ist Grüner Veltliner die unumstrittene Nummer eins. Dennoch ist hier von Einseitigkeit keine Spur, ganz im Gegenteil – die Vielfalt an Facetten und Aspekten, die Bernhard Ott dieser Sorte entlockt, ist größer als viele sortenmäßig überreich bestückten Paletten. Ampelografische Seitensprünge gibt es einerseits in Gestalt des Rosé Rosalie und eines Rieslings sowie der Cuvée Spektrum aus Welschriesling, Neuburger, Müller-Thurgau, Traminer, Silvaner, Roter Veltliner und weiteren Sorten. Bereits 2006 wurde der Betrieb auf biologisch-dynamische Bewirtschaftung umgestellt, bald darauf zertifiziert. Waren früher noch Umstellungsflächen dabei, so ist seit 2018 die gesamte Palette bio. Besonderes Augenmerk gilt der Pflege der Böden und Rebanlagen, und in diesem Bereich zählt das Weingut zweifellos zu den besten und innovativsten Betrieben: Kompostausbringung und Begrünung sind selbstverständlich, ebenso wie Grünlese, Laubarbeit und penible Traubenselektion. Die Lese erfolgt seit jeher mit Hand – aufgrund des großen Selektionsaufwands werkten 2022 bis zu 75 Erntehelfer in den Weingärten. In Sachen Traubenverarbeitung ist man hier extrem schlagkräftig: Ein höchst kompetentes Team sorgt für rasche Verarbeitung des makellosen Traubenguts; mehrere Pressen der Spitzenklasse stehen zur Verfügung. State of the Art sind hierbei die besonders schonenden automatischen Korbpressen, von denen es mittlerweile bereits vier im Betrieb gibt – diese werden für sämtliche Trauben aus den eigenen Weingärten eingesetzt. Die Moste werden überwiegend spontan vergoren bzw. mit der eigenen Hefe versetzt, 2022 wurde auf biologischen Säureabbau verzichtet. Durch lange Lagerung auf der Hefe und späte wie sparsame Schwefelung gewinnen die Weine an Facetten und Tiefgang. Zunehmend größere Bedeutung bekommt seit etlichen Jahren der Ausbau in großen, neutralen Holzfässern. Den Einstieg in die Veltliner-Welt bildet der Wein namens Am Berg, als mittelgewichtige Lagen-Cuvée gibt es den Fass 4. Im gehobenen Bereich gibt es die Rieden-Cuvée Der Ott, und das Premiumsegment besetzt ein Trio aus Einzellagenweinen – Feuersbrunner Rosenberg und Spiegel sowie der Engabrunner Stein aus dem Kamptal. Als JRE-Edition (Jeunes Restaurateurs) gibt es einen Sortenvertreter von der Ried Kirchthal. Ortsweine kommen von Gösing und Feuersbrunn. Die Basisweine aus dem hervorragenden Jahrgang 2022 begeistern mit ihrer Energie, feinen Frucht und Pikanz, die Reserven und Lagenweine aus dem kühleren Jahrgang 2020 glänzen durch Balance und Tiefgang. Profitieren alle Lagenweine von Flaschenreife, so trifft das besonders auf den Wein von der Ried Rosenberg zu, der bei der Top-Weinverkostung die Spitzenkategorie knapp nicht erreichte; hier braucht es Geduld.ps

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2019 Oxhoft
Familienweingut Braunstein
Leithaberg, Rust & Rosalia

(CS/BF/ME – Kalk) Cassis, Heidelbeeren, reife Kirschen, Preiselbeeren, Vanille, Ribisel, kalkige Tiefe, engmaschig, würzig, immer kühl, perfekter Holzeinsatz, feines Säurespiel, straffes Tannin, kalkige Frische, Fruchtwürze, perfekt abgestimmt.

Rotwein
Cuvée Rot
€€€€€
Naturkork

Familienweingut Braunstein
Leithaberg, Rust & Rosalia

Birgit Braunstein
7083 Purbach
Hauptgasse 16

Es summt und brummt in den Weingärten von Birgit Braunstein. Biodynamische Bewirtschaftung seit 2009 – seit 2015 Demeter zertifiziert. Die Weine sind ungeheuer spannend und bekömmlich, von seltener Salzigkeit. Das Wechselspiel der Böden – Kalk und Schiefer – verleiht den Weinen eine unwiderstehliche Vitalität. Sind immer Boden pur. Diese verstehen auch zu reifen, wie die Verkostung eines 2006 Chardonnay Guttenberg beweist. Der steht prächtig da. Auch der 1996 Oxhoft präsentiert sich blendend – erinnert an einen gereiften Bordeaux. Auch der 2012 Pinot Noir Reserve ist von feingliedriger Eleganz und noch lange nicht am Ende. Diesen Wein gibt es sogar noch im Angebot von Frau Braunstein. Dass hier nur spontan vergoren wird, keine Enzyme verwendet werden und man den Weinen jede Menge Zeit gewährt, ist bei Birgit Braunstein Normalität. Das große Vorbild von Birgit Braunstein sind wohl die Kelten, welche in grauer Vorzeit hier ansässig waren und in ihrer Naturverbundenheit bis heute die Winzerin esoterisch beeinflussen – im besten Sinne positiv. Das Logo der Flaschenausstattung ist übrigens ein keltisches Glückssymbol. Zu sagen wäre noch, dass die Weine in diesem Weingut von unverwechselbarer Intensität sind und jeder für sich enormen Charakter ausstrahlt. Ich habe keinen Favoriten. Es sind durchwegs wertvolle Kleinodien mit einer philosophischen Faszination.

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2021 Gewürztraminer Ried Hochwarth
Weingut Domittner – Klöcherhof
Vulkanland Steiermark

Tiefgehende, leicht holzig umfangene Traminerfrucht, Zitrusfrische, Vanille, leichter, belebender Eindruck, die Nase ist ein Hit; herrlicher Schmelz, ganz zarte Holzbegleitung, trockene, fruchtbespielte Länge, zischig, mineralischer Schliff im Ausklang, sehr trinkig.

Weißwein
Gewürztraminer
€€€
Schraubverschluss

Weingut Domittner – Klöcherhof
Vulkanland Steiermark

Günther Domittner
8493 Klöch
102

„2022 ist ein Jahrgang mit ganz viel Potenzial und Zukunft“, ist Günther Domittner überzeugt. „Durch das schöne Herbstwetter konnten wir hochreifes Material einbringen, und wir freuen uns schon auf wunderschöne Orts- und Lagenweine.“ Ein bisschen können wir uns schon mitfreuen, etwa mit den beiden wunderbaren Weißburgunder und Morillon Klöch; wohin die Reise bei den Lagen gehen kann, zeigt eindrucksvoll der immer noch sehr jugendliche Chardonnay Hochwarth. Natürlich kommt man der Traminer wegen nach Klöch, doch die sind noch lange nicht da, wo Günther Domittner sie sehen möchte. „Mein persönliches Ziel ist es, sie nicht vor der nächsten Lese zu füllen.“ Die Zeit bis dahin lässt sich trefflich mit den anderen „Schmeckerten“ überbrücken. Mit einem Traum von Muskateller zum Beispiel oder mit den beiden Sauvignons, dem kleinen zum Warmtrinken und dem Ortswein zur Erinnerung, dass das Leben schön ist. Der Xero ist heuer wirklich wieder trocken, wer das nicht mag, dem ist nicht zu helfen. Noch ein bisschen in sich gekehrt ist der halbtrockene Gewürztraminer, dafür überschüttet einen der Hochwarth mit einem Füllhorn an Aromatik, im Nachhall ist es fast so, als hätte man einer staubgezuckerten Rose den Kopf abgebissen. Die Zahl 39 ist eine Hommage an das Geburtsjahr des früh verstorbenen Vaters, der liebliche Traminer war seine Lieblingsvariante. Als Höhepunkt des Jahrgangs ging sich Mitte Oktober noch ein Musterbeispiel an TBA aus, blitzsauber mit viel Ausdruck von Prädikat und Herkunft.

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2022 Riesling Ried Hochäcker 1ÖTW
Weingut Familie Proidl
Kremstal

Kühl und duftig, glockenklarer Ausdruck, frische Wiesenblüten, Holunderblüten, weißer Pfirsich; bildhübsch, klassisch; ungemein fein und ziseliert, wunderbar saftig, brillante Frucht, erfrischend, kernig, toller Biss, filigran, mittellang, traumhaft, hat das Zeug zur Größe.

Weißwein
Riesling
€€€€€
Schraubverschluss

Weingut Familie Proidl
Kremstal

Patrick Proidl
3541 Senftenberg
Oberer Markt 5

Tel. +43 2719 2458
weingut@proidl.com
www.proidl.com

Das Familienweingut Proidl ist seit Jahren unter den allerbesten Weißweinbetrieben in Österreich. Das liegt einerseits am klaren Bekenntnis zu Charakter und Ausdruck der jeweiligen Terroirs, andererseits daran, dass bei der Erziehung der manchmal auch durchaus aufsässigen Kellerkinder auf gröbere Intervention verzichtet und folglich auf die Förderung der Eigenständigkeit gesetzt wird. Das kompromisslose Streben nach Top-Qualitäten wurde bereits in den Neunzigerjahren unter Führung des ebenso impulsiven wie kreativen Franz Proidl und seiner Frau Andrea praktiziert. Diesem Weg hat sich Sohn sowie Weinbau- und Kellermeister Patrick Proidl – zehnte Familiengeneration in Senftenberg – ebenso bedingungslos verschrieben, wobei er dem unverfälschten Ausdruck der verschiedenen Terroirs sowie Fruchttransparenz und Finesse besonders große Aufmerksamkeit widmet. Neben den klassischen Sorten Grüner Veltliner und Riesling, die in zahlreichen Varianten ausgebaut werden, gibt es auch Chardonnay sowie Muskateller und Traminer, dazu auch einige Rotweine sowie Rosé. Neben trockenen Weißweinen gibt es hier auch regelmäßig Süßweine der Spitzenklasse – von Auslesen bis zu TBAs. Seit ein paar Jahren werden auch immer wieder anregende PetNats erzeugt, etwa aus Riesling und Chardonnay. Die Weingärten liegen in und um Senftenberg – 
zu einem guten Teil in bis zu 60 Grad steilen Hanglagen mit steinigen, kargen Böden. Vitikulturelles Herzstück des Betriebes ist die direkt unterhalb der Burgruine Senftenberg situierte Top-Lage Ehrenfels mit Riesling und Veltliner, weitere Spitzen-Crus sind Pfeningberg und Hochäcker (Riesling) sowie Pellingen. Ihrer Herkunft entsprechend sind Veltliner und Riesling tendenziell mit prägnanten Säurewerten versehen; die Zuckerreife kommt in den sonnengeküssten Lagen Senftenbergs aber auch nicht zu kurz – und so entstehen hier kraftvolle, extraktreiche Weißwein-Klassiker mit mineralischer Würze und transparenter Frucht; das große Potenzial beweisen vor allem die Lagenweine immer wieder in Altweinverkostungen. Neben dem klassischen Segment mit Gebiets-, Orts- und Lagenwein gibt es auch Patrick Proidls eigene Premium-Linie unter der Bezeichnung „Generation X“. Zuletzt wurde das Sortiment um den großes Potenzial andeutenden Veltliner „Holzhammer“ ergänzt; beim Riesling ist die Weintalried als jüngerer Zugang zu verbuchen. Beachtlich ist auch die elegante Premiere vom Donauriesling ausgefallen, die nichts von der Breite mancher Vertreter aus dieser PiWi-Sorte hat.ps

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2022 Chardonnay Ried Wechselberg
Weingut Allram
Kamptal

Rhabarberkuchen, sommerliches Flair, Aranzini, Zesten, reife Zitrusfrucht, leicht röstig, Bitterorange, Ringlotte; geschliffener Einstieg, fest zupackende Mineralik wird von hübscher Frucht und ausreichend Substanz abgefangen, feiner Grip, schlanker, leichtfüßiger, engmaschiger Wein, die Meeresfrüchte rufen.

Weißwein
Chardonnay
€€€
Schraubverschluss

Weingut Allram
Kamptal

Lorenz Haas
3491 Straß im Straßertale
Herrengasse 3

Tel. +43 2735 2232
Fax. -3
weingut@allram.at
www.allram.at

„2022 war ein Jahr für Winzer“, fasst Lorenz Haas den Jahrgang knapp zusammen, bevor er dann doch ein bisschen weiter ausholt. "„Wir sind grad im letzten Jahr der Umstellung auf biologische Landwirtschaft, und da war vor allem der hohe Infektionsdruck sehr herausfordernd. In der Biolandwirtschaft stehen uns da nur Kontaktmittel zur Verfügung, und die werden beim nächsten Regen großteils wieder abgewaschen. Wir haben aber alles richtig erwischt und in Folge ist, bei niedrigerem Ertrag, alles sauber geblieben.“ Der Veltliner Strass präsentiert sich als gemütlicher Klassiker. In der Ried Hasel haben die Reben vom „Löss als Wasserreservoir“ profitiert, und die Alten Reben bringen wieder recht viel Wein bei moderatem Alkohol ins Glas. Die jüngsten Reben des Betriebs stehen in der Ried Rosengartl auf reinem Löss. Wie bei den Lagen üblich, wurde dezent mit großem Holz gearbeitet, die straffe Erscheinung lässt langsam Fruchtsüße durchscheinen, wobei für Lorenz die Frucht in seinen Weinen nie die Hauptrolle spielt. Der Renner eröffnet mit vielfältigem, wenn auch ruhigem Fruchtangebot, fast zischige Säure schaufelt noch mehr davon auf den Gaumen, auf etwas Gerbstoff und viel Terroir gräbt sich der Wein dann fest, braucht Beachtung und vor allem Zeit. Deutlicher, dabei einfühlsamer Holzeinsatz kennzeichnet den Gaisberg, spannungsgeladen mit viel Herkunft legt der Wein lange an der Luft zu. Riesling- oder Veltlinerjahr? „Ich bin sehr happy mit den Rieslingen“, meint Lorenz Haas strahlend. Man kann es am Ortswein nachvollziehen, doch mehr vom neuen Riesling gibt es aktuell noch nicht zu verkosten. Riesling Gaisberg ist überraschend würzig. „Der Gaisberg ist immer mit Würze und Kräutern unterlegt“, bestätigt Lorenz. Er geht streng zur Sache, Spannung ist das durchgehende Thema, der kleine Zuckerrest wird von jahrgangstypischer Säure pariert. Das eilt nicht mit dem Konsum. Noch mehr Zeit kann man sich beim Heiligenstein lassen. Er beginnt ganz ruhig, souverän, verwöhnt Nase und Gaumen mit einer Fülle an Aromen und zieht sich schließlich mit dem Ausdruck großer Substanz in seine steinige Herkunft zurück. Wer Weißburgunder schätzt, bekommt Papageno, auf diesen Wein ist Verlass, er tritt immer mit großem Trinkvergnügen und viel Ahnung von Jahrgang und Terroir auf. Vom reinen Schiefer kommt der Chardonnay, ein feinsinniger, leichtfüßiger Wein, sommerlich, mediterran, der lange mit neuen Facetten erfreut. Beim bestens eingeführten Grauburgunder wurde über die Jahre ein Generationswechsel vollzogen, mit viel Respekt vor dem Schaffen von Vater Erich und „großer Akzeptanz der Fangemeinde“. Der Wein wurde schlanker, trockener, verspielter mit weniger Holz. Unterhalb vom Chardonnay steht der Muskateller in den Steinterrassen. Leise und mit wohlgesetztem Ausdruck erzählt er von seiner Herkunft, lässt hie und da den Charme der Sorte aufblitzen. Ein feiner, in sich versunkener Wein, der Zuwendung braucht, ein Gegenentwurf zu allem, was laut, hektisch und wichtig erscheint. In diese Richtung ist auch der St. Laurent gedacht. Die Maische wird in offenen Gärständern händisch untergetaucht, Säureabbau läuft in gebrauchten französischen Barriques mit Medium-Toasting ab, dann wird der Wein die nächsten zwei Jahre nicht mehr angefasst, einmal gezogen und unfiltriert gefüllt.

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2021 Grüner Veltliner Ried Stein 1ÖTW Engabrunn
Weingut Bernhard Ott
Wagram

Reiche, ausgereifte Nase, bisschen Biskuit, etwas gelbe Exotik, Mango, ein Hauch von Marille; satte Substanz, feinherb strukturiert, saftige Mitte, guter Extrakt, fest, viel Biss, kernig, lebhaft, recht lang. Niederösterreich

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€€€
Schraubverschluss

Weingut Bernhard Ott
Wagram

Bernhard Ott
3483 Feuersbrunn
Neufang 36

Tel. +43 2738 2257
bernhard@ott.at
www.ott.at

Innovation, Kreativität und Dynamik prägen seit jeher den Weg von Bernhard Ott – so war er Pionier bei der Einführung neuer bzw. Wiederbelebung traditioneller Methoden und beeinflusste so etliche Entwicklungen in der heimischen Weinlandschaft. Dank seines unbestreitbaren Könnens und Talents sowie seines kompromisslosen Qualitätsstrebens zählt Bernhard Ott schon seit mehr als zwei Jahrzehnten zu den allerbesten Winzern Österreichs. Im Rebenreich des Feuersbrunner Traditionsweinguts ist Grüner Veltliner die unumstrittene Nummer eins. Dennoch ist hier von Einseitigkeit keine Spur, ganz im Gegenteil – die Vielfalt an Facetten und Aspekten, die Bernhard Ott dieser Sorte entlockt, ist größer als viele sortenmäßig überreich bestückten Paletten. Ampelografische Seitensprünge gibt es einerseits in Gestalt des Rosé Rosalie und eines Rieslings sowie der Cuvée Spektrum aus Welschriesling, Neuburger, Müller-Thurgau, Traminer, Silvaner, Roter Veltliner und weiteren Sorten. Bereits 2006 wurde der Betrieb auf biologisch-dynamische Bewirtschaftung umgestellt, bald darauf zertifiziert. Waren früher noch Umstellungsflächen dabei, so ist seit 2018 die gesamte Palette bio. Besonderes Augenmerk gilt der Pflege der Böden und Rebanlagen, und in diesem Bereich zählt das Weingut zweifellos zu den besten und innovativsten Betrieben: Kompostausbringung und Begrünung sind selbstverständlich, ebenso wie Grünlese, Laubarbeit und penible Traubenselektion. Die Lese erfolgt seit jeher mit Hand – aufgrund des großen Selektionsaufwands werkten 2022 bis zu 75 Erntehelfer in den Weingärten. In Sachen Traubenverarbeitung ist man hier extrem schlagkräftig: Ein höchst kompetentes Team sorgt für rasche Verarbeitung des makellosen Traubenguts; mehrere Pressen der Spitzenklasse stehen zur Verfügung. State of the Art sind hierbei die besonders schonenden automatischen Korbpressen, von denen es mittlerweile bereits vier im Betrieb gibt – diese werden für sämtliche Trauben aus den eigenen Weingärten eingesetzt. Die Moste werden überwiegend spontan vergoren bzw. mit der eigenen Hefe versetzt, 2022 wurde auf biologischen Säureabbau verzichtet. Durch lange Lagerung auf der Hefe und späte wie sparsame Schwefelung gewinnen die Weine an Facetten und Tiefgang. Zunehmend größere Bedeutung bekommt seit etlichen Jahren der Ausbau in großen, neutralen Holzfässern. Den Einstieg in die Veltliner-Welt bildet der Wein namens Am Berg, als mittelgewichtige Lagen-Cuvée gibt es den Fass 4. Im gehobenen Bereich gibt es die Rieden-Cuvée Der Ott, und das Premiumsegment besetzt ein Trio aus Einzellagenweinen – Feuersbrunner Rosenberg und Spiegel sowie der Engabrunner Stein aus dem Kamptal. Als JRE-Edition (Jeunes Restaurateurs) gibt es einen Sortenvertreter von der Ried Kirchthal. Ortsweine kommen von Gösing und Feuersbrunn. Die Basisweine aus dem hervorragenden Jahrgang 2022 begeistern mit ihrer Energie, feinen Frucht und Pikanz, die Reserven und Lagenweine aus dem kühleren Jahrgang 2020 glänzen durch Balance und Tiefgang. Profitieren alle Lagenweine von Flaschenreife, so trifft das besonders auf den Wein von der Ried Rosenberg zu, der bei der Top-Weinverkostung die Spitzenkategorie knapp nicht erreichte; hier braucht es Geduld.ps

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2018 Merlin Blaufränkisch Amphore
Familienweingut Braunstein
Leithaberg, Rust & Rosalia

(Ried Glawarinza, 18 Monate auf der Maische in der Amphore) Rote Beeren, rauchig, Tabak, würzig, fleischige Frucht, am Gaumen mit fast seidigem Tannin, hochelegant, charaktervoll, tiefgründig, fast feminin wirkend. Ein faszinierender Rotwein voller Magie.

Rotwein
Blaufränkisch
€€€€€
Naturkork

Familienweingut Braunstein
Leithaberg, Rust & Rosalia

Birgit Braunstein
7083 Purbach
Hauptgasse 16

Es summt und brummt in den Weingärten von Birgit Braunstein. Biodynamische Bewirtschaftung seit 2009 – seit 2015 Demeter zertifiziert. Die Weine sind ungeheuer spannend und bekömmlich, von seltener Salzigkeit. Das Wechselspiel der Böden – Kalk und Schiefer – verleiht den Weinen eine unwiderstehliche Vitalität. Sind immer Boden pur. Diese verstehen auch zu reifen, wie die Verkostung eines 2006 Chardonnay Guttenberg beweist. Der steht prächtig da. Auch der 1996 Oxhoft präsentiert sich blendend – erinnert an einen gereiften Bordeaux. Auch der 2012 Pinot Noir Reserve ist von feingliedriger Eleganz und noch lange nicht am Ende. Diesen Wein gibt es sogar noch im Angebot von Frau Braunstein. Dass hier nur spontan vergoren wird, keine Enzyme verwendet werden und man den Weinen jede Menge Zeit gewährt, ist bei Birgit Braunstein Normalität. Das große Vorbild von Birgit Braunstein sind wohl die Kelten, welche in grauer Vorzeit hier ansässig waren und in ihrer Naturverbundenheit bis heute die Winzerin esoterisch beeinflussen – im besten Sinne positiv. Das Logo der Flaschenausstattung ist übrigens ein keltisches Glückssymbol. Zu sagen wäre noch, dass die Weine in diesem Weingut von unverwechselbarer Intensität sind und jeder für sich enormen Charakter ausstrahlt. Ich habe keinen Favoriten. Es sind durchwegs wertvolle Kleinodien mit einer philosophischen Faszination.

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2020 Baron Cuvée Reserve
Weingut Wine by S. Pratsch
Weinviertel

(ME/CS) Nobles Kirsch-Weichsel-Gelee, erdige Noten, Peperonata; pikante Säure, reife Tannine, komplex mit Tiefe, Weichselschokolade, Johannisbeermix im haftenden Nachhall. ÖSTERREICH

Rotwein
Cuvée Rot
€€€
Schraubverschluss

Weingut Wine by S. Pratsch
Weinviertel

Stefan Pratsch
2223 Hohenruppersdorf
Milchhausstraße 5

Das Weingut Stefan Pratsch in Hohenruppersdorf hat seinen Ursprung in der Vereinigung zweier alter, ortsansässiger Weinbaufamilien. Bereits vor 25 Jahren war Vater Willi Pratsch überzeugt, dass der naturnahe Weinbau der richtige Weg ist, so war er einer der Ersten, die im Weinviertel mit Bio-Weinbau begonnen haben. Diese Leidenschaft und Philosophie übertrug sich wie von selbst auf den jungen Kellermeister Stefan Pratsch. Wie sich heute zeigt, war die Umstellung auf biologisches Wirtschaften ein wichtiger Schritt auf dem Weg in eine erfolgreiche Weinzukunft. Stefan Pratsch erkannte den hohen Stellenwert des Bodens als Lebensraum für Fauna und Flora. Der von ihm gefühlvoll behandelte lebendige Boden überträgt dadurch seine positive Energie in die reifenden Trauben.

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2021 Grüner Veltliner Ried Himmelreich
Weingut Sommer
Leithaberg, Rust & Rosalia

Ungemein würzig, gewisse Exotik sickert durch, Pfeffer, dunkle Tönung mit Zitrus, rauchig, immens Mineralik, salzig, Orangenzesten, Grapefruit, traubige – gelbfruchtige – Fülle, etwas weiße Schokolade, dezent nussig, stoffige Eleganz. Ein vielschichtiger Grüner Veltliner, enorme Zukunft.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€
Naturkork

Weingut Sommer
Leithaberg, Rust & Rosalia

Kathrin & Leopold Sommer
7082 Donnerskirchen
Johannesstraße 26

Eine selten spannende Serie. Da ist jeder Wein außergewöhnlich in seiner Art. Da gibt es nirgends etwas zu meckern. Dieser Leopold Sommer jun. hat ein Händchen für Wein. Auf einige Weine möchte ich doch näher eingehen. Da ist erstmal der 22 Sauvignon Blanc Sandstein – ein Wein, in dem ich mich verliebt habe – seidiger Glanz, feinste Frucht, Labsal für den Gaumen. Grandios finde ich die beiden Grünen Veltliner 21 Alte Reben und 21 Ried Himmelreich – das sind sensationelle, höchst individuelle Weine von unverwechselbarem Ausdruck. Vor allem Himmelreich – das ist wahnsinnig guter Wein. Beim 21 Riesling Handwerk schwebt man in anderen Sphären. Hier verschwimmt die Moderne mit der Tradition. Der 2020 Zweigelt Schieferstein ist in seiner Finesse brillant. Das ist Charme und Tiefgang in beeindruckender Form. Der 2020 Blaufränkisch Ried Halser zählt zu den besten Rotweinen des Burgenlandes. Ein bisschen Retro ist der Camer Reserve 2020 – erinnert an frühere Zeiten der 90er – Frucht und Schmelz, vollmundig, angenehme Tannine, reichhaltig. Das alles ist hier vorhanden und schmeckt hervorragend. Ist halt austauschbar. Danach die Moderne: 21 Salz und Rauch – maischevergoren, tiefgründig, anders als die anderen. Leo Sommer ist Innovation pur.

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2021 Riesling Weintalried
Weingut Familie Proidl
Kremstal

Reichhaltige Nase, einige Kräuter, Kamille, Grüntee, Zuckermelonen, Lokum, kandierte Nektarinen; schmelzig, supersaftig, herrliche Fruchtsüße, opulent, tolle Frucht, Quitten, sehr lang.

Weißwein
Riesling
€€€€€
Schraubverschluss

Weingut Familie Proidl
Kremstal

Patrick Proidl
3541 Senftenberg
Oberer Markt 5

Tel. +43 2719 2458
weingut@proidl.com
www.proidl.com

Das Familienweingut Proidl ist seit Jahren unter den allerbesten Weißweinbetrieben in Österreich. Das liegt einerseits am klaren Bekenntnis zu Charakter und Ausdruck der jeweiligen Terroirs, andererseits daran, dass bei der Erziehung der manchmal auch durchaus aufsässigen Kellerkinder auf gröbere Intervention verzichtet und folglich auf die Förderung der Eigenständigkeit gesetzt wird. Das kompromisslose Streben nach Top-Qualitäten wurde bereits in den Neunzigerjahren unter Führung des ebenso impulsiven wie kreativen Franz Proidl und seiner Frau Andrea praktiziert. Diesem Weg hat sich Sohn sowie Weinbau- und Kellermeister Patrick Proidl – zehnte Familiengeneration in Senftenberg – ebenso bedingungslos verschrieben, wobei er dem unverfälschten Ausdruck der verschiedenen Terroirs sowie Fruchttransparenz und Finesse besonders große Aufmerksamkeit widmet. Neben den klassischen Sorten Grüner Veltliner und Riesling, die in zahlreichen Varianten ausgebaut werden, gibt es auch Chardonnay sowie Muskateller und Traminer, dazu auch einige Rotweine sowie Rosé. Neben trockenen Weißweinen gibt es hier auch regelmäßig Süßweine der Spitzenklasse – von Auslesen bis zu TBAs. Seit ein paar Jahren werden auch immer wieder anregende PetNats erzeugt, etwa aus Riesling und Chardonnay. Die Weingärten liegen in und um Senftenberg – 
zu einem guten Teil in bis zu 60 Grad steilen Hanglagen mit steinigen, kargen Böden. Vitikulturelles Herzstück des Betriebes ist die direkt unterhalb der Burgruine Senftenberg situierte Top-Lage Ehrenfels mit Riesling und Veltliner, weitere Spitzen-Crus sind Pfeningberg und Hochäcker (Riesling) sowie Pellingen. Ihrer Herkunft entsprechend sind Veltliner und Riesling tendenziell mit prägnanten Säurewerten versehen; die Zuckerreife kommt in den sonnengeküssten Lagen Senftenbergs aber auch nicht zu kurz – und so entstehen hier kraftvolle, extraktreiche Weißwein-Klassiker mit mineralischer Würze und transparenter Frucht; das große Potenzial beweisen vor allem die Lagenweine immer wieder in Altweinverkostungen. Neben dem klassischen Segment mit Gebiets-, Orts- und Lagenwein gibt es auch Patrick Proidls eigene Premium-Linie unter der Bezeichnung „Generation X“. Zuletzt wurde das Sortiment um den großes Potenzial andeutenden Veltliner „Holzhammer“ ergänzt; beim Riesling ist die Weintalried als jüngerer Zugang zu verbuchen. Beachtlich ist auch die elegante Premiere vom Donauriesling ausgefallen, die nichts von der Breite mancher Vertreter aus dieser PiWi-Sorte hat.ps

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schwacher Jahrgang annehmbarer Jahrgang guter Jahrgang sehr guter Jahrgang ausgezeichneter Jahrgang - nicht bewertet -