Weinguide
Ausgabe 2023/24
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2022 Grüner Veltliner Ried Hochschopf 1ÖTW
Weingut Tom Dockner
Traisental

Pfirsichfruchtig, zitrusfrisch gepimpte Apfelfrucht, ein Hauch Vanille, Ringlotten, die regieren mit ihrem säuerlich-fruchtsüßen Punch auch den Gaumen, Holz kommt als Spur Gerbstoff wieder, pfeffrig-pikant, streng, kalkig, großartiger Ansatz, elegant und kraftvoll, Rosenaromen im Abspann.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingut Tom Dockner
Traisental

Tom Dockner
3134 Theyern
Traminerweg 3

2022 war für Tom Dockner ein „fordernder Winzerjahrgang, der trotz vieler Befürchtungen wieder super geworden ist“. Mit GV Tom und dem Gemischten Satz hat er bei der Sommerweinkost schon bella figura gemacht. Und dieser Eindruck zieht sich durch das gesamte aktuelle Programm. Es ist dieses Spannungsgemisch aus oftmals spröder Herkunft im Zusammenspiel mit perfektem Sortenausdruck, verzückendem Süße-Säure-Spiel und herrlichem Fruchtschwung bei moderaten Alkoholgraden, was jeden einzelnen Wein zu einer Empfehlung macht. Schon für knappe 10 Euro lädt der Einstiegs-Riesling vom Parapluiberg zu einer Plauderstunde über Sorte, Jahrgang und Traisental ein. Für Tom ist es ein „22er-Phänomen, dass die Rieslinge schon so prächtig dastehen“. Das stellt natürlich keine Abwertung der Veltliner dar, diese genießt man halt einfach später, was ganz in seinem Sinn ist. Eingerahmt wird das Sortiment von einem traumhaften Traminer und einem fest zupackenden Pinot Noir. Die Reben dafür stehen auf dem Konglomerat der Hollenburg-Karlstetten-Formation, eine Traisentaler Spezialität, die von der Ur-Traisen vor etwa 15 Mio. Jahren aus den Kalkalpen angeschwemmt wurde.

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2022 Riesling Ried Pletzengraben 1ÖTW
Weingut Tom Dockner
Traisental

Frisch aufgeschnittener Pfirsich, Honigmelone, kandierte Kräuter, Zesten von Limette und Zitrone, Hauch von Süße (6g) kündigt sich an; mit markanter Mineralik und zischiger Säure bleibt auch dieses Spiel ausgeglichen, präzise Rieslingfrucht setzt sich fort, dezente Grapefruit-Bitternoten, sehr viel Stein im Finish, grandiose Länge, jetzt schon ein großes Vergnügen. Niederösterreich

Weißwein
Riesling
€€€
Schraubverschluss

Weingut Tom Dockner
Traisental

Tom Dockner
3134 Theyern
Traminerweg 3

2022 war für Tom Dockner ein „fordernder Winzerjahrgang, der trotz vieler Befürchtungen wieder super geworden ist“. Mit GV Tom und dem Gemischten Satz hat er bei der Sommerweinkost schon bella figura gemacht. Und dieser Eindruck zieht sich durch das gesamte aktuelle Programm. Es ist dieses Spannungsgemisch aus oftmals spröder Herkunft im Zusammenspiel mit perfektem Sortenausdruck, verzückendem Süße-Säure-Spiel und herrlichem Fruchtschwung bei moderaten Alkoholgraden, was jeden einzelnen Wein zu einer Empfehlung macht. Schon für knappe 10 Euro lädt der Einstiegs-Riesling vom Parapluiberg zu einer Plauderstunde über Sorte, Jahrgang und Traisental ein. Für Tom ist es ein „22er-Phänomen, dass die Rieslinge schon so prächtig dastehen“. Das stellt natürlich keine Abwertung der Veltliner dar, diese genießt man halt einfach später, was ganz in seinem Sinn ist. Eingerahmt wird das Sortiment von einem traumhaften Traminer und einem fest zupackenden Pinot Noir. Die Reben dafür stehen auf dem Konglomerat der Hollenburg-Karlstetten-Formation, eine Traisentaler Spezialität, die von der Ur-Traisen vor etwa 15 Mio. Jahren aus den Kalkalpen angeschwemmt wurde.

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2022 Grüner Veltliner Ried Berg 1ÖTW
Weingut Markus Huber
Traisental

Recht geschmeidige, traubige, geleeartige Frucht auf steinigem Grund, gepfefferter Mix aus Stein- und Kernobst, frische Zitrusnoten, belebend, große Vorfreude; weit ausladende Fruchtdarbietung, Frucht- und etwas Restsüße in ausreichend Säure, etwas Gerbstoff und viel Herkunft gebettet, wunderschöne Länge, ein paar Zesten für die Haftung, schon jetzt ein Genuss.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€€
Naturkork

Weingut Markus Huber
Traisental

Markus Huber
3134 Reichersdorf
Weinriedenweg 13

Tel. +43 2783 82999
Fax. -4
office@weingut-huber.at
www.huber.wine

„2022 war ein Jahrgang wie anno dazumal. Das Wetter war mit ausreichend Niederschlägen ideal, der Sommer von den Temperaturen moderat, zusammen mit dem kühlen, trockenen Herbst hat alles wunderbar gepasst“, schwärmt Markus Huber. Veltliner, Riesling und Burgunder sind die Weine, die mustergültig das Schaffen des Winzers, aber auch die Besonderheiten des Gebiets repräsentieren. Mit Zug in die Tiefe ist die Alte Setzen wieder ein aufbauend süffiger Wein, der den Gaumen frei macht für weitere Genüsse. Kalk ist das Thema in der Geologie des Traisentals, das der Zwirch mit großem Fruchtdruck aufnimmt und weiterspinnt, bei aller Spannung ein leichtgängiges Vergnügen. Der auch heuer wieder exzellente Ried Berg ist die weingewordene Verwandlung von lössigem Konglomerat in ein Hochamt aus Sorten-, Herkunfts- und Jahrgangstypizität großartiger Stoff. „Für einen Hauch internationaler Dimension“ kam diesmal etwas gebrauchtes Holz zum Einsatz. Als verschmitzter Verführer erweist sich der Riesling Engelsberg®, der sich großzügig gibt und im nächsten Moment wieder zurücknimmt, der einmal die Sorte aufblühen lässt, um gleich darauf im kargen, kühlen, steinigen Kalkkonglomeratboden auszusetzen, frech, süffig, voller Überraschungen was für ein Spaß! Der Rothenbart, eine nach Südosten ausgerichtete warme Lage mit ganz kargem Boden, braucht hingegen einen langen Anlauf. Er reitet noch etwas unentschlossen auf seiner Herkunft herum, bevor er schließlich zögerlich Sorten-
appeal aufblitzen lässt, dann sprüht der Charme mit großem Fruchtansatz, kleinem Zuckerrest und kesser Säure, bis er seine Sachen packt und sich auf den nächsten Auftritt vorbereitet. Markus Huber kennt das: „Der Rothenbart entwickelt sich langsam.“ Der Berg ruft auch beim Riesling aus großer Höhe. Aus geflextem Gestein spritzen knisternde Fruchtfunken, schnell hat der Berg wieder die Hand drauf und verabschiedet sich straff, streng und bröseltrocken mit einem Augenzwinkern toll. Wie der Berg aus zwei so unterschiedlichen Sorten hervorragende Weine hervorbringen kann, ist schnell erklärt: „Das rote Kalkkonglomerat ist überall die Basis. Im unteren Bereich, wo die Veltlinerreben stehen, ist drüber eine dicke Lössschicht. Ab etwa 300 m Seehöhe ist nur noch ein bisschen Löss, dann Stein, dort steht der Riesling.“ Als Ergänzung zu den Lokalmatadoren stehen zwei Burgunder parat. Beim Weißburgunder Alte Reben, dem kräftigsten Wein des Jahrgangs, hat der Ausbau im großen Fass nur eine schmale Holzspur hinterlassen, der Wein gefällt mit seinem weitgefassten Fruchtbild und hält sehr lange im Anbruch. Ein Drittel neue 500-Liter-Fässer haben dem Chardonnay aus der Einzellage Spiegeln deutlich mehr Holz mitgegeben, mit einer „Idee von Meursault“ gibt er sich bei kraftvollem Ansatz jugendlich forsch, er hat noch Zeit zum Wachsen. Im Rosé ist von Blauburger bis Zweigelt alles vertreten, was das Weingut in Rot zu bieten hat, Cabernet und Merlot kommen aus dem Holz, der Rest aus Stahl.

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2022 Riesling Ried Berg 1ÖTW
Weingut Markus Huber
Traisental

Rauchig, staubig, zwischen Kalkstein zerriebene Salzzitronen, streng, straff, gleichzeitig vergnügt; Süße-Säure-Spiel blitzt kurz auf, dann hat der Berg den Wein im Griff, Frucht zieht sich zurück, sehr lang, großer Ansatz, braucht Zeit. Niederösterreich

Weißwein
Riesling
€€€€€
Naturkork

Weingut Markus Huber
Traisental

Markus Huber
3134 Reichersdorf
Weinriedenweg 13

Tel. +43 2783 82999
Fax. -4
office@weingut-huber.at
www.huber.wine

„2022 war ein Jahrgang wie anno dazumal. Das Wetter war mit ausreichend Niederschlägen ideal, der Sommer von den Temperaturen moderat, zusammen mit dem kühlen, trockenen Herbst hat alles wunderbar gepasst“, schwärmt Markus Huber. Veltliner, Riesling und Burgunder sind die Weine, die mustergültig das Schaffen des Winzers, aber auch die Besonderheiten des Gebiets repräsentieren. Mit Zug in die Tiefe ist die Alte Setzen wieder ein aufbauend süffiger Wein, der den Gaumen frei macht für weitere Genüsse. Kalk ist das Thema in der Geologie des Traisentals, das der Zwirch mit großem Fruchtdruck aufnimmt und weiterspinnt, bei aller Spannung ein leichtgängiges Vergnügen. Der auch heuer wieder exzellente Ried Berg ist die weingewordene Verwandlung von lössigem Konglomerat in ein Hochamt aus Sorten-, Herkunfts- und Jahrgangstypizität großartiger Stoff. „Für einen Hauch internationaler Dimension“ kam diesmal etwas gebrauchtes Holz zum Einsatz. Als verschmitzter Verführer erweist sich der Riesling Engelsberg®, der sich großzügig gibt und im nächsten Moment wieder zurücknimmt, der einmal die Sorte aufblühen lässt, um gleich darauf im kargen, kühlen, steinigen Kalkkonglomeratboden auszusetzen, frech, süffig, voller Überraschungen was für ein Spaß! Der Rothenbart, eine nach Südosten ausgerichtete warme Lage mit ganz kargem Boden, braucht hingegen einen langen Anlauf. Er reitet noch etwas unentschlossen auf seiner Herkunft herum, bevor er schließlich zögerlich Sorten-
appeal aufblitzen lässt, dann sprüht der Charme mit großem Fruchtansatz, kleinem Zuckerrest und kesser Säure, bis er seine Sachen packt und sich auf den nächsten Auftritt vorbereitet. Markus Huber kennt das: „Der Rothenbart entwickelt sich langsam.“ Der Berg ruft auch beim Riesling aus großer Höhe. Aus geflextem Gestein spritzen knisternde Fruchtfunken, schnell hat der Berg wieder die Hand drauf und verabschiedet sich straff, streng und bröseltrocken mit einem Augenzwinkern toll. Wie der Berg aus zwei so unterschiedlichen Sorten hervorragende Weine hervorbringen kann, ist schnell erklärt: „Das rote Kalkkonglomerat ist überall die Basis. Im unteren Bereich, wo die Veltlinerreben stehen, ist drüber eine dicke Lössschicht. Ab etwa 300 m Seehöhe ist nur noch ein bisschen Löss, dann Stein, dort steht der Riesling.“ Als Ergänzung zu den Lokalmatadoren stehen zwei Burgunder parat. Beim Weißburgunder Alte Reben, dem kräftigsten Wein des Jahrgangs, hat der Ausbau im großen Fass nur eine schmale Holzspur hinterlassen, der Wein gefällt mit seinem weitgefassten Fruchtbild und hält sehr lange im Anbruch. Ein Drittel neue 500-Liter-Fässer haben dem Chardonnay aus der Einzellage Spiegeln deutlich mehr Holz mitgegeben, mit einer „Idee von Meursault“ gibt er sich bei kraftvollem Ansatz jugendlich forsch, er hat noch Zeit zum Wachsen. Im Rosé ist von Blauburger bis Zweigelt alles vertreten, was das Weingut in Rot zu bieten hat, Cabernet und Merlot kommen aus dem Holz, der Rest aus Stahl.

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2022 Riesling Der Wein vom Stein
Weingut Ludwig Neumayer
Traisental

Zart und doch vielfältig, eine Spur Tabak, Earl Grey, Liebstöckel, Holunderblüten, Trockenaromen, Spekulatius, Aromen werden dunkler, bleibt ruhig und doch sehr beweglich, ein Sitztänzer; dreht am Gaumen auf, bleibt spurtreu, elegant, sehr hübsches Süße-Säure-Frucht-Spiel, Trockenobst, kleidet den Mund aus, man freut sich auf den nächsten Schluck, fast staubig trocken im Abgang, zieht sich wieder zurück, wird steiniger. Da capo sin al fine. Niederösterreich

Weißwein
Riesling
€€€€€
Schraubverschluss

Weingut Ludwig Neumayer
Traisental

Ludwig Neumayer
3131 Inzersdorf ob der Traisen
Dorfstraße 37

„2022 hatten wir, wie viele andere auch, unsere Probleme mit Peronospora bei den Veltlinern. Riesling und Weißburgunder sind da nicht so empfindlich, letztlich hat alles gepasst, wir haben mächtige, reife Veltliner mit schöner Säure bekommen.“ Wenn man Ludwig Neumayer mit den richtigen Fragen anschubst, dann könnte man mit ihm alleine eine abendfüllende Sendung bestreiten. In Doppelconférence mit seinem Bruder Karl geht sich locker eine Serie aus. Zwischen beiden besteht seit Kindheit an eine enge Verbundenheit. „Wir waren fast wie siamesische Zwillinge“, denkt Karl zurück. „Da ist immer der Schmäh g'rennt; man muss früh erkennen, mit wem man herzhaft lachen kann im Leben.“ So richtig losgegangen mit dem Weinbau ist es Mitte der 1980er im Umfeld von Bundesweinmesse, Weinskandal und Tschernobyl. Mit dem 100-Punkte-Wein Weißburgunder 1986 waren sie dann plötzlich wortwörtlich in aller Munde und zusammen mit Triebaumers Mariental und Bründlmayers Chardonnay im Kreis der ganz Großen. Der von Karl geplante Weißweinkeller sorgte weit übers Traisental hinaus für Aufsehen. In Österreich waren sie mit die ersten, die ihre Trauben der Schwerkraft folgen ließen. „Wir zermanschen nix, der abgesetzte Most rinnt in die Gärtanks. Simple Technologie – klare Weine“, so lautet seither das Rezept für Ludwig, den „begeisterten Qualitätsfanatiker“. Nach Errichtung der „romanischen Verkostungskapelle“ konnten kleine Gruppen zu Weinandachten empfangen werden. Den beiden ist es „nie um Größe gegangen, sondern um einen Traum, befeuert von romantischer Wehmut mit dem Wein als Symbol für Schönheit“. In den Anfängen gab es noch ein bisschen Rotwein in Form eines mehr als akzeptablen St. Laurent. Auch Chardonnay wurde mit gutem Erfolg verarbeitet, bevor 2008 auf Veltliner umgesetzt wurde. „Chardonnay ist toll für Sekt, Veltliner müssen wir machen, Weißburgunder ist ein nettes Nebengeräusch“, stapelt Ludwig tief, weiß zugleich zu berichten, dass der 22er eine „Aromenbombe“ ist. Was sonst noch gepflegt wurde, lässt sich weiterhin im elegant verzierten Gemischten Satz Stoa begutachten, für ihn „eine kleine, leichte, kulinarische Spielerei“. Die Schieflage, „der Noble von unseren Kalkrieden“, empfiehlt sich als erster Genuss und perfekter Einstieg in Herkunft und die Handschrift des Betriebs. Straff, streng, eng und fokussiert beginnend, verwöhnt der Zwiri im nächsten Moment schon mit großzügigem Fruchtangebot, wechselt behände zwischen Solist und Salonorchester, macht viel Freude. Der mächtige Stein erzählt vom „Glanz des Kalkterroirs“ und täuscht mit seinen Vanillenoten zarten Holzeinsatz vor, starker Stoff für Jahre. Beschwingt absolviert der Engelberg den Sortenwechsel. Wie allen Rieslingen ist ihm ein Zuckerrest geblieben. „Reif und knackig“ müssen seine Rieslinge sein, „die Säure muss passen, nur laut dürfen sie nicht sein“, betont Ludwig, der seine Weine so werden lässt, „wie sie die Natur gibt. Was letztlich auf dem Etikett steht, ist egal“. Der Grillenbart, ein Charmeur mit Tiefgang, ist deutlich halbtrocken, mit seinen 11 g RZ fördert er Unmengen an Frucht zutage, kalkiger Griff bewahrt ihn vorm Abgleiten in Kitsch – großartig. Kontrastreich, ein Füllhorn an Frucht und dann wieder in sich gekehrt, so reizt der Riesling vom Stein den Genießer. Der Weißburgunder täuscht wie schon der Veltliner Holzeinsatz vor, kommt aber ebenso aus dem Stahl. Er ist den anderen Steinen ebenbürtig, braucht momentan am längsten, bis er rollt. Neues Terrain betritt er mit dem lieblichen Sauvignon Giess, „der braucht einen eigenen Markt“.

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schwacher Jahrgang annehmbarer Jahrgang guter Jahrgang sehr guter Jahrgang ausgezeichneter Jahrgang - nicht bewertet -