Josef Fritz
3701 Zaußenberg
Ortsstraße 3
Tel. +43 2278 25150
office@weingut-fritz.at
www.weingut-fritz.at
Das Wagramer Topweingut, dessen Zertifizierung der biologischen Bewirtschaftung nunmehr abgeschlossen ist, konnte die bereits in den letzten Jahren konstatierte Hochform erneut unter Beweis stellen, wobei – wenn man die beiden Sekte einbezieht – immerhin Erzeugnisse aus vier verschiedenen Jahrgängen auf dem Prüfstand waren. Für herausstechende Glanzlichter sorgte wieder einmal das Sextett der Roten Veltliner, die ja seit jeher zur Kernkompetenz des schon frühzeitig auf diese Wagramer Spezialität setzenden Josef Fritz zählten. Bereits der Einstieg wird durch die unprätentiösen, doch mit vielen gelben und roten Fruchtaromen ausgestatteten Wagram Terrassen und den feingliedrigen Steinberg höchst vergnüglich gestaltet, und im Spitzensegment liefern sich der diesmal besonders gelungene Mordthal, der Dauerbrenner Steinberg Privat und der etwas alternativ bereitete Josef vs Johannes quasi ein Kopf an Kopf-Rennen, wobei die Reifespanne der Privat-Version noch kaum abzuschätzen ist. Beide sollten die Fünf-Sterne-Hürde bald überspringen. Aus dem üblichen Sortenspektrum stechen heuer beispielsweise der mit kühler Eleganz wie Rasse punktende Riesling von der Ried Schafberg und der nobel zurückhaltende, doch mit delikatem Schmelz versehene Weißburgunder hervor, aber auch der wunderbar balancierte Chardonnay und der archetypische Traminer der Großen Reserve-Kategorie besitzen ihre Meriten. „Einmal und nie wieder …“ – unter diesem ein wenig wehmütig erscheinenden Motto wurde aus einer vor kurzem erworbenen, kaum mehr zählbaren Ertrag liefernden, Parzelle ein umwerfend charmanter, hochklassiger Blauer Portugieser gewonnen, der eindrucksvoll aufzeigt, was mit dieser beinahe schon in Vergessenheit geratenen, urösterreichischen Rebsorte bei entsprechender Mühewaltung alles möglich ist. Aus dem Duo der Großen Reserve-Sekte fällt insbesondere der die Vorzüge des Pinot Noir immer besser ausspielende und offensichtlich eine deutliche Steigerung realisierende Blanc de Noir durch Eleganz und dezentes Fruchtspiel äußerst positiv auf.
Weine
Zur Gänze im eigenen Weingut versektet wurde dieser erst im Dezember 2024 degorgierte Pinot Noir, recht feines Mousseux, zartgliedrig und animierend, feine Himbeerfrucht und etwas Hefegebäck, oszilliert auf prickelnde Weise zwischen hellen Fruchtaromen und Autolyse-Tönen, eleganter Schliff und gehörige Dichte, jugendlich und im rassigen Abgang noch einmal zupackend realisiert er eine bemerkenswerte Steigerung.
Die Rosé-Version des hauseigenen Sektes der höchsten Kategorie erstrahlt bei stetiger Perlage in kräftigem Pink mit orangen Lichtern: herbe, rotbeerige Aromen gepaart mit ein wenig Kräuterwürze, lebhaft, straff und forsch, auch am Gaumen steht hier die klare Frucht im Vordergrund, beachtlicher Körper, erstaunlich kernig und mehr als rassig, beinahe noch embryonal erscheinend.