„Nach dem punktgenauen Regen im August“ ist es für die Krispels perfekt gelaufen. „Die physiologische Reife haben wir ganz genau erwischt, und wir freuen uns zusätzlich über die markante Säurestruktur.“ Aus den Jahren 2019 bis 2021 hat Stefan diesmal ein burgunderbetontes Programm aufgetischt. Die Weißburgunder haben zwar noch jede Menge Zeit vor sich, eindrucksvoll ist aber jetzt schon zu beobachten, wie sich Konzentration und Terroir bis hinauf zum Kaargebirge steigern. Der Chardonnay vom Kaargebirge gefällt mit seinem vielfältigen Ausdruck, braucht aber auch noch Zeit. Mit Gebiets- und Ortswein vom Grauburgunder stehen zwei äußerst attraktive Sortenvertreter zur Auswahl. Die Muskateller sind klassisch und gediegen, einen weitläufigeren Eindruck haben die Sauvignons hinterlassen – intensiv und freundlich trinkt sich der Gebietswein fast von allein, Straden rückt bei finessigem Sortenausdruck die Herkunft deutlicher ins Blickfeld. Das gesamte Register der Sorte arbeiten die beiden Weine vom Neusetzberg mit unterschiedlichen Verzierungen ab, Zeit lassen.

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Fritz Frühwirth ist mit dem „schönen, kräftigen Jahrgang und seiner harmonischen Säure“ sehr zufrieden. Mit dem kräftigen Morillon gibt es heuer neben den Traminern einen weiteren Ortswein, und über einen ersten großen Auftritt darf man sich beim Morillon Koasasteffl freuen. Muskateller und Sauvignon bieten im Einstiegsbereich klassisch unbeschwertes Trinkvergnügen, die Vinothekfüllung geht es weiterhin ganz ruhig an und stellt die Herkunft vom Basaltverwitterungsboden in den Vordergrund. Ruhe ist auch das Thema beim Hoch 3, der im Duft noch geizt, dafür auf dem Gaumen mit anspruchsvollem Klöcher Traminer-Feeling aufwartet. Etwas vorwitzige Kohlensäure stellt beim Gelben Traminer schon im Duft die Sorte eindeutig dar, fast schon ein Parfum ist der 2019er Hochwarth, anspruchsvoll und fruchtbetont. Mit dem Gewürztraminer Extrem kann man sich eine herrliche Auslese für die Weihnachtszeit in den Keller legen. Die Gaumenfreude gibt einen ersten erfreulichen Einblick ins rote Jahr 2021, an deren Spitze die Eruption steht.

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„Bei uns liegt der Schwerpunkt auf Burgunder“, sagt Alois Gollenz, dessen Sorten rund 40 Prozent ausmachen. Gollenz sieht sich als Burgunder-Weingut und spielt das Thema in allen Facetten – vom Sekt über den Gebiets- und neuen Ortswein bis zu den Lagenweinen – aus. Einen besonderen Stellenwert genießen der Grauburgunder – eine erklärte Lieblingssorte des Winzers – und „Der Gollenz“, seine Burgunder-Cuvée: „Das ist unser Signature-Wein und das, das was unseren Betrieb ausmacht. Der Gollenz steht für den Betrieb und ist ein erschwinglicher feiner Wein.“ Wobei der Eruption-Winzer auch mit dem Sauvignon Blanc bestens umzugehen vermag – und sich neuerdings an einen Riesling gewagt hat, mit einem beachtenswerten Ergebnis. Die Kraft und Eleganz seiner Weine holt Gollenz aus den im Vulkanland typischen Basaltböden. Seine Ortsweine bringt er frühestens ein Jahr nach der Ernte. Seine Lagenweine, die er ausschließlich im großen und kleinen Holz ausbaut, sogar mit zwei- bis dreijähriger Kellerreife.

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Für Stefan Müller gehört 2021 "zu den besten Jahrgängen der letzten zehn Jahre." Bei perfekter physiologischer Reife blieb durch die kühlen Nächte die Säure erhalten, eingebracht haben sie eine "super Qualität bei durchschnittlicher Menge." Den Weißburgunder Gebietswein haben Trauben aus jungen Anlagen "beschleunigt", beim spontan vergorenen Ortswein tragen ältere Reben viel von Hochwarth und Seindl bei und der Seindl himself braucht mit seinem strengen Herkunftsnachweis viel Beschäftigung. Chardonnay ist noch etwas in sich gekehrt, der 20er zeigt sich in guter Verfassung. Bei den Rieslingen steht dem Restzucker praktisch genauso viel Säure gegenüber, der Gebietswein ist schon ein Genuss. In den Gebiets-Sauvignon sind die Trauben für den Ortswein gewandert. Geschlossen guten Eindruck haben wieder die Traminer hinterlassen. Knusprig frisch beginnend, klingt der Gelbe Traminer in einer Gaumenorgie lang und trocken aus. Zur molligen Süße gesellen sich beim halbtrockenen Gewürztraminer Kraft und knackige Säure, bei der lieblichen Spätlese gefällt die charmante Verquickung von Frucht, Sorte, Süße und Herkunft. Beim Ried Hochwarth 2020 ringen noch Jahrgang, Holz, Sorte und Herkunft um die richtige Einstellung. Keine Eile hat es mit der auf Eleganz ausgelegten Eruption Rot.

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Familie Platzer ist mit dem Jahrgang 2021 sehr zufrieden, in einer „oktoberlastigen Ernte“ konnten sie „makellose Bilderbuchtrauben in passender Menge“ einbringen. Weiterverarbeitet wurden diese dann wie jedes Jahr zu sorten- und herkunftstypischen Weinen ihres weiterhin sehr konsumentenfreundlichen Sortiments. Schon der Welschriesling zeigt mit seinem vielfältigen Fruchtausdruck, was die Sorte kann, wenn der Winzer will. Immer noch ein bisschen mehr können die Weine, wenn die Trauben vom kalkigen Aunberg kommen. Das zeigt sich bereits beim Welsch, wird aber vom Sauvignon aktuell auf die Spitze getrieben. Gemeinsame Sache machen sie beim herrlich animierenden Taste of Styria. Der Weißburgunder präsentiert sich ein wenig molliger als im Vorjahr, Grauburgunder und Chardonnay brauchen noch Zeit, Letzterer ist als Tau schon sehr süffig. In erfreulich guter Verfassung befinden sich die 20er Privat-Weine; bei guter Sortendarstellung wurde ihnen mit umsichtigem Holzeinsatz zusätzliche Struktur verliehen. Zweigelt und St. Laurent gefallen in der Cuvée Königsrot mit durchaus anspruchsvollem Trinkvergnügen.

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Das Weingut Domittner liegt gemeinsam mit dem Hotel Domittner direkt im Herzen von Klöch. Günther Domittner betreibt mit seinem Neffen Lukas das Weingut. Das Hotel führt Bruder Herbert. Die Böden sind vulkanischen Ursprungs mit rotem Lehm und Schotter. Die Weine sind hervorragend. Ein genialer Muskateller. Formidable Chardonnays. Dann die Traminer – warum trinken wir zu wenig Traminer? Welch grandiose Gewächse in ihren Spielarten: Gelber und Gewürztraminer. Es sind Traminer in vielen Facetten, welche die Böden widerspiegeln. Mit oder ohne Restzucker, ein Traminer zeigt sich immer charaktervoll und unverwechselbar. Passt bestens zu vielen Speisen. Verwöhnt den Gaumen. Der Traminer in seinen Spielarten gehört nach Michael Broadbent – einem der größten Weinverkoster aller Zeiten – zu den drei besten Rebsorten der Welt: Chardonnay, Riesling und Traminer. Das ist wohl eine außergewöhnliche Referenz für diese herrliche Rebsorte, die in ihrer Vielschichtigkeit kaum zu übertreffen ist. Also, liebe Weinfreunde, widmen wir uns verstärkt diesen feinen Weinen, welche leider ziemlich vernachlässigt wurden.

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Gießauf-Nell ist ein kleines, feines Weingut in Klöch, der Hochburg des Traminers. Dementsprechend spielen bei Winzer Josef Nell der Gelbe Traminer und der Gewürztraminer die Hauptrolle, die er in vielen Facetten anlegt. „Wir sind ein bisschen Masochisten, weil Traminer als schwierige Sorte im Wiengarten gilt“, sagt Nell. Aber er und seine Tochter Katja, die ihm kräftig zu Hand geht, lieben und hätscheln den Wein mit dem Duft der roten Rosen. Alle Traminer sind halbtrocken, darauf schauen die Nells. Nur ihr „sensatioNell“ darf lieblicher ausfallen. Alle Traminer sind Ortsweine mit Herkunft Klöch, wären aber lupenreine Lagenweine vom Hochwarth und Klöchberg. Doch die DAC-Verordnung besagt, dass Riedenweine trocken sein müssen – und so hofft Nell auf Reparatur. Denn erst mit etwas Restsüße entfalten Traminer ihren unvergleichlichen Charme. Mit dem Jahrgang 2021 haben die Nells eine sensationelle Traminer-Palette – die beste der vergangenen zehn Jahre: viel Fruchtsüße mit appetitlicher Säure. Vermarktet werden die Weine fast ausschließlich über den gemütlichen Buschenschank. Dort finden sich auch die Vulkanland-typischen Steirer-Weine wie Muskateller, Weißburgunder und Sauvignon Blanc.

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Für Daniel Pfeifer war 2021 dem Vorjahr recht ähnlich, „ein bissl reifer halt, aber wieder mit cooler Säure. Profitiert haben besonders die Sauvignon und die Burgunder“, was nicht die ganze Wahrheit ist, denn auch die Muskateller demonstrieren die Vorzüge des Jahrgangs eindrucksvoll. Der reich strukturierte Weißburgunder zeigt gute Spannung, braucht aber noch Zeit. Der Chardonnay St. Anna ist ein unaufgeregter Sorten- und Jahrgangsvertreter auf dezentem, vanillesüßem Holz, während beim Sand & Muschelkalk die Holzpassage fast nicht zu spüren ist. Die Große Lage scheint sich bei sehr gutem Ansatz derzeit ein wenig eingeigelt zu haben, was nicht stört, weil er auf Langlebigkeit konzipiert und das Terroir wichtig ist, das er salzig und fordernd preisgibt. Der Gebietsmuskateller legt einen starken Sortenauftritt hin, beim Lagenwein stellt sich der Schemming schon im Duft einer allzu üppigen Fruchtpräsentation kalkig entgegen. Gleichermaßen geht es bei den Sauvignons weiter. Der Gebietswein darf ruhig mit seinen Sorten-Assets prahlen, beim Ortswein ist die Herkunft schon ein Thema, und der 2020er Schemming lässt eindeutig dem Terroir den Vortritt. Der 2020er Zweigelt gefällt mit seinem mediterranen Flair und trotzdem kühlen Ausdruck. In der Eruption versammelt er sich mit Cabernet und Merlot zu einem feinen, noch recht jungen Roten aus dem Vulkanland.

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