Wichtig sind laut dem Wagramer Spitzenwinzer ein gesunder, vitaler Boden, Diversität und Handwerk. Es geht um eine genaue Beobachtung und die richtigen Entscheidungen im Weingarten.

Zurück in die Zukunft

Bernhard Ott hat früh gelernt, sich auf das zu konzentrieren, was da ist. Das sind in seinem Fall der Wagram und das Kamptal, zwei Regionen, die von tiefgründigem Löss geprägt sind. Das ist aber auch der Grüne Veltliner, eine Rebsorte, der dieses Terroir ganz besonders gut bekommt.

Seit Ott 1993 das elterliche Weingut übernommen hat, ist er immer tiefer in seine Familiengeschichte eingetaucht – und damit Schritt für Schritt zu den traditionellen Methoden des Weinmachens zurückgekehrt: handbetriebene Traubenmühlen. Mazeration mit Stiel. Korbpresse. Spontangärung. Lagerung auf der Vollhefe im großen Holz. All das ist eine Hommage an die Arbeit seiner Vorfahren, die der Winzer mit dem Wissen von heute in die Zukunft trägt. „Ich will langlebige Veltliner machen, die nach unserem Boden schmecken. Das erreiche ich durch eine Vinifikation, wie sie auch in alten Kellern üblich war, nicht durch Technisierung.“

Kompromissloses Qualitätsdenken

Seit 2006 arbeitet Bernhard Ott außerdem nach den Prinzipien der Biodynamie. Weil ihm auch das dabei hilft, Herkunft zu zeigen. „Und auf einmal waren wir eigenständig. Ich habe mich anfangs immer gefragt, was mich von anderen Winzern unterscheidet. Heute weiß ich: Wenn nur der Weingarten und das Terroir sprechen, wird der Wein unverwechselbar.“

Auf seinem Weg wird das Wort Respekt schließlich zur leitenden Maxime: gegenüber der Natur, aber auch den (Mit-)Menschen – das tägliche gemeinsame Mittagessen mit seinem Team ist nur einer kleiner, aber für Ott ein ganz wesentlicher Teil dessen, was er unter diesem bedeutungsschweren Begriff versteht. Vielleicht auch, weil bei ihm Wein und Essen schon immer einhergingen. „Wir sind eine Gastronomiemarke. Weil Leidenschaft im Spiel ist und dort Menschen sind, die unser Handwerk und unsere Weine zu schätzen wissen. Veltliner ist ein genialer Speisebegleiter, weltweit.“

Keine Angst vorm Klimawandel

Darum wird man am Weingut Ott auch in Zukunft nicht von der bewährten Linie abweichen. „Ich habe keine Angst vor dem Klimawandel. Wichtig sind ein gesunder, vitaler Boden, Diversität und Handwerk. Es geht um eine genaue Beobachtung und die richtigen Entscheidungen im Weingarten.“

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