Sieger Silber, hohe Wertung, fünf Sterne: René Pöckl machte mit seinem 2019 Admiral in der großen Vinaria Verkostung der besten Premium Rotweine Österreichs wieder einmal Furore. Im Word Rap über drei Jahrzehnte Admiral, typische Pöckl-Weine und den Superjahrgang 2021.

Vinaria: Herr Pöckl, seit 30 Jahren steht Ihr Admiral nicht nur für höchste Rotweinqualität, sondern auch für eine Stilrichtung. Kommen die Trauben immer aus denselben Weingärten?

René Pöckl: Nein, wir gehen hier einen anderen Weg. Unsere vier besten Parzellen haben verschiedene Bodenstrukturen, die von schwerem Lehm über rotschottrige Böden bis zu reinen Sandböden reichen. Jedes Jahr entscheide ich dann aufs Neue, welche diesmal die besten Voraussetzungen bieten. Das ist auch deshalb sinnvoll, weil die drei Rebsorten für den Admiral, also Zweigelt, Merlot und Cabernet Sauvignon, ganz bewusst auf allen drei Bodentypen ausgepflanzt sind. Und ein heißer Jahrgang stellt ganz andere Anforderungen als ein feuchter und kühler.

Vinaria Wird bei der Vinifikation auch differenziert?

René Pöckl: Die Maischestandzeit ist je nach Jahrgang unterschiedlich lang bemessen und kann sich bei perfektem Traubenmaterial, wie wir es 2019 hatten, schon einmal auf 35 Tage erstrecken. Dann werden die Jungweine 18 Monate in neuen Barriques ausgebaut, wobei wir seit vielen Jahren nur Fassholz von Séguin-Moreau verwenden. Damit haben wir einfach die besten Erfahrungen gemacht und bekommen jenes Holz, das unseren Weinen am besten steht. Je älter unsere Reben werden, umso besser integrieren die Weine auch die Eiche, sodass der Fasseinsatz eigentlich kein Thema mehr ist.

Vinaria: Hat sich die Stilistik des Admiral über die Jahre etwas geändert?

René Pöckl: Prinzipiell war es uns immer wichtig, den von meinem Vater eingeschlagenen Weg beizubehalten. So wie früher stehen Pöckl-Weine für Struktur und Haltbarkeit. Allerdings ist auch meine Frau Eva in den Weinausbau eingebunden, was dazu geführt hat, dass die Jungweine wohl etwas feiner und runder als früher erscheinen. Ein möglichst zielgerichteter Ausbau wird dadurch erleichtert, dass wir Gebinde besitzen, um auch Kleinstmengen gesondert vergären zu können. Im Prinzip will ich aber nicht den besten Rotwein Österreichs erzeugen, sondern einen typischen Pöckl-Wein.

Vinaria: Gibt es Bestrebungen, auch einmal ältere Admiral-Jahrgänge anzubieten?

René Pöckl: Admiral hat es außer 2014, als das katastrophale Herbstwetter einfach keine Premium-Weine zuließ, immer gegeben. Wir bringen die Weine stets im zweiten Jahr nach der Lese auf den Markt; glücklicherweise sind unsere Kunden Weinkenner, die sich einige Flaschen weglegen, es gibt aber auch Weinhändler, die manche Jahrgänge bewusst zurückhalten.

Vinaria: Was dürfen wir von den beiden nächsten Jahrgängen erwarten?

René Pöckl: Aus dem Jahr 2020, das ja etwas kühler ausfiel, wird es alle Premium-Rotweine geben, die durchwegs solide und strukturiert sind, wenn sie auch nicht die Konzentration von 2019 und 2021 aufweisen. Mit 2021 zeichnet sich ein ganz großer Rotweinjahrgang ab, vielleicht der beste, den wir je hatten.

 

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© Weingut Pöckl