Das gab es noch nie: eine junge deutsche Starwinzerin dominiert eine ganze Weinauktion von Sotheby’s in London. Eva Fricke bringt unter anderem die nur 18 verfügbaren Halbflaschen ihrer mit 100 Parker-Punkten ausgezeichneten TBA Lorcher Krone unter den Hammer.

Nur 18 Halbflaschen von der Lorcher Krone TBA 2019 (rechts) stehen insgesamt zum Verkauf. © Weingut Eva Fricke

Nur 18 Halbflaschen 0,375 Liter gibt es von der 2019 Lorcher Krone Riesling TBA überhaupt, abgesehen von ein paar Flaschen, die im Weinarchiv des Weinguts Fricke im deutschen Rheingau wie Kronjuwelen aufbewahrt werden. Dabei hat Eva Fricke, eine Quereinsteigerin und reinsortige Rieslingwinzern, mit dem Jahrgang 2019 erstmals überhaupt Hochprädikate gefüllt.

In der Auktion von Sotheby’s in London kommen von Eva Fricke auch die 2019 Lorcher Kapellenberg Riesling Trockenbeerenauslese und die 2019 Lorcher Schlossberg Riesling Beerenauslese unter den Hammer, mit 99 beziehungsweise 97 Punkten bewertet von Parker-Verkoster Stephan Reinhardt.

Bis zu 3.500 Euro pro Halbflasche

Beim mit 100 Parker-Punkten ausgezeichneten Spitzengewächs 2019 Lorcher Krone Riesling TBA werden pro Halbflasche Auktionserlöse von 2.500 bis 3.500 Euro pro Stück erwartet. Rekordverdächtig. Sotheby’s sieht die Versteigerung als „fairsten Weg des Verkaufs“. Und so nebenbei ist es sicher auch der einträglichste. Eva Fricke wird damit preislich in ganz neue Dimensionen vorstoßen.

Die Versteigerungs-Lots 44 bis 200 gehören en bloc Weinen von Eva Fricke. Gesamt kommen am 10. September 2021 in London 629 Lots zur Versteigerung, die meisten aus Beständen privater Sammler aus aller Welt. Den Erlös der ersten Halbflasche Lorcher Krone Riesling TBA will Eva Fricke spenden zugunsten von www.sharethemeal.org.

Unter Kollegen gilt Eva Fricke, die vor 20 Jahren als Quereinsteigerin in den Weinbau im Rheingau kam, als Visionärin. Ihr Weingut, das schlicht ihren Namen trägt, gründete die Powerfrau 2006. Sie arbeitet nachhaltig und so naturnah als möglich, mit minimaler Kellertechnik. In den Weinbergen dafür äußerst sorgsam, präzise und händisch. Sie verzichtet gänzlich auf Herbizide und Pestizide, bewirtschaftet ihre 17 Hektar ökologisch und seit 2017 vegan.