„Die wird ewig halten“, sagt Kellermeister Andreas Sattler vom Bioweingut Sattlerhof im südsteirischen Gamlitz über seine ganz toll gelungene Sieger-TBA 2017 Sauvignon Blanc vom Kranachberg. Im Interview verrät er mehr zu Lage, Jahrgang und Weinstilistik.

Vinaria: Gratulation zur tollen Trockenbeerenauslese vom Sauvignon Blanc von 2017. War es ein perfektes Jahr für Süßwein?

Andreas Sattler: 2017 war ein großes Süßweinjahr, weil die Feuchtigkeit gepasst hat. Und es war im Herbst lange warm. Die große Herausforderung war, den richtigen Lesezeitpunkt zu erwischen. 2017 war grundsätzlich frühe Ernte. Wir waren schon Ende September mit den trockenen Weinen fertig. Einen Monat später haben wir den Süßwein geerntet. Wir haben es gut erwischt: Die TBA hat ein Mostgewicht von 32 KMW gehabt und zehn Promille Säure.

 

Vinaria: Wie schwer ist es, in der Südsteiermark eine TBA zu schaffen?

Andreas Sattler: Bei uns ist das schwieriger als in anderen Gebieten und eine große Herausforderung. Denn wir haben in der Nähe kein großes Gewässer, wie zum Beispiel im Burgenland. Im Schnitt gelingt uns alle drei Jahre eine TBA oder eine Beerenauslese. Aber wir ernten nur, wenn die Botrytis passt. Süßwein ist immer ein Risiko, aber die Ergebnisse sind immer großartig.

 

Vinaria: Wann entscheiden Sie, das Risiko für einen Prädikatswein einzugehen?

Andreas Sattler:  Während der Lese wird das sehr individuell entschieden. Wir schauen, wo fängt Botrytis an, und ob es eine gute Botrytis ist. Dann lassen wir das Stück hängen und hoffen, dass das Wetter weiter passt – so wie im Jahr 2017.

 

Vinaria: Ist Ihre TBA eine südsteirische Riedencuvée oder ein lupenreiner Kranachberg?

Andreas Sattler: 2017 war die TBA ausschließlich vom Kranachberg, aber das ist nicht immer so. Wir haben rund um unsere Weingärten meistens Wald – da kommt die benötigte Feuchtigkeit aus dem Wald.

 

Vinaria: Was macht die Lage Kranachberg so markant und speziell?

Andreas Sattler: Was den Charakter des Kranachbergs ausmacht, ist die Balance einer ausdrucksstarken Frucht mit Würze und präziser Mineralik. Es kommt aus dem Zusammenspiel von Boden und Seehöhe. Das Bodenprofil besteht aus Quarz, Sand, Schotter und Kalk. Die Weingärten liegen auf einer Höhe zwischen 350 bis 450 Meter. Dadurch bekommt man mehr Würze, aber die Weinstöcke liegen nicht so hoch, dass es zu kühl wird, sondern es wird immer schön reif. Unser trockener Kranachberg-Sauvignon wirkt auch nie üppig, beim Süßwein ist es das Gleiche.

 

Vinaria: Wie ist Ihre Keller-Philosophie beim Süßwein-Ausbau?

Andreas Sattler: Alles passiert im Edelstahl. Kein Holz! Wir gehen hier den gleichen Weg wie bei unserem Kranachberg-Sauvignon, um die präzise Lage und die Frucht hervorzubringen. Der Ausbau ist langsam; wir müssen solche Weine nicht gleich bringen. Wir kosten und entscheiden dann, wann wir abfüllen. Diese TBA haben wir nach eineinhalb Jahren abgefüllt. Vom Potenzial her gehe ich davon aus, dass sie fast ewig hält.

Topliste Süss & Edelsüss

17,6 Sattlerhof | 2017 Sauvignon Blanc TBA
17,5 Georg Seiler | 2014 Gelber Muskateller Ruster Ausbruch
17,4 Weingut Lagler | oJ Grüner Veltliner BA
17,4 G+R Triebaumer | 2018 Ruster Ausbruch
17,3 Weingut Gilg | 2019 BA (WR/CH)
17,2 Weingut Leberl | 2018 Sämling BA
17,1 Frauwallner | 2017 Morillon Ried Buch TBA
17,0 Angerhof Tschida | 2017 Sämling „Domkapitel“ BA
16,9 Weingut Schröck | 2019 Furmint AL
16,9 Weingut Haider | 2017 Sämling TBA
16,9 Daniel Jaunegg | 2017 Sauvignon Blanc Koglmuri TBA
16,7 Rudolf Rabl | 2019 Traminer AL
16,7 Schaller vom See | 2017 Uferlos Süss (CH)
16,7 Frauwallner | 2017 Gelber Muskateller Essenz Rosenberg TBA
16,6 Johann Donabaum | 2017 Riesling Spitzer Graben AL
16,6 Schloss Gobelsburg | 2018 Grüner Veltliner EW
16,5 Weingut Schröck | 2019 Furmint BA
16,4 Schreiner | 2018 Ruster Ausbruch Extrem Vinzenz
16,4 Angerhof Tschida | 2017 Sämling TBA
16,3 Weingut Blaha | 2018 „Sweet Greener“ Grüner Veltliner
16,3 G+R Triebaumer | 2019 Traminer SL