Bei den Reserven waren der schlankere 2020er sowie der strukturierte Top-Jahrgang 2019 dran. Hohe Qualitäten gab es da wie dort, die Spitze blieb den 2019er-Reserven vorbehalten. Die Sorte steht für unkomplizierte rote Charmeure mit frischer Frucht ebenso wie für komplexe, kraftvolle Lagerrotweine und alle Stufen dazwischen. Darüber hinaus ist Zweigelt auch ein hervorragender Cuvéepartner, der vielen Rotwein-Blends den letzten Schliff verleiht.

Klassik 2021 und Premium 2020/2019

Der NÖ Zweigeltcup wird organisiert von Vinara und dem NÖ Weinbauverband. Einerseits stehen klassisch ausgebaute Vertreter, andererseits Premium-Weine aus Niederösterreichs dominierender Rotweinsorte auf dem Prüfstand. Ebenso wandelbar wie beliebt, ist die Sorte Zweigelt überwiegend durch vollmundige Frucht und geschmeidige Tannine geprägt. Bei den klassischen Vertretern stehen Frische, Fruchtklarheit und Harmonie im Mittelpunkt, ihre Brüder aus dem Premium-Segment bestechen im Idealfall mit satter Substanz, Tiefgang und einem samtig-kräftigen Tanningerüst, oft in Kombination mit harmonischem Holzeinsatz.

Das Teilnehmerfeld beim NÖ Zweigelt Cup rekrutiert sich aus zwei Töpfen: Einerseits werden die höchstbewerteten Zweigelt-Versionen der Niederösterreichischen Landesweinprämierung zur Verkostung angefordert, andererseits nominiert die Vinaria Redaktion zusätzlich weitere Sortenspezialisten aus Niederösterreich, die bei der Landesweinprämierung nicht vertreten waren.

Domäne Carnuntum und Thermenregion

Ihrer geografischen Lage sowie des starken Einflusses des, warmen und trockenen pannonischen Klimas wegen sind die östlich und südlich von Wien liegenden Weinherkünfte Carnuntum und Thermenregion für die Herstellung kraftvoller, substanzreicher Rotweine prädestiniert. Doch werden auch in vielen anderen Gebieten des Bundeslands wie Weinviertel und Wagram, aber auch Kamp-, Krems- und Traisental sehr gute Rotweine erzeugt.

Den Sieg in der Klassik-Kategorie holte diesmal Georg Schneider für die Thermenregion, der seine Kontrahenten aus Carnuntum – Philipp Grassl, Lukas Markowitsch und das Weingut Taferner aus Göttlesbrunn – knapp auf Distanz halten konnte. Dahinter folgten Winzer aus dem Weinviertel und vom Wagram sowie aus dem Krems- und Kamptal.

Kategoriesiege an Schneider und Hochmeister

Einen Riesenüberraschung gab es in der Premium-Kategorie: Das Weinviertler Weingut Hochmeister konnte im Stechen die Mehrzahl der Juroren-Stimmen für sich und seinen Zweigelt 2019 aus der Ried Satzen gewinnen und siegte damit knapp vor dem Rotweinspezialisten und Vorjahressieger Leo Aumann, der wiederum mit Zweigelt Ried Oberkirchen 2019 brillierte. Es folgten die drei bekannten Markowitsch-Weingüter aus Göttlesbrunn – von Meinrad, Lukas und Gerhard Markowitsch. Dahinter mit Grassl, Martin Netzl, Glatzer und Taferner weitere Ortskollegen, alle bis auf den Letzten überzeugten mit 2020ern. Den finalen Top-Ten-Platz sicherte sich noch der Johanneshof Reinisch aus Tattendorf im Steinfeld.

Bei den Premium-Weinen liegt der Fokus auf Substanz, Tanninstruktur und Potenzial, Holznoten sind hier üblich und, sofern integriert, auch eine Bereicherung. Die vorliegende Einteilung, welcher Zweigelt nun als klassisch gilt und welcher dem Premiumbereich zuzurechnen ist, ist bis zu einem gewissen Grad subjektiv. Grundsätzlich haben die Winzer sowohl bei den Vorschlägen aus der Landesweinbewertung als auch bei den von Vinaria zusätzlich nominierten Weinen angegeben, wie der jeweilige Zweigelt ausgebaut ist, und in welcher Kategorie dieser somit zu verkosten wäre. Bei den Reserven war der Jahrgangsunterschied zwischen 2020 und 2019 recht deutlich.

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