Sweet dreams are made of this. Verstärkt durch den auch für „Sweeties“ hervorragenden Jahrgang 2021 war die jüngste Prädikatsweinverkostung Beleg für die tollen Entwicklungen auf dem süßen Sektor.

Günter Triebaumer und Regina Triebaumer © Steve Haider

Anders als bei ihren barocken Vorfahren stehen bei Prädikatsweinen moderner Machart Vitalität und Fruchttransparenz, vor allem aber Klarheit und Reintönigkeit im Vordergrund. Das dürft vor allem daran liegen, dass viele Winzer bereits in der jeweiligen Rebfläche beste Voraussetzungen für die Erzeugung eines süßen Endprodukts schaffen – etwa durch entsprechende Bodenbearbeitung sowie Laubmanagement, Grünlese und Ähnliches.

Obwohl Prädikatsweine derzeit etwas im Schatten vieler derzeit trendigerer Weinkategorien stehen, hat gerade diese Kategorie eine hohe Dichte an Verlockungen zu bieten. Das Spektrum reicht von unmittelbar ansprechenden Vertretern, die vom Charme des Restzuckers leben, bis zu komplexen Kreszenzen, die strukturell wie textuell höchstes Niveau aufweisen. 

Bei der Vinaria Prädikatswein-Verkostung waren wie immer Vertreter aus dem aktuellen Sortimenten zugelassen; meist Weine aus den jüngsten Jahrgängen 2019, 2020 und 2021. Ersterer gilt als warmer Top-Jahrgang mit hoher Reife und guter Säurestruktur, der schlankere 2020er hingegen war durch kalte, regnerische Phasen in der warmen Jahreszeit geprägt. 2021 war geprägt durch ein wetterliches Wunder in Gestalt eines makellosen wie prachtvollen Herbst, aus dem ein hervorragender Weinjahrgang entsprang.

Spätlese, Auslese und Beerenauslese 

In der Kategorie „Süß“ werden bei Vinaria die Kategorien Spätlese, Auslese und Beerenauslese zusammengefasst. Gerade in den unteren beiden Kategorien tut sich in den vergangenen Jahren einiges. Auch wenn ein absolutes Spitzenlevel hier schon rein von Traubenmaterial, Weintyp und den Werten her seltener zu erwarten ist, so bieten diese oft sehr günstigen Weine häufig viel Trinkvergnügen – und das bei meist niedrigem Alkoholgehalt.

Die Top-Plätze in der Gruppe „Süß“ gehen wenig überraschend fast immer an Beerenauslesen, und in manchen Jahren kommt auch der Gesamtsieger aus dieser Kategorie. Heuer jedoch war es anders, konnte doch der gradationsmäßig einer Auslese entsprechende „Proidl spricht Deutsch“ des gleichnamigen Spitzenweinguts in Senftenberg dank seines packenden Säure-Süße-Spiels den Sieg in der Kategorie „Süß“ einfahren.

Knapp dahinter landete ein Trio aus zwei Niederösterreichern und einem Burgenländer: Hervorragend präsentierte sich die Riesling-Beerenauslese Steiner Kogl des neuen Weinguts Förthof mit Top-Lagen in Stein und Umgebung. Jahrgangsbedingt barocke Züge wies die hochkonzentrierte Heiligenstein-Beerenauslese von Jurtschitsch aus 2018 auf.

Auf gleichem Level war schließlich noch die herrliche Ruster Beerenauslese von Günter Triebaumer. Mit kleinem Sicherheitsabstand folgten ausgezeichnete Vertreter aus den Weingütern Knoll in Unterloiben, Triebaumer, Angerhof Tschida aus Illmitz, Johanneshof Reinisch aus Tattendorf und Richard Walzer aus Krems-Gneixendorf. Bis auf Jurtschitsch stammten alle diese Top-Weine aus dem spannungsgeladenen Jahrgang 2021.

Eis-, Stroh- und Schilfwein, Ausbruch, Trockenbeerenauslese

Die Kategorie „Edelsüß“ enthält die Prädikatsweinstufen Eiswein, Strohwein, Schilfwein, Ausbruch und Trockenbeerenauslese. Besonders der Seewinkel und die Freistadt Rust gelten immer wieder als herausragende Leuchttürme und zeichnen sich Jahr für Jahr als zuverlässige Produzenten edelsüßer Weine, aber auch aus Niederösterreich und der Steiermark kommen immer wieder Top-Vertreter.

Der Sieg fiel eindeutig aus und ging an den Süßwein-Spezialisten Günter Triebaumer mit einem fulminanten Welschriesling Ruster Ausbruch aus dem Jahr 2021 mit 18,1 Punkten. Den Jahrgang bezeichnet Triebaumer aufgrund seiner appetitlichen Säure als „Ausnahmejahrgang der ewig halten wird“. 

„Ausnahmejahrgang der ewig halten wird“

Geerntet wurde der Siegerwein in zwei Lesedurchgängen – Mitte November und Mitte Dezember – in der Ried Mitterkräftn, die sich ganz im Süden der Freistadt Rust befindet. Die Vergärung und der Ausbau des Welschriesling Ausbruchs verliefen klassisch im Stahltank. Die klirrende Säure von 10,2 Gramm pro Liter macht den Top-Wein zu einem trinkvergnüglichen Spaßmacher voller Fruchtexotik.

Klarer Zweiter mit ausgezeichneten 17,6 Punkten wurde Alexander Egermann aus Illmitz. Seine Trockenbeerenauslese stammt auch aus dem jungen Jahr 2021 und reifte im Stahltank. Es handelt sich um eine Cuvée aus mehrheitlich Sämling und 20 Prozent Welschriesling namens Mosaik. Egermanns TBA ist ebenso außergewöhnlich: Denn die fast 300 Gramm Zuckerrest werden von 9,1  Gramm pro Liter Säure bestens eingefangen.

Den dritten Platz holt Süßwein-Spezialist Hans Tschida aus Illmitz; er punktete mit seiner jungen Welschriesling-TBA Seewinkel DAC Reserve aus der Ried Domkapitel, vom Ostufer reüssierte das Weingut Feiler-Artinger mit dem Ruster Ausbruch DAC 2020 – eine Essenz vom Weißburgunder.

Die beste TBA aus Niederösterreich lieferte das Weingut Jurtschitsch in Langenlois mit seinem Riesling 2018 von der Ried Loiserberg. Als bester Eiswein der Verkostung ging der Gelbe Muskateller 2021 vom Vorspannhof Mayr hervor.

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TOPLISTE GESAMT: Die besten Prädikatsweine Österreichs (Auszug)

18,1 G+R Triebaumer 2021 Welschriesling Ruster Ausbruch DAC BG
17,6  Alexander Egermann 2021 Mosaik (SÄ/WR) TBA BG
17,6  Weingut Proidl 2021 Riesling spricht Deutsch
17,5 Weingut Förthof  2021 Riesling Ried Steiner Kogl Beerenauslese NÖ
17,5 Weingut Jurtschitsch 2018 Riesling Ried Heiligenstein Beerenauslese
17,5 G+R Triebaumer 2021 Beerenauslese
17,3 Feiler-Artinger 2020 Weißburgunder Essenz Ruster Ausbruch
17,3 Angerhof Tschida 2021 Welschriesling Ried Domkapitel Seewinkel Reserve TBA
17,2 Weingut Knoll 2021 Riesling Steiner Ried Pfaffenberg Beerenauslese
17,0 Weingut Jurtschitsch 2018 Riesling Ried Loiserberg TBA
17,0 Vorspannhof Mayr 2021 Gelber Muskateller Ried Frechau Eiswein
17,0 G+R Triebaumer 2021 Le Petit Man Sang
16,9 Weingut Steininger 2018 Weißburgunder TBA
16,9 Angerhof Tschida 2021 Muskat Ottonel Schilfwein
16,9 Angerhof Tschida 2020 Sämling 88 Ried Lüss Seewinkel Reserve TBA
16,9 Angerhof Tschida 2021 Sämling Beerenauslese
16,7 Ernst Triebaumer 2018 Ruster Ausbruch DAC
16,7 Angerhof Tschida 2021 Sauvignon Blanc Beerenauslese
16,6 Weingut Heidi Schröck & Söhne 2020 Auf den Flügeln der Morgenröte (WR) Ruster Ausbruch DAC
16,6 Schwertführer 47er 2017 Rotgipfler TBA

 

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Alexander Egermann © Steve Haider
Annika Hoffmann, Weingut Förthof © Pamela Schmatz/Schmatz und Friedl
Stefanie & Alwin Jurtschitsch © Robert Herbst
Patrick Proidl © Edwin Dullinger/ART74
Kurt Feiler © Martin Fülöp
Hans Tschida © Robert Herbst
August, Monika, Emmerich und Emmerich Knoll Junior. © Weingut Knoll
Eva und Peter Steininger © Leonardo Ramirez/LWmedia
Richard Walzer mit Hund Smaug © Weingut Richard Walzer
Hannes, Michael und Christian Reinisch vom Johanneshof © Julius Hirtzberger
Michael Rethaller, Kellereileiter bei Lenz Moser © POV
Heidi Schröck © Steve Haider
v.l.n.r.: Regina, Martin, Anna und Katharina Schwertführer © Melanie Melchior
Michael Nastl & Silke Mayr vom Vorspannhof © Robert Herbst
Herbert und Gerhard Triebaumer vom Weingut Ernst Triebaumer © Stefan Mang