Der Biodynamie-Pionier aus Kammern im Kamptal überzeugte mit seinem erstmals gefüllten Riesling Ried Heiligenstein Rotfels restlos. Im Vinaria Gespräch über Lage, Boden, Ausbau und die spannenden Attribute dieses Weins.

Ried Heiligenstein © ÖWM, Herbert Lehmann

Vinaria: Seit wann und warum wird ein Heiligenstein-Riesling gesondert unter der Bezeichnung Rotfels abgefüllt?

Hannes Hirsch: Grundsätzlich ist das ja erst zulässig, seit die Dreiteilung des Heiligenstein in Steinwand, Zöbinger Heiligenstein und eben Rotfels ermöglicht wurde, weshalb der 2021er unser erster Jahrgang ist. Dabei handelt es sich um uralte Steinterrassen auf der Ostseite des Heiligenstein, die mein Vater vor rund vierzig Jahren erwarb. Diese händisch angelegten Terrassen müssen derzeit wieder einmal instandgesetzt werden, was ein äußerst zeit- und kostenaufwendiges Unterfangen ist.

Vinaria: Unterscheiden sich die Bodenverhältnisse von jenen an anderen Abschnitten dieser legendären Lage?

Hannes Hirsch: Wir denken, dass die dort besonders markant auftretenden roten Sandsteine im Untergrund Weine von besonderer Spannung und großer Länge sowie langer Lagerfähigkeit ergeben.

Vinaria: Wie verliefen Ernte und Ausbau dieses Weines für den Jahrgang 2021?

Hannes Hirsch: Die vorjährige Lese hat von Anfang bis zum Ende Spaß bereitet: Die Morgenstunden waren kühl, das Traubengut in optimalem Zustand, und zudem bestand aufgrund des konstant schönen Wetters kein Zeitdruck. Den Rotfels-Riesling haben wir gegen Mitte Oktober geerntet. Nach der Ganztraubenpressung wurde der Wein mittels Naturhefe vergoren und zunächst im Stahltank und dann im großen Holzfass ausgebaut. Bis Mitte Mai lag er noch auf der Feinhefe, ehe er dann filtriert und abgefüllt wurde.

Vinaria: Der Rotfels ist sehr dicht, niemals üppig, äußerst spannungsgeladen und vital – eine seltene Kombination?

Hannes Hirsch: Aufgrund der seit vielen Jahren geübten Wirtschaftsweise der Biodynamie haben wir ein deutlich gebremstes Wachstum; so kommen wir zum Beispiel mit einmaligem Wipfeln aus. Auch unser Ziel, niedrigere Alkoholgrade anzustreben, haben wir mittlerweile erreicht. Dennoch gelten unsere Weine als sehr lagerfähig, wie etwa ein vor Kurzem bei der Jubiläumsveranstaltung der Traditionsweingüter in Grafenegg präsentierter 2002er Heiligenstein Riesling nach einhelliger Expertenmeinung gezeigt hat.

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TOP Liste

19,0 Weingut Hirsch 2021 Ried Heiligenstein Rotfels 1ÖTW KA
18,8 Weingut Hirtzberger 2021 Ried Singerriedel Smaragd WA
18,7 Mayer am Pfarrplatz 2021 Nussberg Weißer Marmor WI
18,6 Weingut Schmelz 2021 Ried Steinriegl Smaragd WA
18,4 Weingut Knoll 2021 Ried Schütt Smaragd WA
18,4 Weingut Prager

2021 Ried Klaus Smaragd WA

18,1 Weingut Bründlmayer 2021 Ried Heiligenstein 1ÖTW KA
18,1 Weingut Knoll 2021 Ried Pfaffenberg Selection Stein WA
18,0 Weingut Brandl 2021 Ried Zöbinger Heiligenstein 1ÖTW KA-R
17,9 F.J. Gritsch & G. Thiery – kalmuck Wachau 2021 Ried Dürnsteiner Burg Reserve WA
17,9 Vorspannhof Mayr 2021 Ried Marthal Krems 1ÖTW KR-R
17,9 Weingut Prager 2021 Wachstum Bodenstein Smaragd WA
17,8 Domäne Wachau 2021 Ried Kellerberg Smaragd WA
17,8 Gerhard Deim 2021 Ried Schönberger Irbling KA
17,8 Weingut Proidl 2021 Ried Ehrenfels 1ÖTW KR-R
17,7 Weingut Allram 2021 Ried Zöbinger Gaisberg KA
17,7 Weingut Lagler 2021 Ried Steinporz Smaragd WA
17,6 F.J. Gritsch 2021 Ried Kalkofen Smaragd WA
17,6 Weingut Alzinger 2021 Ried Loibenberg Smaragd WA
17,6 Weingut Bründlmayer 2020 Ried Zöbinger Heiligenstein Alte Reben 1ÖTW KA
17,5 Wein-Gut Nigl 2021 Ried Hochäcker Privat 1ÖTW KR-R
Riesling Ried Heiligenstein Rotfels © Weingut Hirsch